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Vergaser synchronisieren - Zeiger flattert
Hallo Leute,
ich würde bei meiner 93er Virago (2-Takter) gerne die beiden Vergaser synchronisieren. Habe mir hierzu eine analoge Armatur (2 Zeiger) gekauft.
Nun ist es so, dass zunächst beide Zeiger flatterten, sich dann der eine auf 200mm konstant einpendelte, der andere Zeiger aber weiterhin keine Ruhe gibt. Beim Gasgeben ändert sich auch nichts an der Anzeige, wobei ich erhofft hatte, dass beide Zeiger hochgehen sollten. Eine Idee, was ich falschmachen könnte?
In dem Zusammenhang noch eine zweite Frage: In der Betriebsanleitung steht, dass beide Gemischregulierschrauben baugleich seien. Woanders habe ich gelesen, dass die eine Benzin, die andere Luft reguliere, so dass rausdrehen bei ersterem fetteres Gemisch bedeuten würde, bei letzterem magereres Gemisch. Weiß jemand was davon stimmt?
Freue mich auf Antworten,
Markus
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29 Antworten
So, mal generell... ehe man zwei oder mehr Vergaser sinnvoll synchronisiert, sollten diese IN SICH erst mal stimmig sein. Stichwort ist Gemischregulierschrauben. Und an denen sollte man auch nicht "rumspielen", sondern sie erst mal auf Werkseinstellung (nach Handbuch) zurücksetzen. Allem mal vorausgesetzt, dass die Vergaser sauber sind, also gereinigt oder/und mit neuen Düsen bestückt.
Denn wenn bei einem der Vergaser mehr oder weniger Sprit (oder Luft) durgeht als beim anderen, der eine also eine ganz andere Leistungskurve hat als der andere, kann ich synchronisieren, wie ich will... Das wird nix, weil ein "Topf" den anderen immer mitschleppen muss - entweder im Leerlauf, in Teillast, im Schiebebetrieb oder bei Vollast.
Und dann guckst Du auf Youtube mal ein paar Videos zu Schlauchwaagen an, besorgst Dir für 10 Euro ein paar Schläuche aus dem Baumarkt, nimmst ein Brett und altes Motoröl und dann funktioniert das! Der Wert (z.B. "200mm", den irgendeine Uhr anzeigt ist völlig irrelevant - wichtig ist, dass die Unterdruckwerte von beiden Zylindern gleich sind. Und das möglichst nicht im Leerlauf, sondern dann, wenn Du Leistung brauchst: im mittleren Drehzahlband (beim Beschleunigen und Fahren).
Nochwas: Um das zu arge Zappeln der Fllüssigkeit im Schlauch etwas zu reduzieren hilft einfach dickerer Schlauch (größerer Durchmesser = weniger Weg). Die Schläuche kann man super ineinander popeln. Ich mach das letztendlich (also im Anzeigebereich, wo Öl drin ist) mit 12'er Innendurchmesser bei meiner XV1100. Natürlich mehre vorne dran gesteckt, damit's passt und auch dicht ist
Zitat:
@twinspark2000 schrieb am 2. Juni 2021 um 17:05:48 Uhr:
Hallo,
1. die winkeligen bzw. T-förmigen Teile scheinen mir die Drosselventile zu sein. Die dürfen nicht zu weit offen sein, dann hält sich sicher auch das Zappeln der Zeiger in Grenzen.
2. Beim Gasgeben geht der Unterdruck runter, nicht hoch.
3. Bevor man an der Synchronisation der Vergaser rumschraubt, muss erst mal das Ventilspiel korrekt sein, und die Kompression sollte auf beiden Zylindern etwa gleich sein.
4. Mit den Leerlaufgemischschrauben nimmt man bei der xv535 Einfluß auf einen feinen Benzinkanal, d.h. rausschrauben erzeugt fetteres Leerlaufgemisch. Dir ist aber schon klar, dass das mit der Synchronisation gar nichts zu tun hat?
Gruß
Welche T-förmigen Teile meinst Du? Wo sollen die sein? Hatte ich hier ein Foto hochgeladen? LG MArkus
Zitat:
@remanuel schrieb am 1. Juni 2021 um 22:12:37 Uhr:
Am Instrument kann man die Dämpfung der Nadeln einstellen, den Zappelphilipp etwas mehr dämpfen. Leichtes Pendeln ist aber richtig, stehen die Zeiger völlig still, ist zu stark gedämpft und damit zu träge.
re
Danke :-) Du meinst, auch an dem (analogen) Gerät, das ich gekauft habe?
https://www.amazon.de/.../?...hatte schon an der Schlitzschraube in der Mitte gedreht, aber da ist nichts passiert...
