VW Polo 6 -> neues Modelljahr 2019 ab wann?
Im T-Roc Forum habe ich gestern gelesen, dass in diesem Jahr das neue Modelljahr bei VW statt Ende Mai erst Mitte August starten soll. Statt KW 22 wird dort von KW 33 gesprochen. Bestätigt ist diese Vermutung allerdings noch nicht. Deshalb meine Frage, ob es hier im Polo-Forum schon Erkenntnisse zu diesem Thema gibt. So eine geheime Sache dürfte der Starttermin des neuen Modelljahrs ja nicht sein. Vielleicht können und dürfen Wolfsburger hier in der Runde etwas dazu sagen!?
Ich persönlich gehe davon aus, dass (falls der verspätete Start des Modelljahrs 2019 tatsächlich Realität werden sollte) die Einführung von Partikelfiltern für die TSI-Benziner der Grund sein wird.
Bis Anfang September muss hinsichtlich dieses Themas ja definitiv etwas passieren. Blöd nur wieder, dass sie natürlich wieder so lange damit warten wie irgendwie möglich. Meine Planung ist daher bis auf Weiteres verschoben. Interessiert bin ich nach wie vor am neuen Polo bzw. alternativ am Seat Ibiza. Ideal für mein Fahrprofil wäre (obwohl das hier unter VW-Fans sicher nicht gerne gehört wird) allerdings auch ein Hybridfahrzeug von Toyota (Yaris oder Auris). Letzterer wird Ende des Jahres aber durch ein neues Modell ersetzt. Abgastechnisch liegt man mit einem Hybrid aber längerfristig mit Sicherheit ganz weit vorne. Somit ist jede Entscheidung (zumindest so lange keine konkrete Aussage zum Einsatz des Partikelfilters vorliegt) letztlich ein Kompromiss. Bei Seat gibt es derzeit (und hoffentlich noch länger) sehr attraktive Paket-Angebote zu überschaubaren Preisen mit den meisten Goodies die sich VW beim Polo teuer bezahlen lässt (Full LED-Scheinwerfer, DAB+, Full Link, ACC, Navigationssystem, Licht- und Sichtpaket) weshalb ich momentan sowieso eher zum Ibiza FR tendiere. Partikelfilter wäre mir aber auch da sehr wichtig.
Startet das Modelljahr bei allen Konzernmarken (also auch bei Seat und Skoda) eigentlich immer gleichzeitig; in der Vergangenheit also immer ca. Ende Mai? Bisher war ich eigentlich immer davon ausgegangen, dass man wegen der mehrmonatigen Lieferzeiten sowohl für den Polo als auch für den Ibiza bei Bestellung Ende März damit rechnen konnte, ein Modelljahr 2019 zu bekommen (und damit hoffentlich inklusive Filter). Bei Einführung des neuen Modelljahres erst im August bestellt man im März aber ja wohl zu früh.
Wann rechnet ihr mit konkreten Aussagen zu dem Thema Partikelfilter für die TSI? Darauf warten sicher viele Interessenten. Sowohl beim Polo als auch beim Ibiza dürften sich filterlose neue Lagerwagen bei den mehrmonatigen Lieferzeiten ja in Grenzen halten (gilt für T-Roc und Tiguan ja genauso). Ein Abverkauf des laufenden Modelljahres und damit ein nachvollziehbarer Grund, noch nichts bekanntzugeben dürfte daher eigentlich kein Thema sein. Und ich bin sicher nicht der einzige, der vor Bestellung schon gerne Klarheit hätte, was bzgl. Partikelfilter denn nun Sache ist...
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Freuen sich hier wirklich erwachsene(?) Menschen über die Probleme eines der bedeutendsten Unternehmen unseres Landes?
Also ich für meinen Teil freue mich nicht. Ich ärgere mich darüber, dass die Unternehmensphilosophie offenbar darauf abzielt, den Kunden bewusst im Unklaren zu lassen und hinzuhalten.
Ich verstehe allerdings auch nicht, warum bei Kritik an der Unternehmenspolitik so eine Unterstellung aus dem Hut gezaubert wird. Sollen jetzt alle aus Mitleid einen VW kaufen, damit die Arbeitsplätze nicht gefährdet sind?
Abgesehen von Immobilen sind Neuwagen wohl die wertmäßig zweitgrößte Investition, die ein Privatmensch tätigt und ja, wenn ich bereit bin, einer Firma so viel Geld zu bezahlen, dann erwarte ich schon, dass ehrlich mit mir umgegangen wird. Da machen Käufer ein Fass auf, weil ein Ebay-Händler einen 20-Euro-Artikel eine Woche zu spät verschickt, aber wenn bei einem Betrag von 30.000 Euro soll man außerordentliche Geduld aufbringen und Verständnis für die angespannte Lage eines milliardenschweren Unternehmens haben?
