Unmögliches Verhalten
Liebe Gemeinde
Hallo erstmal 🙂 ich bin Jörg und 31 Jahre alt.
Ich habe letztens folgendes erlebt:
Die andere Spur neben der, auf der ich fahre, endet sichtlich nach der Ampel.
Ich gebe Gas, komme als erster los, ein Auto überholt mich mit förmlich quietschenden Reifen, schneidet und nötigt mich zu bremsen, nur um ja als erstes an der Ampel zu sein.
War echt knapp muss man sagen und hat mich geärgert!
Das ist ein nicht verkehrssicheres Verhalten, er hat nicht geblinkt und nicht gewartet, sondern einfach auf die Tube gedrückt.
Ich habe ihm dann wütend mit der Hand gewunken. Kann sein, dass meine Mimik gerade etwas angespannt war.
Daraufhin hält er vor der grünen Ampel einfach an, steigt aus, faselt irgendwas vom Stinkefinger, den er anscheinend meint gesehen zu haben. Dabei steht er mitten auf der Strasse und versuchte noch, meine Fahrertür zu öffnen!
Schreit rum, ich soll aufmachen.
Ich fühle mich durch sein wütendes Rumgefuchtel und Gebrülle bedroht und drohe mit der Polizei.
Dann geht er vor mein Auto auf die Strasse und telefoniert mit der Polizei. Dabei vergehen weitere Ampelschaltungen, während denen er diese Ampel weiter durch sein stehendes Fahrzeug blockiert.
Da ich nicht fahren kann, rufe ich die Polizei nun selbst an und berichte diesen Vorgang.
Die Polizistin ist sehr sehr nett und rät mir "wenn Sie mich persönlich fragen", es dabei bewenden zu lassen.
Ich halte den Rat für gut, bedanke mich und lege auf.
Der Fahrer vor mir legt ebenfalls auf und winkt suggestiv, ich solle ihm in die Nebenstraase nachfahren, worauf ich einen Teufel tue und davonfahre, mehrmals den Rückspiegel beobachtend, ob ich verfolgt werde.
Bin nun nervlich total fertig und der restliche Abend ist gelaufen.
Ist Euch sowas oder ähnliches passiert?
Wie würdet Ihr Euch in so einer Situation verhalten?
Danke schon mal 🙂
Beste Antwort im Thema
Du hättest nach dem Prinzip des Klügeren, der nachgibt, schon ein wenig vorher vom Gas gehen können. Dann hättest Du nicht bremsen müssen.
Die Feststellung, als erster losgekommen zu sein, spricht schon dafür, dass es eine Art Wettbewerbssiuation von Anfang an gegeben hat.
103 Antworten
Reißverschluß ist es wohl, aber welcher der beiden ersten Wagen der beiden Spuren zuerst einfädeln darf regelt das auch nicht. Das ist wohl in gegenseitiger Rücksichtnahme zu regeln.
Mitten auf der Strasse anhalten, den Verkehr blockieren und andere Verkehrsteilnehmer bedrängen ist mMn sehr dicht am „gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr“. Ob es da hilft das man das mit der Polizei am Telefon tut weiß ich nicht, würde mich aber nicht drauf verlassen.
Schade, dass wir nicht erfahren, ob der Andere auf die Polizei gewartet hat und aufgrund seiner Aussage selbst eine Anzeige bekommen hat, da er sich damit vermutlich selbst in die Scheisse geritten hat.
Mal nur die Vorgeschichte betrachtet:
Womit ist man beschäftigt, wenn man in derartiger Situation überrascht werden kann?
Wie ist man veranlagt, wenn man vor der Verengung nach richtiger und falscher Spur differenziert?
Unmögliches Verhalten, wie der Threadtitel sagt, trifft den Nagel auf den Kopf, wenn man sich hier Verhalten der User im Thread anschaut.
Dass der TE unbedingt ein Rennen fahren wollte, kann ich aus seinen Beiträgen nicht entnehmen. Ich finde die massiven Unterstellungen, dass es so war, daher für unangebracht.
Es macht durchaus Sinn an einer Ampel zügig anzufahren. Auch ich habe das schon immer so gemacht, denn so kommen möglichst viele Fahrzeuge über die Ampel. Wenn nun kurz nach der Ampel zwei Fahrbahnen zu einer werden, so macht trotzdem das zügige Anfahren Sinn, weil sich damit hinter einem eine Lücke ergibt, in die das Fahrzeug von der Nebenspur einscheren kann. Wenn dieses hingegen stark beschleunigt um noch vor einem einzuscheren, geht man selbst etwas vom Gas und lässt es vor.
