Viele Baustellen - was lohnt sich, was nicht?
Liebe Gemeinde, nach langer Zeit melde ich mich hier auch mal wieder zu Wort, um mir mal Rat zu holen von Leuten, die mehr Plan und Erfahrung haben.
Der Patient: Passat 3BG Variant Trendline, AZX (V5 170 PS) mit Automatik und Prins VSI. Aktuell 368.000 km auf der Uhr.
Ich mag meine Karre wirklich, einfach, weil sie mich seit mehr als zehn Jahren recht zuverlässig begleitet. Da verzeihe ich ihr auch, dass von den 16 Querlenkerbuchsen alle paar Tausend Kilometer eine platt ist... Aber jetzt stehen einfach ein paar Baustellen an, die ich vermutlich nicht angehen würde, wenn er nicht dank Autogas im Vergleich zu allen anderen in Frage kommenden Möhren immernohc halbwegs günstig zu betreiben wäre.
Zu den Problemen:
1) Automatikgetriebe zickt. Zunächst war es nur ein Ruck beim Schalten von N in D. Dann kam irgendwann ein Schlag beim Zurückschalten von 5 in 4 im Schubbetrieb dazu. Inzwischen häufen sich die harten Gangwechsel. Diese schläge werdne weniger, wenn das Getriebe so nach zwei Stunden Autobahn richtig warm ist. ATF-Wechsel gabs bei 100.000 und 200.000 km via Tim-Eckart-Methode.
2) Ölverlust. Ich habe die Ölwannendichtung im Verdacht, aber die lässt sich ja dank Stabilisator direkt davor nicht mal eben wechseln.
3) dezenter Kühlwasserverlust irgendwo. Nicht drastisch, aber eben da.
4) Klima zickt. Geht nur ganz heiß oder ganz kalt.
Das sind die wesentlichen Baustellen. Natürlich hat er Dellen und oberflächlich Rost, vor allem an der Heckklappe. Aber das sind kosmetische Nebensächlichkeiten. Laut TÜV nix bemerkenswertes an tragenden Teilen.
Ich stehe jetzt vor der Frage, ob und wenn ja wieviel Geld ich da reinstecke. Ne Getriebeinstandsetzung in Deutschland kostet mit Ein- und Ausbaus mindestens 2500 Tacken, eher mehr. Mit den anderen Baustellen sinds sicher 3500.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob man noch was macht oder ihn einfach fährt, bis das Getriebe irgendwann den Dienst einstellt und sich dann was neues sucht. Ich bin nicht täglich aufs Auto angewiesen, aber laut Murphy passiert sowas ja auf der Fahrt in den Urlaub oder so. Oder es im östlichen Ausland machen lassen? Hat da jemand Erfahrung mit?
Mich würden einfach mal paar Meinung interessieren...
Grüße
Lars
77 Antworten
Zitat:
@Eclipsed schrieb am 18. Januar 2022 um 23:19:15 Uhr:
JFrage noch zur Kette: Meinst Du damit, dass es eine Simplexkette ist? Damit hatte MB ja beim M102 auch Anfangs Probleme. Bisher meine ich, dass meine nicht rasselt. Aber das müsste mal jemand anhören, der sich auskennt.
🙂
Ich meine, dass man sich nun ueberhaupt um die Kette Gedanken machen muss.
Das Rassellei stoert mich, wenn sie auf einen Defekt oder gar das baldige Lebensende hinweist.
Wenns einfach nur anlasslos rasselte, wuerde mich das nicht stoeren.
Naja, ich denke dann immer, "Kette kann, Riemen muss", und ob der Riemen immer seine angegebene Lebensdauer erreicht, da hab ich meine Zweifel... Hat alles seine Vor- und Nachteile 🙂 Riemenwechsel beim V6 meine ich, kostet immer irgendwas um die 1000 Euro... Wären bei meiner Laufleistung schon 3000 Euro im Laufe des Fahrzeuglebens!
Da haste auch wieder recht. Für 3 Mille kriegt man beim VR5 auch die Kette gewechselt, bzw. die Spanner, die wohl das eigentliche Problem darstellen.
