Vergreisung der Biker-Szene - Mythos oder Wirklichkeit?
Hi,
in verschiedenen Medien (zuletzt im SPIEGEL der vergangenen Woche) wird davon berichtet, daß die Biker-Szene in Deutschland immer mehr vergreist und das man heute als Vierzigjähriger schon zu den Jungspunden gehört.
Festgemacht wird dies i.d.R. an den Verkaufszahlen von neuen Motorrädern.
Wenn ich mich so auf der Straße und in den Motorrad-Treffs umschaue, kann ich diese Einschätzung nicht unbedingt teilen.
Angesichts immer höherer Preise für neue Modelle habe ich eher den Eindruck, daß sich die Neueinsteiger verstärkt auf gebrauchte Motorräder stürzen, weil ihnen einfach das Geld für eine Neuanschaffung fehlt.
Wie seht ihr diese Entwicklung?
154 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
Schade eigentlich... wär eine sehr "verbindende" Sache... 😉
Tja...
Teile und Herrschescheinen "die da oben" in sämtlichen Bereichen erfolgreich umzusetzen... solche "verbindende Sachen" bräuchte es eigentlich viel mehr, egal, um was es sich dabei nun handelt. Aber des is jetz wieder a anders Thema... 😉
@ Zyko
So ähnlich war es bei mir auch. Mein Mofa-Kumpel ist, im Gegensatz zu mir, in einer Biker/Schrauber-Family aufgewachsen, und ich hab halt auch von ihm und seinen Brüdern viel gelernt. Irgendwann hat man dann den Grundstock an Schrauberwissen beisammen und fängt selber an. Aber im Grunde ist ja Motor-Talk auch sowas wie ne "Schrauberfamily", von der man einiges lernen kann... 😉
Jupp Pfuscher... und bei dir mach ma etz nacha a Familientreffen 😁
Genau... 😁
kann nicht behaupten das die szene vegreizt. bei meinem treffen ist man mit 40 schon sehr alt
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von Greening Ninja
bei meinem treffen ist man mit 40 schon sehr alt
Trifft sich bei dir eine bestimmte Bike-Kategorie oder findet sich dort vom Streetfighter bis zur Electra Glide das gesamte Spektrum an motorisierten Zweirädern ein?
jeder der will und zeit hat ist willkommen
Rja was w´soll man dazu Sagen ich bin fast 18 und stolzer BEsitzer einen gebrauchten und 10 Jahre aleten aber dennoch schönen Yamaha Virago 535. Aber damit bin ich eine ausnahme wenn sich junge menschen eine Maschine kaufen dann ist das in der Regel eine 125ccm "Rennmaschine". Ich wollt nich tsoviel rasen leiber gut drauf aussehen^^.
Greetz @ all Swissguy
Zitat:
Original geschrieben von swissguy
Rja was w´soll man dazu Sagen .......". Ich wollt nich tsoviel rasen leiber gut drauf aussehen^^.
Greetz @ all Swissguy
Hat aber auch nicht geklappt gelle 😁
oder keiner merkts?????
Gruss Peter
Zitat:
Original geschrieben von C4-Veteran
JA, genau so ist es!
ISt zwar bisschen Off.Topic aber..........
Meiner Schwager ist KFZ-Meister und bildet auch aus. Er sagte mir mal das er fast keine Leute mehr für die "dreckige" Lehre in der Werkstatt findet. Für Lehrstellen im Büro wird ihn fast die Bude eingerannt. Die heutigen jugendlichen wollen sich halt nicht mehr die Finger dreckig machen, ist halt nicht modern.
Na warum wohl !?
Die jungen Menschen bekommen es vorgemacht, wie man einfach Geld verdient.Von schmutzigen Händen ist da nicht die Rede.
Außerdem hast du als dreckiger,arbeitsanzugtragender Passant
in der City das Mitleid deiner Mitbürger auf deiner Seite.
"Iih kumma der Asi hat keine Jeans" ... "Da verdien ich doch mein Geld lieber per Mausklick."
Wenn die Entwicklung so weiter geht, wird man im Handwerk wohl irgendwann mal die Löhne zeitgemäß erhöhen müssen, wenn der Nachwuchs nicht ganz ausbleiben soll.
Mhm, na ja, wenn ich mir überlege, dass alles nur noch per Mausklick zu geschehen sollte, vielleicht so wie bei der Mammut - Handy mitgeliefert, Diagnose und Reset bzw Readjust per Internet - okay. Aber der handwerklich versierte Fachmann ist nicht zu ersetzen! Unsere Ings können sich ausdenken, was sie wollen, ohne unsere Praxis-Erfahrung spinnen sie in Sphären, die mit der Realität nichts zu tun haben! Und wenn ich weiß, wie ich OT bestimme, kann ich Kontakte, Ventile und Zündzeitpunkt einstellen, so dass diese "Gelehrten" höchstens noch antworten können : ja, aber...... Ich meine, es ist egal womit man unterwegs ist, man sollte sich doch einiger maßen damit auskennen! Wenn ich mit nem Rad einen Platten habe, ruf ich nicht meine Frau an :"Hol mich bitte ab", sondern nehme meinen Ersatzschlauch, bau ihn ein und fahr weiter! Anders sollte es für einen RICHTIGEN Motorradfahrer auch nicht ablaufen......
Zitat:
Handwerk hat auch heute noch "goldenen Boden".
