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W 126 Mopf-Modell: Fragen zu den Leistungsdaten der Achtzylinder Kat vs. katlos

Mercedes
Themenstarteram 7. April 2011 um 13:40

Laut Werksangabe büßt der 420er durch den Kat 14PS ein, der 500er 21PS und der 560er 30PS (den höherverdichteten ECE-Motor lasse ich bewußt mal außen vor).

Fragen:

*woher kommt der Verlust an Leistung (und auch Drehmoment)? Verdichtung und Peripherie sind ja, bis auf Kat und Lambdasonde, gleich. Ist es nur der erhöhte Gegendruck im Kat oder gibt es noch weitere Änderungen wie z.B. bei der Vollastanreicherung oder sonstwo?

*weshalb ist die Leistungseinbuße bei den größeren Hubräumen so weit überproportional höher?

*weshalb ist der katbedingte Leistungsverlust der AKR-Motoren (ab 1987) deutlich kleiner (nur noch 7 bis 21PS, je nach Hubraum)? Wurden da andere Kats verbaut?

*hat mal jemand eine Messung auf einem Leistungsprüfstand vorgenommen?

Habe zwar einen R 107. Da die Motoren aber gleich sind und die Anzahl der Fahrer in diesem Forum mutmaßlich höher sein dürfte, habe ich hier gepostet (mit Hinweis im SL-Forum).

Hoffe auf fundierte Antworten.

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7 Antworten

Hallo thoelz,

der Leistungsverlust kommt daher, daß die Gemischaufbereitung ein wenig anders ist, das Gemisch ist dabei ein wenig magerer (sog. stöchiometrisches Verhältnis von genau 14,7 Teile Luft zu einem Teil Kraftstoff). In einem kleinen "Fenster" (Lambda etwa zw. 0,98 und 1,02) sind die drei Schadgase NOx, CO und CH und annähernd optimal niedrig. Wenn das Gemisch magerer (d.h. höherer Luftanteil) wird, gehen die NOx-Anteile schlagartig hoch, wird das Gemisch fetter (d. h. höherer Kraftstoffanteil), so gehen die beiden anderen Werte hoch. Motoren ohne Kat (und damit ohne Lambda-Regelung) laufen mit einem Lambda-Wert von 1,05. In diesem Bereich lassen sich die Schadgase im Abgas aber nicht entsprechend verringern.

Außerdem war es am Anfang so, daß Keramikkatalysatoren zum Einsatz kamen, die einen etwas erhöhten Staudruck hatten. Später wurden dann Metallkatalysatoren eingesetzt, die weniger Widerstand boten (und auch länger hielten).

Trotzdem sind die Motoren beim späten W126 und R107 nicht gleich. Der W126 bekam zum Modelljahr '88 (wenn ich nicht irre) noch einmal überarbeitete Motoren, die dann ein paar Mehr-PS hatten, im 500SE 252PS mit Kat, während im 500SL die alte Maschine mit 223 PS beibehalten wurde. Die 420er Maschine war im W126 ebenfalls ein wenig stärker, sie kam nach meiner Erinnerung wieder auf die 218 PS, die der alte 380SE anfangs schon hatte, während der 420SL bei 204 PS blieb. Und der 560er wurde im R107 nur für den Export (USA, Japan, Australien) verbaut, der kam u. a. aufgrund seiner niedrigeren Verdichtung niemals auf die 279PS, die es am Ende im 560SE waren.

Hoffe, daß ich Dir ein wenig helfen konnte.

Jens

Themenstarteram 7. April 2011 um 15:54

Zitat:

Original geschrieben von jensb65

Hallo thoelz,

der Leistungsverlust kommt daher, daß die Gemischaufbereitung ein wenig anders ist, das Gemisch ist dabei ein wenig magerer (sog. stöchiometrisches Verhältnis von genau 14,7 Teile Luft zu einem Teil Kraftstoff). In einem kleinen "Fenster" (Lambda etwa zw. 0,98 und 1,02) sind die drei Schadgase NOx, CO und CH und annähernd optimal niedrig. Wenn das Gemisch magerer (d.h. höherer Luftanteil) wird, gehen die NOx-Anteile schlagartig hoch, wird das Gemisch fetter (d. h. höherer Kraftstoffanteil), so gehen die beiden anderen Werte hoch. Motoren ohne Kat (und damit ohne Lambda-Regelung) laufen mit einem Lambda-Wert von 1,05. In diesem Bereich lassen sich die Schadgase im Abgas aber nicht entsprechend verringern.

Außerdem war es am Anfang so, daß Keramikkatalysatoren zum Einsatz kamen, die einen etwas erhöhten Staudruck hatten. Später wurden dann Metallkatalysatoren eingesetzt, die weniger Widerstand boten (und auch länger hielten).

