Vorbeifahren an rangierenden LKW
Hallo Community,
In gemeinsamer Sache (PKW und LKW) möchte ich appellieren: Lasst einen rangierenden, rückwärtsfahrenden oder wendenden LKW doch bitte erst einmal fertig machen.
Allzu oft haben PKW-Fahrer dieses innere Bedürfnis (oder einen regelrechten Zwang), an einem LKW vorbeifahren zu müssen. Leider führt diese Ungeduld nicht selten zu Verkehrsunfällen, bei denen der lkw-Fahrer zwar meistens die Schuld bekommt, aber der PKW-Fahrer ebenso verliert.
Zwei Vorfälle gestern, animierten mich dazu, den Beitrag zu verfassen:
1.: Ich wende mit LKW und Anhänger in einem Wohngebiet auf einer kleinen Kreuzung, da dort eine Baustelle ist, der ich einen Bagger liefere. Warnblinkanlage an, links rückwärts um die Ecke fahrend, kommt von hinten ein Auto die auf dem Bürgersteig rechts neben mir vorbei fährt und rechts neben mir mitten auf der Kreuzung stehen bleibt weil sie links abbiegen will. Ich habe den Anflug an Leichtsinn schon von weitem erkannt, sonst wäre es knapp geworden.
2.: Am benachbarten Baustoffhändler steht ein Sattelzug an der breiten Ausfahrt, um rechts abzubiegen. Während er auf den Verkehr wartet, quetscht sich ein Porsche rechts an ihm Vorbei um "noch schnell dran vorbei" zu kommen. Straße Frei, LKW fährt an, Porsche kaputt.
Ich könnte noch einige knappe Kisten und Unfälle aus meinem Alltag berichten, aber ich denke der Hintergrund ist auch mit diesen beiden Beispielen klar.
Daher möchte ich nur bitten: seid umsichtig, zurückhaltend und denkt an eure Verkehrsteilnehmer, die es auch ohne durchquetscher schon schwer genug im Straßenverkehr haben. Wir sind schliesslich für euch unterwegs, eure Freunde, nicht eure Feinde.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Amen schrieb am 17. November 2020 um 09:11:51 Uhr:
Wenn LKW-Fahrer ihre Spiegel benutzen würden, passierte auch weniger. Immer an die besonderen Vorsicht beim Rückwärtsfahren, Wenden und Abbiegen denken. LKW haben keine Sonderrechte. LKW-Fahrer sollten mehr Respekt vor dem Tötungspotential ihrer Maschinen haben.
Das ist mit Abstand einer der dümmsten Kommentare ever. Setz dich einfach mal in einen Lkw und schau, was man alles sieht. Dann denk noch mal nach, falls möglich, und poste das Ergebnis.
Bei so viel Ignoranz und Egozentrik geht einem glatt der Hut hoch.
73 Antworten
Zitat:
@birscherl schrieb am 17. November 2020 um 12:00:33 Uhr:
Das wiederum ist deine Interpretation. Dass es hier gerade nicht um die eigene Lust und Laune, sondern um ein Miteinander und ein schnelleres Vorankommen für alle geht, scheint dich leider nicht zu interessieren. Wenn man dann mal eine Minute einen Lkw rangieren lässt und auf seinen Vorrang, Vorfahrt oder was auch immer verzichtet, ist das meiner Meinung nach die sinnvollere Lösung als sich genau an die Paragraphen zu halten und damit den Verkehr lahmzulegen.
und du scheinst nicht zu lesen sonst wüsstest du, dass ich auch ein Verfechter der gegenseitigen Rücksichtnahme bin. Nichtdestotrotz ist das Gefahrenpotential trotzdem gegeben und ein Sicherheitsposten könnte da Abhilfe schaffen. Gerade unter dem vom TE selbst erwähnten Schuldverhältnis bei einem Unfall sollte es im Eigeninteresse eines jeden LKW-Fahrers sein, das max. zu veranlassen wenn er zurücksetzen muss.
Zitat:
@Kai R. schrieb am 17. Nov. 2020 um 10:9:47 Uhr:
ganz so pauschal gebe ich Dir nicht recht. Die Warnblinkanlage und das Wendevorhaben geben Dir keine Vorrechte. Stehen bleiben und warten bis der Verkehr abgeflossen ist, ist die Devise. Nötigenfalls einweisen lassen. Auf Rücksicht kannst Du (mit einigem Recht) hoffen. Dich darauf verlassen darfst Du nicht.
