Wandler-Automatik: Rollen auf "N" schädlich?
Hallo Gemeinde,
wie der Titel schon verrät: ist es für ein herkömmliches Wandler-Automatikgetriebe schädlich, wenn man z.B. bergab auf "N" schaltet und den Wagen rollen läßt?
Wenn ja, warum? Ich hab bisher nur diffuse Mutmaßungen gehört, die Schmierung könnte fehlen?
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Früher stand in den Anleitungen zur Automatik von VW: Wenn man während der Fahrt (versehentlich?) auf N schaltet, soll vor dem erneuten Einlegen der Fahrstufe Leerlaufdrehzahl des Motors abgewartet werden.
Bei meinem jetzigen Auto steht dazu nichts. Weder, dass man es soll/darf, noch, dass man es nicht machen darf.
Ich gehe daher davon aus, dass es nicht schädlich ist, aber vom Hersteller auch nicht vorgesehen ist.
Wäre es wirklich schecht für das Getriebe, würde man wahrscheinlich die Möglichkeit auf N zu schalten während der Fahrt sperren (so wie man nicht auf R schalten kann). Bei meinem Auto kann man jederzeit zwischen N und D wechseln, ohne die Bremse oder die Sperre am Wählhebel zu betätigen.
Glaube das dies eher eine Art Notfallmöglichkeit ist den Gang rauszubekommen falls doch mal irgendwas ist. Habe gestern noch gelesen das man das mit dem anhalten immer noch machen soll. Von D auf N ist kein Problem, aber im Rollen auf D soll wohl auf Dauer schädlich fürs Getriebe sein wenn man das ständig macht.
Begründung war das sich die Druckverhältnisse im Getriebe stark ändern wenn man von N auf D und andersherum wechselt und gerade von N auf D ist da wohl besonders unangenehm für ein Wandlergetriebe.
Bei dem Video ist aber auch ziemlicher Mist dabei. Beispiel an der Ampel nicht auf N schalten: machte jedes moderne Getriebe sowieso automatisch (schadet also auch nicht übermäßig uns spart natürlich Sprit, dafür wird's ja gemacht).
Nachteil bei Bergabfahrt mit N ist, daß die Ölpumpe nur mit Leerlaufdrehzahl läuft.
Gänge wieder einlegen ist sicher schwer suboptimal (macht der moderne Wandler zwar auch, aber hoffentlich nimmt der vorher die Motordrehzahl hoch ). Selbst runter schalten zum Bremsen ist nicht gut. Wenn man dafür runter schaltet ohne auf der Bremse zu stehen gibt's einen hecktischen schnellen Schaltvorgang (fühlt sich mit entsprechende Bremsdruck schon viel sanfter an).
Gruß Metalhead
ich treibe das mit meinem 6Hp19a im S4 seit 230 tkm so !
Bei 266 tkm wurde das Öl zum ersten mal gewechselt und es in einem vergleichsweise guten Zustand ! Mittlerweile sind 307 tkm drauf. Natürlich haue ich nicht den Gang wieder rein und gebe Vollgas, sondern hebe mit dem Gasfuß die Motordrehzahl an. Man spürt wann Motor- und Getriebedrehzahl zusammenpassen und die WÜK zu gemacht hat.
Solange der Motor läuft bekommt das Getriebe genug Schmierung.
Moderne Automatgetriebe haben den "Segelmodus" integriert und bei einer el. Getriebeölpumpe wird teilweise der Verbrennermotor abgeschaltet.
Zitat:
@Superbernie1966 schrieb am 9. April 2021 um 17:42:54 Uhr:
Bei 266 tkm wurde das Öl zum ersten mal gewechselt und es in einem vergleichsweise guten Zustand !
????? Das Öl muß doch Pechschwarz gewesen sein. Da hat selbst mein Schaltgetriebe früher einen Ölwechsel bekommen.
Gruß Metalhead
@metalhead79
ich schwöre: das Öl aus Avaudi war NICHT rappelschwarz oder sonstwie verbraucht. Ich fahre aber auch atypisch.
Weil es diese Gerüchte über "schädlich" gibt, habe ich vor 7 Jahren ein viel zu teures Gebrauchtgetriebe vorgehalten.
Manche 6Hp verrecken und manche halten...
Zitat:
@Superbernie1966 schrieb am 9. April 2021 um 17:42:54 Uhr:
ich treibe das mit meinem 6Hp19a im S4 seit 230 tkm so !
Und ist es jetzt deswegen in so gutem Zustand, oder was war die Motivation für das viele Aus/-Einkuppeln?
Welchen Gang legt der Automat denn beim Wieder-Einkuppeln ein, den höchstmöglichen? Das muß man wissen, wenn man den Motor auf die passende Drehzahl bringen will.
Aktiv habe ich diesen Aufwand nie getrieben, erst jetzt, wo ich eine segel-fähige Automatik habe, lasse ich sie gewähren.
Soweit ich gehört habe, soll das Schalten aus N in D während der Fahrt in erster Linie ein Test sein, ob die Automatik noch in Ordnung ist. Nicht anzuraten ist es deshalb, weil während der Fahrt die Nasskupplungen die Drehzahlunterschiede ausgleichen müssen, also verhältnismäßig stärker verschleißen.
