Vorderachse Sturz nach Bordsteinkontakt
Hallo Leute,
letztes Wochenende ist es passiert. Im Harz auf wohl glatter Fahrbahn ist das Heck wegegangen und wir sind mit dem rechten Vorderrad gegen den Bordstein gefahren...es war nicht schnell...denke so 10 kmh oder weniger. Man sieht aber trotzdem bei den 16 Zoll Winterfelgen eine Macke...am Reifen oberflächlich nicht.
Nun waren wir heute bei der Mercedes Niederlassung hier bei uns und habe eine Achsvermessung durchführen lassen. Ich dachte, dass ich das einfach machen lasse für ein besseres Gewissen. Der Meister hat mich dann nach beendigung direkt an seinen Tisch geholt und meinte, dass das Rad keinen Sturz mehr hat und um das dreichfache die Toleranz übersteigt. Man könne nichts machen und Mercedes sieht bei so einem Fall vor, dass das gesamte Fahrwerk auf dieser Seite getauscht wird.
Zitat:
Es ist ein Vollkaskoschaden mit einer Summe von ca. 5000€.
Außerdem hat mir der Herr davon abgeraten mit dem Wagen zu fahren und meinte, dass das Fahrzeug nicht mehr verkehrssicher ist. Zum Wegfahren mussten wir unterschreiben, dass wir das auf eingene Verantwortung tun.
Ich möchte diese Sache einfach mal in den Raum werfen. Eventuell ist ja jemand unter uns der mehr technischen Verstand hat als ich und mit dem ich mich austauschen kann. Ich finde das sehr heftig.
Viele Grüße
Jazup
Beste Antwort im Thema
Hallo Leute. Ja, es gibt Neuigkeiten. Ich hatte ja den Wagen letzten Samstag zum Händler gebracht. Am Montag wurden Kostenvoranschlag und Achsvermessungsdaten an die Versicherung übermittelt. Am Dienstag habe ich dann erfahren, dass die Versicherung einen Sachverständigen der Dekra einschalten möchte. Ach ja...Kostenvoranschlag über 5500 Euro brutto.
Am Mittwoch wollte sich dann die Dekra den Wagen anschauen bei Mercedes. Allerdings hatte der Händler den Wagen bereits nach Mecklenburg Vorpommern gebracht. ..dort ist die Werkstatt für Karosserie usw. für Mercedes Benz Ostsee. Also konnte der Herr von der Dekra sich den Wagen nicht angucken. Das wurde dann aber am Donnerstag erledigt. Ich habe dann auch direkt von der Dekra eine Mail mit dem Protokoll erhalten. Die Dekra hat der Reparatur aus Sicherheitsgründen zugestimmt...auch den 5500 Euro wurde zugestimmt. Am Freitag habe ich den Wagen gegen 14h abholen können. Also hat die gesamten Abwicklung nun von Samstag bis Freitag gedauert.
Getauscht wurde:
Lenkgetriebe
Die gesamte rechte Fahrwerkseite
Felge
Reifen
Viele Grüße
Jazup
73 Antworten
Obwohl es mir widerstrebt, solche Dinge zu diskutieren, solltest du dir vor Augen halten, daß hier bewußt konstruktive "Schwachstellen" vorhanden sind, um im Fall des Falles den Schaden möglichst gering zu halten. In dem genannten Fall kommt als erstes die Felge, die einen Teil der Kräfte aufnimmt, dann das Radlager und der Achsstummel, dann kommt der Querlenker inkl. des Traggelenkes und evtl. die Spurstange, dabei unberücksichtigt lasse ich jetzt die Lagerung des Querlenkers, der im Normalfall in einem Gummi-Metall-Element ausgeführt ist, und spätestens hier werden die Kräfte dieses Schadensereignisses soweit abgebaut sein, daß hier keine tieferen Schäden entstehen. Unberücksicht dabei habe ich auch gelassen, daß die verwendeten Bauteile aus Metall bis zu ihrer Elastizitätsgrenze Verformungen aufnehmen können, die bei Nachlassen der Kräfte keine bleibenden Schäden verursachen.
Die andere Möglichkeit ist dann noch das Federbein, das sich durch Verbiegen des Dämpferrohres oder der Kolbenstange entsprechend geometrisch verändern könnte, was eine Sturzänderung nach sich ziehen kann, es kann natürlich auch nur eine entsprechende Veränderung in der oberen Federbeinlagerung (gemeinhin als Domlager bekannt) auftreten, hier ist ein weiterer Suchansatz zu finden.
