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Vergreisung der Biker-Szene - Mythos oder Wirklichkeit?

Themenstarteram 22. April 2007 um 21:18

Hi,

in verschiedenen Medien (zuletzt im SPIEGEL der vergangenen Woche) wird davon berichtet, daß die Biker-Szene in Deutschland immer mehr vergreist und das man heute als Vierzigjähriger schon zu den Jungspunden gehört.

Festgemacht wird dies i.d.R. an den Verkaufszahlen von neuen Motorrädern.

Wenn ich mich so auf der Straße und in den Motorrad-Treffs umschaue, kann ich diese Einschätzung nicht unbedingt teilen.

Angesichts immer höherer Preise für neue Modelle habe ich eher den Eindruck, daß sich die Neueinsteiger verstärkt auf gebrauchte Motorräder stürzen, weil ihnen einfach das Geld für eine Neuanschaffung fehlt.

Wie seht ihr diese Entwicklung?

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154 Antworten

Re: Vergreisung der Biker-Szene - Mythos oder Wirklichkeit?

 

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke

Festgemacht wird dies i.d.R. an den Verkaufszahlen von neuen Motorrädern.

danke. jetzt konnte ich noch einmal herzlichst lachen bevor ich ins bett gehe.

Spiegel, die Bild für leute die denken das sie gebildet sind.

wenn ich mir das so anschaue.

1. motorräder kosten mittlerweile ab 14.000,-DM aufwärts. die guten chopper gehn bei 22.000,-DM los und die supersportler der 1000er klasse bei 26.000,-DM. kann sich noch jemand an die zeit erinnern als VOLKSwagen einen Golf mit fast vollausstattung für 22.000,-DM anbot? heutzutage ist man froh wenn man für 10.000,-€ die letzte kloschüssel mit 40PS aus italien, china oder japan kriegt.

2. die bevölkerung in D wird im allgemeinen immer älter. in 50 jahren kommen auf 1 arbeitnehmer 3 rentner. aber das hat sicher nichts mit der "vergreisung" der motorradfahrer zu tun ...

reporter sind neben politikern, großkonzernen und energielieferanten die größten manipulanten der wahrheit die wir in D haben.

GUTE NACHT DEUTSCHLAND!

am 22. April 2007 um 21:58

Vergreisung ja und nein: Ich bin 48 und fahre seit 30 Jahren Motorrad, mein Sohn ist 20 und fährt seit 2 Jahren Motorrad, er ist aber in seinem Freundeskreis der einzige Moppedfahrer.

Auch an Treffs sehe ich wenig Nachwuchs. Wird bestimmt zum Teil an den Kosten liegen, Führerschein, Mopped und Schutzkleidung gibt es halt nicht im Sonderangebot. Andererseits will ich die Führerscheinpolitik nicht an den Pranger stellen, denn bei den heutigen Verkehrsverhältnissen ist eine solide Ausbildung einfach unerläßlich. Ich hatte damals ( 1976 ) 1 Motorradfahrstunde, von Fahren können konnte man da nun wirklich nicht reden, das Überleben war wohl nur gesichert, weil der Verkehr noch anders und weniger war als heute.

Ein anderer Grund für den fehlenden Nachwuchs ist aber sicher auch im heutigen Freizeitverhalten zu sehen, es gibt ein Wahnsinnsangebot in allen Richtungen. Warum also soll ein Jugendlicher den Stress und nicht zuletzt die Kosten auf sich nehmen, um sich mit einem Motorrad umzubringen?!, wenn er mit dem Auto viel bequemer von A nach B kommt und das Mopped nicht mehr das geringste mit Rebellion zu tun hat.

Aber es gibt trotz allem noch Nachwuchs, nur eben nicht mehr in der Zahl wie zu unserer Zeit.

Gruß

Bernd

am 22. April 2007 um 22:08

Ich bin 25 und in meinem Freundeskreis sind doch einige die Motorradfahren, wie ich selbst auch und das seit dem 18. Geburtstag.Wir sind auch größtenteils mit neuen Mopeds unterwegs.

Auch wenn man an einem Pass o.Ä. mal eine Pause einlegt und ich mich umsehe, kann ich nicht festellen dass der Altersdurchschnitt besonders hoch ist.

Wahrscheinlich hat sich der Spiegel seine Zahlen bei einem deutschen Hersteller geholt ;)

Naja es is denk ich wie so oft.

Es is was dran, aber nix wird so heiß gegessen wie es gekocht wird.

Über die Qualifikation von Journalisten brauchen wir glaub ich ned diskutieren. Krieg da selber oft genug das Kotzen wenn die zufällig mal über ein Thema berichten, mit dem ich mich auskenne. ;)

zum Thema:

Da kann man jetzt viel argumentieren, aber meiner Meinung nach liegt's daran dass ein Motorrad einfach nicht das billige Fortbewegungsmittel ist, das es vielleicht früher mal war. Die Zeit is lang vorbei.

Inzwischen ist das Motorrad eben hauptsächlich ein Hobby und kein "Transportmittel" mehr, da is es ganz normal dass der Altersschnitt nach oben geht.

