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Warum sind deutsche Straßen so schlecht?

Hallo,
ich hoffe mal ich bin hier in der richtigen Kategorie gelandet.
Ich war vor kurzem in Benelux und Frankreich unterwegs, dabei fing ich bald an mich nur noch zu schämen. Besonder in Holland sehen so gut wie ALLE Straßen aus als wären sie frisch geteert worden. Keine Schlaglöcher, sichtbare Fahrbahnmarkierungen, lückenlose Leitplanken, große Radien von Auf und Abffahrten und kein Müll auf den Standstreifen. Denke ich da an Deutschland (speziell Norddeutschland) kann ich nur noch den Kopf schütteln. Hier ist nun wirklich alles kaputt, manche Straßen sogar bis an die Grenze der Befahrbarkeit beschädigt. Von Fahrbahnmarkierungen, wenn denn noch welche da sind, ist meist kaum noch was zu sehen. Und die Teilstücke die erst kürzlich erneuert wurden zeigen seit diesem Winter schon wieder neue Risse.

Mich würde mal interrressieren was unsere Nachbarländer soviel anders machen?
Liegt es letztendlich nur am Geld? An der Technik? Am Material?

mfG

Beste Antwort im Thema

Bei uns wird eindeutig zu viel Geld an der falschen Stelle für fragwürdigen Unsinn verpulvert, welches dann bei der Straßeninstandhaltung natürlich fehlt.

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Na dann weißt Du doch, weshalb bei Euch manche Straßen halt nicht eine überholung bekommen.

Zitat:

@windelexpress schrieb am 25. August 2021 um 10:45:20 Uhr:


Na dann weißt Du doch, weshalb bei Euch manche Straßen halt nicht eine überholung bekommen.

Eben, das weiß ich.

And here is why:

Weil aus politischer Motivation heraus die hierfür benötigten Mittel absichtlich nicht in den Haushalt eingestellt wurden.

Andere Gemeindeverwaltung wählen!

Viel Glück

Zitat:

@windelexpress schrieb am 25. August 2021 um 10:49:28 Uhr:


Andere Gemeindeverwaltung wählen!

Viel Glück

Japp, so ist es wohl.

Ich darf dir noch ein Beispiel benennen (nur eines von vielen, aber ein Lehrstück für Kommunalpolitik):

In Stuttgart gibt es die so genannte Gäubahnstrecke. Diese wird im Zuge des Stuttgart-21-Projekts diskutiert als Neben- und Ausweichstrecke; sie wird überdies derzeit als Ausweichstrecke für die S-Bahn genutzt, deren Schienensystem abschnittsweise erneuert werden muss.

Diese Gäubahnstrecke verläuft innerstädtisch aber bedauerlicherweise seit vielen, vielen Jahrzehnten (eigentlich seit es sie gibt) beispielsweise am Herdweg vorbei, unterhalb der Hauptmannsreute und parallel zur Dillmannstraße... und zwar unmittelbar an den dortigen hübschen Häusern mit Kesselblick aus der Halbhöhenlage heraus.
Seitdem S21 geplant wird, agieren die dortigen Immobilienbesitzer, dass diese Strecke stillgelegt werden muss, selbst dann, wenn das für die Verkehrsinfratsruktur erhebliche Nachteile bringt. Denn über Nacht wären sie den elenden Bahnverkehr los und ihre Immobilien locker das Fünffache wert.
Und so befährt derzeit auch die S-Bahn die Gäubahnstrecke nicht. Denn, o Graus, plötzlich führt diese Streckenführung zu Schäden an den Radkränzen der S-Bahnzüge...

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Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 25. August 2021 um 10:48:31 Uhr:



Eben, das weiß ich.

And here is why:

Weil aus politischer Motivation heraus die hierfür benötigten Mittel absichtlich nicht in den Haushalt eingestellt wurden.

Und wofür wurden die Mittel stattdessen eingestellt?