Wie wäre es denn mal, wenn VW offen Stellung bezieht und konkret sagt, was gerade Sache ist? Die Händler können nichts sagen, weil sie selber nicht informiert werden und stattdessen angehalten sind, sich dem Kunden gegenüber möglichst bedeckt zu halten. Selbst auf Nachfrage kommt da wenig bis gar nichts.
Sicher tut mir auch der Händler leid. Und die Ingenieure und Techniker, die Doppel- und Dreifachschichten schieben. Die, die in den Call-Centern jeden Tag Schadensbegrenzung betreiben und sich das Gepampe unzufriedener Kunden anhören müssen. Aber das ist doch ein hausgemachtes Problem und anstatt sich dann über die zu ärgern, die dafür verantwortlich sind, weil sie ihre eigenen Mitarbeiter wie Nummern behandeln und sie benutzen, um die Aktionäre bei Laune und die Absatzzahlen wenigstens einigermaßen stabil zu halten, bekommen jetzt plötzlich die Kunden den schwarzen Peter zugeschoben, weil sie zu ungeduldig sind?
Da stimmt doch in der Argumentationskette irgendwas nicht, wenn die Opfer plötzlich zum Täter gemacht werden.
Ach, und zur Qualität:
Natürlich baut VW schöne Autos. Sonst wäre ich nach dem Golf VII kaum auf die Idee gekommen, mir einen Polo GTI zu kaufen. Er bietet ein vernünftiges Preis-Leistungsverhältnis, wenn man einen leistungsstarken Kleinwagen sucht und ein ungefähres Budget von knapp 30.000 Euro zur Verfügung hat. Aber für jemanden mit einem Budget von 35.000 oder gar 45.000 Euro bietet möglicherweise ein Wagen von BMW, Mercedes oder Audi sogar noch bessere Qualität. Und für jemanden mit einem Budget von 10.000 Euro bietet der Polo vielleicht gar nicht genug, sofern man auf das ein oder andere Detail keinen Wert legt.
Ob der Polo nun das beste Auto ist, ist also wohl eine sehr subjektive Angelegenheit. Und auch, ob die Fahrzeuge von VW so "überragend" sind, wie es immer dargestellt wird. Die hatten in der Vergangenheit auch schon genug Probleme, nur haben sie ein Image, das sie quasi unantastbar und leider auch nicht selten etwas überheblich macht. Wen wundert es? Jahrzehntelang auf der Überholspur, geschützt von Landes- und Bundesregierung... Aushängeschild der deutschen Wirtschaft!
So ein kleines bisschen Demut stünde dem Konzern da nach den Katastrophen der jüngeren Vergangenheit ganz gut und würde ihn zumindest mir sympathischer machen.
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Zitat:
@Emma_P schrieb am 31. August 2018 um 16:15:25 Uhr:
Ich glaube, sonst hätte VW auch nicht so bereitwillig meine Bestellung storniert. Normalerweise wird eine verbindliche Bestellung wohl auch gebaut und der Händler muss das Fahrzeug abnehmen... ich wunderte mich schon, warum bei mir plötzlich noch ein komplettes kostenloses Storno möglich war.Die werden schon geahnt haben, dass die Lieferzeit (+6 Wochen) nicht gehalten werden kann.
Der Wagen war einfach noch nicht eingeplant, was natürlich auch an der späten Lieferfähigkeit liegt. Je nach Kulanz des Händlers ist es dann problemlos möglich, das Auto zu stornieren.
@MacV8
Ja, das meine ich ja. Es ist ja normalerweise auch nicht so, dass ein Fahrzeug mehr als drei Monate nach Bestellung immer noch nicht eingeplant ist.
Womit dann auch deutlich wird, dass der Termin auf der AB von Anfang an ein reines Ratespiel war. Erst auf Nachfrage wurde mir gegenüber später kurz vor dem Storno zugegeben, dass eigentlich die Produktionseinplanung ein bis zwei Wochen nach der Order erfolgt. Dann gibt es auch eine Kalenderwoche von VW und keine Monatsangabe.
Offenbar hat aber VW diese Monatsangabe im System gelassen, die Händler nicht informiert und die haben auch erst mit jeder Woche, die ins Land zog gemerkt, dass da was nicht stimmen kann...