Nein, aber sie signalisieren dem übrigen Verkehr ein Vorhaben. Parken wird man vermutlich nicht mitten auf einer Kreuzung.
Ist halt doof, wenn man alleine unterwegs ist.
Mehr als Warnblinkanlage und durch seine Spurwahl sein Vorhaben zu verdeutlichen, ist leider nicht möglich.
Neben der allerorts anzutreffenden dummheit gepaart mit frechheit,
ist ein Problem, das ein PKW Fahrer ohne LKW Fahrerlaubniss bzw.
Fahrkenntnisse meist überhaupt nicht abschätzen kann
wie ein 40Tonner bremst, lenkt, beschleunigt, abbiegt usw. .
Mangels Wissen werden Situationen Tagtäglich falsch wahrgenommen.
Da wird dem Bus kein Platz gemacht wenn er abbbiegt, weil mit den
Smart kommt man doch auch rum.
An der Engstelle muss man sich noch auf Krampf durchmogeln,
der Sattelzug wird mit seinen 40t schon wieder beschleunigen wie ein RS6.
An der Kreuzung stellt der Radfahrer sich perfekt in den Toten Winkel um
optimal übersehen zu werden .
Oder noch besser die Fußgänger, welche direkt vorm LKW vorbeigehen,
somit doppelt Chancen plattgemacht zu werden.
Erst vom Brummi dan vom Querverkehr.
Zitat:
@birscherl schrieb am 17. November 2020 um 11:15:05 Uhr:
Wer ein funktionierendes Miteinander und möglichst reibungslosen Straßenverkehr will, versteckt sich nicht hinter Paragraphen. Mitdenken ist da oft wichtiger, weil’s effektiv schneller geht.
Wie wahr, wie wahr...
...nur erklär das mal denen da draußen.
Was man feststellen kann:
Alle werden def. dreister, nicht nur Radler und Fussgänger, auch die Trucker.
Immer mehr denken nicht, da fallen def. PKW auf.
Die Radler und Fussgänger haben es, wie die Trucker, natürlich schwer bei dem hohen Verkehrsaufkommen. Darum wird immer weniger Rücksicht auf andere genommen. Der Fussgänger geht einfach über die Straße. Der Radler zieht einfach raus. Alle die denken sich: Ach, der sieht mich schon, der wird bremsen.
Der Trucker wendet, schiebt einfach zurück, holt aus beim Abbiegen ohne Rücksicht. Warum auch, er ist groß und man sieht ihn. Obwohl die in meinen Augen noch die vernünftigsten sind - nicht alle, aber die meisten.
Auch Busfahrer kennen keine Gnade, Blinker an und raus aus der Haltestelle, egal was von hinten kommt.
Das Miteinander und Denken wird immer weniger.
Das Dreiste immer mehr.
Gruß Jörg.
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Busfahrer sind auch nochmal so ein Völkchen für sich, die sind teilweise ziemlich Gnadenlos unterwegs. 😁
Aber auch hier muss man sich immer eines vor Augen führen: für einen Linienbus ist eine Vollbremsung ein No-Go, das gibt direkt verletzte. Rückwärts fahren ist denen teils im übrigen per Dienstanweisung untersagt!
Auch bei Schnee sind die angehalten, kein Risiko einzugehen: im Zweifelsfall blockiert ein Bus die Fahrbahn bis ein Streufahrzeug kommt. Die probieren gar nicht erst, sich zu befreien.
Das ist im übrigen auch ein Vorgehen, dass so mancher Fahrer eines Sattelzuges sich angewöhnen sollte... Siehe Foto vom letzten Winter: ein polnischer Sattelzug fährt sich fest, der andere versucht an ihm vorbei zu fahren. Im Ergebnis stand ich da dann 2 Stunden.
Kann den Eingangspost zu 100% unterschreiben.
Zitat:
@Bamako schrieb am 17. November 2020 um 13:59:30 Uhr:
Das ist im übrigen auch ein Vorgehen, dass so mancher Fahrer eines Sattelzuges sich angewöhnen sollte... Siehe Foto vom letzten Winter: ein polnischer Sattelzug fährt sich fest, der andere versucht an ihm vorbei zu fahren. Im Ergebnis stand ich da dann 2 Stunden.