Aber nur für ein paar wenige Unternehmer und Schwarzarbeiter 😰
Wir haben die Lohndiskussionen derzeit sicher nicht aus Gier oder Spass... Kapital- und Arbeitseinkommen haben sich einfach pervers voneinander entfernt, so schauts aus.
Ausserdem wird der gesellschaftliche Status und Ansehen bei uns derart am Einkommen festgemacht, dass Bastelwastl leider nun mal Recht hat.
Schon klar... diese beängstigende Schieflage werden jetzt einige vehement abstreiten - sie haben nur noch nicht bemerkt, dass sie endeffektlich im gleichen Boot sitzen. Ihr Ende vom Boot ist halt derzeit noch weiter über Wasser... aber schau mer mal.
Jedenfalls ist es bei meinen Kindern für mich ein Gewissenskonflikt: Ich kann ihnen eigentlich nicht dazu raten, ihr Geld mit den Händen zu verdienen...
Logisch, Hände sind eigentlich nicht verzichtbar - aber das juckt jetzt niemanden - Geld und Ansehen werden derzeit anders generiert. Da passt eine alter, bekannter indianischer Spruch:
"... werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."
Heute und auch in naher Zukunft ist das aber noch nicht so wichtig, leider.
Aber vom Thema sind wir damit schon weg... oder doch nicht?
Tja doc... ist's wirklich so weit vom Thema weg? Ich glaub nicht...
Ich gehöre selbst zu denen, die ihr Geld nicht mit Handwerk verdienen, bin jedoch der Meinung, dass geistiges und handwerkliches arbeiten ähnlich bewertet und bezahlt werden sollte - ein Talent ist ein Talent, und handwerkliches ist nicht schlechter als denkerisches. Und vor allem - keiner kann ohne den Anderen. Diese überheblichen Träger von Krawatte und feinem Zwirn, würde ich gerne mal sehen, wenn es auf einem die "Unterschicht" nicht mehr geben würde...
Zitat:
Ausserdem wird der gesellschaftliche Status und Ansehen bei uns derart am Einkommen festgemacht, dass Bastelwastl leider nun mal Recht hat.
Tja, so schauts aus. Solange kein Geld reinkommt, und du nur an deinen Ideen arbeitest, bist 'n Eigenbrödler und Spinner, bringst es dann mit einer deiner Ideen zu Geld, hast auf einmal viele "Freunde". Was für ne heuchlerische Gesellschaft...
Zitat:
Da passt eine alter, bekannter indianischer Spruch:
"... werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann."
Heute und auch in naher Zukunft ist das aber noch nicht so wichtig, leider.
Heute nicht, nein. Aber so "fern" ist diese Zukunft meiner Meinung nicht mehr. Immer mehr Wut und Unzufriedenheit in der Gesellschaft waren schon immer der Grund für Aufstände und Revolutionen... wer weiß, was da in der Zukunft noch alles kommt...
Zitat:
Jedenfalls ist es bei meinen Kindern für mich ein Gewissenskonflikt: Ich kann ihnen eigentlich nicht dazu raten, ihr Geld mit den Händen zu verdienen...
Doc... mir fehlt zwar noch einiges an Alter/ Lebenserfahrung zu Dir, und es kling jetzt auch a weng hart, aber... pass auf, dass deine Kids nicht auch zu "Huren des Geldes" werden, und etwas machen, das sie eigentlich nie tun wollten, wie es in unserer Gesellschaft so viele tun.... "Was kann ich? Was davon macht mir Spaß? Wie kann ich es zu Geld machen?" - diese drei Fragen, in Kombination mit ner guten Portion Hirnschmalz haben schon vielen zu einem gut bezahlten Job verholfen, in dem - und das ist wohl das wichtigste -, sich diejenigen auch noch selbst verwirklichen können...
So, jetzt samma aber - Applaus, ich hab's g'schaft -, wirklich OT. Wobei dieses Thema wohl nie wirklich OT ist, sondern immer irgendwie, irgendwo zum Tragen kommt...
/edit
Weil ma eh scho ot san - Buchempfehlung zu dieser Problematik (absolut lesenswert! [nein, bin weder Autor noch Verleger 😛])
So ist es in Deutschland. Es wird schon lange nicht mehr neidvoll nach oben geschaut, sondern eher abwertent nach unten ! Wenn ich auf eine Feier komme, und werde gefragt was ich denn so mache, und ich sage ich arbeite im Maschienenbau, verdrehen oft die Leute schon die Augen. Wenn man sagt, man ist zb. Sachbearbeiter auf einem Amt ist alles ok. Wenn man dann noch erzählt das man intresse (schrauberei) an Autos und Motorrädern hat, wird man fast schon ausgelacht. Dann gibt es noch die Leute, die auch ein Mopped haben (natürlich neustes Modell) und über Biker lachen die ein 15 Jahre altes Eisen bewegen.
Vergreisung ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen, aber ich glaube die Zahl der Wiedereinsteiger ab 35 ist grösser, als die Zahl der 20 jährigen. Die Kosten sind in der Anschaffung leider sehr gross (mit Helm, Bekleidung usw.). Das schreckt viele ab. Lieber erst ein Jahreswagen kaufen, als ein Möp.
Was solls. Ich schraube mit spass weiter in der Garage und fahre auch Möp weiter. Bring mir Bratwurst, Pils und 10W40 in die Garage und ich bin glücklich😛