Wann war euer Radlager fällig?

VW Golf 4 (1J)

Servus,

Mein Radlager vorne links wird die nächsten Tage gewechselt.

Ich klopfe schon langsam an der 90.000 km-Schwelle (momentan ca. 89.500 km)

Meiner Meinung nach hat mein Radlager sehr früh den Geist aufgegen, ist das normal beim Golf IV? Wann habt ihr eure Radlager gewechselt bzw. habt ihr die überhaupt schon gewechselt?

111 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Göölf


Tschuldigung das ist Quatsch.

Radlager werden durch höheres Drehmoment nicht höher beansprucht. Wie auch ... ?

Dann hast Du meine "Beweisführung" offensichtlich nicht verstanden. Na gut. Ich gebe auf. Besorg Dir ein Mechanik-Buch (Statik reicht!) und lies es Dir selber an!

Zitat:

Original geschrieben von Göölf


Was Radlagerverschleiß ausmacht sind Kurvengeschwindigkeit, Spurplatten, Reifenbreite, Achslast u.s.w. aber nicht die Motorleistung.

Das dies auch verschleißfördernde Belastungen sind, vielleicht sogar teilweise stärker als ein gesteigertes Motor-Drehmoment, habe ich nie bestritten!

Zitat:

Original geschrieben von Göölf


Andernfalls dürften die beim 1.4er nie kaputtgehen und die am 1.8T aller 3 Wochen.

Falsche Argumentation. Wenn die Radlager gleich sind und für einen 1,8 T z. B. für 300.000 km ausgelegt sind, dann halten sie, abgesehen von den statistischen Ausreißern durch Produktionsungenauigkeiten, bei beiden Motorisierungen 300.000 km. Was Du hier aufführst, ist also kein Gegenbeweis, sondern nur ein Sonderfall: Einheitslager mit hinreichender Auslegung für den 1.4-l-Motor, die aber beim 1,8 T nicht ausreicht. Das wird VW aber tunlichst

so nicht

machen.

Ich habe hier keine Bewertung abgegeben, welche Art von Belastung bei chipgetunten Motoren auch die Radlager, insbesondere der Antriebsachse(n), stärker in Mitleidenschaft ziehen. Da müsste man etwas genauere Berechnungen anstellen.

Aber es bleibt dabei: Radlager der Antriebsachse(n) werden ebenso wie alle anderen Lager des Antriebsstranges alleine durch das abgerufene, gesteigerte Drehmoment eines chipgetunten Motors stärker belastet - geschweige denn durch eine entprechend "schwungvollere" Fahrweise (höhere Kurvengeschwindigkeiten, stärkere Bremsvorgänge).

So, und für mich ist jetzt Schluß hier. Genug OT-Geschwafel. Wer's nicht versteht oder auch nur nicht glauben mag, soll's von mir aus lassen. Jedenfalls sind die Behauptungen

Zitat:

Original geschrieben von CZHans


Chiptunung beeinflusst den Motor, die Kupplung und das Getriebe. Nicht Radlager.

und

Zitat:

Original geschrieben von Göölf


... Radlager werden durch höheres Drehmoment nicht höher beansprucht. ...

schlichtweg falsch.

Schönen Gruß

Zitat:

Original geschrieben von unbrakeable


@Chris1968 und CZHans:
Ihr seid mir ja schöne Experten! Aber natürlich beeinflusst die Erhöhung des Motordrehmoments beim Chiptuning auch die Belastung des Radlagers!!!

Hallo !

Ich wollt hier ja keine grosse Diskussion auslösen 😁
Ich hab ja extra die Einschränkung bei gleicher Fahrweise genannt😉
Wenn man die Leistung abfordert, kann ich mir schon denken, dass das Radlager auch mehr beansprucht wird. Aber bei 30 tkm sollte das trotzdem nicht defekt sein.