Es stößt mir immer noch etwas sauer auf, weil etwas verkauft wurde, von dem man zum Zeitpunkt der Bestellung vermutlich bereits wusste, dass es so nicht gebaut und wohl auch nicht pünktlich geliefert werden würde.
Alleine die Angabe „Modelljahr 2018“ in Verbindung mit einem voraussichtlichen Termin „November 2018“ war da ja schon der erste Witz, weil klar war, dass das MJ 2018 ab September nicht mehr zulassungsfähig sein würde.
Den schwarzen Peter sehe ich beim Händler.
Es gibt von VW Publikationen und Systeme mit voraussichtlichen Lieferzeiten. Die Einplanung des Fahrzeugs erfolgt nicht abhängig vom Bestelldatum, sondern dann wenn das Fahrzeug für die Produktion eingeplant wird. Je nach Lieferzeit kann das zwei Wochen nach Bestellung sein, oder wie man hier sieht auch erst Monate später.
Was auch aus meiner Sicht nicht optimal gelöst wurde sind die alten Angaben zu MJ und Lieferzeit. Da scheint es eine Übergangszeit gegeben zu haben, bei der noch nicht feststand, ob das Auto als MJ18 oder MJ19 gebaut werden kann und dann wurde das immer als MJ18 angegeben.
Ein Händler der sich gekümmert und informiert hätte, wäre durchaus in der Lage gewesen realistische Termine abzuschätzen und diese auch abzusprechen.
Na ja, November erschien ja vielleicht realistisch - als VW noch so tat, als würden die neuen Freigaben ab Sommer im Akkord erfolgen.
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Ich weiß ja nicht wo Ihr so arbeitet, aber in der Industrie plant man natürlich weiter unter bestimmten Voraussetzungen.
Etwas Planen und "so tun" sind unter Erwachsenen aber zwei unterschiedliche Dinge.
Was wäre die Alternative gewesen? Klar hätten alle VW Händler ein halbes Jahr Urlaub nehmen können, man hätte alle 600.000 Mitarbeiter in Deutschland in ein Sabbatical schicken können, den Laden zusperren können, um dann zu warten bis das Thema durch ist.
Aber das hält kein Industrieunternehmen durch. Also wurde nach bestem Wissen und Gewissen geplant, es wurden im Vorfeld diverse Gespräche mit dem KBA geführt und dementsprechend wurden die Händler auch informiert.
Aber was schreibe ich denn. Wer sich aufregen will, soll sich aufregen, Autos stornieren, andere Autos bestellen. Das muss doch jeder mit sich selber abmachen.
Was mir persönlich relativ fremd ist, ist dieses permanente nachkarten und rumjammern.
Übrigens, zur Info, die aktuelle Lieferprognose für den Polo ist aktuell Mitte Dezember und für den Polo GTI Q1/19. Genau diese Angaben bekommen die Händler auch.
Darüber hinaus gibt es eine Aussage von Herrn Zahn (Vorstand Vertrieb), dass die Lieferengpässe der bestellten Fahrzeuge bis Ende des Jahres abgearbeitet sein sollen.
Alles nicht schön, aber es gibt durchaus Planungen und eine Vorausschau, an der man sich orientieren kann.
Und ansonsten finde ich immer wieder den Spruch schön, denn ich hier schon oft gelesen habe: "Es ist nur ein Auto".
Wenn mir mein Händler sagt, dass er im System die KW49 sieht, ich wiederum die KW51 (Volkswagen We), soll ich dann wirklich glauben, dass er noch dieses Jahr kommt (nach dann tatsächlich 9 Monaten)? Immerhin hat sich die Prognose schon mehrmals nach hinten verschoben.
Zitat:
@MacV8 schrieb am 31. August 2018 um 17:05:28 Uhr:
Ich weiß ja nicht wo Ihr so arbeitet, aber in der Industrie plant man natürlich weiter unter bestimmten Voraussetzungen.
Etwas Planen und "so tun" sind unter Erwachsenen aber zwei unterschiedliche Dinge.
Was wäre die Alternative gewesen? Klar hätten alle VW Händler ein halbes Jahr Urlaub nehmen können, man hätte alle 600.000 Mitarbeiter in Deutschland in ein Sabbatical schicken können, den Laden zusperren können, um dann zu warten bis das Thema durch ist.Aber das hält kein Industrieunternehmen durch. Also wurde nach bestem Wissen und Gewissen geplant, es wurden im Vorfeld diverse Gespräche mit dem KBA geführt und dementsprechend wurden die Händler auch informiert.
