Verteilergetriebeprobleme E70
Hallo zusammen,
Bei meinem E70 bj. 2010 Automatik mit knapp 200tkm ruckelt es beim langsamen anfahren.
Werkstatt meinte schon vor mehreren Monaten es sei das VTG, aber die Verschleißgrenze sei nicht erreicht.
Ruckeln mal mehr mal weniger (v.a in letzten Sommermonaten schlimmer, jetzt wieder besser).
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gehabt und vielleicht einen Tipp zur Lösung, oder ist dabei nur ein Austausch möglich oder reicht ein Öl-wechsel.
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen A. Wimmer
Ps. Bin Neu hier, und entschuldige mich schon mal falls wesentliche Informationen fehlen.
Beste Antwort im Thema
Ölwechsel: ca. 0.9 Liter DTF1 von BMW, Flüssigkeit kostet ca. 40 Euro.
Kann man auch selbst machen. Anders als in der BMW-Anleitung angegeben muss
dafür zumindest beim ATC700 nicht der Getriebehalter ausgebaut werden.
Einfach passendes Werkzeug besorgen ("Öldienstschlüssel", SW14) oder selbst
aus einem Inbus basteln und dann Einfüll- (zuerst!) und dann Ablasschraube öffnen.
Hab ich gerade erst gemacht. Lässt sich als Selbstschrauber sehr gut erledigen.
Die Rückstellung der Adaption per INPA ist aus meiner Sicht nicht unbedingt
erforderlich. Bei mir hat es jedenfalls auch ohne Adaptionsrücksetzung problemlos
geklappt, wobei ich den VTG-Ölwechsel ohne vorheriges Auffleuchten einer
Warnanzeige vorgenommen habe.
https://www.newtis.info/.../Oj8WKqn
Hier noch die (andere) Anleitung für das alternativ verbaute ATC45L (bei kleineren Motoren?):
https://www.newtis.info/.../1VnXXNrq2o
Beim VTG gilt auch der elektrische Stellmotor, konkret ein darin verbautes Plastikzahnrad, als
anfällig, wurde hier im Forum bereits öfters beschrieben, bitte die Such-Funktion benutzen!
Stellmotor kostet bei BMW ca. 300, Revisionssatz für den Stellmotor kostet bei BMW ca. 130 Euro,
Plastikzahnrad gibt es bei Ebay von diversen Anbietern für ca. 10 Euro.
Eigentlich kann man sich wohl sogar dieses Zahnrad sparen, indem man das Original verbaute
einfach um 180 Grad versetzt einbaut.
In früheren Zeiten, vielleicht auch heute noch, las man Berichte, dass BMW einfach das
VTG für ca. 3000 Euro tauscht, obwohl ein einfacher Tausch bzw. Revision des Stellmotors
genügt hätte.
https://www.newtis.info/.../1VnYe87Dmh
(Stellmotor habe ich selbst noch nicht revidiert, daher kann ich nichts zum konkreten Aufwand schreiben).
Zu dem Thema gibt es auch diverse Filmchen bei Youtube.
Falls noch nicht bekannt, hier noch eine weitere mögliche Baustelle:
Vom VTG geht eine möglicherweise problembehaftete
Gelenkwelle zum Vorderachsdifferential ab. Für diese Gelenkwelle gab es für E70 ab 2010
einen Rückruf:
https://www.motor-talk.de/.../...rueckruf-fuer-x5-und-x6-t6509577.html
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32 Antworten
Ölwechsel: ca. 0.9 Liter DTF1 von BMW, Flüssigkeit kostet ca. 40 Euro.
Kann man auch selbst machen. Anders als in der BMW-Anleitung angegeben muss
dafür zumindest beim ATC700 nicht der Getriebehalter ausgebaut werden.
Einfach passendes Werkzeug besorgen ("Öldienstschlüssel", SW14) oder selbst
aus einem Inbus basteln und dann Einfüll- (zuerst!) und dann Ablasschraube öffnen.
Hab ich gerade erst gemacht. Lässt sich als Selbstschrauber sehr gut erledigen.