Zitat:
@eddy_mx schrieb am 9. April 2021 um 22:18:03 Uhr:
Soweit ich gehört habe, soll das Schalten aus N in D während der Fahrt in erster Linie ein Test sein, ob die Automatik noch in Ordnung ist. Nicht anzuraten ist es deshalb, weil während der Fahrt die Nasskupplungen die Drehzahlunterschiede ausgleichen müssen, also verhältnismäßig stärker verschleißen.
Die Kupplungen im Ölbad machen das bei jedem Gangwechsel! Das halten die sehr gut aus. Wenn man mit sehr hoher Drehzahl (Geschwindigkeit) rollt und in N eine weile bleibt, reicht möglicherweise die Ölfördermengen der Ölpumpe nicht aus, weil diese dabei nur mit der Leerlaufdrehzahl des Motors angetrieben wird. Aber moderne Automatiken müssten das eigentlich verkraften.
@motor_talking
ich habe es auf der Autobahn gemacht bei v>100km/h somit war es immer die 6. Stufe. Die Überlegung war: Leerlaufverbrauch ist weniger als tiefste Last. ( Es geht um die Lastpunktverschiebung ). Also auf ebener Strecke oder leichtem Gefälle. Bemerkenswert ist, dass der Momentanverbrauchswert über ca. 400m abfällt. Wenn in "N", dann eine größere Strecke. Auf der Landstraße ist Gas / Schub besser. Grenzgeschwindigkeit ist etwa 80 km/h resp. 1600/min.
Über mehr als 200 tsd km ist mein Verbrauchsschnitt ( getankt ) unter 10,5 Liter/ 100 km mit dem 4,2 V8 MPI als Avant.
Zitat:
@motor_talking schrieb am 9. April 2021 um 22:11:29 Uhr:
Welchen Gang legt der Automat denn beim Wieder-Einkuppeln ein, den höchstmöglichen? Das muß man wissen, wenn man den Motor auf die passende Drehzahl bringen will.
Aktiv habe ich diesen Aufwand nie getrieben, erst jetzt, wo ich eine segel-fähige Automatik habe, lasse ich sie gewähren.
Also bei der alten 4-Gang-Automatik von Mercedes hab ich es probiert, die geht beim Schalten von N auf D in den 3. Gang , also bei höheren Geschwindigkeiten fühlt sich das ein wenig "ungesund" an, auch wenn danach gleich der 4. Gang geschaltet wird.
Beim Mitsubishi SpaceStar (altes Modell) geht die Automatik in den 4. Gang, ganz easy.
Also ich entnehme dem gesamten Thread das Fazit, daß kein Schaden oder erhöhter Verschleiß zu erwarten ist, wenn man nicht aus hohen Geschwindigkeiten aus D in N schaltet.
Und auch das Schalten in N bei längeren Wartezeiten an der Ampel scheint kein Problem sein (anders als als manche Youtuber behaupten).
Ich schalte manchmal an einer Kreuzung auf N, wenn ich länger warten muss als Alternative zu Start/Stopp, aber eher selten. Der Hintergrund ist, dass die Ford-Automatik auch bei längerem Stopp nicht in N schaltet oder den Kupplungsdruck minimiert (bspw. wie bei Aisin). Ich bin dann nicht gezwungen, dauerhaft auf der Bremse zu stehen und zudem vibriert es dann auch deutlich weniger. Ansonsten muss man auch bei dem Schalthebel von Ford aufpassen, dass man von S nicht D übergeht und in N landet, was der Hebel bei schneller Bewegung zulässt, da Sperre deaktiviert.
Habe auch ein Auto mit der Mercedes K4C025, also mit Sekundärölpumpe und Bremsbändern, das habe ich sogar einmal durch Anschleppen gestartet. Bei ca. 40 km/h hat er einen ungefähr passenden Gang eingelegt, weiß nicht mehr ob II oder III.
Abgesehen davon schalte ich bei laufendem Motor während der Fahrt nicht auf N und wieder auf D. Auch wenn der Verschleiß an den Bremsbändern dabei nur wie bei jedem anderen Schaltvorgang auch sein sollte, ist er mir die minimale Kraftstoffersparnis nicht wert. Genauso habe ich es auch bei moderneren Automaten mit Lamellenkupplungen gehandhabt, bis ich jetzt ein Getriebe mit Segelmodus fahre.
Man muss auch klar sagen, dass es vom Hersteller auch nicht unbedingt so gedacht ist, dass man mit einer Automatik während der Fahrt auf Neutral schaltet, von daher ist da auch wenig verwerfliches dran, es entsprechend nicht zu machen.
In irgendeiner Bedienungsanleitung habe ich mal gelesen, man soll auf N schalten, wenn das Auto ins Rutschen/Schleudern gerät, um die Motorbremswirkung wegzunehmen. Also analog zum Kupplung treten beim Handschalter. Ob man das allerdings noch hinbekommt, während man versucht, ein rutschendes Auto abzufangen, ist was anderes...
Es scheint also bei Autoherstellern eher davon ausgegangen zu werden, dass das Schalten von D auf und zurück während der Fahrt ein Ausnahmefall ist. Der führt nicht zum sofortigen Defekt, aber es ist eben auch nicht vorgesehen, dass man es ständig macht.