Warum sind deutsche Straßen so schlecht?

Hallo,
ich hoffe mal ich bin hier in der richtigen Kategorie gelandet.
Ich war vor kurzem in Benelux und Frankreich unterwegs, dabei fing ich bald an mich nur noch zu schämen. Besonder in Holland sehen so gut wie ALLE Straßen aus als wären sie frisch geteert worden. Keine Schlaglöcher, sichtbare Fahrbahnmarkierungen, lückenlose Leitplanken, große Radien von Auf und Abffahrten und kein Müll auf den Standstreifen. Denke ich da an Deutschland (speziell Norddeutschland) kann ich nur noch den Kopf schütteln. Hier ist nun wirklich alles kaputt, manche Straßen sogar bis an die Grenze der Befahrbarkeit beschädigt. Von Fahrbahnmarkierungen, wenn denn noch welche da sind, ist meist kaum noch was zu sehen. Und die Teilstücke die erst kürzlich erneuert wurden zeigen seit diesem Winter schon wieder neue Risse.

Mich würde mal interrressieren was unsere Nachbarländer soviel anders machen?
Liegt es letztendlich nur am Geld? An der Technik? Am Material?

mfG

Beste Antwort im Thema

Bei uns wird eindeutig zu viel Geld an der falschen Stelle für fragwürdigen Unsinn verpulvert, welches dann bei der Straßeninstandhaltung natürlich fehlt.

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Bei uns haben sie eine Straße ( ca 1,5km ) neu gemacht. Etwa 2 Jahre später wurde die komplette Straße aufgefräst, weil was am Kanal gemacht wurde. Kein Jahr später wurde die Straße nochmals aufgefräst, weil die Telekom Leitungen verlegt hat.
Sowas ist eine tolle Planung. Wobei man sagen muss, die Telekom meinte damals, dass sie keine Leitungen verlegen dürfen, wenn die Stadt die Straße öffnet.

Oder eine Baufällige Brücke, die wegen Fehler in den Steinmauern links und rechts mit Betonabgrenzungen gesichert wurde. Das Lustige daran, seitdem gibt es eine Gewichts- und Geschwindigkeitsbeschränkung. Seit etwa 6-7 Jahren. Damals hieß es, dass die Brücke sehr wichtig ist und die Zeitnah erneuert wird. 🙂

Auf den niederen Ebenen sind die Verwaltungsfachwirte schon recht gut aufgehoben, dass darüber häufig Juristen und keine Wirtschaftswissenschaftler sitzen, ist durchaus problematisch. Böse ausgedrückt, die einen können verwalten, die anderen gestalten.

Juristen, ich meinte nicht: "Ich komme eher aus dem Völkerrecht".
Wirtschaftswissenschaften: Es gibt durchaus die S-BWL "Public Management".

Zitat:

@Pfuschwerk schrieb am 23. August 2021 um 15:33:13 Uhr:



Zitat:

@mussdassein schrieb am 23. August 2021 um 13:48:34 Uhr:


Das Problem ist, dass in den Ämtern, egal ob des Bundes, der Länder oder der Kommunen, keine Betriebswirte und anscheinend nicht einmal Volkswirte sitzen.
Nur am Rande und für dich zur Info: Betriebs- und Volkswirte sind nicht die, die mit den Maßkrügen rumlaufen.

Das sind zwar manchmal auch Wirte, aber andere.

In den kommunalen Verwaltungen sitzen die ab und zu auch, machen da aber was anderes.

Wer das bis hierhin verstanden hat, wird froh sein dass in den Verwaltungen Verwaltungsfachleute sitzen und keine BWLer.

Ich sehe das komplett anders als Du, weil ein wenig kaufmännisches Denken noch nie geschadet hat, ziehe Deine Meinung aber nicht ins Lächerliche, so wie Du Dich offenbar hinsichtlich meiner Äußerungen dazu genötigt gesehen hast.