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@Ostelch schrieb am 25. August 2021 um 10:56:29 Uhr:


urden.

Und wofür wurden die Mittel stattdessen eingestellt?

Grüße vom Ostelch

😁😁😁 Du wirst verstehen, dass ich dir keine tausend Seiten referieren kann. Und auch nicht will... 😁

Aber es ist aus der Begründung erkennbar, dass diese seit mehreren Jahren und Haushaltsperioden geforderten und auch immer wieder bis kurz vor Verabschiedung des Haushalts eingeplanten Mittel dann eben doch wieder wegfallen. Wofür genau... das vermag keiner zu sagen. Sie werden eben gestrichen. Unter anderem mit der weiter oben erwähnten Begründung.

P.S.: Aber du kannst auch gerne selber nachlesen:
https://www.stuttgart.de/.../

Unter diesem link und in dessen Kontext findest du so ziemlich alles, einschließlich der jeweiligen Voten.

Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 25. August 2021 um 11:01:32 Uhr:



Zitat:

@Ostelch schrieb am 25. August 2021 um 10:56:29 Uhr:


urden.
Und wofür wurden die Mittel stattdessen eingestellt?

Grüße vom Ostelch
[/quote

😁😁😁 Du wirst verstehen, dass ich dir keine tausend Seiten referieren kann. Und auch nicht will... 😁
Aber es ist aus der Begründung erkennbar, dass diese seit mehreren Jahren und Haushaltsperioden geforderten und auch immer wieder bis kurz vor Verabschiedung des Haushalts eingeplanten Mittel dann eben doch wieder wegfallen. Wofür genau... das vermag keiner zu sagen. Sie werden eben gestrichen. Unter anderem mit der weiter oben erwähnten Begründung.

Das ist schlecht für die Straßen, aber wahrscheinlich gut für andere Bereiche, in die investiert werden muss. Das Geld wurde ja ausgegeben. Der übliche Zielkonflikt eben.

Es wird auch nicht nur für Straßen zu wenig Geld in die Instandhaltung investiert, die Gebäude der Kommunen befinden sich häufig auch in schlechtem Zustand. Da "spart" man. ohne dass es gleich auffällt. Wenn es dann auffällt, wird es aber richtig teuer.

Grüße vom Ostelch

@Ostelch:
Dass wir uns nicht missverstehen - wir leben in einer repräsentativen Demokratie. Da ist es völlig normal und sachgerecht (und auch realistischerweise nicht anders zu erwarten), dass solche Entscheidungen wie Mittelverwendung von den hierzu berufenen (und zumindest indirekt gewählten) Gremien verantwortet werden, und dass diese möglicherweise ihre eigenen Akzente setzen.
Nur: In manchen Fällen wird augenfällig, dass an sich vorgesehene Mittel (auch gerade solche, über die schon lange diskutiert wird) im letzten Moment dann doch noch wegfallen. In aller Regel wird dies dann eher schwammig mit den "derzeitigen politischen Gegebenheiten" oder mit "zeitgemäßen Entscheidungen" begründet.

In dem oben von mir erwähnten Fall der Gäubahnstrecke hat etwa die Stadt Stuttgart Mittel bereitgestellt, um die Trasse der Bahn abzukaufen. Aber nicht, um sie weiterzuführen, sondern eher, um sie stillzulegen. Glücklicherweise wurde dieses Thema nun erneut auf Landesebene aufgegriffen mit dem Ziel, die Bahnstrecke zu erhalten.

Ergänzung:
Im Landeshaushalt wurden auch sehr viele neue, besonders hoch dotierte Stellen bei der neuen/alten Landesregierung geschaffen. Deren haushaltsrechtliche Problemtik dürfte klar sein, vor allem dann, wenn man bedenkt, dass diese Stellen lediglich für ihre Inhaber notwendig sind.

Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 25. August 2021 um 09:59:38 Uhr:



Zitat:

@reox schrieb am 25. August 2021 um 09:16:28 Uhr:


...
Wenn ein Bürger 100 EUR Steuern zahlt (um im Beispiel zu bleiben), und er dann feststellt, dass nur 60 EUR hiervon im Inland verwendet werden....

..., dann darf er sich gern, wie hier schon angedeutet, an

geeigneter Stelle einbringen

.

Sich hinzustellen und Politik/Verwaltung auf die (gefühlten) Verpflichtungen gegenüber dem (KFZ)Steuerzahler hinzuweisen, macht aber auch Spaß. Das ist doch klar.

Zitat:

@reox schrieb am 25. August 2021 um 13:12:43 Uhr:



Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 25. August 2021 um 09:59:38 Uhr:



Wenn ein Bürger 100 EUR Steuern zahlt (um im Beispiel zu bleiben), und er dann feststellt, dass nur 60 EUR hiervon im Inland verwendet werden....
..., dann darf er sich gern, wie hier schon angedeutet, an geeigneter Stelle einbringen.

Sich hinzustellen und Politik/Verwaltung auf die (gefühlten) Verpflichtungen gegenüber dem (KFZ)Steuerzahler hinzuweisen, macht aber auch Spaß. Das ist doch klar.

😁 Wie immer, du bringst die Erleuchtung 😁

Zitat:

@Blubber-AWD schrieb am 25. August 2021 um 10:55:52 Uhr:



Zitat:

@windelexpress schrieb am 25. August 2021 um 10:49:28 Uhr:


Andere Gemeindeverwaltung wählen!

Viel Glück

Japp, so ist es wohl.

Ich darf dir noch ein Beispiel benennen (nur eines von vielen, aber ein Lehrstück für Kommunalpolitik):

In Stuttgart gibt es die so genannte Gäubahnstrecke. Diese wird im Zuge des Stuttgart-21-Projekts diskutiert als Neben- und Ausweichstrecke; sie wird überdies derzeit als Ausweichstrecke für die S-Bahn genutzt, deren Schienensystem abschnittsweise erneuert werden muss.

Diese Gäubahnstrecke verläuft innerstädtisch aber bedauerlicherweise seit vielen, vielen Jahrzehnten (eigentlich seit es sie gibt) beispielsweise am Herdweg vorbei, unterhalb der Hauptmannsreute und parallel zur Dillmannstraße... und zwar unmittelbar an den dortigen hübschen Häusern mit Kesselblick aus der Halbhöhenlage heraus.
Seitdem S21 geplant wird, agieren die dortigen Immobilienbesitzer, dass diese Strecke stillgelegt werden muss, selbst dann, wenn das für die Verkehrsinfratsruktur erhebliche Nachteile bringt. Denn über Nacht wären sie den elenden Bahnverkehr los und ihre Immobilien locker das Fünffache wert.
Und so befährt derzeit auch die S-Bahn die Gäubahnstrecke nicht. Denn, o Graus, plötzlich führt diese Streckenführung zu Schäden an den Radkränzen der S-Bahnzüge...

Und was soll uns nun dieses Beispiel sagen?

1. Die Schließung und der Rückbau der Gäubahntrasse ist Teil des S21-Projekts, das für diese Strecke keine Notwendigkeit mehr sieht. Dieses wurde von den zuständigen Gremien geprüft, beschlossen und finanziert.
2. Falls jemand meint, die Strecke werde zukünftig doch noch gebraucht, dann soll er die Initiative ergreifen, sich um ein Konzept und eine Finanzierung bemühen und die zuständigen Gremien davon überzeugen. Man braucht aber keine Verschwörung dahinter vermuten, wenn man mangels tragfähiger Fakten keinen Erfolg damit hat.
3. Als Anwohner wäre ich auch für die Schließung, also wo ist das Problem, dass sich die Anwohner darfür einsetzen? Es ist Aufgabe der Gremien und nicht eines ungewählten Foristen, dies abzuwägen.
4. Die Gäubahnstrecke wird aktuell fahrplanmäßig von ICs und RE benutzt. Dass die S-Bahnen, die dort sonst nicht fahren, dort nun technische Probleme mit der Steilstrecke haben, hat doch mit der Schließung in fünf Jahren gar nichts zu tun. Die würden dort ja auch ohne S21 nicht regulär fahren.