Es ist also sehr unwahrscheinlich, daß hier der von der Werkstatt genannte Schaden eingetreten ist, hier scheint es mir eher angeraten, eine andere Werkstatt aufzusuchen, wo man mit solchen Dingen besser vertraut ist und auch die einzelnen Stellhebel kennt, um die erforderlichen Korrekturen vorzunehmen. Meiner Ansicht nach ist die erste Werkstatt in erster Linie darauf aus gewesen, aus einer Bagatelle ein Höchstmaß an Umsatz zu generieren.
In diesem Sinne noch ein schönes Wochenende
Hallo Leute. Ich bin derzeit unterwegs. Ich stelle nachher das Protokoll der Vermessung rein. Ein Foto kann ich nicht liefern, der Wagen steht jetzt bei Mercedes zur Abwicklung. Ich werde es auf jeden Fall machen lassen...auch wenn ich noch immer finde, dass es eine sehr hohe Summe für eine solche Geschichte ist.
Aber euch vielen Dank für die vielen Kommentare.
Viele Grüße
Zitat:
@Powermikey schrieb am 17. Januar 2015 um 13:49:37 Uhr:
10km/h von der Seite? Niemals! Kann kein Fahrzeug ab. Hast Du eine Ahnung, was da für Kräfte wirken? Offenbar nicht...
Dir scheint es scheinbar Spass zu machen die Angelegenheit zu dramatisieren und den TO zu verunsichern. 😕
Zitat:
@KlausGSE schrieb am 17. Januar 2015 um 21:20:14 Uhr:
Dir scheint es scheinbar Spass zu machen die Angelegenheit zu dramatisieren und den TO zu verunsichern. 😕
Nein. Aber für grenzenlosen Leichtsinn sind hier andere zuständig. Wenn ich hier was von hineinkonstruierten "Schwachstellen" lese, wird mir anders...unverantwortlich, so etwas zu schreiben...
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Ob du das nun hören willst oder nicht, bevor du so einen Schwachsinn von dir gibst, solltest du dich mal mit neuzeitlicher Technik befassen, so wie du "konstruktiv" denkst, hat man vor 100 Jahren Panzer und ähnliches konzipiert, heutzutage wird das anders gemacht, ob dir das nun gefällt oder nicht.
Die hineinkonstruierten Schwachstellen werden landläufig auch Sollbruchstellen genannt, das macht jeder Hersteller so, um im Fall der Fälle ein genau definiertes Verhalten zu erreichen. So wird z.B. lieber ein Rad abgerissen, bevor tiefergreifende Beschädigungen die Insassen erreichen, auch die Karosserien und ihre energieabsorbierenden Verformungszonen sind aus diesen Gesichtspunkten heraus entstanden, auch diese erst nach den Russenpanzern.... 😁
Die Belastung beim Überfahren einer Querfuge auf der Autobahn bei ca. 200 km/h dürfte um ein vielfaches höher liegen als die bei 10 km/h und deinem Bordstein. Leider kann man keine Messwerte von vor dem Ereignis mit denen danach vergleichen, sonst würde in dir auch die Erkenntnis reifen, daß das so ist. Lass es dir einfach mal von jemandem erklären, der sich mit Maschinenbau (insbesondere Materialkunde und Statik) etwas auskennt, vorzugsweise Ingenieure sollten hier gewisse Fähigkeiten dazu besitzen...
Zitat:
@cdfcool schrieb am 18. Januar 2015 um 14:24:17 Uhr:
Die Belastung beim Überfahren einer Querfuge auf der Autobahn bei ca. 200 km/h dürfte um ein vielfaches höher liegen als die bei 10 km/h und deinem Bordstein. Leider kann man keine Messwerte von vor dem Ereignis mit denen danach vergleichen, sonst würde in dir auch die Erkenntnis reifen, daß das so ist. Lass es dir einfach mal von jemandem erklären, der sich mit Maschinenbau (insbesondere Materialkunde und Statik) etwas auskennt, vorzugsweise Ingenieure sollten hier gewisse Fähigkeiten dazu besitzen...
Beim Überfahren einer Querfuge gehen die Kräfte in eine völlig andere Richtung als bei einem Schlag seitlich gegen das Rad. Aber wenn Du meinst...Ingenieur bist Du jedenfalls defintiv nicht... 😉
Schönen Sonntag noch!
Laß die Querfuge in einer Kurve sein und die Kräfte gehen in Richtungen, von denen du nicht mal ansatzweise eine Vermutung hättest... Wenn nun das Rad auch noch kurzfristig den Bodenkontakt verlieren würde, dann wären beim Wiederherstellen des Bodenkontaktes Kräfte im Spiel, die durchaus in die selbe Richtung gehen, da würdest du staunen. Ok, hättest du eine Ahnung von diesen Dingen, würdest du nicht staunen, so aber wird dir nichts anderes übrig bleiben.