Aber was schreibe ich denn. Wer sich aufregen will, soll sich aufregen, Autos stornieren, andere Autos bestellen. Das muss doch jeder mit sich selber abmachen.
Was mir persönlich relativ fremd ist, ist dieses permanente nachkarten und rumjammern.Übrigens, zur Info, die aktuelle Lieferprognose für den Polo ist aktuell Mitte Dezember und für den Polo GTI Q1/19. Genau diese Angaben bekommen die Händler auch.
Darüber hinaus gibt es eine Aussage von Herrn Zahn (Vorstand Vertrieb), dass die Lieferengpässe der bestellten Fahrzeuge bis Ende des Jahres abgearbeitet sein sollen.
Alles nicht schön, aber es gibt durchaus Planungen und eine Vorausschau, an der man sich orientieren kann.Und ansonsten finde ich immer wieder den Spruch schön, denn ich hier schon oft gelesen habe: "Es ist nur ein Auto".
Dich möchte ich gerne mal hören, wenn du eine Waschmaschiene bestellst und aus den ursprünglichen 3 Wochen dann 4 Monate werden.
Wir sind keine VW-Lemminge die für Vollproduktion sorgen müssen!
@MacV8
Du magst es kaum glauben, aber ich arbeite tatsächlich in der Industrie.
Und witzigerweise ist genaus das der Grund, warum ich eben NICHT glaube, dass es niemand absehen konnte.
Ich sehe regelmäßig, was intern bekannt ist und wie viele Leute damit beschäftigt sind, genau das möglichst lange zu vertuschen. Diese Zeit wird nämlich gebraucht, um beispielsweise schon mal Pressemeldungen vorzubereiten oder die eigene rechtliche Position zu klären und so lustige Dinge wie „WLTP-Zusatzvereinbarungen“ zu entwickeln, um wenigstens etwas Schadensbegrenzung zu betreiben.
Klar geschieht das indirekt auch, um Arbeitsplätze zu erhalten, das ist aber wohl kaum das Hauptaugenmerk. In erster Linie geht es um Gewinn und Verlust.
Zitat:
@6n2gti schrieb am 31. August 2018 um 18:00:03 Uhr:
Dich möchte ich gerne mal hören, wenn du eine Waschmaschiene bestellst und aus den ursprünglichen 3 Wochen dann 4 Monate werden.
Solange der Händler dafür sorgt, dass ich mobil bleibe, z.B. in dem ich meine alte Waschmaschine behalte, oder ein Leihgerät bekomme, bin ich da entspannt.
Mobilitätsprobleme lassen sich im Gegensatz zum Weltfrieden in der Regel dann doch recht einfach lösen.
Ich fahre meine Autos mehrere Jahre und da warte ich lieber ein paar Tage länger, als ein Auto zu kaufen, dass ich nicht fahren möchte, bloß weil es besser verfügbar war.
In dem Zusammenhang bin ich sogar schon ältere Gebrauchtwagen zur Überbrückung gefahren. Für Neuwagenkäufer schwer vorstellbar, aber so etwas geht.
Ich habe es doch geschrieben. Da kann jeder mit machen, was er möchte. Man kann warten, man kann versuchen mit dem Händler eine Lösung zu finden, man kann sich ein ganz anderes Auto kaufen und da gibt es sogar noch mehr Lösungsvarianten.
Das Einzige was nicht hilft, ist sich den ganzen Tag vor MotorTalk zu hängen und sich zu beschweren wie schlimm VW und die Welt im Allgemeinen ist.
Zitat:
@Emma_P schrieb am 31. August 2018 um 18:01:43 Uhr:
In erster Linie geht es um Gewinn und Verlust.
Na sicher. Das primäre Ziel einer Firma ist es Gewinne zu erwirtschaften. Das ist jetzt aber eine recht banale Erkenntnis, oder?
Ist das bei Deiner Firma anders?
Und wie geht Ihr mit Problemen um? Schön in die Ecke setzen und jammern? Oder wird dann proaktiv mit dem Geschäftspartner (Händler) eine Lösung gesucht?
Schön wenn mit dem Händler eine Lösung gefunden wird.
Volkswagen schiebt ja generell die Händler als Eigenständige Geschäftspartner vor die für alle Fragen verantwortlich sind.
Für was hat VW eigentlich eine Hotline?
Nach 28 Jahren VW bin ich persönlich bedient!!
Tja, es ist ja wie es ist. Der Händler ist der Vertragspartner und Ansprechpartner bei allen Fragen.
Muss man nicht schön finden, ist aber so.
Was soll die Hotline da ausrichten?