In der Situation des TEs war es nun so, dass der Fahrer des Fahrzeugs auf der anderen Spur gepennt hat (vielleicht noch mit dem Handy gedaddelt) und verzögert gestartet ist. Durch das verzögerte Starten war für den TE klar, dass er die hinter ihm entstehende Lücke zum Einscheren nutzen wird und somit hat er auf das Fahrzeug auf der Nebenspur nicht mehr geachtet. Der Fahrer hat aber voll beschleunigt, um vor dem Fahrzeug des TEs noch die Spur zu wechseln. Sorry, ich kann aus den Beiträgen des TEs nicht erkennen, dass aus der zügigen Beschleunigung des TEs eine volle Beschleunigung geworden ist, nur weil er das andere Fahrzeug nicht reinlassen wollte. Er hat halt nicht aufgepasst und so nicht mitbekommen, dass der auf der Nebenspur ihn noch überholen wollte.
Jedenfalls finde ich eure Unterstellung, dass er ein Rennen fahren wollte, für nicht angebracht. 🙁
Gruß
Uwe
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Also nochmal. Sein erster Beitrag hörte sich anders als seine folgenden an. Aber wenn dann wieder sowas geschrieben wird
Zitat:
@Kokoveh schrieb am 16. Jan. 2020 um 15:45:49 Uhr:
Da ich weiss dass es Asis gibt, die es nicht ausgalten, dass der erste suf der richtigen Spur auch der erste an der nächsten Ampel ist, gebe ich möglicherweise instinktiv mehr Gas, um dies zu verhindern.
dann findet dieses Anwendung (Zitat von https://www.anwalt.de/.../...chlagnahme-des-fuehrerscheins_156174.html ):
Kraftfahrzeugrennen i. S. d. § 315d Abs. 1 Nr. 2 StGB sind Wettbewerbe oder Wettbewerbsteile zur Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten mit Kraftfahrzeugen, bei denen zwischen mindestens zwei Teilnehmern ein Sieger durch Erzielung einer möglichst hohen Geschwindigkeit ermittelt wird, wobei es einer vorherigen Absprache zwischen den Beteiligten nicht bedarf. Auch eine Organisation ist nicht erforderlich. Vereinbarungen zum Rennen können sich auch spontan und sogar konkludent ergeben (StGB Kommentar Thomas Fischer § 315d Rn. 7).
Der TE merkte mehrfach an, dass er erster war, was halt darauf schließen lässt, dass er es doch darauf angelegt hat.
Ebenfalls wissen wir nicht, ob der andere ebenfalls an der Ampel stand oder bereits schneller von hinten kam und der andere den Eindruck gewann, dass der TE ihn ausbeschleunigen wollte.
Die Vermutungen, dass es ein Rennen gewesen sein könnte, gehen aus der Beschreibung des TE halt hervor. Zurückgerudert ist er erst später. Dann nachher zu schreiben, wenn man alle Beiträge und Rechtfertigungen lesen konnte, was den anderen Usern zu diesem Zeitpunkt nicht möglich war, ist ebenso unfair.
Wenn ich der Erste bin der von der Ampel wegkommt, wollte ich dann ein Rennen fahren oder bin ich einfach aufgrund von Allrad und Leistung schneller weggekommen als der andere? Ist es auch ein Rennen wenn ich den neben mir garnicht beachtet bzw. realisiert habe? Und zum illegalen Strassenrennen gehört wohl etwas mehr als zufälligerweise der Erste an der Ampel zu sein der wegkommt.
Letzte Woche, zweispurige Linksabbieger, ich rechts. Der Wagen neben mir kam knapp schneller weg, ließ sich aber am Ende der Kurve (alles zweispurig) auf meine Spur raustragen. Meinen Frust verloren zu haben bekundete ich mit einer gehörigen Bremsung und kurzem Druck auf die Hupe, sie feierte das gewonnene Rennen mit einer Handgeste die für mich eher nach Entschuldigung denn Beckerfaust aussah.
Zitat:
@onzlaught schrieb am 17. Jan. 2020 um 08:22:41 Uhr:
Und zum illegalen Strassenrennen gehört wohl etwas mehr als zufälligerweise der Erste an der Ampel zu sein der wegkommt.
