Was haltet ihr von einer neuen Kfz-Steuer?

VW Golf 4 (1J)

Was haltet ihr von der "neuen" Kfz-Steuer die gerade im Gespräch ist? Also eine Steuer, unabhängig vom Hubraum, dafür ein Bezug zu den CO2 Emissionen und sonstigen Schadstoffen.Siehe auch:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,466919,00.html

Ich persönlich fände es gut.
A) Mein Auto stößt z.B weniger CO2 aus als der Durchschnitt, eventuell käme ich somit auf einen geringeren Kfz-Steuer-Betrag. Allerdings ist noch nicht abzusehen wie sich die Schadstoff-Emissionen auswirken, da siehts ja beim TDI nicht ganz so gut aus.

B) Die hubraumabhängige Steuer ist meiner Meinung nach sowieso blödsinn. Der Hubraum hat heutzutage nun wirklich nichts mehr mit Leistung und Verbrauch zu tun (siehe 1.4 TSI, 1.9 und 2.0 TDI..)

C) Die großen Motoren mit hohem CO2-Gehalt werden endlich etwas mehr zur Kasse gebeten, und diejenigen die solche Autos fahren, dürfte die Zusatzsteuer vielleicht auch nicht ganz so kratzen...

D) Einen Fauxpas sehe ich: Hat der Diesel nicht extra eine höhere Steuer, um die Subvention des Preises für Dieselkraftstoff zu finanzieren? Wenn die Steuer jetzt gleichgesetzt wäre, wäre das ja an der Tankstelle etwas ungerecht für die Benzinerfahrer.

Wie seht ihr das? Angeblich soll das ganze ja noch in diesem Jahr umgesetzt werden..aber dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen....🙂

117 Antworten

Das eine schließt ja das andere nicht aus. Es gibt viele Bereiche in denen man ansetzen kann oder muss.

An sich finde ich eine schadstoffgesteuerte Kfz-Steuer sehr sinnvoll, da die Hubraumbesteuerung aus der Zeit der Dampfmaschine stammt 😉. Wie das gerade gemacht werden soll - also ab Euro3 - da kann ich mir eigentlich nur an den Kopf fassen. Wisst ihr eigentlich, wie sehr der CO2 Ausstoss mit den Euro-Normen zusammenhängt? (FAST) GAR NICHT! Die Euronormen schreiben den Ausstoss von CO, HC und NOx vor, diese sind aber von dem Betriebsbereich des Motors abhängig und weniger vom Verbrauch, sprich sekundär. Die Euro-Norm regelt, wie viel Schadstoffe im Abgas sind, sprich wie gut die Abgasfilter arbeiten, was aber mit dem CO2 Ausstoss nix zu tun hat. Das ist mal wieder ein Beispiel dafür, was passiert, wenn Leute mit gefährlichem Halbwissen politische Entscheidungen treffen.

Trotzdem, da die breite Masse sich von alleine keine verbrauchsarmen Autos kaufen will, ist eine Besteuerung nach Verbrauch/CO2 Aussstoss sehr zu begrüßen (und NICHT primär nach Euro-Norm). Es ist ja nicht so, dass es noch nie verbrauchsarme Autos gab, die wollte bloß keiner. Nachdem erst der Autoindustrie der Schwarze Peter in die Schuhe geschoben wurde (siehe Flottenverbrauch-Quark), ist man offensichtlich zu dem Geistesblitz gekommen, dass es die Verbraucher sind, bei denen angesetzt werden muss. Und das geht nunmal nur über den Geldbeutel. Alternativ bzw. begleitend könnte man auch die Benzinsteuer weiter hinaufsetzen, denn nur so wird der faule Mensch für die 2km zum Briefkasten sich mal aufs Rad schwingen.

ABER:
Bei der ganzen Diskussion um die bösen bösen Spritschlucker und deren CO2-Ausstoss sollte man sich lieber überlegen, dass durch eine leider nicht so intelligente Verkehrsführung (Staus, etc) mehr CO2 verblasen wird, als man (vorsicht, evtl übertrieben 😉) durch die Flottenverbrauchsreduzierung auf 130g/km je erreichen wird.

DAHER:
Wie cancer33 schon sagte: Es muss in mehreren Bereichen angesetzt werden. EINE Antwort gibts nicht, aber die Medien können sich leider immer nur auf eins versteifen (gibt ja leider auch nur eine Titelseite), daher wird der Blick der halbinformierten Masse singulär und man denkt eindimensional. Also immer schon kritisch bleiben.

UN-Umweltchef Töpfer zur deutschen KfZ-Steuer

Der frühere deutsche Umweltminister Töpfer, immerhin inzwischen Chef des Umweltprogramms der UN, hat soeben die Abschaffung der KfZ-Steuer und eine entsprechende Erhöhung der Treibstoffsteuern empfohlen. Er meint, gegen diese einzige gerechte, vernünftige unjd wirksame Maßnahme gebe es zu viele Gegner. In einem früheren Beitrag ziemlich am Anfang des threads, hatte ich versucht, deren Argumente und Motivation genauer zu analysieren. Ich bleibe dabei, zu viele Leute verdienen ihr Geld damit , dass sie einfache Sachen kompliziert machen und vernebeln, mit dem Argument, alles gerechter zu machen, bis der gesunde Menschenverstand auf der Strecke bleibt. Wir haben einfach zu viele Politiker, die sich profilieren wollen und zu viele Lobbyisten, die mit Scheinargumenten ihre Interessen durchsetzen wollen.