Aber... um für mich zu sprechen: Ich hätte noch die Hoffnung, um die ZR-Wechsel-Kosten rumzukommen.
Kettenwechsel, zumindest wenn der Motor rausmuss, wie bei unserem, ist schon ein Eingriff. Den traue ich mir nicht zu bzw. das ist mir zuviel Hantier. Ein Zahnriemenwechsel dagegen ist durchaus machbar. Das ist eine Wartungsarbeit und zumindest beim Passat ist das ohne Motorausbau möglich (es soll da ja Autos geben...). Vermulich ist es bei keinem der Passats so lächerlich einfach, wie im Golf-3-Benzinern aber immerhin machbar.
BTW: Beim 3er (möge der Rost ihn noch lange erhalten) wechsle ich den ZR in 2h. Solange brauche ich beim Passat ungefähr für den Keilriemen (wobei ich da langsam besser werde).
So, kaum scheint die Getriebeproblemematik vom Tisch - Mittwoch wird’s eingebaut - zeichnet sich die Ursache aller anderen Probleme ab: die Kopfdichtung.
Vom Ölverlust hatte ich ja schon geschrieben, und erst war die Vermutung, es sei die Ölwannendichtung. Aber das erklärt nicht den Ölverlust oberhalb. Ventildeckel scheint dicht, jedenfalls kann ich da nix erkennen. Aber abwärts vom ZK geht sehe Siff los.
Der Ölverlust beträgt vielleicht einen halben Liter auf 15.000 bis 20.000 km - also weit jenseits der Angabe im Handbuch von bis zu einem Liter auf 1000 km 😉
Nerviger ist der Kühlwasserverlust. Mal fehlt plötzlich ein halber Liter, dann passiert wieder drei oder vier Monate nix. Kein Schleim am Öldeckel oder so. Zunächst hatte ich da den Verdampfer der Gasanlage im Verdacht, denn der hat am Ende seines Lebens gesifft wie Hölle, wurde aber Ostern 2021 getauscht.
Nun stellt sich die Frage: weiter fahren oder machen? Ich fahre damit schon mindestens vier Jahre, möglicherweise auch länger.
Hat schonmal jemand beim AZX die Kopfdichtung gemacht oder machen lassen? Was würde man dann gleich mit machen? Steuerkette und Nockenwellenversteller?
Wäre mal spannend zu wissen.
Grüße
Lars
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Sicher nicht, aber es ist doch auffällig, dass Kopf abwärts die Sauerei losgeht.
Das mit dem Saubermachen ist auch der Plan. Wenn die das Getriebe tauschen, sollen die untenrum mal alles abwischen, ich würde dann nochmal die Ansaugbrücke und den ganzen Krempel obenrum abbauen und gucken.
In zwei Stunden habe ich ihn wieder... mit AT-Getriebe, frischer ATF-Füllung und repariertem Querlenker. Dann kann ich die anderen Baustellen angehen...
Zugegeben: Ich bin bissl aufgeregt 🙂
So, es gibt gute und weniger gute Nachrichten.
Positiv: Das Getriebe ist drin. Es schaltet vernünftig über alle Fahrstufen, die brutalen Rucke beim Runterschalten im Schubbetrieb sind Geschichte.
Negativ: Jetzt hat er Drehzahlschwankungen beim gemütlichen Dahinrollen in niedrigen Drehzahlen. Das hatte ich früher schon mal, war aber nach dem ersten Ölwechsel weg. Hin und wieder ist mal ein Schaltvorgang härter als er sein sollte.
Und er hat vorhin gestunken, wobei es natürlich sein kann, dass da irgendwelche Schmierstoffreste gekokelt haben, die beim Aus- bzw. Einbau irgendwo hin getropft sind.
Was mich wundert: die haben mir nur acht Liter ATF in Rechnung gestellt. In meiner Erinnerung müssen da neun Liter rein… Könnte hier vielleicht auch die Ursache für die Drehzhalschwankungen liegen?
Hinfahren und prüfen lassen.