Das geht schon beim Führerschein los und wenn ich heute mit 18 einen billigen Untersatz will, kauf ich mir einen gebrauchten Kleinwagen und kein Motorrad.

Der Verbraucht auch nicht mehr Sprit und ist im Unterhalt eher billiger und zuverlässiger und beides geht halt ned.

Die Neu-Preise würd ich garned als so wichtig ansehen.

Junge Leute mit kleinem Budget haben eigentlich immer schon zu gebrauchten gegriffen.

Spitzen-Technik war schon immer teuer. Meine GPX kostete Anfang 87 auch ihre gut 14.000 DM. 20 Jahre Inflation dazu dann bist auch ungefähr in der Preisregion einer heutigen ZX10R.

Neue Motorräder kaufen sich genauso wie neue Autos eher die Älteren. Ich konnte mir in meinen 13 Jahren seit ich den FS hab jedenfalls noch kein neues Auto leisten. Auch beim Motorrad wirds noch länger beim Gebrauchten bleiben. Ich zieh die Statistik also schonmal nicht nach unten und diejenigen unter den jüngeren die etwas Geld haben stecken erstmal die Kohle in Felgen/Anlage/Auspuff/Lackierung vom Auto. Da muss man dem Zweirad schon erstmal etwas verfallen sein um damit überhaupt zu liebäugeln.

E ist wohl eine frage des Bugets jeden einzelnen,fahre selbst eine gebrauchte,( neu und mit finanzierung käme für mich nie in frage) habe viele jüngere biker in meinem umfeld,wo leide alle motorräder neu und finanziert sind

Heutzutage ist es auch leider so, dass junge leute 4-stellige Beträge in Hifi-Anlagen und Spoiler fürs Auto ausgeben.

Ein "gepimpter" 2er Golf (nix gegen des Auto) mit 60 PS ist beliebter als eine 500er Anfängermaschine.

am 23. April 2007 um 6:41

ich finde die "journalistenhetze" für etwas übertrieben. ich babe den artikel selbst letzte woche gelesen und ihn im harley-forum online zur diskussion reingestellt.

fakt ist, und das erfährt man auch, wenn man sich mit motorrad-händler unterhält:

1. insgesamt ist der markt am schrumpfen

2. "premium"-marken wie duc, harley etc. sind entgegen des trends am wachsen

3. die käufer und besitzer (!) von moppeds werden immer älter

4. jüngere interessieren sich weniger für moppeds als früher

ich denke mit preisen hat das nicht so viel zu tun, denn früher mussste man mehr von seinem lohn ausgeben um sich ein mopped leisten zu können als heute. auch spricht der trend zu den "premium"-marken dagegen. es gibt sehr günstige gebrauchte. es ist einfach ein anderes freizeitverhalten und deswegeen versuchen ja einige hersteller mit neuartigen konstruktionen das interesse der jungen zu wecken. viele bieten ja auch schon an die kosten für den moppedführerschein zu übernehmen - ohne erfolg.

http://www.motor-talk.de/t1425434/f34/s/thread.html

gruss,

harley13

Irgendwo hab ich gelesen, dass der druchschnittliche österreichische Motorradfahrer 45 Jahre alt ist. (Auf Grundlage der gesamten Zulassungen, nicht der Neukäufe).

Das scheint mir logisch, da sich der Zweck eines Motorrades geändert hat. In der Jugend meiner Eltern fuhr man Motorrad, weil ein Auto zu teuer war. Heute kann sich jeder einen wetterfesten Kleinwagen leisten und das Motorrad wird vom Zweckfahrzeug zum Hobby.

In dem zuvor erwähnten Artikel stand auch, das so gut wie jeder Motorradfahrer auch ein Auto besitzt. Ich kenne auch niemand, der nur Motorrad fährt. Und ein zweites Fahrzeug "zum Spaß" kann man sich eben erst leisten, wenn man beruflich etabliert und somit etwas älter ist.

Also ich hab mir 1999 auch mein Motorrad neu gekauft. Hatte damals glaub ich auch so ca. 12.000 Mark gekostet. Dafür is aber auch jeder Pfennig reingeflossen und ich hatte stattdessen kein Auto. Das kam erst 4 Jahre später.

Teilweise bereue ich diese Entscheidung, da es damals eine gebrauchte Maschine genauso getan hätte. Andererseits gefällt mir mein Möp und hoffe, dass es noch lange hält.

Von der Finanzierung von neuen Motorrädern halte ich auch nix, denn es is nun wirklich kein Fahrzeug, auf das man angewiesen ist, wie z.B. ein Auto. Da lass ichs mir eingehen, aber nicht beim Motorrad. Das wäre unnötig.

Wenn man sich mal überlegt, welche Ausgaben bereits junge Menschen (wozu ich mich auch zähle) haben, um auch für später finanziell (zumindest zum Teil) abgesichert zu sein, dann wundert es mich nicht, dass der Altersschnitt nach oben geht. Daneben möchte man ja auch noch Geld für was anderes ansparen, wie z.B. Hausbau oder so.