Zitat:

Original geschrieben von unbrakeable


Aber es bleibt dabei: Radlager der Antriebsachse(n) werden ... durch das abgerufene, gesteigerte Drehmoment eines chipgetunten Motors stärker belastet

Hey Meister unbrakeable, ein Radlager nimmt Kräfte (wie von mir beschrieben) auf aber es überträgt kein Drehmoment.

Falls du anderer Meinung bist: Von wo nach wo wird am Radlager ein Moment übertragen. Kannst es gerne aufmalen zum Verständnis 😉

unbreakable hat natürlich Recht und das ganz gut erklärt. Er hat mit keiner Silbe betont dass ein Radlager Momente aufnimmt, aber Querkräfte!! Wenn sich der Reifen am Fahrbahnuntergrund abstützt und sich nach vorne bewegt, dann muss diese Kraft irgendwo am Auto auch angreifen, denn sonst würden die Räder vom Auto kullern. Genau da kommt das Radlager ins Spiel. Die Kräfte sind übrigens gar nicht mal ohne, bei starken Beschleunigungen im 1. Gang kann das stärker sein als die Anziehungskraft - zudem nur die vorderen Lager beim Frontkratzer die Kräfte aufnehmen, bei der Gewichtskraft hingegen alle 4.

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Zitat:

Original geschrieben von Göölf


Hey Meister unbrakeable, ein Radlager nimmt Kräfte (wie von mir beschrieben) auf aber es überträgt kein Drehmoment.

Falls du anderer Meinung bist: Von wo nach wo wird am Radlager ein Moment übertragen. Kannst es gerne aufmalen zum Verständnis 😉

Also eigentlich wollte ich jetzt wirklich nichts mehr dazu schreiben. Aber Du drehst mir die Worte so im Mund um und hast leider keinerlei Wissen aus der Mechanik, daß ich hier die physikalischen Zusammenhänge für Dich und für alle Interessierten noch einmal versuchen will darzustellen. Denn nachher glauben noch Einige Deine verzerrenden Aussagen!

Ich will hier ja wirklich Keinen provozieren, auch Dich nicht, aber: Entweder liest Du Dir die Beiträge anderer Foristen nicht wirklich richtig durch, oder Du versuchst einfach nur Andere zu ärgern! Ich habe nirgendwo behauptet, daß Radlager Drehmomente übertragen. Das können sie auch gar nicht - jedenfalls nicht in ihrer Ebene. Ich habe lediglich gesagt, daß durch das höhere Drehmoment des Motors die Radlager stärker belastet werden. In meinem zweiten Beitrag habe ich dazu geschrieben, daß diese Belastung in einer höheren Querkraft besteht! Und die kann und muss ein Drehlager - und ein solches ist ja ein Radlager - aufnehmen!

Na dann, zurück zu den Grundlagen:

Es gibt in der Mechanik ein sogenanntes "Schnittprinzip", nach dem man Belastungen an beliebigen Stellen eines Bauteils errechnen kann, indem man quasi einen Schnitt durch dieses Bauteil legt, sich einen Teil dieses zerteilten Bauteils wegdenkt und die auf diesen weggefallenen Teil von außen einwirkenden Kräfte in den Schnitt verschiebt.
Längskräfte, die Zug- oder Druckspannungen im Bauteil verursachen, bleiben ebenso wie Querkräfte, die Schubspannungen hervorrufen, erhalten. Zu beachten ist nur, daß durch die Verschiebung von Querkräften senkrecht zu ihrer Wirkrichtung ein vorher um die Schnittebene vorhandenes Biegemoment wegfällt, welches man dann zwecks Wiederherstellung des ursprünglichen Belastungszustandes einfach separat hinzufügt. So habe ich also in einem beliebigen Schnitt eines Kragbalkens (das ist ein Balken, dessen eines Ende einzementiert und dessen anderes Ende frei ist), der an seinem freien Ende durch eine Querkraft belastet wird, eine innere Belastung, die sich aus einer Querkraft (die gleich bleibt) und einem Biegemoment (dessen Größe abhängt von der Entfernung zum ursprünglichen, jetzt weggeschnittenen Wirkungsort der Querkraft) zusammensetzt.

