Verlassenes Fahrzeug | Halterdaten ermitteln / Eigentumsaufgabe? Ideen?

Hallo zusammen,

kurz zur etwas unglaubwürdigen Geschichte.

Vor ca einer Woche habe ich in der "Auto Bild" einen Artikel mit "Fundstücker der Woche" entdeckt, dort konnten Leser Bilder von Verlassenen/Vergessenen Autos einsenden.

U.a. war dort ein alter Porsche 911 G-Modell Targa WTL. Standzeit ca 8-10 Jahre

Als ich gelesen hatte, das dieser in meinem näheren Umkreis (Nürnberg-Fürth-Erlangen) steht, wollte ich diesen unbedingt finden. Schnell habe ich davon geträumt den ziemlich heruntergekommen Wagen wieder fit zu machen und als mein erstes richtiges Projekt zu nutzen.

Kurz und Knapp, ich habe nach Stunden der Suche über Google Maps und Google Earth den Wagen in einer 100.000 Einwohnerstadt gefunden... 😁 unglaublich

Steht auf einem Parkplatz umgeben von Häusern...mitten in einem etwas abgelegenen Wohngebiet.

Jetzt geht es darum irgendwie herauszufinden, wer dem Wagen gehört (hat?)

ODER

Wie sich das mit Eigentumsaufgabe bei Fahrzeugen verhält...

Problem: altes englisches Kennzeichen sowie rundherum riesen Mehrfamilienhäuser.

Hättet Ihr eine Idee?

Muss seitdem an nichts mehr anders denken, als das ich anfangen kann mich an der Restauration zu probieren... 🙂

(ggf. kennt sich auch jemand mit Eigentums/Besitzrechten aus bzgl Eigentumsaufgabe)

Danke euch vorab

144 Antworten

Hallo zusammen,

sorry das ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe, ich hatte genau zu dieser Zeit Prüfungsvorbereitung und nach dem Vorfall den ich euch gleich Schildere hatte ich das ganz vergessen euch zu updaten.

Ich dachte wir wären hier schon viel weiter...bitte verzeiht mir Wiederholungen.

Zum aktuell Zeitpunkt der Erzählung habe ich nun folgende Informationen:
1. Ich kenne den Standort
2. Habe ich durch viel Recherche 1-2 Telefonnummern von Mietern der Wohnanlage (u.a. von Herrn XY)
3. Sowie inzwischen die Kontaktdaten der Hausverwaltung ausfindig machen können.

Eine Telefonnummer habe ich aus dem Telefonbuch die andere hing in der Nähe des Wohnkomplexes in einer Tiefgarage, der Herr hatte nach einem Stellplatz für sein Fahrzeug gesucht...anhand dieser Telefonnummer habe ich per WhatsApp nach den Kontaktdaten der Hausverwaltung gefragt, welche ich dann auch relativ schnell bekommen habe. Check!

Nach kurzem googeln hatte ich auch hier eine Rufnummer gefunden und sofort angerufen.
Am Telefon war eine nette Dame, der ich den ganzen Vorfall von vorne bis hinten geschildert habe.
Ergebnis war eine Emailadresse des zuständigen Mitarbeiters (Urlaub) der Wohnanlage.

Kurz darauf habe ich versucht alles kurz und knapp in eine Email zu verpacken und habe diese auf den Weg gebracht...nun heißt es warten. Wichtig hierbei zu wissen ist, dass ich meinen kompletten Namen wie auch meine Telefonnummer mit angegeben haben, hierzu später mehr.

Des weiteren habe ich eine Email an das zuständige Fundbüro geschickt, habe den Vorfall geschildert und gefragt ob man rechtlich ein Auto "finden" kann...Antwort war dann folgende:

"...ich habe gerade mit dem Rechtsamt der Stadt Erlangen gesprochen. Ein Auto ist grundsätzlich keine Fundsache, da man bei einem Auto nicht von Verlust sprechen kann, weil man ja weiß wo man es abgestellt hat.

Wenn das Auto auf einem Privatgrund steht ist der Besitzer des Grundstücks der Eigentümer und sie müssen diesen kontaktieren."

Nun ja, dann hatte sich Plan B soweit erledigt.

Die Dame von der Hausverwaltung hatte mir unter anderem noch mittgeteilt, dass ich mich doch mal an Herrn XY wenden könnte, da dieser schon "ewig" in der Mietwohnung oberhalb des Parkplatzes wohnen würde. Wie ihr bereits wisst, hatte ich diese Nummer u.a. schon aus dem Telefonbuch. Perfekt!