Wie es die Vorredner schon sagten, ist beim Motorradfahren nicht bei der Erstanschaffung schluss, sondern die Folgekosten (z.B. Reifen) machen teilweise große Löcher ins Bankkonto. Viele haben für sowas meiner Meinung nach einfach nicht das nötige "Klein"geld.

Momentan könnte ich mir nicht mal n gebrauchtes Motorrad leisten, da ich für andere Sachen sparen muss.

Aus meinem eigenen (nicht representativen) Umfeld muss ich leider auch sagen, dass ich kaum Leute zwischen 18 und 35 kenne, die auch Motorradfahren. Viele haben wohl den Schein, aber kein Motorrad.

Gruß

am 23. April 2007 um 8:00

Hallo!

Habe Auto und Motorrad zusammen gemacht, mir das Geld vorher mit jeder Menge Ferienjobs reingeholt.

Kam aber zuerst ein Auto, da ich für die Ausbildung flexibel sein musste. Hatte das Glück, dass ich zeitgleich mit einem Freund den Schein gemacht hatte, der holte sich dann was größeres und ich konnte die 125er leihen. Zwar nix hammermäßiges, aber für den Anfang klasse.

Nach einernhalb Jahren kam dann meine GS 500 von 1995 relativ günstig, wiederum nach knapp 2 Jahren nun mein "Traummädel" ... die wird wohl jetzt etwas länger bei mir bleiben :)

Im Freundeskreis fährt einer schon, zwei machen demnächst Führerschein und haben schon Maschine ... und zwei Mädels sind gern als Sozia dabei.

Von daher kann man doch auch ne Jungspund-Truppe bei mir auf die Beine stellen ;)

Gebe aber meinen Vorrednern recht, die finanziellen Mittel von jüngeren gehen erstmal ins Auto (braucht man meistens für den Job) und a bisserl Absicherung (Berufsunfähigkeit, etc.) drauf.

Ist halt ein (geiles) Hobby :)

MfG

Maltimedic

am 23. April 2007 um 9:04

Mehrere Einflussgrößen

Die Zeit der geburtenstarken Jahrgänge ist vorbei. Das Jahr 1964 war in der Bundesrepublik das Jahr mit den meisten Geburten – von da an gings bergab. Schuld war damals die Einführung der Anti-Baby-Pille.

Die Leute sind heute Anfang 40. Meist sitzen sie beruflich fest im Sattel. Die Kinder sind der Pubertät entwachsen und die Hypothek für das Einfamilienhaus ist größtenteils getilgt. In der Fernsehwerbung steigt der Opa mit der Oma auf eine XT 500, ein 60 –jähriger gönnt sich nach Auszahlung der Allianz-Lebensversicherung eine K100 und aktuell hat die Markise des Rocker-Mitglieds eine fette Falte – entdeck den Spießer in Dir.

Die Altersgruppe 40+ ist schwer umworben, weil hier einfach viel zu holen ist. Das ist der Mittelstand, das sind die Leistungsträger unserer Gesellschaft. Das sind die Leute, die für ein kostspieliges Hobby tatsächlich noch Kohle übrig haben.

Fahrschulen leiden unter der demografischen Entwicklung. Schon beim Schein B werden die Anmeldungen immer weniger – beim A erst recht. Der Preis, beide Scheine zusammen zu machen, umspielt die 2500 Euro-Grenze. Das waren mal 5000 DM !!! Das muss ein 18-Jähriger erst mal erschnorren. Da bin ich 1975 mit meinen 366,-- DM recht gut bedient worden.

In einer Zeit, wo sich die Kids lieber die Birne mit Alko-Pops zudröhnen und mit möglichst styligen Markenklamotten durch die Gegend rennen, wo andererseits in Sportstudios der Astralkörper gestählt wird und mehr Geld für Handy-Telefonie ausgegeben wird als für die Nahrungsaufnahme – da bleibt kein Raum für ein Motorrad – weder finanziell noch als Hobby.

So wird sie dann wohl stimmen, die Meldung, dass das Durchschnittsalter der Motorradfahrer immer älter wird. Es wird aber auch nichts dafür getan, dass sich das ändert. Weder von der Industrie, noch vom Gesetzgeber.

am 23. April 2007 um 10:12

Ich bin ja selbst erst 20, aber seit einem jahr begeisterter motorradfahrer.

ich denke mal es sind inzwischen alle faktoren genannt worden. ein 3erBMW kommt vor der Disco halt besser und dann eben noch das liebe geld. kenne auch 3 oder 4 kollegen die gerne fahren würden, aber keine kohle haben.

Wobei ich eher sagen muss dass ich mich in meinem bekonntenkreis nicht beschweren kann. mal kurz nachrechnen... bei 10 Leuten unter 25 die ich kenne hab ich jetzt aufgehört zu zählen. 3 davon haben zwar den autoführerschein aber fahren nur motorrad.

am 23. April 2007 um 10:13

was sollte denn die industrie bzw. der gesetzgeber deiner meinung nach (anders) machen?

gruss,

harley13

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