Zitat:

@Bad Al schrieb am 23. Aug. 2021 um 15:38:10 Uhr:


Bei uns haben sie eine Straße ( ca 1,5km ) neu gemacht. Etwa 2 Jahre später wurde die komplette Straße aufgefräst, weil was am Kanal gemacht wurde. Kein Jahr später wurde die Straße nochmals aufgefräst, weil die Telekom Leitungen verlegt hat.
Sowas ist eine tolle Planung. Wobei man sagen muss, die Telekom meinte damals, dass sie keine Leitungen verlegen dürfen, wenn die Stadt die Straße öffnet.

Oh ja, das können die gut.

Besonders scharf sind die Subunternehmer von der deutschen Glasfaser. Was die zurücklassen, kann man eher als Cross-Strecke bezeichnen.

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Das Berufsbashing bringt hier garnichts. Es gibt Personen die verstehen ihren Job und Menschen die verstehen ihn eben nicht. Oft hat dies nichts mit der Vorbildung zu tun.

Gruß und Thema durch.

Demnächst kommt 80 auf Landstraßen und 100 auf Autobahnen, da hat man genug Zeit die Schlaglöcher im Vorfeld zu sehen und entsprechend auszuweichen.

Zitat:

@new-rio-ub schrieb am 23. August 2021 um 17:58:38 Uhr:


Demnächst kommt 80 auf Landstraßen und 100 auf Autobahnen, da hat man genug Zeit die Schlaglöcher im Vorfeld zu sehen und entsprechend auszuweichen.

Nö, glaub ich nicht.

Aus diesem Grunde werden SUVs subventioniert.......entweder passende Straßen oder Fahrzeuge.

Meinen Klöckner Humboldt Deutz behalte ich aus diesem Grunde.

Kommt überall durch...
Ökologisch...
In jeder Stadt zugelassen...
Wertstabil...

Demnächst kommt der Deutz Wasserstoffmotor.....mal sehen ob sich die Umrüstung lohnt....

Krupp Titan

Zitat:

@wpp07 schrieb am 23. August 2021 um 17:25:19 Uhr:


Das Berufsbashing bringt hier garnichts. Es gibt Personen die verstehen ihren Job und Menschen die verstehen ihn eben nicht. Oft hat dies nichts mit der Vorbildung zu tun.

Gruß und Thema durch.

Sehe ich genauso. Keine Ahnung, wie sich manche Leute die Arbeit in den Landkreisen vorstellen. Aber mit der Realität hat das nichts zu tun.

Entweder ist die Kasse der Kommune entsprechend gefüllt, dass wird auch vernünftig saniert. Ist sie leer, dann wird nur geflickschustert. Das hängt in der Regel nicht von minderqualifizierten Verwaltungsangestellten ab.

Zitat:

@Holger-TDI schrieb am 23. August 2021 um 21:11:33 Uhr:



Zitat:

@wpp07 schrieb am 23. August 2021 um 17:25:19 Uhr:


Das Berufsbashing bringt hier garnichts. Es gibt Personen die verstehen ihren Job und Menschen die verstehen ihn eben nicht. Oft hat dies nichts mit der Vorbildung zu tun.

Gruß und Thema durch.


Sehe ich genauso. Keine Ahnung, wie sich manche Leute die Arbeit in den Landkreisen vorstellen. Aber mit der Realität hat das nichts zu tun.
Entweder ist die Kasse der Kommune entsprechend gefüllt, dass wird auch vernünftig saniert. Ist sie leer, dann wird nur geflickschustert. Das hängt in der Regel nicht von minderqualifizierten Verwaltungsangestellten ab.

Nur ist Flickschusterei unter dem Strich teurer, als es einmal richtig zu machen und deswegen genau der falsche Weg - gerade, wenn die Kassen leer sind. Jetzt kommen die historisch niedrigen Zinsen ins Spiel. Man kann für minimale Zinsen Kredite für Sanierungen aufnehmen und das, was man in die Flickschusterei gesteckt hätte, zur Tilgung der Kredite verwenden.

Ich habe mich übrigens mit keinem Wort negativ über Behördenmitarbeiter geäußert, sondern kritisiert, dass kein kaufmännisches Knowhow vorhanden ist - oder im System nicht gewollt ist. Das ist aber nicht das Versäumnis irgendwelcher Mitarbeiter.