Versuche doch einfach mal einen Schlauch etwas zu quetschen, ob das Flattern dann weniger wird.
Hallo, Elvis,
auf dem amazon-Foto sind doch 2 weisse oder graue Teile zu sehen. So wie es aussieht, haben die 2 Stutzen, um 90 Grad versetzt, und ein Rädchen zu "einstellen".
Die Uhren selber haben sicher keine Drosselmöglichkeit. Aber so wie ich es sehe sind die besagten Teile die Drosselventile. Die Schläuche müssen durchgeschnitten werden und die Ventile dazwischengesteckt werden.
Anders kann ich mir das Gerät nicht erklären.
Gruß
Ist denn da nicht mal eine Bedienungsanleitung dabei? Zumindest auf englisch sollte es sein.
Diese grauen Dinger habe ich auch im Verdacht, einfach mal ausprobieren, was twinspark geschrieben hat
Jungs! habt herzlichen Dank: So hats (teilweise) geklappt, habs gemacht wie Twinspark vorgeschlagen hat: Mit den Ventilen lässt sich die Sensibilität der Zeiger einstellen.
Problem war jetzt allerdings: Wenn ich die Synchronisierungsschraube so weit zugedreht habe, dass die beiden Zeiger auf etwa gleicher Höhe waren (80mm), dann lief die Maschine viel zu übertourig. Hab die Synchronisierung also nicht hingekriegt :-( Also falls ihr noch Ideen haben solltet, gerne :-)
Die Uhren sind für die Synchronisation, damit minimiert man nur den Unterschied zwischen den Vergasern. Der angezeigte Wert ist dabei eher nebensächlich.
Die Gemischschrauben stellt man zuerst auf die Grundeinstellung ein, meist hineindrehen und dann einen bestimmten Betrag wieder herausdrehen, oft 1,5 bis 2,5 Umdrehungen. Im Idealfall misst man Lambda oder den CO-Wert im Abgas, diese Genauigkeit ist in der Regel aber nicht erforderlich.
Mit der Drosselanschlagschraube stellt man die Öffnung der Drosselklappen ein, da kommen die Uhren zum Einsatz. Die Schraube zwischen den Vergasern wird so lange verdreht, bis die Uhren bei leichten Zitterbewegungen (Einstellung der Dämpfungsventile) gleiche Ausschläge zeigen. Mit dem gemeinsamen Anschlag wird die Welle soweit verstellt, dass die nun synchronisierten Drosselklappen einen stabilen Leerlauf erzielen.
Wenn der Leerlauf nach der Synchronisation zu niedrig ist und das Gemisch stimmt, dann muss die Drosselklappenwelle entsprechend geöffnet werden.
Grundvoraussetzung für eine Synchronisation ist ein korrektes Ventilspiel.
re
Völlig richtig.
Vor der Synchronisation gehört das Ventilspiel kontrolliert und ggf korrigigiert, sonst bekämpft man u.U. Symptome statt Ursachen.
Bevor ich was verdrehen würde, würde ich die Uhren vertauscht an die Zylinder anschließen, und schauen ob die jeweiligen angezeigten Werte wieder angezeigt werden von der jeweils anderen Uhr. Wenn das nicht der Fall ist, sind die Uhren wertlos, wenn es der Fall ist, sind sie soweit okay.
Gruß
Zitat:
@remanuel schrieb am 19. Juni 2021 um 05:57:17 Uhr:
Die Uhren sind für die Synchronisation, damit minimiert man nur den Unterschied zwischen den Vergasern. Der angezeigte Wert ist dabei eher nebensächlich.
Die Gemischschrauben stellt man zuerst auf die Grundeinstellung ein, meist hineindrehen und dann einen bestimmten Betrag wieder herausdrehen, oft 1,5 bis 2,5 Umdrehungen. Im Idealfall misst man Lambda oder den CO-Wert im Abgas, diese Genauigkeit ist in der Regel aber nicht erforderlich.
Mit der Drosselanschlagschraube stellt man die Öffnung der Drosselklappen ein, da kommen die Uhren zum Einsatz. Die Schraube zwischen den Vergasern wird so lange verdreht, bis die Uhren bei leichten Zitterbewegungen (Einstellung der Dämpfungsventile) gleiche Ausschläge zeigen. Mit dem gemeinsamen Anschlag wird die Welle soweit verstellt, dass die nun synchronisierten Drosselklappen einen stabilen Leerlauf erzielen.
