Wandler-Automatik: Rollen auf "N" schädlich?

Hallo Gemeinde,

wie der Titel schon verrät: ist es für ein herkömmliches Wandler-Automatikgetriebe schädlich, wenn man z.B. bergab auf "N" schaltet und den Wagen rollen läßt?

Wenn ja, warum? Ich hab bisher nur diffuse Mutmaßungen gehört, die Schmierung könnte fehlen?

126 Antworten

Zitat:

@Ricki_Maserati schrieb am 12. April 2021 um 13:24:56 Uhr:


Und da spielt selbst die höhere Verdichtung des Dieselmotors keine Rolle.

Könnte schon sein daß der Diesel desswegen mehr Reibungsverluste generiert (stärkere Auslegung der Kolbenringe wegen der höheren Kompression).

Gruß Metalhead

Schubabschaltung geht prinzipiell schonmal mit allen Motoren, sofern diese eine Einspritzung und nicht noch einen Vergaser besitzen. Einfach kein Signal auf die Einspritzdüse(n) - voilà!
Hatte schon mein damaliger Polo 6N mit dem 45PS-AEV mit Zentraleinspritzung.

Wenn es nur die Reibung wäre, wäre eine Schubabschaltung sinnlos, da wirkungslos. Die Reibungskraft, wenn man reversible Prozesse idealisiert wegrechnet, reduziert sich auf wenige Nm, kannste vernachlässigen.
Das lässt sich auch in der Praxis "einfach" messen, einfach mal bei abmontiertem Zylinderkopf die KW mit einem Drehmomentschlüssel durchdrehen und schon hast du den Wert. wird auch zum Zwecke der Qualitätssicherung während der Fertigung manchmal gemacht.

Jetzt das Aber:
Die Verdichtung ist aber auch nur dann vollständig reversibel, wenn die Drosselung in der Ansaugung exakt dem Abgasgegendruck entspricht und die Steuerzeiten einlass- und auslassseitig exakt symmetrisch sind.
Und das ist generell nie der Fall (wäre auch im normalen Betrieb alles andere als effizient) und das lässt sich zudem noch massiv über die Motorsteuerung beeinflussen. Mal stärker (ganz einfach beim Benziner: Drosselklappe bleibt zu), mal schwächer (z.B. über die heute üblichen variablen Steuerzeiten).
Und dabei haben wir noch weder die nichtidealen Verluste (z.B. Blowby oder ganz profan einen Turbo oder diverse Filter im Abgasrohr) noch diverse Holzhammermethoden wie die Jake Brake besprochen.

Aber wir schweifen ab...

Zitat:

@raphrav schrieb am 12. April 2021 um 14:49:28 Uhr:


Schubabschaltung geht prinzipiell schonmal mit allen Motoren, sofern diese eine Einspritzung und nicht noch einen Vergaser besitzen. Einfach kein Signal auf die Einspritzdüse(n) - voilà!
Hatte schon mein damaliger Polo 6N mit dem 45PS-AEV mit Zentraleinspritzung.

Wenn es nur die Reibung wäre, wäre eine Schubabschaltung sinnlos, da wirkungslos. Die Reibungskraft, wenn man reversible Prozesse idealisiert wegrechnet, reduziert sich auf wenige Nm, kannste vernachlässigen.
Das lässt sich auch in der Praxis "einfach" messen, einfach mal bei abmontiertem Zylinderkopf die KW mit einem Drehmomentschlüssel durchdrehen und schon hast du den Wert. wird auch zum Zwecke der Qualitätssicherung während der Fertigung manchmal gemacht.

Jetzt das Aber:
Die Verdichtung ist aber auch nur dann vollständig reversibel, wenn die Drosselung in der Ansaugung exakt dem Abgasgegendruck entspricht und die Steuerzeiten einlass- und auslassseitig exakt symmetrisch sind.
Und das ist generell nie der Fall (wäre auch im normalen Betrieb alles andere als effizient) und das lässt sich zudem noch massiv über die Motorsteuerung beeinflussen. Mal stärker (ganz einfach beim Benziner: Drosselklappe bleibt zu), mal schwächer (z.B. über die heute üblichen variablen Steuerzeiten).
Und dabei haben wir noch weder die nichtidealen Verluste (z.B. Blowby oder ganz profan einen Turbo oder diverse Filter im Abgasrohr) noch diverse Holzhammermethoden wie die Jake Brake besprochen.

Aber wir schweifen ab...

Nur stellt sich dann die Frage, weshalb auf einem Rollenprüfstand die Schleppverluste nicht wenige Nm, sondern gerne mal über 75kW betragen und bei der Ermittlung der Motorleistung zum Messwert der Hinterradleistung hinzu addiert werden?

Zitat:

@Ricki_Maserati schrieb am 12. April 2021 um 15:07:43 Uhr:


Nur stellt sich dann die Frage, weshalb auf einem Rollenprüfstand die Schleppverluste nicht wenige Nm, sondern gerne mal über 75kW betragen und bei der Ermittlung der Motorleistung zum Messwert der Hinterradleistung hinzu addiert werden?

In Deutschland ist die Leistung eines Kfz die Leistung an den Antriebsrädern. Daher muß nichts dazuaddiert werden (anders in USA: hier wird der Motor "alleine" gemessen, sogar ohne Nebenaggregate wie LiMa, Lenkhydraulik etc)

Und Schleppverluste von 75 kW (das sind gut 100 PS!)? Sprechen wir von einem Schiffsdiesel?

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Einspruch euer Ehren!