So, und mit diesem Wissen schauen wir uns nun ein (Antriebs-)Rad eines Autos bei Geradeausfahrt in einem winzigen Augenblick, also quasi eingefroren, an. Dazu roll' ich die Sache einfach 'mal von der Straßenseite her auf: An der Kontaktstelle mit der Straße wirkt (in der Radebene) eine Umfangskraft vom Reifen auf die Straße und eine Kraft von der Straße auf den Reifen. Nach dem Prinzip "actio = reactio" sind beide Kräfte gleich groß. (Das Moment dieser Kraft an diesem Hebelarm (halber Raddurchmessser) entspricht im übrigen dem mit der Getriebe- und der Achsantriebsübersetzung umgerechneten Motor-Drehmoment!)

Schneide ich nun nach dem oben genannten Prinzip das Rad weg, muss ich die Umfangskraft in den Mittelpunkt des Radträgers verschieben. Gleichzeitig muss ich ein Drehmoment einführen, da ich diese Kraft quer zu ihrer Wirkungsrichtung verschoben habe. Das entsprechende "Gegen"-Drehmoment (s. o. "actio = reactio"😉 wird über die Antriebswelle vom Motor aufgebracht, die entsprechende "Gegen"-Querkraft (wie eben: "actio = reactio"😉 vom Radlager.

Erhöhe ich nun, z. B. durch Chiptuning, das Motordrehmoment, wird die am Rad übertragene Kraft größer. Muss ja sein, denn ich er-"fahre" ja (im doppelten Wortsinn) eine stärkere Beschleunigung. Und wenn ich dann obige Herleitung verfolge, ist dadurch auch das vom Motor aufgebrachte "Gegen"-Drehmoment größer (Chiptuning dei Dank!), aber eben auch die vom Radlager aufzubringende "Gegen"-Querkraft.

Comprende?

So, und wenn Dir das jetzt immer noch nicht als Erklärung reicht, solltest Du einfach 'mal den von mir erwähnten Fall mit der Knarre und einer Verlängerung an einem Radbolzen nachstellen. Das, was da - insbesondere bei einer langen Verlängerung zwischen Knarre und Nuß und einer schlecht aufgesetzten Nuß - die Nuß vom Sechskantkopf zu hebeln versucht (und dem Du gut mit der freien Hand am Knarrenkopf entgegenwirken kannst) ist die besagte Querkraft. Und die ist umso höher, je höher das Drehmoment ist. Und die muss, wenn Du den Knarrenkopf nicht abstützt, vom Gewinde im Radträger abgefangen werden. Und das ist im Fall des Rades das Radlager!

Aber jetzt kann und will ich Dir auch nicht mehr helfen. Vollzieh' es nach oder glaube es einfach.

Oder versuch' weiter, ein "Haar in der Suppe" zu finden. Aber so hast Du dann keine Chance, etwas dazu zu lernen!

Schönen Gruß

Zitat:

Original geschrieben von Feinstaubschlucker



Radlager halten noch bei bisher:

165.337 km alles ok!

Mein Vorbesitzer war ein Senior (33 000 km in 5 Jahren) und ich bin auch kein Raser sondern ein Gaser🙂

Zitat:

Original geschrieben von unbrakeable


Na dann, zurück zu den Grundlagen:

Kommt eine Kugel um die Ecke gerollt und kippt um. 🙄

Soviel zu den Grundlagen. 😁

Ernsthaft: Ich will mich mit dir nicht rumstreiten weil du ja meisten ganz vernünftige Beiträge schreibst z.B. zum Öl.

Können wir uns auf folgendes einigen:

- gesteigerte Motorleistung bzw. Drehmoment belasten ein Radlager nicht per se, sonden nur dann wenn diese auch (brutal) abgerufen wird.