Och da gibt es sicherlich Granaten die dann versuchen noch links dran vorbei zu kommen.😁
Ganz ehrlich, ich habe mich gerade gefragt, ob man da links mit dem PKW nicht vorbeikommt. Sieht in der Realität vielleicht anders aus und man müßte mal vorab gucken, wie tief der Schnee da ist, aber es geht bergab und langsam und mit vernünftigen Winterreifen fände ich das nicht so abwegig.
Zum Linienbus: Gibt es da nicht die Vorschrift, dass man von Haltestellen abfahrenden Bussen Vorrang gewähren muß? Machen tut es kaum einer und wenn ein Stadtbusfahrer im Berufsverkehr jedesmal wartet, bis kein anderes Auto für ihn abbremsen muß, kann man den Fahrplan gleich vergessen, dann braucht er locker die doppelte Zeit.
Das Rangierproblem besteht ganz allgemein.
Auch Fußgänger müssen unbedingt hinter einen in eine Parklücke fahrendes Auto über die Straße.
Auf den Parkplätzen das gleiche, auch Autofahrer machen da oft Ausweichmanöver um an den Rangierenden vorbei zu kommen, statt einen Moment zu verhalten, usw.
Du kannst davon ausgehen wenn ein Vernünftiger mal wartet, während ein anderer einparkt, hat er entweder drei hupende hinter suich oder die drei ziehen an ihm und dem Einparker vorbei.
Das kommt auch noch hinzu, selbst die Wartenden werden "umfahren".
Das ist selbst bei Fußgängern so, jetzt in der "Coronaabstandszeit" wird man bedrängelt, wenn man aus Abstandsgründen jemand durchlassen möchte und wartet. Da passen dann immer noch einige zusätzlich durch.
Zitat:
@fehlzündung schrieb am 17. November 2020 um 15:04:41 Uhr:
Du kannst davon ausgehen wenn ein Vernünftiger mal wartet, während ein anderer einparkt, hat er entweder drei hupende hinter suich oder die drei ziehen an ihm und dem Einparker vorbei.
Das hat aber einen anderen Grund.
Wenn der Einparker fünf Anläufe braucht um in "seine" Lücke zu kommen, dann platzt dir als wartender natürlich irwann mal der Kragen.
Ich habe auch schon andere Sachen der Art gesehen.
ZB steht am Straßenrand einer der raus aus einer Lücke will, blinkt und blinkt und blinkt.. ..und fährt nicht. Da lassen div. eine Lücke für ihn im fahrenden Verkehr, und der fährt nicht.. ..ist doch ganz logisch, dass dann mal keiner mehr für ihn wartet.
Oder Linksabbieger.
Wartet blinkend und man lässt ihm eine Chance, nutzt er nicht. Der zweite gibt ihm nochmal eine Chance, nutzt er nicht. Logo, der dritte überlegt es sich dann und tut sich das nicht mehr an.
Gruß Jörg.
@63er-joerg Das gibt es auch, aber das o.g. kommt dauernd und öfter vor. Deine "Ausreden" machen die Sache nicht besser.😉
Das mag sein, aber wenn der Einparker eher schon Probleme hat mit dem Einparken (was sich hier natürlich niemand vorstellen kann, weil hier nur die Autofahrerelite unterwegs ist). hilft es ihm wenig, wenn drei Autos daq stehen und hupen, während er einparkt. Man kann den Huper dann nur auffordern, das Auto doch bitte einzuparken , während man solange mit dem Hupen weitermacht.
Zitat:
@manvo schrieb am 17. November 2020 um 15:01:28 Uhr:
Das Rangierproblem besteht ganz allgemein.
Auch Fußgänger müssen unbedingt hinter einen in eine Parklücke fahrendes Auto über die Straße.
Auf den Parkplätzen das gleiche, auch Autofahrer machen da oft Ausweichmanöver um an den Rangierenden vorbei zu kommen, statt einen Moment zu verhalten, usw.
Parkplätze an Supermärkten sind auch perfekt geeignet, ein Soziogramm der Bevölkerung zu erstellen 😉
Zum Thema: Man bricht sich doch wirklich keinen Zacken aus der Krone, komplexe Situationen im Verkehr durch ein wenig Rücksicht aufzulösen. Daher gehöre ich auch zu denen, die einem Bus/LKW Vorfahrt gewähren in Engstellen oder beim Rangieren. Wer sich die paar Minuten nicht gönnen kann, hat ein Problem mit seiner Zeitplanung oder inneren Ruhe.