Zitat:

@mussdassein schrieb am 23. August 2021 um 21:23:46 Uhr:


...
Nur ist Flickschusterei unter dem Strich teurer, als es einmal richtig zu machen und deswegen genau der falsche Weg - gerade, wenn die Kassen leer sind. Jetzt kommen die historisch niedrigen Zinsen ins Spiel. Man kann für minimale Zinsen Kredite für Sanierungen aufnehmen und das, was man in die Flickschusterei gesteckt hätte, zur Tilgung der Kredite verwenden.
....

Geniale Idee. Warum kommt da, ausser dir, niemand drauf?

😉

https://de.wikipedia.org/wiki/Schuldenbremse_(Deutschland)

https://www.zeit.de/.../...olaf-scholz-grundgesetz-kommunen-entlastung

Zitat:

@wpp07 schrieb am 23. August 2021 um 17:25:19 Uhr:


Das Berufsbashing bringt hier garnichts. Es gibt Personen die verstehen ihren Job und Menschen die verstehen ihn eben nicht. Oft hat dies nichts mit der Vorbildung zu tun.

Gruß und Thema durch.

So ist es.
Dazu kommt noch, selbst wenn sie was draufhaben, können sie es nicht umsetzen. Gearbeitet wird nämlich nach Vorgaben, und nicht nach Vorbildung.

Bei mir in der Nähe wurde eine Seitenstraße saniert.
Komplett mit Unterbau und allem was dazu gehört.
Jetzt kommt der Knaller. Die letzten 30m dieser Seitenstraße, bevor sie in die Hauptstraße mündet, wurden nicht berührt. Das ist noch genauso kaputt wie vorher. Jeder normal denkende stellt sich die Frage: Was soll das...

...ganz einfach. Da ist eine Art Ortsteilgrenze. Die Hauptstraße gehört einem anderen Ortsteil an wie die Seitenstraße, plus ein paar Meter - genau die Meter die unberührt blieben. Unfassbar 😰 Für jeden unfassbar. Aber eben normale Realität. Vorgaben statt Bildung, oder etwas weiterdenken und gleich anständig machen. So schön die neue Straße ist, sie erzeugt trotzdem nur Koppschütteln..

Gruß Jörg.

Man sieht es auch oft auf Landstraßen, die durch kleine Dörfer führen. Die Landstraße bis zur Ortsgrenze top gemacht, innerhalb ein Schlagloch neben dem anderen oder gar (meistens im Osten) noch Kopfsteinpflaster.

Hat sicher beim Ausdenken der Verfahren (Kostenstellen etc) alles seinen Sinn gehabt, als normal denkender Mensch kann man es nicht nachvollziehen.

Zitat:

@mussdassein schrieb am 23. August 2021 um 13:48:34 Uhr:


Das Problem ist, dass in den Ämtern, egal ob des Bundes, der Länder oder der Kommunen, keine Betriebswirte und anscheinend nicht einmal Volkswirte sitzen. Sonst wäre so ein Desaster, gerade in Zeiten, in denen man quasi null Zinsen zahlt, nicht möglich.

Das Thema dürfte komplex und nicht nur in fehlenden Fachleuten zu suchen sein, sondern sich auch in einer mehr oder minder nur mäßig vorhandenen fachübergreifenden Kommunikation wie Planung begründen, wobei man mancherorts sichtbare Verbesserungen erkennen kann.

Und was die Straßen anbelangt, die durch "Ausbesserungen" gepflegt werden, so könnte man manchmal auf den Gedanken kommen, daß es sich hierbei um Maßnahmen handelt, damit man später einen Grund hat, die betreffende Straße grundhaft auszubauen. Oder aber, jene, die diese "Ausbesserungen" durchführen, können ihr Fach eben auch nicht.

@Gurkengraeber

Im Osten wird Kopfsteinpflaster zuweilen auch aus historischen Gründen neu angelegt; sehr zum Leidwesen aller 2-Rad-Fahrenden.

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