Was haltet Ihr von der angedachten jährlichen HU-Pflicht (ab 10 Jahren)?
Es geht um die geplante EU Regelung der jährlichen HU für Fahrzeuge älter als/ab 10 Jahre (Krafträder sind anscheinend ausgenommen)
Was haltet Ihr von diesem Vorstoss - als mehrfach betroffener halte ich es für ein reine weitere Umsatzgenerierung der Prüforganisationen.
Ich konnte keine Statistik finden die belegt das ältere Fahrzeuge aufgrund von HU relevanten defekten häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt sind.
Hierzu gibt es auch eine Online Petition der Ihr euch gerne anschliessen könnt.
.Alt? Aber sicher! – Nein zur jährlichen TÜV-Pflicht!
@Moderatoren, hab den ursprünglichen Beitrag von So. als offene Frage umformuliert und hoffe es ist jetzt OK.
261 Antworten
Das wurde hier schon recht erschöpfend diskutiert: https://www.motor-talk.de/forum/petition-gegen-die-verkuerzung-von-tuev-inspektionen-t3998090.html
Zitat:
@bartsx schrieb am 11. Juni 2025 um 10:21:12 Uhr:
Ich konnte keine Statistik finden die belegt das ältere Fahrzeuge aufgrund von HU relevanten defekten häufiger in Verkehrsunfälle verwickelt sind.
Dafür braucht es keine Statistik. Dass es so ist, erklärt sich durch einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung von selbst. Außerdem soll die HU nicht nur Verkehrsunfälle reduzieren, sondern auch andere Gefahren verringern.
Zitat:
@bartsx schrieb am 11. Juni 2025 um 10:21:12 Uhr:
Was haltet Ihr von diesem Vorstoss - als mehrfach betroffener halte ich es für ein reine weitere Umsatzgenerierung der Prüforganisationen.
Mich betrifft es nicht, finde es aber sinnvoll (siehe oben). In anderen Ländern gab es schon mal den ein oder anderen Vorstoß, den Betrieb von Autos älter als 10 Jahre komplett zu verbieten. In Delhi z. B. bekommt man keinen Sprit mehr, wenn das Auto älter als 15 Jahre ist. Also stell dich nicht so an.
Das ganze ist ein alter Hut und wurde in den letzten 30 Jahren wer weiß wie oft rausgekramt.
Ebenso der dümmliche Stammtisch Kommentar
..eine weitere Umsatzgenerierung der Prüforganisationen....
Die hätten gar kein Personal um das abzuarbeiten....
Zitat:
@Twinni schrieb am 11. Juni 2025 um 11:31:17 Uhr:
Dafür braucht es keine Statistik. Dass es so ist, erklärt sich durch einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung von selbst. Außerdem soll die HU nicht nur Verkehrsunfälle reduzieren, sondern auch andere Gefahren verringern.
Es wird von seiten der EU-Kommission mit dem Thema "sicherheit" argumentiert. Da sollte man auch schon beleghafte Zahlen vorzeigen können. Wahrscheinlichkeitsrechnung halte ich für nicht geeignet, wenn es entsprechende Unfallstatistiken gibt.
Ich behaupte das bringt auf Deutschen straßen so gut wie garnix. Jetzt kommt natürlich das Totschlagargument "Jeder Tote ist einer zu viel". Mag sein, aber wenn wir so argumentieren können wir gleich sturzhelme und Airbag-Westen für Fußgänger vorschreiben und Fortbewegungsmittel ganz verbieten.
Deutschland mag natürlich nicht der Fokus dieser Initiative sein. Ich denke bei uns ist es schon ganz gut geregelt. Andere Länder haben da bestimmt Nachholbedarf.
In anderen Ländern gab es schon mal den ein oder anderen Vorstoß, den Betrieb von Autos älter als 10 Jahre komplett zu verbieten. Also stell dich nicht so an.
Ich finde es ehrlich gesagt ganz schön unverschämt jemandem zu sagen "es ginge auch schlimmer, also nimm es gefälligst hin, weil mich selbst betrifft es eh nicht."
Ja, klar... schlimmer geht immer. Aber im Kern scheint es immer wieder Initiativen zu geben, die alte Autos aus dem Verkehr ziehen sollen. siehe bspw. Fahrverbote in Paris für alte Fahrzeuge. Das ist eine Form der kalten Enteignung, und nichts anderes. Vermögenswertvernichtung der kleinen Bürger.