Wären die Autos so schwachsinnig konstruiert wie du es gerne hättest, wären die Schrottplätze voll davon, weil die Autos kaum die ersten 10000 km ohne Totalschaden überstehen würden.
Ob ich Ingenieuer bin oder nicht, diskutiere ich mit dir nicht, da es für dich keinerlei Relevanz hat, außer vielleicht, daß es dein absurdes Halbwissen ins rechte Licht rückt.
Du kannst gerne versuchen, eigenes Halbwissen durch persönliche Aggression zu verstärken. Allerdings diskutiere ich auf dieser Ebene nicht und wünsche an dieser Stelle noch einen angenehmen Sonntag.
Genau deswegen lass ich es auch, dich weiter zu beachten... Aggressionen finde ich nicht, maximal Reaktionen, aber auch das lassen wir nun sein....
@cdfcool
Wenn dem so wäre, würde ich gleich am Montag eine Werkstatt eröffnen, die solche Schäden repariert, bis Jahresende wäre ich dann reich genug, nie mehr arbeiten zu müssen.
Ich möchte gerne mal von dir hören wie du das machst?
Bei Schäden in diesem Bereich 5000 € kommt der Gutachter persönlich ,dass wird nicht am Telefon abgehandelt da läuft nichts mit mauscheln und Auftragswert in die Höhe treiben.🙄
An den verbauten Teilen hast du eine relativ geringe Marge.
Die Stunden/ AW sind empfohlene Werte ab Werk und werden nach Bedarf
und Besichtigung des Schaden vom Gutachter festgelegt.
Also ich unterstelle mal einer Mercedes Vertrags-Werkstatt,dass sie in der Lage ist
anhand eines Protokoll Messblatt die notwendigen Schritte abzuarbeiten um den Sturz, Nachlauf usw. in die Toleranzwerte zu bekommen. Schrauben lösen entspannen, mittels Hebelwirkung eventuell erreichen das die Werte kommen, dass beherrschen auch Mechaniker der Mercedes Autohäuser und Niederlassungen!!!
Geht das eben nicht mehr sind Neuteile zu verbauen hier dann eben beim 🙂 nach Werksvorschrift.
Warum ich das jetzt schreibe, mich schmerzt einfach diese permanente Misstrauen (Abzocke) gegen meine ehemalige 😉 Mercedes Gilde.
Zitat:
@Powermikey schrieb am 17. Januar 2015 um 13:49:37 Uhr:
10km/h von der Seite? Niemals! Kann kein Fahrzeug ab. Hast Du eine Ahnung, was da für Kräfte wirken? Offenbar nicht...
Entschuldige, wenn ich wiederspreche. Ja es kann durch aus zu Schäden kommen, allerdings nicht in dem Maße wie du hier unterstützt! In 1% der Fälle, unter ungünstigsten Bedingungen. Wie schon erwähnt gibt es "Sollbruchstellen" die eben einen Totalschaden vermeiden.
Weiter oben habe ich etliches beschrieben.... Ich denke lesen aller Kommentare hier. Danach konstruktiv kritisieren mit entsprechender Sachkenntnis (bitte keine Hobbyschrauber und Hörensagen Geschichten).
Mag sein der TO akzeptiert die Aussagen der Werkstatt, oder eben nicht. Ist ja seine Sache.
Fakt ist die Werte sind außer Toleranz da hilft kein heulen und streiten.😉
Ich würde so jedenfalls nicht mehr durch die Gegend fahren.
Natürlich könnte man dem Hersteller mal wieder unterstellen!
Der kam schon so außer der Toleranz Achswerte zum Kunden.
So und was jetzt?😉 Die nächste objektivere Kunden- kosten freundlichere Werkstatt zaubert die Werte herbei?
Ich würde im Leben nie mittels Hydraulik oder andere Helferlein die Werte dann durch Rückverformung herbei drücken, dass wäre mir sogar als alter Schrauber zu gefährlich.😉
IMMER DIE FACHGERECHTE REPARATUR IM AUGE BEHALTEN.😉
Ich vermute, dass wir hier von unterschiedlichen Schadenshergängen ausgehen. Den genauen Hergang kennen wir nicht, das Schadensbild hat auch niemand hier gesehen, also ist die Diskussion im Endeffekt müßig.
Abgesehen davon, dass wir hier wohl alle recht behalten wollen. 😁 Typisch Mercedesfahrer...
Hallo,
jetzt mal unabhängig von der Höhe der Reparaturkosten.