Wenn der Leerlauf nach der Synchronisation zu niedrig ist und das Gemisch stimmt, dann muss die Drosselklappenwelle entsprechend geöffnet werden.
Grundvoraussetzung für eine Synchronisation ist ein korrektes Ventilspiel.
re
SUPER, hab ganz lieben Dank für die professionelle Erklärung. Da, wie beschrieben, der Leerlauf viel zu hoch ist, wenn ich die Uhren über die Drosselanschlagschraube auf denselben Wert bringe, vermute ich mal (nachdem was Du schreibst), dass das Ventilspiel nicht stimmt. das ist dann vermutlich eher ne Sache für den Experten? Es sei denn, dass die Gemischschrauben ebenfalls einen Einfluss auf die Synchronisation haben, dann würde ich da nochmal versuchen dran zu drehen?
Nicht über die gemeinsame Anschlagschraube synchronisieren (geht das überhaupt?), sondern über diejenige, welche die Stellung der Drosselklappenwellen zueinander bestimmt. Wenn damit "Gleichstand" erreicht ist, dann mit der gemeinsamen Anschlagschraube die Drehzahl justieren. Die Gemischschrauben haben praktisch keinen Einfluss auf die Synchronisation.
An ein stark differentes Ventilspiel mag ich nicht so recht glauben, der Verschleiß dort ist meist extrem gering, prüfen ist aber erstmal sinnvoll.
re
Nicht planlos an den Schrauben drehen, irgendwann stimmt die Gruneinstellung nicht mehr. Dann gehts erst richtig los.
Zitat:
@remanuel schrieb am 21. Juni 2021 um 11:57:10 Uhr:
Nicht über die gemeinsame Anschlagschraube synchronisieren (geht das überhaupt?), sondern über diejenige, welche die Stellung der Drosselklappenwellen zueinander bestimmt. Wenn damit "Gleichstand" erreicht ist, dann mit der gemeinsamen Anschlagschraube die Drehzahl justieren. Die Gemischschrauben haben praktisch keinen Einfluss auf die Synchronisation.
An ein stark differentes Ventilspiel mag ich nicht so recht glauben, der Verschleiß dort ist meist extrem gering, prüfen ist aber erstmal sinnvoll.
re
Danke. Vielleicht habe ich die Schrauben ja tatsächlich verwechselt. Ich habe an der Schraube gedreht, die hier als "Synchronisationsschraube" bezeichnet wird:
http://www.xv-535.de/t2.htm(Bild 8)
War das falsch bzw. ist das die sog. "gemeinsame Anschlagschraube"?
Ich empfehle Dir mal ein Video zum Thema Vergaser:
https://www.youtube.com/watch?v=d5_4cIReqDs
Es ist immer gut zu wissen, wie so'n Ding generell funktioniert und an welchen Schrauben es sich zu drehen lohnt... und was der Effekt ist. Ist wirklich ganz hervorragend erklärt!
Zitat:
@Elvis281 schrieb am 30. Juni 2021 um 19:36:52 Uhr:
Zitat:
@remanuel schrieb am 21. Juni 2021 um 11:57:10 Uhr:
Nicht über die gemeinsame Anschlagschraube synchronisieren (geht das überhaupt?), sondern über diejenige, welche die Stellung der Drosselklappenwellen zueinander bestimmt. Wenn damit "Gleichstand" erreicht ist, dann mit der gemeinsamen Anschlagschraube die Drehzahl justieren. Die Gemischschrauben haben praktisch keinen Einfluss auf die Synchronisation.
An ein stark differentes Ventilspiel mag ich nicht so recht glauben, der Verschleiß dort ist meist extrem gering, prüfen ist aber erstmal sinnvoll.
re
Danke. Vielleicht habe ich die Schrauben ja tatsächlich verwechselt. Ich habe an der Schraube gedreht, die hier als "Synchronisationsschraube" bezeichnet wird:
http://www.xv-535.de/t2.htm
(Bild 8)
War das falsch bzw. ist das die sog. "gemeinsame Anschlagschraube"?
Nein, laut Beschreibung war das richtig. Die große Messingfarbene soll die Leerlaufanschlagschraube sein.
Die kleine Schlitzschraube in der Mitte oben die zur Synchron Einstellung.