Also habe ich eines Tages meinen Mut zusammengefasst und Herrn Liebs angerufen xD
Warum auch immer war ich extrem nervös und dachte hiermit könnte alles enden...falsch gedacht.

Am Telefon traf ich einen etwas älteren, sehr netten Herren dem ich die Geschichte wiedermal von vorne bis hinten erzählte.

Er erzählte mir, dass der Porsche scho ewig hier stehe und Anwohner schon mehrmalig versucht hätten mit Hilfe der Polizei das Fahrzeug zu entfernen. Das aber aufgrund des noch vorhandnen Kennzeichens sowie der Umweltkonformität nicht gehen würde. (ist trocken und es treten keine Flüssigkeiten aus den Fahrzeug).
Er hatte vor Jahren auch schonmal Kontakt mit dem Besitzer, dieser kam sehr merkwürdig und "als wäre er im Kopf nicht ganz sauber" rüber.
Zusätzlich hatte er mir erzählt, dass der Eigentümer in der Nähe wohl noch mehr Fahrzeuge stehen hat, diese müssten gegenüber dem nahegelegenem Gymnasiums sein.
Wie quatschten noch ein bisschen und er verabschiedete sich dann mit "ich schau mal was ich für dich tun kann und rufe dich wieder zurück"...

Am nächsten Tag natürlich direkt das Gymnasium ausfindig gemacht und hingefahren, vorgefunden habe ich ein runtergekommenes, zweistöckiges Haus mit Sozialwohnungen und geteertem, eingezäunten Vorplatz zur Hauptstraße. Im Hinterhof war eine dubiose Autowerkstatt im abschüssigen Keller.

Der Vorplatz war voller Klassiker, ein Bild dazu im Anhang.
V8/V12 S/SL-Klassen, alte BMWs aller Art, ein Porsche Cabrio (964), alte Ami's, ein VW T2 und noch weitere Fahrzeuge sowie alte Kirmes-Grill Anhänger gestanden.

Alle Fahrzeuge ohne Kennzeichen und runtergekommen..wie hätte es anders sein sollen.
Auch hier haben die Nachforschungen im Internet und vor Ort nicht viel ergeben...Sackgasse.

Nur einen Tag später klingelte mein Handy, Samstagmorgen 7 Uhr, zum Glück war ich schon wach 😁

Herr XY war am Telefon und hatte den Namen wie Adresse der Parkplatzeigentümerin herausgefunden.

So, was nun? Schreibe ich einen Brief oder falle ich direkt mit der Tür ins Haus und klingel.

Einige Wochen vergingen, da ich voll und ganz in der Prüfungsvorbereitung gesteckt habe und mich nicht davon ablenken lassen wollte.

Von der Hausverwaltung hatte ich noch nichts gehört...

Eines sonnigen Tages gegen Nachmittag klingelte dann mein Handy in der Arbeit (Büro), Rufnummer unbekannt.

Ich habe mich gemeldet und habe darauf folgende Antwort bekommen: "Was bieten Sie mir", in dem Moment war ich natürlich verwirrt und wusste nicht um was es ging geschweige den wer am Telefon ist.
Auf die Rückfrage wer am Telefonat ist, bekam ich die Antwort "Was bieten Sie mir!"
Ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte und fragte um was es den gehe..."geht um den Porsche in der xxx Straße, was bieten Sie mir"
Lange Rede kurzer Sinn, anscheinend hat mich der Besitzer/Eigentümer des Porsche angerufen, der Herr war extrem und zwar wirklich extrem unfreundlich und unglaublich bestimmend. Auf die Nachfrage ob ich Ihn später nach der Arbeit nochmal in Ruhe zurückrufen kann, erklärte er mir das ich absolut keine Ahnung von Autos geschweige den irgend eine Ahnung hätte und nicht wüsste, wie viel Wert das Fahrzeug hat und er schon ein Angebot über 25tEur vorliegen hat. Danach hat er mich mehr oder weniger noch rundgemacht und verspottet, was ich denn für Aufsätze ins Internet schreiben würde und dass das überhaupt nicht geht!
Dann hat er mich noch kurz beleidigt, worauf ich kommentarlos aufgelegt habe. Ich hatte keine Chance dem Herren meine Sicht zu erzählen bzw einfach eine normale Konversation zu führen....und so nahm die Geschichte dann ein ziemlich abruptes Ende.

