VW New Beetle (Golf 4) 1.9 tdi ruckelt beim gasgeben
Hallo liebe Motor-Talk Gemeinde,
Ich habe seid einiger Zeit ein Problem mit meinem New Beetle (baugleich Golf 4). Er ist von 2003, hat ca. 155.000 km runter und den 1.9 tdi Motor mit 74 kW / 101 PS. Der Motorkennbuchstabe lautet ATD.
Das Problem besteht darin, dass ich den Wagen kalt problemlos starten kann. Er springt also sofort an. Wenn ich dann eine kleine Strecke gefahren bin und der Motor langsam warm wird, dann fängt der beim beschleunigen an zu ruckeln, als hätte einer der 4 Zylinder zündaussetzer. Ich merke das aber nur beim Beschleunigen und bisher hauptsächlich in der Warmlaufphase.
Es ist schon oft vorgekommen, dass das Problem an der nächsten Ampel wieder weg war und ich normal durchbeschleunigen konnte. Einmal habe ich beim Auftreten des Problems kurz hart gebremst und das Ruckeln war auch weg. Der Motor dreht im Leerlauf auch ruhig und ruckelt nicht. Wenn ich wieder losfahre, dann fängt er unter Last an zu ruckeln.
Ich habe jetzt einige Ansätze, kann aber noch nichts genaues eingrenzen. Fogende Ansätze habe ich:
- Kabelbaum Einspritzdüsen
- Zweimassenschwungrad
- Einspritzdüsen
- Kraftstoffpumpe
Es wird leider auch kein Fehler abgelegt. Ich habe ein OBD2 Diagnosestecker und kann auch direkt beim Auftreten des Problems keinen Fehler finden. Zumindest wird keiner abgelegt.
Würde mich sehr freuen, wenn ihr mir helfen könntet.
Vielen Dank schon einmal.
Viele Grüße - André
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@nexus1980 schrieb am 1. Juni 2016 um 16:37:07 Uhr:
Hallo, ich habe noch keine LOG-Fahrt gemacht.
Kannst Du aufzeichnen (loggen) ?
Man müsste routinemäßig mal die MWBe 18 und 23 loggen.
Hauptsache, man erwischt wenigstens 1 Ruckelphase.
Grüße Klaus
110 Antworten
Hallo,
ich würde hier ersteinmal dringlichst "Grundlagenforschung" betreiben!
1.
Vollumfängliches Auslesen des Fehlerspeichers, das geht nur mit der Werkssoftware von VW. Nur die können auf die relevanten Systemdaten zugreifen! Allesamt frei verfügbaren Softwarevarianten können dur die genormten Motorparameter auslesen, und das ist leider nur der kleinste Teil. Alles Andere ist vertane Liebesmühe und endet in sinnloses Teiletauschen! Lass Dir die Protokolle ausdrucken!
2.
Wenn Du schon in der Werft bist, sofort auch einen Kompressionstest machen lassen! Die Ergebnisse sagen sehr viel über den mechanischen Zustand des Motors zum aktuellen Stand aus. Wenn die Mechanik im eimer ist, da kann auch die tollste Software nichts retten...
Solange keine Grundlagendaten vorliegen, ist alles weitere Murks und blindes stochern im Nebel.
Ist ein gut gemeinter Rat...
MfG. Bauer37
Hallo Bauer37 ;-)
Danke für deinen Beitrag.
Kann dazu folgendes sagen.
1. Die Diagnose wurde bei einer VW Werkstatt mit der original VW-Diagnose Software durchgeführt. Es konnten alle Daten ausgelesen werden. Nur leider haben wir nichts gefunden. Ich habe erst gar nicht versucht diese Daten mit meinem OBD2 Adapter auszulesen, da mir bewusst ist, dass dies nur für allgemeine oberflächliche Diagnosen reicht.
2. Kompression wollte ich vor dem einschicken der PD-Elemente noch einmal genauer ansehen.
Da müsste ich ja entweder Riefen an der Zylinderwand haben, einen Riss im Block, oder eine undichte Zylinderkopfdichtung. Riss und Dichtung schließe ich mal aus, da ich weder Öl im Wasser, noch Wasser im Öl habe. Das Öl ist auch nach 15.000 km sauber. Weiterhin kommt auch kein weißer Qualm aus dem Auspuff und es wird kein Öl verbraucht, bzw. vermehrt sich.
Das Einzige was sein kann, das sind undichte Kolbenringe. Das schließe ich aber auch fast aus, da der Motor im Leerlauf absolut sauber und problemlos läuft. Kein Ruckeln, nichts. Springt auch SOFORT an. Aber wie gesagt, das werde ich noch prüfen.
Was ich noch gemessen habe, ist der Ladedruck. Der wird mir im Leerlauf mit ca. 100 kPa (1 bar) angezeigt und unter Volllast geht der Druck auf ca. 195 kPa (1,95 bar) hoch. Da dann ca. 1 bar atmosphärischer Druck abgezogen werden muss, habe ich also einen Ladedruck von ca. 0,95 bar. Ist das normal, bzw. noch innerhalb der Grenzwerte? An welcher Stelle wird gemessen? Ist die Ladeluftstrecke also in Ordnung? Wenn ich eine Undichtigkeit hätte, dann würde sich dieser Druck erst gar nicht aufbauen können?!
Danke für eure Hilfe.
Gruß - André
Hallo,
Kompressionsverlust kann vielfältige Gründe haben:
- Undichte Ventile
- Kopfdichtung
- Kolbenringe
- defekter Kolben
- ...