Damit sollte man sich als Autofahrer und Bürger meines Erachtens nicht abfinden.
Die EU-Gremien sollten sich nicht wundern, dass die Bürger wieder mehr zum Nationalismus tendieren, wenn die sich mit solchen Nichtigkeiten beschäftigen.
Mich betrifft es übrigens auch (noch) nicht. Meine beiden Fahrzeuge sind deutlich jünger und gut gewartet. Ein Neufahrzeug mit den aktuellen sicherheitsassistenten kommt mir aber nicht in die Garage. Wenn ich bevormundet werden will, dann heirate ich.
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Der nächste kommt gleich wieder mit der Oldtimerschwemme um die Ecke, nach der uns Myriaden von katlosen Hubraummonstern kurz bevor stehen.
Bei einem Durchschnittsalter des PKW-Bestandes von 10,3 Jahren und ca. 49.000.000 PKWs in Deutschland reden wir von einen Jahresmehrumsatz von ca. 4 Mrd. € für die Prüforganisationen.
Da dürften bei einigen Leuten die Sektkorken knallen.
Vieleicht sollte man dann die TÜV-Gebühr nach dem Neupreis des Autos berechnen. Die aktuellen 162€ für 20 Minuten Arbeit entbehren jeder Grundlage.
Vollkommen unnötig. Die Menschen die sich kein neueres Auto leisten können werden abgezockt. Alle 2 Jahre ist vollkommen ausreichend.
Zitat:
@Twinni schrieb am 11. Juni 2025 um 11:31:17 Uhr:
Dafür braucht es keine Statistik. Dass es so ist, erklärt sich durch einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung von selbst. Außerdem soll die HU nicht nur Verkehrsunfälle reduzieren, sondern auch andere Gefahren verringern.
Dann müssten Oldtimer anteilig sehr viele Unfälle verursachen.
Hier wird gar nicht unterschieden zwischen Unfall und Panne.
Zitat:
@Ascender schrieb am 11. Juni 2025 um 11:50:58 Uhr:
Wahrscheinlichkeitsrechnung halte ich für nicht geeignet, wenn es entsprechende Unfallstatistiken gibt.
FALLS es die gibt. Ich kenne keine und kann auch keine erstellen, da mir die Grundlage fehlt. Man müsste die Statistiken der Fahrzeuge älter 10 Jahre unterteilen in HU liegt max. ein Jahr zurück und HU liegt mehr als ein Jahr zurück. Gibt's sowas öffentlich?
Zitat:
@jorge27 schrieb am 11. Juni 2025 um 11:56:39 Uhr:
Dann müssten Oldtimer anteilig sehr viele Unfälle verursachen.
Nein, so einfach ist das nicht mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung: Oldtimer fahren durchschnittlich weniger.
Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 11. Juni 2025 um 11:52:37 Uhr:
Bei einem Durchschnittsalter des PKW-Bestandes von 10,3 Jahren...
Wie willst du von einem Durchschnittsalter auf die betroffenen Fahrzeuge schließen?
Zitat:@nogel schrieb am 11. Juni 2025 um 11:45:06 Uhr:
Das ganze ist ein alter Hut und wurde in den letzten 30 Jahren wer weiß wie oft rausgekramt.Ebenso der dümmliche Stammtisch Kommentar Die hätten gar kein Personal um das abzuarbeiten....
Aus welcher Ecke kommt denn der Vorstoß? Natürlich haben die Prüforganisationen höchstes Interesse an einer solchen Regelung. Die haben ja auch die völlig überzogenen Preise für die HU durchgesetzt. Das Ganze ist extrem leicht durchschaubar.
Belege bitte.
Ansonsten: Stammtisch.
2024 sind 2.507.790 Unfälle registriert worden.
1% davon wären also 25.078 Unfälle.
davon entfallen> 3886 St. auf technische Mängel
Unfälle mit Personenschaden aufgrund technischer Mängel unter > 0,1% (!)
Quelle: Statistisches Bundesamt
so nun darf sich jeder sein eigenes Bild machen wozu diese Maßnahme dienen soll. 👍
Zitat:
@Twinni schrieb am 11. Juni 2025 um 11:57:39 Uhr:
FALLS es die gibt. Ich kenne keine und kann auch keine erstellen, da mir die Grundlage fehlt. Man müsste die Statistiken der Fahrzeuge älter 10 Jahre unterteilen in HU liegt max. ein Jahr zurück und HU liegt mehr als ein Jahr zurück. Gibt's sowas öffentlich?