Da stimme ich dir voll und ganz zu !

Man muß beachten: Vor 30 Jahren vielleicht arbeitete ein großer
Teil der Menschen noch in der Produktion deren Verwaltung , Zulieferung, Rohstoffbeschaffung eben allem was dazugehört.

Die Rationalisierung im Zuge des unleugbaren technischen Fortschritt benötigt heute nur noch einen Bruchteil dieser Menschen.

Da es aber nicht weniger Menschen geworden sind und alle ihren Lebensunterhalt wollen sind immer mehr von ihnen im nichtproduktiven Sektor angekommen: Die logische Schlußfolgerung ist eine Verkomplizierung unseres Lebens, eine neue "Medienebranche", Vermarktungsbranche, eine Politikerbranche welche dem ehemaligen Anspruch "zum Wohle des Volkes" nur noch nebulös irgendwo erahnen läßt.

Kurz: In diesem Land bestiehlt inzwischen jeder jeden, betrügt jeder der kann --- diese Klimageschichte ist der Medienhit, der den weiteren Zugriff in unsere Taschen "legitimieren" soll.

Seriöse Klimastudien gibt es seit 30 Jahren, unbestritten der Einfluß des Menschen: trotz aller Warnungen wurden in den letzten 10 Jahren nahezu der gesamte Güterverkehr von der Schiene auf die Straße verlagert, die Autobranche setzte auf PS und Diesel und niemand hat es gestört und diese Politiker wollen mir jetzt
was von Klima erzählen: Betrüger und Diebe sinds --- ALLESAMT.

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Re: UN-Umweltchef Töpfer zur deutschen KfZ-Steuer

Zitat:

Original geschrieben von carlosowas


..... hat soeben die Abschaffung der KfZ-Steuer und eine entsprechende Erhöhung der Treibstoffsteuern empfohlen. Er meint, gegen diese einzige gerechte, vernünftige unjd wirksame Maßnahme gebe es zu viele Gegner....
.....zu viele Leute verdienen ihr Geld damit , dass sie einfache Sachen kompliziert machen und vernebeln, mit dem Argument, alles gerechter zu machen....
...wir haben einfach zu viele Politiker, die sich profilieren wollen und zu viele Lobbyisten, die mit Scheinargumenten ihre Interessen durchsetzen wollen.

Also wenn das nicht den berühmten Nagel auf den Kopf trifft, dann weiß ich auch nicht.

Das sehe ich genau so: es kann nur gerecht besteuert werden, wenn die KFZ Steuer abgeschafft und die Ökosteuer erhöht wird. Dann muss sich niemand mehr große Gedanken machen wo und wie die Bemessungsgrenzen festgelegt werden wenn es darum nach CO2 Ausstoß abzukassieren (großer Motor <=> Wenigfahrer, kleiner Motor <=> Vielfahrer).

Letztendlich stellt sich bei der ganzen Diskussion nur eine Frage: Wie stelle ich ein neues Steuermodell vor, dass dem Staat mehr Geld einbringt und damit den Autofahrer zusätzlich belastet, unter den Gesichtspunkt es würde die Klimakatastrophen in den nächsten 100 Jahren verhindern? (damit meine ich die Besteuerung nach CO2) Hmmm, schwierig schwierig.....aber unsere Politiker sind ja in der Hinsicht sehr schlau und werden sich schon etwas feines einfallen lassen.

Für mich ist dies alles reine Propaganda. Denn so lange Autos auf der Straße herumfahren und die Umwelt weiter zerstören, (das gilt auch für die Industrie) werden damit Millionen und Milliarden Euro/Dollar umgesetzt die Reiche noch reicher machen und Arme noch ärmer. Und deswegen komme ich nur zu einem Ergebnis:

Weg mit der Verbrennungstechnik, her mit der echten Umwelttechnik!

Re: Re: UN-Umweltchef Töpfer zur deutschen KfZ-Steuer

Zitat:

Original geschrieben von nos-power-1


Weg mit der Verbrennungstechnik, her mit der echten Umwelttechnik!

Die Verbrennungstechnik ist per se nicht umweltschädigend, nur wenn du aus Erdöl gewonnenes Benzin drin verbrennst.

der thread lebt noch immer.....

@carlosowas,

dir stimme ich voll und ganz zu! ich nenne es "wie haben schon zuviel demokratie" wenn du verstehst was ich meine.

@rollade, wer ist deiner meinung nach schuld?
was kann man nun anders und besser machen?