Korrekt, das Ziel war es erster an der Verengung zu sein.
Der TE schrieb ja selbst, siehe Zitat aus meinen Beitrag vor deinem, dass er wohl mehr Gas gegeben hat, um den "Asi" nicht "gewinnen" zu lassen.
Fur die strenge Definition kann ich nichts. Demnach ist vermutlich schon jeder ein Straßenrennen gefahren. Daher würde mich interessieren, ob der "Gegner" tatsächlich auf die Polizei gewartet hat und wie das Gespräch verlaufen ist.
Die Schilderungen des TE lassen diese Vermutung halt zu. Ich schreib auch, dass wir nicht dabei waren und es daher nicht beurteilen können und der TE es selbst nicht rekonstruieren kann, da er den Hintermann erst zu spät bemerkt hat.
Natürlich sollte man ohne zu trödeln anfahren, natürlich ist Ausbremsen durch den Anderen nicht zu honorieren, natürlich ist das spätere Verhalten des Anderen unmöglich, wenn man unterstellt, dass es so war. Dennoch ist einiges am Verhalten und an Einstellungen des TE für mich in einer Art und Weise, die in mir den Eindruck erweckt, es gab mehrere „Taten und Täter“ und Opfer sind vor allem die Dritten, die es wohl auch gegeben haben muss.
Dennoch danke für den Zeitvertreib, schmunzeln.
Zitat:
@Schubbie schrieb am 17. Januar 2020 um 08:31:56 Uhr:
Fur die strenge Definition kann ich nichts. Demnach ist vermutlich schon jeder ein Straßenrennen gefahren. Daher würde mich interessieren, ob der "Gegner" tatsächlich auf die Polizei gewartet hat und wie das Gespräch verlaufen ist.
Wir werden es wahrscheinlich nie erfahren. Auf die Frage, wieso und warum er angehalten hat, könnte man argumentieren, dass das die Reaktion auf die Warnung von hinten war. Lichthupe ist ja ein Warnzeichen und der Vordermann wollte nur erfahren, welche Gefahr bestand. Da man bei Gefahr besonders aufpassen sollte, ist eigentlich klar.
Kann man so sehen. Ich frage auch manchmal, auf welche Gefahr hingewiesen wird, wenn jemand ganz normal innerorts am Fahrbahnrand steht, dabei aber den Warnblinker einschaltet. Erschließt sich mir eben so wenig.
Ich denke, dass sich jeder seine Meinung gebildet hat und wir das hoffentlich nicht weiter ausdiskutieren müssen. Manchmal muss man es halt akzeptieren, dass nicht alle der selben Meinung sind.
Zitat:
@Schubbie schrieb am 17. Januar 2020 um 08:53:04 Uhr:
Kann man so sehen. Ich frage auch manchmal, auf welche Gefahr hingewiesen wird, wenn jemand ganz normal innerorts am Fahrbahnrand steht, dabei aber den Warnblinker einschaltet. Erschließt sich mir eben so wenig.
Absolut. Ich kann dieses dämliche Verhalten auch nicht nachvollziehen.
Zitat:
Dass der TE unbedingt ein Rennen fahren wollte, kann ich aus seinen Beiträgen nicht entnehmen. Ich finde die massiven Unterstellungen, dass es so war, daher für unangebracht.
Nur das halt diese Aussage von ihm, ...
Zitat:
Ich steh an einer Ampel nach der sich die Spur verengt auf der richtigen Spur.
Da ich weiss dass es Asis gibt, die es nicht ausgalten, dass der erste auf der richtigen Spur auch der erste an der nächsten Ampel ist, gebe ich möglicherweise instinktiv mehr Gas, um dies zu verhindern.
..., schon ein allgemeines Licht auf ihn wirft.
Sprich, wenn er merkt, das auf den Weg zur nächsten Ampel, jemand auf der rechten Spur, noch vor der Verengung an ihm vorbeifährt, der TE offenbar doch sehr geneigt ist, dies zu verhindern, weil der Andere ja, seiner Meinung nach, auf der falschen Spur unterwegs ist und entsprechend "gemaßregelt" werden muss.
Diese Aussage lässt mich auch vermuten, das der TE, bei endenden Spuren, wo Reißverschluss gilt, generell zur Fraktion der Lückenzufahrer zählt, weil er sich auf der "richtigen Spur" als vorrangig wähnt.