Aus eigener Erfahrung weiß ich sicher, das ein Motor auch mit defekten Kolbenringen lange Zeit noch sehr gut laufen kann, bis er dann endgültig seinen Dienst versagt hat (damals Zylinder Nr. 2)...
Auffällig ist das anscheinend recht vergleichbare Verhalten mit zeitweisem Leistungsverlust.
Wenn eine Düse defekt wäre, müsste wenigstens für einen Zylinder eine Fehlermeldung hinterlegt sein wie z.B. Fehlzündung Zylinder XYZ. Bei mir kenne ich das dann so, das bei mehreren Fehlzündungen in Folge der betreffende Zylinder sicherheitshalber ganz abgeschaltet wird.
Was sagen denn bei Dir die Lambdawerte? Eventuell ist ja auch der LMM oder einer der O2 Sensoren hinüber und der Regelt einfach nur viel viel viel zu Fett... Solange die Lambdaregelung innerhalb ihrer Grenzwerte hinkommt, wird auch kein Fehler abgelegt.
Eine Kompressionsmessung liefert auch sehr zuverlässig die Info, ob es überhaupt noch lohnt weiter zu investieren (Zeit und Geld), oder halt auch die Info, hier besser schluss zu machen.
Kompressionstest sollte in der Werft mit ordentlichem Messequipment gemacht werden, die Internet- Billigmessuhren liefern nur "grobe" Werte und sind recht ungenau.
Wenn im Fehlerspeicher laut VAG angeblich kein Fehler hinterlegt ist, deutet dieses auf einen mechanischen Fehler hin. Wenn irgendein Popelsensor ein Fehler hat (wenn auch nur zeitweise), sollte das die Elektronik eigentlich mitbekommen.
MfG. Bauer37
Hallo,
sorry, hab ich vergessen zu schreiben, wie sieht bei Dir nicht nur der Lambdawert, sondern auch der Kurzzeit- und der Langzeittrimmwert aus? Wo liegen diese aktuell?
Diese Daten sollten mit Deinem Tool auszulesen sein, das sind standardisierte Werte.
MfG. Bauer37
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Bin mir jetzt gerade nicht zu 100 % sicher, aber ich meine, der hat gar keine Lambda-Sonde wie beim Benziner.
Gruß - André
So, Kompressionsmessung ist erledigt. Kompression liegt bei allen 4 Zylindern zwischen 27 und 28 bar.
Also als nächstes dann doch die 4 PD Elemente prüfen lassen. Werde dann berichten.
Gruß - André
So, ich habe heute die Rückmeldung bekommen. Die Aussage war, dass an allen 4 Elementen die Einspritzlöcher nicht mehr rund sind, sondern eher oval. Bei 2 stärker, bei den anderen beiden nicht ganz so stark.
Weiterhin würde die Nadel nicht mehr richtig abdichten, da der Nadelsitz an den Düsen ausgeschlagen wäre. Das würde nach einiger Zeit zu einem sehr unsauberen Spritzbild führen. Dies würde seiner Ansicht nach sehr wahrscheinlich der Grund für das Ruckeln und rußen sein!
Er bietet jetzt an die PD Elemente zu reparieren, entweder mit original BOSCH Teilen für 199,- EUR das Stück inkl. Dichtsatz und der bereits erfolgten Prüfung, oder alternativ mit Teilen von der Fa. FIRAD für 139,- EUR pro Stück. inkl. allem.
Weiterhin würde er die Altteile mit zurück schicken, dann kann ich mir diese selbst einmal ansehen.
Empfohlen hat er mir die Teile von FIRAD (Italien), die würden sicherlich die nächsten 100.000 km halten. So lange werde ich den Wagen aber sicherlich nicht mehr fahren (keine 10.000 km im Jahr).
Was meint ihr sollte ich machen? Bitte schnell antworten, wollte ihm heute noch sagen, was er machen soll.
Vielen Dank.
Gruß - André
Mit Firad Düsen fährst du genauso gut. Ich habe mir Firad Düsen für meinen ALH von dieselsend machen lassen, habe mit denen 0 Probleme und gefahren bin ich ca. 30 tkm. Zur Auswahl gab es auch die Bosch Düsen mit dem höhreren Einkaufspreis. Trotz allem - 139 pro Stück ist dennoch viel Geld.
Das die Düsen mit 160 tkm derart verschlissen sind finde ich aber schon ungewöhnlich.
Er hat sich auch gewundert. Er hat die Düsen eher auf min. 250.000 km geschätzt. Aber das ist wohl ein anderes Thema :-(
Also kann ich ruhigen Gewissens die Firad Düsen nehmen?!
Geprüft habe ich die 4 PD Elemente übrigens bei www.diesel-technik-biberach.de
Hat da schonmal jemand von euch Erfahrung sammeln können?
Hallo zusammen. Ich habe soeben die PD Elemente eingebaut, eingestellt und alles wieder verschraubt.
Und dann kam der große Moment. Wieder angeschmissen. Ab zur Probefahrt. Und jetzt kommt's, KEIN Unterschied zu vorher. Ruckelt und raucht wie vorher.
Der Effekt ist also gleich "0"!
Ich könnte gerade echt kot...!
Das kann doch nicht sein. Es ist doch jetzt alles probiert worden. Und diese Aktion jetzt noch. Ein paar hundert Euro für die Tonne.
Soviel zum Stand der Dinge.
Jetzt werde ich noch einmal den nachgerüsteten DPF abschrauben und schauen was passiert!
Also wenn noch einer ne Idee hat, dann her damit, danke.
Mal eine Frage. Kann ich den DPF wohl direkt am Turbo für eine Probefahrt lösen, oder wird das zu heiß?
Erste Verbindungsstelle ist leider erst nach dem DPF vorhanden.