Die Rückstellung der Adaption per INPA ist aus meiner Sicht nicht unbedingt
erforderlich. Bei mir hat es jedenfalls auch ohne Adaptionsrücksetzung problemlos
geklappt, wobei ich den VTG-Ölwechsel ohne vorheriges Auffleuchten einer
Warnanzeige vorgenommen habe.
https://www.newtis.info/.../Oj8WKqn
Hier noch die (andere) Anleitung für das alternativ verbaute ATC45L (bei kleineren Motoren?):
https://www.newtis.info/.../1VnXXNrq2o
Beim VTG gilt auch der elektrische Stellmotor, konkret ein darin verbautes Plastikzahnrad, als
anfällig, wurde hier im Forum bereits öfters beschrieben, bitte die Such-Funktion benutzen!
Stellmotor kostet bei BMW ca. 300, Revisionssatz für den Stellmotor kostet bei BMW ca. 130 Euro,
Plastikzahnrad gibt es bei Ebay von diversen Anbietern für ca. 10 Euro.
Eigentlich kann man sich wohl sogar dieses Zahnrad sparen, indem man das Original verbaute
einfach um 180 Grad versetzt einbaut.
In früheren Zeiten, vielleicht auch heute noch, las man Berichte, dass BMW einfach das
VTG für ca. 3000 Euro tauscht, obwohl ein einfacher Tausch bzw. Revision des Stellmotors
genügt hätte.
https://www.newtis.info/.../1VnYe87Dmh
(Stellmotor habe ich selbst noch nicht revidiert, daher kann ich nichts zum konkreten Aufwand schreiben).
Zu dem Thema gibt es auch diverse Filmchen bei Youtube.
Falls noch nicht bekannt, hier noch eine weitere mögliche Baustelle:
Vom VTG geht eine möglicherweise problembehaftete
Gelenkwelle zum Vorderachsdifferential ab. Für diese Gelenkwelle gab es für E70 ab 2010
einen Rückruf:
https://www.motor-talk.de/.../...rueckruf-fuer-x5-und-x6-t6509577.html
Schon vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Bei mir wollte die Bmw Werkstatt auch einen Austausch vornehmen.
Und bei der Rückrufaktion war ich auch dort, sie meinten aber es sei nicht zum Austausch verschleißt.
Bzgl. Ölwechsel noch die Frage ob das reine einfüllen da reiche, da ich in manchen Beiträgen auch von der Notwendigkeit zu Spülen gelesen habe, oder ist das mit dem vorherigen ein und späteren auslassen gemeint.
Wie aufwendig würdest du denn den Wechsel beschreiben, was muss den da alles runter?
Nochmals Vielen Dank
Zitat:
@AdreW schrieb am 26. September 2019 um 06:02:25 Uhr:
Schon vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Bei mir wollte die Bmw Werkstatt auch einen Austausch vornehmen.
Und bei der Rückrufaktion war ich auch dort, sie meinten aber es sei nicht zum Austausch verschleißt.
Bzgl. Ölwechsel noch die Frage ob das reine einfüllen da reiche, da ich in manchen Beiträgen auch von der Notwendigkeit zu Spülen gelesen habe, oder ist das mit dem vorherigen ein und späteren auslassen gemeint.
Wie aufwendig würdest du denn den Wechsel beschreiben, was muss den da alles runter?
Nochmals Vielen Dank
Ich habe es kürzlich bei BMW machen lassen, Wenn du das Getriebe nicht ausbauen möchtest, kommst Du ums Spülen nicht herum. Das läuft aber simpel ab: Ölwechsel beauftragen, dann einige hundert Kilometer fahren und einen weiteren Ölwechsel machen lassen. Kostet um die 110 Euro beim Freundlichen und dann ist erstmal gut. Das Phänomen war bei mir, dass er bei Kurvenfahrten mit kleinem Radius nauf festem Untergrund anfing zu rubbeln. Nach dem Ersten Ölwechsel (11/2018, Im Zuge des Gelenkwellentausches) war das schon bei der Fahrt vom Hof behoben, kam dann leicht wieder und habe nach 6 Monaten das Ganze nochmal machen lassen. seitdem ist Ruhe. Somit hast Du einen Frischölanteil von weit über 90 Prozent und durch die längere Fahrt zwischen den Ölwechseln hat das Getriebe zeit, sich von alten Ablagerungen zu trennen.
Zitat:
@AdreW schrieb am 26. September 2019 um 06:02:25 Uhr:
Wie aufwendig würdest du denn den Wechsel beschreiben, was muss den da alles runter?
