V6 Kompression?
Hallo zusammen habe bei meinem Mondeo Mk3 (EZ.2002, 42000 KM, LPG ca. 20000 KM) gemesssen. Der Motor war ca. 40 Grad warm. Die Werte waren zwischen 8-9 bar. Meine frage wo liegen die normallen Werte? Mir kommt es wenig vor, normal ist es doch über 10 bar.
19 Antworten
Hallo.
Nein, verwechsle da nichts.
Das Verdichtungsverhältnis ist die einzige präzise Angabe, welche Ford zu diesem Motor macht.
Zur Kompression macht Ford bewusst keine Angaben.
Alleine der Umstand, daß diese gleichmässig bei allen Zylindern sein soll, ist dort der Erwähnung wert.
Als Gründe gibt Ford u. a. Abweichungen bei verschiedenen Kompressionsprüfern und der Anlassdrehzahl an.
Was soll der eingangs geschilderte Kompressionstest denn aussagen?
1. Die Saugrohre sind entfernt. Vorgesehen ist, wie erwähnt wurde, der Test bei geöffneter Drosselklappe und somit montiertem Ansaugtrakt. Also schon mal eine Abweichung im Füllverhalten der Zylinder.
2. Der Motorblock hatte noch 40°C. Angenehm, um daran zu arbeiten - hat mit einer "warmen Maschine" aber nichts zu tun.
3. Zusätzlich zu berücksichtigen: Der V6 hat hydraulisch betätigte Tassenstössel. Diese dürften bei einer Wartezeit (bis der Motor auf 40°C abgekühlt ist) wohl schon wieder leergelaufen sein. Somit öffnen die Ventile nicht vollständig.
Wieder eine Abweichung im Füllverhalten.
4. Die Ventile arbeiten mit Überschneidung. Wodurch ein Teil des möglichen Drucks wieder "flötengeht". Dies umso mehr, je mehr Zeit (langsame Drehung durch Anlasser) als auch fehlender Strömungswiderstand (fehlender Ansaugtrakt) eine Rolle spielen.
5. Der V6 verfügt über Schaltsaugrohre. Sofern bei diesem Test diese nicht manuell geöffnet wurden, so konnten sich die Zylinder gar nicht richtig füllen, da diese nur über ein, statt korrekt über beide, Einlassventil(e) versorgt wurden.
Die Messung kann also nur einen Kirmes- Wert ergeben.
9 Bar unter diesen Umständen sind, sofern gleichmässig (und das ist er ja) ein brauchbarer Wert.
Für geradezu legendär halte ich den Vergleich der Kompression einer (auf drei Töpfen) laufenden Maschine mit ihren Werten bei Anlasserdrehzahl.
Insbesondere, da dieser ein identisches Ergebnis liefern sollen...
Wie genau wurde das gemacht? Während des Anlasserdrehens mit geöffneter Drosselklappe?
Und bei laufendem Motor dann im Leerlauf und mit geschlossener Klappe?
Oder Motor ohne Last auf Vollgas getreten? Hoffe, dabei wurde dann wenigstens die betreffende Einspritzdüse stillgelegt.
Grüsse,
Hartmut
hallo
beim anlasser test bei geöffneter drosselklappe und beim laufendem motor auch mit vollgas also auch geöffneter drosselklappe
und klaro war die betreffende düse abgezogen.....sonst würde nach dem test ja der kat adee sagen.....
Hallo.
Eben, d´rum.
Aber so kann dann ja nichts passiert sein.
Was mich nur wundert: Die identischen Werte bei beiden Verfahren.
Mit Methode "Anlasser" erhalte ich für gewöhnlich Werte um die 11 - 12 Bar.
Mit Methode "1-Topf-tot" dann 14 - 15 Bar.
(Hmm - jetzt komme ich ganz durcheinander...
In einem Post schreibst Du, daß es dir genauso geht. In deinem nächsten Post hast Du plötzlich bei beiden Verfahren identische Ergebnisse. Häh????)
Da sich die Streuung der Zylinder aber als ziemlich identisch zeigte, habe ich mich von letzterer Methode dann verabschiedet.
Irgendwie tat mir dabei der Motor zu leid...
... und aufschlussreicher war´s ja nicht.
Würde hinsichtlich der Kompression, wenn noch Zweifel bestehen, folgendes machen:
Schlauch Kurbelgehäuseentlüftung abziehen.
Kolbenposition UT, Ventile geschlossen.
Zündkerze rausdrehen, statt dessen dort mittels eines M14- Adapters den Zylinder unter Druck setzen.
Druckverlust nach einer Minute notieren. Zylinder miteinander vergleichen. Wenn gleichmässig => Alles OK.
Bei massivem Druckverlust kann man problemlos die Ursache feststellen.
Auslassventile undicht - Druck entweicht durch Abgassystem.
Einlassventile undicht - Druck entweicht durch Ansaugsystem.
Kolben nicht mehr dicht - Druck pfeift durch Kurbelgehäuseentlüftung.
Glaube aber nicht so recht an einen Defekt in dieser Richtung:
Hätte sich (auch bei dem etwas unglücklich verlaufenen) Kompressionstest als Unregelmäßigkeit gezeigt.
Denn: Etwas (ein Ventil, ein Kolbendichtring) gibt immer zuerst den Geist auf - nie alles gleichmäßig und gleichzeitig.
Gibt es denn, ausser dem vermissten Durchzugsvermögen bei niedriger Drehzahl, weitere Symptome?
Magerruckeln beispielsweise?
Grüsse,
Hartmut
Sonst kann ich nichts merken. Auf der AB komme ich noch locker an 210 Km/H, bis 230 Km/h dauerts.
Ähnliche Themen
Ich würde natürlich auch nicht sofort drauflos reparieren.
Bevor man einen Motor aufmacht, sollte man sich schon sicher sein, dass man das wirklich tun muss.
Wenn Du alle anderen Fehler wie Luftmassenmesser, Einspritzsystem, die Gasanlage etc. ausschließen kannst, dann sollte man die Diagnose am Motor weiterführen.
Kläre bitte mit Deinem Ford-Händler ab, welche Kompression der Motor haben sollte und wie genau zu messen ist (die müssen Vorschriften darüber haben).
Mache, speziell bei Deinen bisher geposteten Kompressionswerten auch einen Druckverlusttest. Bei dem werden die Zylinder auf Zünd-OT unter Druck gesetzt und das MEssgerät ermittelt, wie hoch der Druckverlust in % ist. Auch darüber muss es bei Ford eigentlich Unterlagen bzw. Vorschriften geben.
Dazu kommt, dass man bei einem Druckverlusttest genauere Aussagen treffen kann, wo der Verdichtungsdruck eigentlich flöten geht.
Ich hoffe, dass es ein systematischer Messfehler war, der Dir die geringen Werte beschert hat.