Die USA messen schon ewig nicht mehr ohne Nebenaggregate bzw geben die Leistung ziemlich ähnlich an wie die Europäer, die Unterschiede sind da eher akademischer Natur.

Und das mit der Randleistung ist halt eher so ein Prüfstandsding. Wäre mir neu das die Europäer die Leistung an der Antriebsachse ins Prospekt schreiben.

Die Angaben in den Prospekten und Motormagazinen bezieht sich aber immer auf die Motorleistung und nicht auf die Radleistung. Von der Motorleistung darfst du nochmal 15 - 20 % abziehen um auf die Radleistung zu kommen. Die Verluste kommen durch das Getriebe und Hinterachsdifferential zu stande.

In Amerika ist das nicht anders. Bis 1971 wurde in SAE gemessen, ab 1972 wurde dann in net HP gemessen, also mit allen Aggregaten, was in etwa unserer DIN Norm entspricht.

Zitat:

@nogel schrieb am 12. April 2021 um 16:55:38 Uhr:



Zitat:

@Ricki_Maserati schrieb am 12. April 2021 um 15:07:43 Uhr:


Nur stellt sich dann die Frage, weshalb auf einem Rollenprüfstand die Schleppverluste nicht wenige Nm, sondern gerne mal über 75kW betragen und bei der Ermittlung der Motorleistung zum Messwert der Hinterradleistung hinzu addiert werden?

In Deutschland ist die Leistung eines Kfz die Leistung an den Antriebsrädern. Daher muß nichts dazuaddiert werden (anders in USA: hier wird der Motor "alleine" gemessen, sogar ohne Nebenaggregate wie LiMa, Lenkhydraulik etc)

Und Schleppverluste von 75 kW (das sind gut 100 PS!)? Sprechen wir von einem Schiffsdiesel?

Nein und nein. Die Schleppleistung von 105PS hat der TE hier selbst gepostet, von seinem eher kleinenen Motörchen (siehe Diagramm) und das entspricht auch etwa dem, was mein alter 330d (nur Heckantrieb) an Schleppleistung auf dem Prüfstand hatte.
Und nein, in den USA wird so gemessen, wie hier. Nur dass dort eine Pferdestärke nicht 75kg*m+s hoch -1 ist, sondern 550 Pfund * 1 Fuß pro Sekunde (550lbs*ft*s hoch -1) = 76,04kg*m*s hoch -1. Das ist der einzige Unterschied zwischen PS und BHP.

Zitat:

@Ricki_Maserati schrieb am 12. April 2021 um 19:26:25 Uhr:



Zitat:

@nogel schrieb am 12. April 2021 um 16:55:38 Uhr:


Und Schleppverluste von 75 kW (das sind gut 100 PS!)? Sprechen wir von einem Schiffsdiesel?

Nein und nein. Die Schleppleistung von 105PS hat der TE hier selbst gepostet, von seinem eher kleinenen Motörchen (siehe Diagramm) und das entspricht auch etwa dem, was mein alter 330d (nur Heckantrieb) an Schleppleistung auf dem Prüfstand hatte.

Wobei das dann aber nicht nur die Verlustleistung des Motors, sondern des gesamten Antriebsstranges mit Getriebe, Achsgetriebe und Lagern ist.

Ich wusste irgendwie, dass das Thema wieder ausartet. 🙂

Stimmt, es driftet mal wieder arg ab.

Da das Thema durch ist, kommt so was zwangsläufig. Sonst wäre der Thread ja auch tot. Was ist so schlimm daran, wenn man sich über artverwandte Themen austauscht?

Ich bin nicht sicher, ob die Eingangsfrage wirklich geklärt ist.

Doch, ich halte die Frage für geklärt. So wie ich (ziemlich weit oben) schon schrieb:

Zitat:

@nogel schrieb am 10. Apr. 2021 um 09:18:53 Uhr:


Also ich entnehme dem gesamten Thread das Fazit, daß kein Schaden oder erhöhter Verschleiß zu erwarten ist, wenn man nicht aus hohen Geschwindigkeiten aus N in D zurück schaltet.

Und auch das Schalten in N bei längeren Wartezeiten an der Ampel scheint kein Problem sein (anders als als manche Youtuber behaupten).

Na denn macht mal ruhig weiter.

Zitat:

@metalhead79 schrieb am 12. April 2021 um 13:11:27 Uhr:


Ist schon DAU-freundlich formuliert ("Fahrstufe R im Moment nicht möglich" oder so was in der Art).
Das hab ich bei niedriger Geschwindigkeit gleich am ersten Tag ausprobiert als ich die Kiste bekommen hab, mein Wählhebel ist nämlich da wo der Blinker hin gehört (und da wäre das schon gut möglich daß mir das mal passiert).
Mittlerweile hab ich mich aber daran gewöhnt und schalte bei fremden Autos den Scheibenwischer an wenn ich rückwärts fahren will. 😁

Gruß Metalhead

Der Blinker ist bei meinen Autos immer links gewesen, eine Verwechslung mit dem rechts liegenden Wählhebel der Automatik ausgeschlossen, keine Gefahr während der Fahrt statt blinken einen falsche Fahrstufe einzulegen. Hast du echt ein Auto mit links platziertem Getriebe-Wählhebel?

Beim Scheibenwischer ist es dagegen klar, wenn man Mercedes nicht gewohnt ist und mit dem rechten statt linken Hebel wischen will, endet das womöglich mit einem freundlichen Hinweis der Getriebesteuerung :-)

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