Das statistische Bundesamt erhebt alle möglichen Daten zu Verkehrsunfällen. Da kann man die meisten populistischen Aussagen schon im Keim ersticken. Ich bin jetzt aber ehrlich gesagt zu faul um mich da durchzuklicken. Habe das noch als teilweise recht unübersichtlich im Kopf.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Verkehrsunfaelle/_inhalt.html#238550
Wieso sollte man eigentlich zwischen jüngeren und älteren Fahrzeugen unterscheiden? Wenn man sagen kann, X Anzahl an Unfällen sind passiert aufgrund von technischen Defekten, dann kann man doch direkt eine Aussage treffen.
Worüber reden wir eigentlich? Fahrwerk, Bremsen, Reifen? Letztere sind nicht Bestandteil der HU. Da gehts doch schon los. Ich kann auch mit 25 Jahre alten harten Pellen beim TÜV vorfahren, und es wird den Prüfer (abgesehen von offensichtlichen Beschädigungen) nicht stören.
Zählt es in den Unfallstatistiken auch schon als ursächlich durch Mängel am Fahrzeug, wenn ich mit meiner alten schlure eine Ölspur über die Autobahn ziehe und der nachfolgende Verkehr kommt ins schleudern?
Ich bleibe dabei: Wenn jemand etwas fordert, muss derjenige auch beleghafte Zahlen vorweisen können. Die Beweislast liegt bei ihm, und nicht bei der Opposition.
Zitat:
@bartsx schrieb am 11. Juni 2025 um 10:21:12 Uhr:
Hierzu gibt es auch eine Online Petition der Ihr euch gerne anschliessen könnt.
.Alt? Aber sicher! – Nein zur jährlichen TÜV-Pflicht!
Der Herr Dr. Lötl hat scheinbar nicht genug anderes zu tun.
Zitat:
@Ascender schrieb am 11. Juni 2025 um 11:50:58 Uhr:
Aber im Kern scheint es immer wieder Initiativen zu geben, die alte Autos aus dem Verkehr ziehen sollen. siehe bspw. Fahrverbote in Paris für alte Fahrzeuge. Das ist eine Form der kalten Enteignung, und nichts anderes. Vermögenswertvernichtung der kleinen Bürger.
Das ist doch quatsch. Besteht Dein Auto die HU - wird es nicht aus dem Verkehr gezogen. Enteignung - auch wieder populistisch weit her geholt, mit oder ohne TÜV - es bleibt Dein Eigen. Vermögenswertvernichtung - sorry, wenn der Wagen gepflegt ist wie es soll und die HU besteht wird kein Wert vernichtet. Ist er abgerockt und besteht sie nicht - tja dann hatte er auch keinen nennenswerten Vermögenswert mehr. Und Paris hat damit ja mal so überhaupt gar nix zu tun mit ...
Und natürlich besteht auch mitunter ein Zusammenhang zwischen Fahrzeugalter, Fahrzeugwert, und der Bereitschaft des Fahrzeugeigners Investitionen vorzunehmen. Oder eben noch rauszuzögern. Das klappt bei jährlichem Intervall eben schlechter als beim zweijährigen.
Zitat:
@Holger-TDI schrieb am 11. Juni 2025 um 11:52:37 Uhr:
1. Vieleicht sollte man dann die TÜV-Gebühr nach dem Neupreis des Autos berechnen.
2. Die aktuellen 162€ für 20 Minuten Arbeit entbehren jeder Grundlage.
- das nicht - aber vielleicht an den zu prüfenden Details (die manchem Fahrzeug evtl fehlen)
- zuerst mal - es gehen ja nicht 162€ an die Prüforganisation, 26€ sind ja schon mal abzuführende MwSt - bleiben 136€. Und eben nicht nur für die Arbeit, sondern auch für die Nutzung der Arbeitsmittel, Ort, Haftung. Wenn es so lukrativ ist, kann jeder sich entsprechend ausbilden und einen Prüfpunkt eröffnen. Nur nicht maulen, wenn man dann doch nicht das Geld mit der Schubkarre nach Hause fährt ...