@nospower

"Weg mit der Verbrennungstechnik, her mit der echten Umwelttechnik!"

soso, hast du dich auch informiert, wer denn letztendlich das sagen hat, was auf den markt kommt und was nicht?

die idee des hybridantriebes ist ca. 100 jahre alt. konnte sich aber nie wirklich durchsetzen. warum?

möchtest du eine riesen windkraftanlage in deinem vorgarten haben, bzw. möchtest du aus dem fenster schauen und dich umgeben nur windkrafträder?

thema solaranlagen, hast du eine auf dem dach?

soll ich weitermachen?

mal ehrlich, findet ihr nicht, dass die diskussion hier sinnlos ist und ins nichts führt?
viele interessante meinungen sind zu lesen, und viele meinungen erscheinen mir als "ich geb mal meinen senf dazu, ohne wirkliche fundierte hintergrundinformationen"

@Dede
Ich weiß, dass viele der Techniken aus der heutigen Sicht keinen 100%igen Ersatz darstellen. Aber ich will jetzt nicht ausschweifen, denn es geht hier eigentlich um das Thema "KFZ-Steuern" 😉.
Aber eine Frage kann ich dir beantworten: Ja, auf dem Hausdach meiner Eltern liegen Solarzellen. 🙂

und weißt du auch , wieviel co2 beim herstellen der zellen erzeugt wurde?
so übern daumen genausoviel, wie sie ihr durchschnittliches leben lang einsparen können.
somit nicht die alternative.

durch meine etwas provozierende art möchte ich lediglich die leute aufwecken, denen derartige aussagen so leicht über die lippen gehen.

die realität sieht anders aus. es lässt sich vieles gar nicht umsetzen.

a) der verbraucher will das gar nicht
b) zuviel demokratie in diesem land, da musste erstmal gegen zig leute gegenreden und es wird dauernd geblockt oder zerredet
c) keiner will seinen beitrag leisten, wenn es heißt "du musst einsparen...."

Also ich will gar nicht sparen 😁
Sollen doch erstmal andere auf unser Niveau des "Umweltbewussten" denken kommen....
Beispiel--> China, Australien, USA, Russland.
Dann finde ich kann man mal darüber reden hier noch mehr zu tun.
Die anderen lachen doch nur und hier wird es immer teurer und klar die Industrie wandert aus wo die nicht solche strengen Vorschriften haben. Letztens erst ne Reportage über China gesehen... Quecksilber in den Fluss leiten da kein Problem oder neues Auto ohne Kat ist da nichts ungewöhnliches.
Das soll nicht heissen das ich es nicht für gut halte doch sind jetzt auch mal die anderen am zuge was zu tun.

Na gut ! Ich geb mal meinen Mostrich dazu. Ich Baue Solarmodule. Vom Rohmaterial bis zum Endprodukt Solarmodul. Der Staat hat eine Zeitlang Diese Technik unterstützt. Auch wurden Private unterstützt. Nun ist es nicht mehr so. Warum wohl? Die Staatsvertreter schreien nach erneuerbaren Energien! Da ist eine. Die Technik dafür ist da. Der Weltmarkt für Silicium ist aber noch lange nicht da. Ich dachte es ist 5 vor Zwölf, was unsere Umwelt angeht. Windräder im Vorgarten ist schon etwas wirr. Das zeigt mal wieder wie ernst es doch für manche ist. Dennoch hätte ich lieber Tausend um mich rum, als ein AKW in 100 Km Entfernung. Für mich ist dieses Sinnlose hin und her geschiebe der Steuern, reine Abzocke. Was soll sich denn in den nächsten 15-20 Jahren ändern? Selbst in Deutschland, wo es ja allen so gut geht, kann sich der GROßTEIL der Bevölkerung neue Techniken oder auch vohandene nicht leisten. Die Masse macht aber den Unterschied. Und wenn ich jetzt nur in Europa bleibe, ist das alles Utopie oder Mangel an Realität zu glauben, das sich auch nur ein Bruchteil von dem ändert, was die Politiker versuchen uns Glaubhaft zu machen. In diesem Sinne; Steuern rauf, der Umwelt zu Liebe.

Was mich an dem (leider bestimmt kommenden Steuersystem) verwunderlich stimmt, wie sollen denn die Steuersätze überhaupt berechnet werden?

Die Durchschnittsverbräuche des PKW sind ja auf Basis diverser EU (EG) Richtlinien erstellt worden.

Wie ist denn ein PKW EZ 1990 ehemals EURO 1 (US Kat) aber aufgerüstet auf EURO II D3 demnach zu besteuern?

Der Verbrauch (Grundlage für CO²) dieses PKW wurde ja 1990 (oder als Markteinführung 1988 war) aufrgund einer völlig anderen EG Richtline berechnet.

Diese damals geltende Richtline ist ja mehrmals überarbeitet worden, wobei die vorherige immer als praxisfern tituliert wurde (was die derzeit gültige ja auch ist, siehe z.b. BMW Prospekt vs. Realverbräuche)

Dies stimmt mich dann doch nachdenklich, weiss da jemand etwas genaueres?

Leider finde ich keine Quellen oder ähnliches

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