Daß der Lambdawert bei geregeltem Kat sehr dicht an 1,0 gehalten wird ist klar. Deshalb heißt es ja auch geregelter Kat. Nur verlassen die meisten Motoren bei Vollast das Lambdafenster und fetten, zu Gunsten der Leistung, an: Vollastanreicherung. Die Frage ist, tun sie das beim W 126 mit Kat: ja oder nein?

Ich vermute, daß auch die Kat-Motoren eine Vollastanreicherung haben. Immerhin konnte man ja bei katlosen Fz selbigen nachrüsten. Bei einem Verzicht auf die Vollastanreicherung müßten ja Modifikationen am Steuergerät erfolgen, um die Vollastanreicherung abzuschalten, was meines Wissens nicht der Fall war.

Wäre dem so, würde die Leistungseinbuße tatsächlich nur aus dem höheren Durchflußwiderstand des Kat resultieren.

Weißt Du, ab wann die Metallkats eingesetzt wurden? Also schon ab 1987 bei den AKR (Antiklopfregelung)-Motoren oder erst im W 140?

Trotzdem sind die Motoren beim späten W126 und R107 nicht gleich. Der W126 bekam zum Modelljahr '88 (wenn ich nicht irre) noch einmal überarbeitete Motoren, die dann ein paar Mehr-PS hatten, im 500SE 252PS mit Kat, während im 500SL die alte Maschine mit 223 PS beibehalten wurde. Die 420er Maschine war im W126 ebenfalls ein wenig stärker, sie kam nach meiner Erinnerung wieder auf die 218 PS, die der alte 380SE anfangs schon hatte, während der 420SL bei 204 PS blieb. Und der 560er wurde im R107 nur für den Export (USA, Japan, Australien) verbaut, der kam u. a. aufgrund seiner niedrigeren Verdichtung niemals auf die 279PS, die es am Ende im 560SE waren.

Klar, die AKR-Motoren fanden (leider) nie den Weg in den R 107. Aber meine Frage war, weshalb die katbedingte Leistungseinbuße bei den AKR-Motoren kleiner ist als bei den von 1985 - 87 verbauten. ;)

Hoffe, daß ich Dir ein wenig helfen konnte.

Jens

Ja.

am 7. April 2011 um 16:11

Der Unterschied kommt durch:

a) Kat

b) andere Zündungsauslegung und andere Zündzeitpunkte durch zudem unterschiedliche Kraftstoffe. Steht auch im 126-Werkstatthandbuch 15-515.

Themenstarteram 8. April 2011 um 5:42

Zitat:

Original geschrieben von R O L A N D

Der Unterschied kommt durch:

a) Kat

b) andere Zündungsauslegung und andere Zündzeitpunkte durch zudem unterschiedliche Kraftstoffe. Steht auch im 126-Werkstatthandbuch 15-515.

Danke.

Zu b): Du meinst wahrscheinlich die Auslegung der Kat-Modelle auf 95 Oktan im Gegensatz zu den 98 des damals üblichen Super verbleit.

Hast Du da vielleicht einen Link, wo man genaueres nachlesen kann?

Themenstarteram 8. April 2011 um 8:15

Nachtrag (editieren geht nicht mehr):

Das hieße ja, daß bei Katnachrüstung seinerzeit die Zündverstellkurve geändert wurde/werden mußte?

Dann wäre dies ja heutzutage, da auch höheroktanige bleifreie Kraftstoffe erhältlich sind, nicht mehr erforderlich, bzw. die Zündverstellkurve könnte wieder etwas in Richtung „früher“ verstellt werden.

Hat das mal jemand ausprobiert?

Hi,

ja dafür gab es bei den AKR (ab 9/1987) die Abgleichstecker auf dem ZSG. Das mit der 1 drauf, hat die normale Kennlinie für Super 95. Es gibt welche mit weißer oder schwarzer schrift (nur Teilenummer), die für die Katlos Fahrzeuge sind (ECE&RÜF). Da ist die Kennlinie um 5° nach vor OT verschoben. Mit den Klopfsensoren wird dann feinjustiert.

Ich habe mir den Stecker in ein Fahrzeug mit Kat rein gemacht. Bisher keine Probleme gehabt.

Bei den anderen gab es noch die Abgleichstecker zum verdrehen soweit ich weiß. Bei den Japan-Modellen war es ein einzelabgleichstecker, der nicht auf dem ZSG war sondern anders ausgeführt in der nähe vom Sicherungskasten.

Themenstarteram 10. April 2011 um 17:06

Zitat:

Original geschrieben von votes_love

 

...

Ich habe mir den Stecker in ein Fahrzeug mit Kat rein gemacht. Bisher keine Probleme gehabt.

...

Merkst Du einen Unterschied bei Verwendung des anderen Abgleichsteckers?

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