- Radlagerverschleiß ist demzufolge nicht primär abhängig von (gesteigerter) Motorleistung sondern von der Fahrweise, hier v.a. Kurvengeschwindigkeiten und Beschleunigung, im weiteren von Reifenbreite, evtl. verbauten Spurplatten und Gewicht des Rades.

ok?

PS: Meine Radlager sind übrigens bei 80.000 gestorben, was nicht auf Chip-Tunig zurückgführt werden kann denn es ist keines gemacht worden sondern rein auf die Fahrweise.

Und`s Bremsen nicht vergessen, da treten noch viel größere Kräfte als beim beschleunigen im Radlager auf.

Also ich hab jetzt 223.000 km drauf und jetzt sind sie fällig, zumindest vorne. Hab die Karre aber erst mit 95Tsd bekommen. Kann jetzt natürlich nicht sagen ob die da vorher schon mal getauscht wurden. Gibts noch nützliche Tipps die man bei einem Radlagertausch beachten sollte?

Zitat:

Original geschrieben von LordVader81


Also ich hab jetzt 223.000 km drauf und jetzt sind sie fällig, zumindest vorne. Hab die Karre aber erst mit 95Tsd bekommen. Kann jetzt natürlich nicht sagen ob die da vorher schon mal getauscht wurden. Gibts noch nützliche Tipps die man bei einem Radlagertausch beachten sollte?

Warum sind den beide fällig? Ist eher ungewöhnlich, dass Radlager zur gleichen Zeit verrecken.

Bei mir wurden auch beide gleichzeitig fällig...

Zitat:

Original geschrieben von CZHans


Bei mir wurden auch beide gleichzeitig fällig...

Klingt eher nach nem "Oh ich bin zwar Meister beim 🙂 tausch aber trotzdem lieber mal beide, da ich zu doof bin das defekte rauszufinden." 😉 😁

Zitat:

Original geschrieben von 1781cm³



Zitat:

Original geschrieben von LordVader81


Also ich hab jetzt 223.000 km drauf und jetzt sind sie fällig, zumindest vorne. Hab die Karre aber erst mit 95Tsd bekommen. Kann jetzt natürlich nicht sagen ob die da vorher schon mal getauscht wurden. Gibts noch nützliche Tipps die man bei einem Radlagertausch beachten sollte?
Warum sind den beide fällig? Ist eher ungewöhnlich, dass Radlager zur gleichen Zeit verrecken.

Nun ich geh mal davon aus da ich sowohl in links- wie auch in Rechtskurven doch gut hörbare Geräusche kriege. Und auch wenns nur eines wäre lass ich gleich beide machen weil das andere würd dann wahrscheinlich 4 Wochen später kommen.

Hallo,
ich glaube, dass die Radlager auch durch die Abwärme der Bremsen belastet werden. Immerhin hängt die Bremsscheibe direkt an der Radnabe. Außer an die Luft führt die Bremsscheibe die Wärme auch an die Felge und an die Radnabe ab. Wenn jemand einen etwas "verzögerungsbetonten" Fahrstil hat wird das Radlager thermisch sicherlich auch was davon abkriegen. Die Dauerfettung im Lager altert schneller und die Rollkörper und Laufrillen verschleißen schneller.
Ich fahre spritsparend, bremse also weniger und bei meinem Golf sind alle 4 Radlager nach 273Tkm noch ohne Probleme.
Was denkt Ihr ?
Gruss.

Nun ich fahre ähnlich wie du, ich bremse so selten wie möglich. Was aber in den 95Tsd KM vor mir war kann ich nicht sagen.

Naja jedenfalls muss ich mal schauen wann ich das in den Weihnachtsfeiertagen überhaupt unterbringe. Erst die Bremsen und jetzt noch die Radlager. Die Karre kostet mich noch den letzten Nerv.

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