Die emotionale Achterbahn war echt krass, ich war einerseits extrem wütend wie man nur so ein Ar***loch sein kann, andererseits war ich natürlich extrem traurig...naja ihr könnt es euch ja vlt vorstellen..21 Jahre und wirklich extrem viel Zeit und Gehirnschmalz in die Sache gesteckt Über die Zeit hat sich das ganze natürlich auch schon etwas in meinem Kopf manifestiert gehabt 🙂

Ich füge euch jetzt noch ein paar Bilder hinzu, vom ersten Bild in der Zeitschrift über das erste mal live sehen bis hin zum "Autofriedhof"

Bei Fragen könnt Ihr euch gerne melden, ich lade mir die App jetzt wieder runter und bekomme somit wieder Benachrichtigungen.

Danke für eure Hilfe 🙂

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+2

Danke für das ausführliche Update. Ist ja genial, wie weit Du gekommen bist. Dass der Typ einen an der Waffel hat, war ja wahrscheinlich. Hättest Du wirklich für den Porsche geboten?

Wenn man sich anschaut zu welchen Preisen die heute angeboten werden, dann wäre das was gewesen.

Ja, interessant und schade, dass es so ernüchternd enden musste. Es gibt aber nun mal diesen Schlag Menschen, der Klamotten hortet und vergammeln lässt, sich aber trotzdem was darauf einbildet und bei Verkaufsgesprächen dann auch recht unverschämt werden kann. Erinnert mich an den schon in Ehren ergrauten Besitzer eines Citroen Traction Avant, anno 1996 irgendwo im Gießener Umland. Ich kaufte einen Satz gut abgelagerte Ledersitze für meinen soeben erworbenen Renault 16 TS von 1968; da zeigte er auf das bereits wirklich halb im Boden versunkenes Autowrack des bessagten Citroen unter einem halb verfallenen Carportdach. "Den restaurier ich noch!". Ja klar.

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so in etwa.
Oder mit dem Text "for sale. no lowballers pls. I know what I have". 😁

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So sähe er wahrscheinlich aus, wenn der Lack nicht alles zusammen halten würde.

Danke für die Info. Meistens erfährt man ja nie, wie es weiter geht. Schade um die Zeit, aber Du kannst es jetzt mit gutem Gewissen zu den Akten legen und vergessen. Für den Preis bekommst Du bessere Autos zum Restaurieren. Der Porsche wäre ja nur interessant gewesen, wenn er so billig wäre, wie er dem Besitzer egal ist. Vergiss es einfach.

Zitat:

@MZ-ES-Freak schrieb am 21. April 2023 um 23:00:15 Uhr:


Ich gebe hier mal eine Prognose ab.
1. Das Auto ist Schrott
2. Es wird nicht deins werden, weil 1. und 3.
3. Es gehört irgendjemanden der es nicht verkauft oder die Eigentumsverhältnisse ungeklärt sind

Wenn man viel Geld ausgeben will, dann kauft man sich eine vernünftige Basis.

BTW...🙂😁

Nie im Leben hat der ein Angebot über 25.000 vorliegen, sonst wäre der Wagen doch längst verkauft.

Die Karre ist Schrott, da haben sich über die Jahre in den Sitzen und im Teppich neue Lebensformen gebildet.

Die Frage ist wann er das Angebot über die 25.000€ bekommen hat 😉.

Sei nicht traurig. Schau dir das Verdeck an, das ist total undicht. In die Karre regnet es schon seit Jahren hinein. Die ist durch, den würde ich nichtmal geschenkt nehmen.

Nennen sich die herausnehmbaren Dachteile bei einem Targa Verdeck?

Keine Ahnung. Das Dachdingens halt.

Das Dachdingens ist aus Blech und kann nicht so ohne weiteres undicht werden. Schwachpunkt sind max. die Dichtungen und die haben konstruktiv eine Ablaufrinne. Natürlich leidet auch der Innenraum wenn ein Fahrzeug so vernachlässigt wird, aber nicht in der Art wie du das darstellst.
Verloren ist der Wagen sicherlich noch.

Meiner Meinung nach ist die Vereisung auf der Windschutzscheibe von innen (sichtbar am Klebepunkt des Innenspiegels), daher meine Schlussfolgerung. Da muss Feuchtigkeit innen sein.

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