Wenn ich mir die VA-Konstuktion der BR204 so ansehe, wo genau sollen sich
denn die "Sollbruchstellen" bei so einem Aufprall (Felge "platt" gegen Bordstein)
befinden ?
Ich frage das rein interessehalber.
Zitat:
@cdfcool schrieb am 17. Januar 2015 um 14:39:45 Uhr:
Obwohl es mir widerstrebt, solche Dinge zu diskutieren, solltest du dir vor Augen halten, daß hier bewußt konstruktive "Schwachstellen" vorhanden sind, um im Fall des Falles den Schaden möglichst gering zu halten. In dem genannten Fall kommt als erstes die Felge, die einen Teil der Kräfte aufnimmt, dann das Radlager und der Achsstummel, dann kommt der Querlenker inkl. des Traggelenkes und evtl. die Spurstange, dabei unberücksichtigt lasse ich jetzt die Lagerung des Querlenkers, der im Normalfall in einem Gummi-Metall-Element ausgeführt ist, und spätestens hier werden die Kräfte dieses Schadensereignisses soweit abgebaut sein, daß hier keine tieferen Schäden entstehen. Unberücksicht dabei habe ich auch gelassen, daß die verwendeten Bauteile aus Metall bis zu ihrer Elastizitätsgrenze Verformungen aufnehmen können, die bei Nachlassen der Kräfte keine bleibenden Schäden verursachen.
Die andere Möglichkeit ist dann noch das Federbein, das sich durch Verbiegen des Dämpferrohres oder der Kolbenstange entsprechend geometrisch verändern könnte, was eine Sturzänderung nach sich ziehen kann, es kann natürlich auch nur eine entsprechende Veränderung in der oberen Federbeinlagerung (gemeinhin als Domlager bekannt) auftreten, hier ist ein weiterer Suchansatz zu finden.Es ist also sehr unwahrscheinlich, daß hier der von der Werkstatt genannte Schaden eingetreten ist, hier scheint es mir eher angeraten, eine andere Werkstatt aufzusuchen, wo man mit solchen Dingen besser vertraut ist und auch die einzelnen Stellhebel kennt, um die erforderlichen Korrekturen vorzunehmen. Meiner Ansicht nach ist die erste Werkstatt in erster Linie darauf aus gewesen, aus einer Bagatelle ein Höchstmaß an Umsatz zu generieren.
In diesem Sinne noch ein schönes Wochenende
Gut beschrieben!
Bin absolut deiner Meinung!
10km/h...... Ich Lache immer noch!!!!!
So, damit sollte die Frage nach "Sollbruchstellen" - "definierten Verformungselementen" beantwortet sein....
Sollbruchstellen wie sie hier in den Köpfen scheinbar abgebildet sind gibt es nicht - kraft x ist um y% an der Stelle zu hoch! Teil bricht..... So ist es nicht, der Übergang ist etwas fließender und reicht von eigen Elastizität (temporäre Verformung) also nix zu sehen oder zu messen bis abgerissen oder vollkommen deformiert.
Mal im ernst, an jeder Aussage hier ist mehr oder weniger was dran! Eben weil wir nicht genau wissen wie der "Aufschlag" ablief. Allerdings, sollte die Geschwindigkeit wirklich unter 20km/h liegen, wird es sehr unwahrscheinlich für diese Schadensumme.
Es seiden, die Werkstatt tauscht eben, sagen wir aus Gründen der Sicherheit (und das ist ja wieder in unserem Interesse), aber eben nicht unbedingt aus technischer Relevanz, was der herstellen ja bestimmt entsprechende Teile. Bei den anfallenden Arbeitskosten (in der Regel nicht unter 120€/h) und Vermessungen und Prüfungen ist die 5000€ Summe verständlich.
Dennoch bezweifle ich absolut diesen Schäden in diesem Ausmaß.
Aber wie ihr schon sagt, was wirklich daraus wird, hängt von seeehhhhrrrr vielen Faktoren ab.....
Also TO hält uns auf dem laufenden!
PS: bissel was anderes, allerdings würde es zur Thematik passen (kleiner Schäden große Wirkung) mein T4 wurde von einem Polizeifahrzeug von hinten rechts nach vorne rechts gestreift, T4 Stand. Bleche wurden max 1cm im Golfball Design deformiert. Bulli fuhr nicht mehr gerade aus.... Der Streifen wagen hat die Felde getroffen, nicht einmal stark, da die Felge kaum Schäden aufwies, dennoch Spur musste korrigiert werden, auch hier liefen die Kräfte über die Felge in die Aufhängung, wurden von mehreren Teilen aufgenommen, fertig, minimal die Spur korrigiert und alles war wieder in der Toleranz.
Steckst eh nicht drin....