Und offenbar ist er schon so sehr von der "richtigen Spur" überzeugt, das er wärend der Annäherung auf diese Engstelle/endende Spur, die rückwärtige Verkehrsbeobachtung nicht so genau nimmt.
Das soll nicht entschuldigen, das sich der andere VT da noch auf letzter Rille am TE vorbeigequetscht hat.
Nur sollte er halt mal seine Sichtweise mit der "richtigen Spur" überdenken, inkl. seines, allgemein nicht gerade §1-konformen Verhaltens und darüber hinaus bei solchen Situationen seine Verkehrsbeobachtung verbessern.
Mit allen drei Punkten zusammen, dann natürlich mit den anderen VTs, wenn sie denn auf der rechten Spur etwas schneller fahren, wesentlich gelassener umgehen.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 17. Januar 2020 um 09:45:13 Uhr:
..., schon ein allgemeines Licht auf ihn wirft.
Sprich, wenn er merkt, das auf den Weg zur nächsten Ampel, jemand auf der rechten Spur, noch vor der Verengung an ihm vorbeifährt, der TE offenbar doch sehr geneigt ist, dies zu verhindern, weil der Andere ja, seiner Meinung nach, auf der falschen Spur unterwegs ist und entsprechend "gemaßregelt" werden muss.
Wenn der TS zügig an der Ampel losfährt hat das mit einem Rennen nichts zu tun.
Und das berechtigt den Fahrer, der auf der Spur neben ihm steht, noch lange nicht den Spurwechsel zu erzwingen.
Er wechselt die Spur und hat somit demjenigen den Vorrang zu gewähren, der auf der Spur fährt, welche weiter führt.
Ich finde aber die Art und Weiße, wie der Fall hier ausgelegt und vor allen Dingen nach dem Gusto mancher User hingedreht, wird doch schon sehr abenteuerlich.
Würde @Kokoveh den Fall aus Sicht des Spurwechslers schildern, so wären manche Moralapostel sofort mit erhobenem Zeigefinger zur Stelle.
Wenn es die Polizei gesehen hätte, dann wäre es denen und auch dem Richter sicherlich egal gewesen, was in den Köpfen genau vorgegangen ist. Die sehen nur 2 Fahrzeuge, die versucht haben erster an der Engstelle zu sein und das ist die Sicht, um die man sich Gedanken machen sollte.
Sicherlich war das Verhalten des Einfädlers nicht korrekt, vor allem nicht nach dem Einfädeln. Trotzdem lässt der Schreibstil des TE die Vermutung zu, dass er es drauf angelegt hat, wenn auch unterbewusst.
Der Definition nach gehören zu einem Rennen mindestens 2, somit gilt der erhobenen Zeigefinger auch dem anderen, allerdings liest der hier wahrscheinlich nicht mit.
Wie Eingangs geschrieben wurde, es haben sich da zwei gefunden und ohne falsch verstandenem Handzeichen wäre es zu der zweiten Situation wahrscheinlich gar nicht erst gekommen.
Zitat:
@Moddry schrieb am 16. Januar 2020 um 13:16:53 Uhr:
...
Ich habe auf dem Weg zur Arbeit sehr oft eine ähnliche Situation. Zweispurig geradeaus, Ampel, linke Spur endet nach ca. 100m (nach der Kreuzung). Stehe fast immer auf der rechten Spur. Ich fahre in der Regel zügig los (nein, keine Rennen) und den Spezialisten, der sich links stellt um unbedingt noch ein Auto weiter nach vorne zu kommen, gibt es regelmäßig.
...
Was ich mich dann aber durchaus frage: Warum haben die Verkehrsplaner diese Situation so geschaffen?
Um 3 Autos mehr über eine vorherige Ampelphase zu bringen und eine (mögliche) Stauung hinter die Ampel (auf die andere Seite der Kreuzung?) zu verlegen? Klar, irgendwann muss aus einem zweispurig-geradeaus auch mal wieder einspurig-geradeaus werden, wenn der Platz nicht mehr ausreicht.
Der Sinn einer so kurzen Parallelspur erschließt sich mir dennoch nicht auf Anhieb.
In meiner Region gibt es auch so eine Situation, da ist eine der beiden Geradeaus-Spuren aber auch für Rechtsabbieger.