Die hintere Verkleidungsplatte (also nicht die vordere Versteifungsplatte)
demontieren (beim 4.8i: 5 Schrauben), geht schon mit einfachem Unters-Auto-legen
(ohne Bierbauch):
https://www.newtis.info/.../GDIBDcN
Dann kommt man schon an die Vorder- und Rückseite des VTG ran, auch wichtig
zwecks Prüfung, welches ATC konkret verbaut ist (beim ATC700 des 4.8i ist die
Bezeichnung "ATC700" teilweise verdeckt durch die fahrerseitige Befestigung des Auspuffrohrs
am VTG).
Ich habe den Wechsel des VTG-Öls ohne Hebebühne erledigt, indem ich
alle Räder auf 5cm hohen Steinplatten geparkt habe.
Wichtig: Das VTG-Öl ist wie alle Getriebeöle eine echt stinkige Pampe.
Damit möchte man sich keinesfalls die Klamotten oder die Auffahrt versauen.
Zum Einfüllen des neuen VTG-Öls nimmt man am besten eine Pumpe.
Ein passendes Produkt kann ich heute abend verlinken.
Die Verschlussschrauben (Inbus, SW14) zum Auffüllen und Ablassen des Öls
haben einen integrierten grünen Dichtungsring. Daher sollte man diese
Schrauben wohl besser vorher als Ersatzteil beschafffen. Steht ja so auch in
der BMW-Anleitung.
Hier die Teilenummer der Schrauben (Nummer 9 im Bild) beim ATC700:
33117525064
https://www.leebmann24.de/.../?...
Teilenummer des Öls:
83222409710
https://www.leebmann24.de/.../?...
(theoretisch kann man wohl auch Öl mit einem Literpreis für ca. 10 bis 15 Euro einfüllen,
aber bei einem derartigen teueren Getriebe und der geringen Füllmenge
würde ich selbst bei angedachtem Spül-Öl nicht rumgeizen).
(als Randbemerkung: der Preis für den BMW-Reparatursatz für den
Stellmotor ist anscheinend auf 90-100 Euro gesunken)
Gespült habe ich nicht, einfach nur das heiße Öl abgelassen. Ich hatte aber auch
keine wirklichen Ruckelprobleme.
Nicht-Selbstschrauber lassen das am besten in der Werkstatt erledigen,
vor allem wegen des möglichen Sauerei-Faktors.
Wichtig ist eigentlich nur, dass man sich nicht von BMW
verarschen lassen sollte, dass der Getriebehalter oder das VTG demontiert werden muss.
Mit passendem Werkzeug kommt man problemlos an die beiden Schrauben ran, zumindest
beim ATC700 und beim 4.8i.
Zum Stellmotor bzw. dessen Zahnrad: Das gilt vor allem dann als Baustelle,
wenn Mischbereifung (andere Reifenbreite auf Vorder- und Hinterachse) gefahren wird.
Ich habe das aber selbst konkret noch nicht bei meinem Mischbereifungs-X5 geprüft.
Meine Aussagen basieren auf eigener Erfahrung am 4.8i, also keine "Gewährleistung" für
die Dieselmodelle.
Danke, euch beiden.
Werd das Öl wechseln lassen, gegebenenfalls spülen.
Und melde mich hier wieder mit dem Ausgang.
Noch ne frage da ich in dem Thema nicht so bewandert bin, was versteht man denn unter rubbeln?
Zitat:
@AdreW schrieb am 26. September 2019 um 09:53:54 Uhr:
Noch ne frage da ich in dem Thema nicht so bewandert bin, was versteht man denn unter rubbeln?
In engen Kurven müssen die kurveninneren und kurvenäußeren Räder unterschiedlich lange
Abrollstrecken zurücklegen.
Bei "gesperrtem" Mittendifferential (quasi das
nicht richtig funktionierende VTG) rollen die Räder in engen
Kurvenradien nicht frei ab, sondern hubbeln, rubbeln bzw. ruckeln über den Bodenbelag.
Ob das Ruckeln bei Deinem X5 tatsächlich vom VTG kommt, könntest Du wahrscheinlich
auch durch Deaktivieren des VTG testen (dann werden nur die Hinterräder angetrieben),
geht durch Ziehen von 2 Sicherungen (hinten rechts) oder Abziehen der Steckverbindungen am
VTG-Stellmotor oder VTG-Steuergerät.