Zitat:
@MacV8 schrieb am 31. August 2018 um 18:12:43 Uhr:
Zitat:
@Emma_P schrieb am 31. August 2018 um 18:01:43 Uhr:
In erster Linie geht es um Gewinn und Verlust.Na sicher. Das primäre Ziel einer Firma ist es Gewinne zu erwirtschaften. Das ist jetzt aber eine recht banale Erkenntnis, oder?
Ist das bei Deiner Firma anders?Und wie geht Ihr mit Problemen um? Schön in die Ecke setzen und jammern? Oder wird dann proaktiv mit dem Geschäftspartner (Händler) eine Lösung gesucht?
Da wird in der Regel erst dann eine echte Lösung gesucht, wenn es knallt. Im vielen Fällen mauschelt man sich eben so durch und meistens klappt es dann auch irgendwie - mit ein paar Zugeständnissen vielleicht, aber ohne sich ein Bein auszureißen.
Das Geschäftsgebaren gefällt mir nicht, aber so läuft es eben. Das Geschäft ist nicht offen und transparent, dafür hängt viel zu dran. Mit Ehrlichkeit gewinnt niemand einen Blumentopf bzw. streicht fette Gewinne ein. Langfristig bleibt aber die Frage, wie viele solcher Mauscheleien sich ein Unternehmen erlauben kann, bevor es seine Reputation verliert. Machmal ist dann Offenheit die bessere Marketingstrategie. Es sollte doch jeder sehen, dass VW so langsam die „Wir-wusten-von-nix-und-sind-nur-Opfer-der-Umstände-Rolle“ in den vergangenen Monaten und Jahren ein wenig überstrapaziert hat.
Im Grunde sind wir also mit unserer Position gar nicht so weit weg voneinander. Ich stimme zu, dass es in der freien Wirtschaft und insbesondere in Aktiengesellschaften fast schon so laufen muss wie in diesem Fall. Nur kann ein offensichtlich ökonomisches Problem im ganzen Wirtschaftssystem nicht als Entschuldigung für ein moralisches Fehlverhalten herhalten.
Ich weise nur die Unterstellung von mir, hier irgendein Unternehmen „bashen“ zu wollen. An dieser Erfahrung merke ich nur sehr deutlich, welche Nummer man eigentlich in diesem ganzen Konstrukt ist. Und - sofern möglich - versuche ich mich dem zu entziehen und dafür zu sorgen, dass ich handlungsfähig bleibe und mich nicht wirtschaftlichem Kalkül eines Konzerns unterwerfe.
Dementsprechend feiere ich auch nicht schadenfroh Verluste von VW oder anderen Firmen, bin aber gleichzeitig der Meinung, dass Geld der einzige Weg ist, über den der Konsument überhaupt in der Lage ist, Druck auszuüben und „angehört“ zu werden. Wenn auch nur indirekt und als Teil einer Gruppe von Ähnlichdenkenden und -handelnden.
Nun gut, ist ja schon beinahe eine ethische Fragestellung, die sich hier auftut. Ich kann leider nicht kürzer dazu Stellung nehmen, da ich das Thema als viel zu komplex empfinde.
Da sind wir wirklich nicht weit auseinander.
Allerdings kann ich hier, im Gegensatz zum Dieselskandal kein ethisch/moralisches Problem finden.
Auch wenn das für Außenstehende schwer zu glauben ist. Als jemand der dichter dran ist, habe ich wirklich das Gefühl, dass man das WLTP-Thema am Ende unterschätzt hat und dann ins kurze Gras gekommen ist. Bösen Willen oder Vorsatz sehe ich da überhaupt nicht.
Vor Allem werden durch das ständige Wiederausgraben des Abgasskandals und den damit zusammenhängenden unzähligen Klagen, die zu einem nicht unerheblichen Teil nur dazu dienen, die eigene Tasche zu füllen, an den falschen Stellen erhebliche Kräfte gebunden. Das finden auch viele gar nicht schlimm, weil es ja ein riesiges Unternehmen trifft, einen Global-Player, der noch dazu einen Fehler gemacht hat und sich die paar tausend Euro Entschädigung für den Einzelnen außerdem "leisten" kann.
Jedoch bedenken diese Leute weder die gesamtwirtschaftlichen Folgen, noch solche Banalitäten, dass die wirklichen Baustellen durch diesen Unsinn in Verzug geraten.
Und dann immer feste meckern. 😮
Mir tun die Leute wirklich leid, die diese Suppe auslöffeln dürfen - und das fehlerfrei, bitteschön.
Für Alle, die's nicht gemerkt haben: Der Nachschub war Ironie.