Sorry für off topic, aber dieses Verschwörungsgeschwurbel möchte ich nicht unkommentiert lassen.

Zitat:

@Ostelch schrieb am 25. August 2021 um 10:23:11 Uhr:


Andere erwarten für das viele Geld bessere Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Altenheime, Universitäten, Kulturförderung, mehr Polizisten, mehr ..., mehr ..., mehr .... Jeder Euro kann alllerdings nur einmal für eine Sache ausgegeben werden. Das ist der ewige Zielkonflikt, die jeder für sich anders lösen würde.

Ja, und das Wichtigste von allem sind echte Gesundheit und echte Bildung.

"Echte Gesundheit" ist jene Form der Gesundheit, wo niemand den ständigen Drang verspürt, zum Arzt zu gehen, das Überleben des für Notfälle notwendigen guten Arztes aber trotzdem allzeit auch in dörflicher Umgebung bestens gesichert ist.

Und "echte Bildung" ist das, was es zu Ost-Zeiten im Osten hatte, (vom politischen Aspekt mal abgesehen); das 12-Jahre-Abi hätte ich sicher noch forciert, aber ganz sicher nicht abgeschafft.

@matbusch
Man sollte dazu übergehen, gar keine einmal gebaute Bahnstrecke zu schließen, rückzubauen, etc.

Man braucht immer auch mal eine Ausweichstrecke, auch wenn sie "bloß" eingleisig und nicht elektrifiziert ist.

Mit dem Prinzip, mit Steuermitteln Aufgebautes wieder einzureißen, kommt man gesamtgesellschaftlich nicht zwingenderweise wirklich weiter, jedenfalls dann nicht, wenn an diese Stelle etwas gesetzt wird, was im Vergleich dazu genauso gut oder schlecht ist.

Das Prinzip, zu Tun um des Tuns wegen, weil es gesellschaftlich üblich ist, nur das Tun zu bezahlen, ohne zu Hinterfragen, ob das Tun auch klimatisch, global, regional gesellschaftlich sinnvoll ist, wird die Gesellschaft insgesamt eher schwächen, denn stärken.

Zitat:

@matbusch schrieb am 25. August 2021 um 16:18:16 Uhr:


...

Sorry für off topic, aber dieses Verschwörungsgeschwurbel möchte ich nicht unkommentiert lassen.

Ich wüsste jetzt nicht, was daran "Verschwörungsgeschwurbel" sein soll. Möglicherweise hast du da ein gewisses, ähm... Interpretationsproblemchen.
Das war ein Beispiel für die lustigen Begebenheiten der Kommunal- und Landespolitik.

Zitat:

@Pit.1989 schrieb am 27. Februar 2011 um 22:50:35 Uhr:


Und ich dachte Deutschland wäre das Autofahrer- und Ordnungsland schlechthin. Ich frage mich erhlich warum sich die Politik zu dem Thema ausschweigt, normalerweise sind die sich doch für nichts zu schade, was irgendwie Stimmen bringt.
Wenn man mich fragt ist sparen an der Infrastruktur genau am falschen Ende.
Ich hoffe irgendwann wird ein Punkt erreicht sein an dem die Menschen die Nase voll haben und sich was ändert. Das dürfte dann sein wenn die Mehrheit der Bundesautobahnen aussieht wie die A1 zwischen Hamburg und Lübeck oder vielleicht bald wie die Siegburger Turmstraße.😠
mfG

Scheiße. 10 Jahre alt. Hier stand Müll.

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