Warum wird der UP wieder so Stiefmütterlich behandelt?

VW up! 1 (AA)

Hi,

wie damals beim Fox, denke ich VW könnte beim UP mehr gas geben!

Nur 2 Motoren, dafür nen brutal teuren Ökö-Imageaufpolierer UP, und nen CNG-UP bei unserer Infrastruktur beide für viele sinnlos.

Wo bleibt der 100ps Benzinner, wo der sparsame Diesel?
Das Auto wird mittels Citigo und Mito in großen Stückzahlen gebaut, da sollte sich doch sowas schnell lohnen.

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Ich danke Taubitz an dieser Stelle für seine sachlich und fachlich fundierten Beiträge, aus denen ich schon oft Nutzen gezogen habe.

Es wäre schade, würde er sein Wissen in Zukunft nur noch anderen Foren zur Verfügung stellen.

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Letztlich kann man den up hier hoch und runter diskutieren.

Ich persönlich bin sehr überrascht, wie der Wagen in Dtld. eingeschlagen ist und wie er binnen der letzten nun mehr 2 Jahre seine Führerschaft behauptet hat -und das recht eindeutig:

www.autohaus.de/sixcms/media.php/2141/Segmente_11_2013.pdf

Verbesserungspotential gibt es; ganz klar. Aber grade beim Thema Gurthöhenverstellung. Ich kenne da einige BMW-Modelle im Premiumsegment; dort suche ich sie auch vergebens. Wir haben in der Familie mit 1,65-1,90 m keine Probleme.

Zu Hyundai und Kia: nachdem das Ganze doch recht euphorisch gestartet ist, wird es langsam zäh. Im vergangenen Jahr wurden recht viele Fahrzeuge über Tageszulassungen in den Markt gedrückt -relativ zum Marktanteil. Die Schwierigkeiten sehe ich bei den beiden Marken eher im GW-Segment. Ich bekomme monatlich von mobile.de eine Auswertung der gesamten deutschen Suchanfragen. Böse formuliert: neben BMW, Audi, MB und VW existieren quasi keine anderen Marken. Man sieht es auch bei den Franzosen. Mit 0,0% Finanzierungen und Sonderaktionen geht der ein oder andere Neuwagen. Aber wer will schon einen 4-jährigen Peugeot?! Mit der Stabilität der GW steht und fällt der Neuwagenverkauf.

Ein Beispiel: der Golf GTi. Der verkauft sich so extrem gut, weil die GW-Preise unwahrscheinlich hoch und stabil sind und das schon seit Jahren -analog Tiguan.

Was für den GW-VERkäufer ggf. ein finanzielles Debakel ist, zugegeben - und außerdem ein Deutschland-Spezifikum.
Für den wissenden GW-Käufer bietet es die Möglichkeit, ein Schnäppchen zu machen (siehe Beispiel im Golf VI-Forum mit dem sehr guten Honda Civic 2.2 Diesel).

Das Problem in D ist, dass der GW-Markt und die GW-Preise nicht den wirklichen, technischen Wert der angebotenen Fahrzeuge widerspiegeln, sondern deren Image und somit deren Nachfrage.
Wären alle GW-Käufer Fachleute, sähe die Nachfrage nach Marken und Modellen auch in D anders aus.

Ich hab ja schon auf das gute alte Käfer-Beispiel verwiesen, das hat sich in gewisser Beziehung bis heute nicht geändert.

Dass das für den Wertverlust erleidenden GW-VERkäufer kein Trost ist, ist aber keine Frage, hab ich hier aber auch nicht bestritten.

Kommt halt immer darauf an, was man will: Lange fahren oder z.B. neu kaufen und nach 4 Jahren etc. wieder verkaufen.
Es gibt ja auch Käufer, die lieber jung und klein kaufen, andere kaufen lieber etwas älter und dafür größer, weil sie davon ausgehen, unterm Strich damit besser wegzukommen. Zumindest für Selbstschrauber oder mit einer günstigen Werkstatt an der Hand rechnet sich letzteres durchaus.

Und dem up wird ja immer so eine gute Prognose unterstellt, gekauft Nov. 2011, verkauft Nov. 2015 mit üblichen km etc., da kommt dann ein Wertverlust on 56,5% heraus, sagt bähr&fess forecast:
http://www.focus.de/.../...aller-klassen-im-ueberblick_aid_688421.html

Dumm nur, wenn man sich mal genauer mit dem Kleingedruckten beschäftigt, das hinter dieser Prognose liegt:
1) NP 9.850 € (NP Nov. 2011, Listenpreis)
Das ist dann bitte WAS für ein Modell? EU-Reimport oder max. wohl ein take-up mit gar nichts!
Klar, das ist dann der vermutlich minimal mögliche Preis eines up, aber wer kauft den schon in dieser Ausstattung zu diesem Preis? Wie das up-Forum hier zeigt, quasi niemand, denn hier werden ja NP weit über EUR 15.000,- bis hin zu EUR 17.000,- genannt...

2) 5.565 € HÄNDLERverkaufspreis (Nov. 2015).
Das ist also nicht der Händler-Einkaufspreis und nicht der, den der private Erstbesitzer bei Verkauf an den Händler erzielt und vermutlich eben auch nicht bei Verkauf von privat an privat, denn der Händler muss ja eine Gewährleistung geben, die er dem VK aufschlägt.
Zudem: Wer oder was gibt diesen Preis für einen nackten up?
Weiterhin zeigen umgekehrt alle Erfahrungen, dass zwar alle GW-Käufer kein nacktes Auto wollen (es sei denn, es wird gew. genutzt), dass sie aber umgekehrt die Sonderausstattungen nicht bezahlen. Je mehr Fahrzeuge es dann mit üblicher Mehrausstattung gibt, desto schwieriger wird es, die Aufpreise für diese beim Wiederverkauf zu erlösen, denn alle haben X oder Y drin und der GW-Käufer sagt: Ist ja schön, will ich aber nicht, brauche ich auch nicht, bezahl ich Ihnen nicht.

Ich persönlich traue solchen Vorhersagen daher nicht sonderlich, denn ich habe schon oft erlebt, dass sich das ganze final dann doch nicht so abgebildet hat am Markt, obwohl Flottenbetreiber etc. natürlich mit diesen Zahlen rechnen und kalkulieren müssen.

Mal abwarten, wie die realen up-Verkaufspreise nach 4 Jahren wirklich aussehen.

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