Was die Drehzahlschwankungen angeht, evtl. waren die vorher auch schon da, sind sind aber von all den anderen Effekten überdeckt worden.
Wie hoch sind diese Schwankungen denn?
Um die 100 U/min. Die waren vorher definitiv nicht da… ich bin da mittlerweile sowas von empfindlich, dass mir Veränderungen sofort auffallen. Aber wie gesagt: genauso war es vor der ersten ATF-Wechsel bei gut 100tkm.
Drehzalschwankungen beim leichten Gasgeben, auf Ebene und leicht bergauf? Immer so ca 100 Umdrehungen?
Bei mir war es nach nochmaligen Nachfüllen und Kontrollieren des ATF behoben. Wichtig ist, dass es bei laufendem Motor und richtiger Temperatur des ATF gemacht wird.....
Exakt, Kappo! Genau das ist jetzt der Plan. Nächste Woche Mietwerkstatt, weil ich ja eh "Hausputz" machen muss, und dann mit VAG COM dran die Temperatur vom Getriebe genau passend machen und das was noch fehlt, einfüllen...
Was mich heute völlig von den Socken gehauen hat: Bei VW gibt es im Werkstattsystem keine Füllstandsangaben für die 01V! Ich war bei zwei Autohäusern, wo sich mehrere Werkstattmitarbeiter mit meiner Frage auseinandergesetzt haben. Und die haben alle gleich doof aus der Wäsche geguckt. Es gibt nur das Procedere zum Befüllen. Wenn voll, dann voll...
Jupp, wenn du es selbst Nachfüllen möchtest, informiere dich bitte über das Befüllen.....funzt nur von unten nach oben, evtl mit einer HAZET Spritze (hab ich gekauft, benutzt, ist aber ne Sauerei, da es meist klekkert, sabbert, und dir über die Hände und Arme läuft,.....)
Oder etwa eine 12V Öl-Absaugpumpe.....hab ich für 12 Euro im Norma gekauft, hehe.
Anstatt Öl aus dem Auto absaugen, hab ich es umgekehrt gemacht.....Öl aus dem Kanister in die Ölwanne saugen lassen....per Knopfdruck und nahezu mühelos, saubere Sache. Wenns dann ab ca 38-40 Grad rausläuft, zuschrauben dann erst Motor aus.
Alles saubermachen und ab zur Probefahrt.
Zitat:
@Eclipsed schrieb am 29. Januar 2022 um 21:36:55 Uhr:
Exakt, Kappo! Genau das ist jetzt der Plan. Nächste Woche Mietwerkstatt, weil ich ja eh "Hausputz" machen muss, und dann mit VAG COM dran die Temperatur vom Getriebe genau passend machen und das was noch fehlt, einfüllen...Was mich heute völlig von den Socken gehauen hat: Bei VW gibt es im Werkstattsystem keine Füllstandsangaben für die 01V! Ich war bei zwei Autohäusern, wo sich mehrere Werkstattmitarbeiter mit meiner Frage auseinandergesetzt haben. Und die haben alle gleich doof aus der Wäsche geguckt. Es gibt nur das Procedere zum Befüllen. Wenn voll, dann voll...
Ich finde dieses Vorgehen garnicht so verkehrt. So ist sichergestellt, dass im Betrieb die richtige Menge Öl drin ist. Für den Selbermacher wäre es natürlich gut, wenn er vorher weiss, wieviel Öl er ungefähr einkaufen muss die exakte Dosierung geschieht halt so, wie beschrieben.
Was ich nur nicht verstehe: Wieso lässt du das nicht von der Werkstatt machen, die das Getriebe gewechselt hat? Zwei Gründe fallen mir ein:
1) Aufwand
2) Gewährleistung
Natürlich dürfen sie dir die Gewährleistung eigentlich nicht vesagen, wenn fachgerecht Öl nachgefüllt wurde aber es wird auf jeden Fall Diskussionen geben, wenn doch mal was ist.
Hast du schonmal bei der Werkstatt nachgefragt und die mit deinen Infos aus dem Netz konfrontiert?