Vielen Dank.
Wirklich super Antworten die man hier bekommt.
Hinten Rechts, da kann ich dir nicht folgen,
Meinst du die Zwei die ich da gefunden habe: https://www.newtis.info/.../DjC3H89W
Also F92,125
Mit freundlichen Grüßen A. Wimmer
Zitat:
@AdreW schrieb am 26. September 2019 um 14:53:47 Uhr:
Hinten Rechts, da kann ich dir nicht folgen,
Meinst du die Zwei die ich da gefunden habe: https://www.newtis.info/.../DjC3H89W
Also F92,125
Exakt! Die beiden Sicherungen hatte ich in irgendeinem anderen Thread schonmal erwähnt.
Als mein X5 einerseits Fehlermeldungen bezüglich ESP, 4x4 usw. geworfen hat und
andererseits ohne Fehlermeldung in den Notbetrieb (limp home mode) gegangen ist,
hatte ich diese Sicherungen gezogen, und der Wagen fuhr wieder einwandfrei
(nur halt mit der Warnung, dass alle elektronischen Fahrhilfen deaktiviert sind).
Mit "hinten rechts" meine ich die Sicherungsbox in der direkten Nähe zum rechten Rücklicht.
Heißt die Warnung, dass elektrische Fahrhilfen Abgeschaltet sind auch dass ABS und ähnliches abgeschaltet sind, nicht oder?
Das xDrive damit abgeschaltet ist ist mir bewusst.
Zitat:
@AdreW schrieb am 27. September 2019 um 16:32:16 Uhr:
Heißt die Warnung, dass elektrische Fahrhilfen Abgeschaltet sind auch dass ABS und ähnliches abgeschaltet sind, nicht oder?
Jawohl, alles abgeschaltet, sogar der Tempomat ;-)
Der X5 fährt sich dann abflug-vorbeugungstechnisch wie ein Auto von 1985.
Hab es heute mal getestet, ruckeln ist dann nicht zu spüren wenn ich die Sicherungen herausgenommen sind.
Jetzt hab ich aber ein Anderes Problem, wie schaffe ich es denn dass sich Abs etc. Alles wieder einschaltet, denn reines Sicherungen reintun reichte da jz nicht. Gibt da wohl was ich noch wissen muss.
Vielen Dank im voraus
Zitat:
@AdreW schrieb am 28. September 2019 um 16:55:22 Uhr:
Jetzt hab ich aber ein Anderes Problem, wie schaffe ich es denn dass sich Abs etc. Alles wieder einschaltet, denn reines Sicherungen reintun reichte da jz nicht. Gibt da wohl was ich noch wissen muss.
Bei mir ging es wie folgt: bei laufendem Motor im Stand Lenkrad einmal komplett von links
nach rechts bis zum Vollanschlag und zurück bewegen (das kannte ich schon
so von meinem Vorgängerfahrzeug, einem Mercedes).
Nach ein paar Metern Fahrt (= Signale der ABS-Sensoren werden erfasst) erlöschen die Lämpchen.
Eventuell müssen
noch Fehlercodes gelöscht werden, z.B. mit der Carly-App oder mit INPA.
Bei meinem damaligen Problem mit der durch das Motorsteuergerät (DME) erzwungenen
Leistungsrücknahme bzw. Begrenzung verschwanden die Fehlermeldungen nach dem
Einsetzen der Sicherungen nach ein paar Metern Fahrt von selbst.
Das Ruckeln kommt bei Dir dann wohl eindeutig vom VTG, mit etwas Glück nur
von dem zu alten Öl oder dem verschlissenen Plastikzahnrad des Stellmotors.
Vielen Dank für die schnelle Antwort.
War jz alles nicht nötig.
Beim jetzigen Motorstart alles wieder an und wie zu erwarten da liebliche ruckeln ist wieder da.
Dann muss ich wohl Ölwechsel/Spülung machen und gegebenenfalls mich noch um das Zahnrad kümmern.
Vielen Dank bis dahin.
Hut ab an Audihorch,
Alles echt super erklärt, ich hätte noch eine Frage,
wenn ich bei mir den Gaspedal wegnehmen und ein
heulendes Geräusche auftritt und wenn ich wieder Gas gebe ist es weg, ist es den auch das VTG?
Gruß