Umgang mit dem Neuwagen - Skoda Octavia
Hallo liebe Skoda-Freunde
Nach langem Hin und Her habe ich heute einen Skoda Octavia 2,0 TDI CR (Neuwagen) gekauft. Da der Wagen lange halten soll wollte ich mal erfahrene Neuwageneinfaherer fragen, was ich so zu beachten habe. Ich hab mich bereits durch die Foren gelesen, aber da gehen die Meinungen von 2000 bis 15000 km. Meist aber ohne genaue Begründungen. Daher wäre ich auch über Antworten froh, die den technischen Hintergrund der Antwort ein wenig ausleuchtet.
Vorweg: Ich möchte mit dem Wagen zum Einfahren einmal nach Berlin fahren (900 km eine Fahrt). Ganz gemütlich mit Tempomat auf der AB mit ca 120 km/h.
Nun meine Fragen: Was sollte ich beachten bzw. wie fahre ich den Motor richtig schön ein? Wie lange muss ich in welcher Weise fahren (dass ich nicht Vollgas gebe, das ist klar 😁).
Evtl. Wichtig: Das ist mein erster Diesel. Abgesehen von Mietwagen bin ich bisher noch keinen Diesel gefahren und habe also keine dauerhaften Erfahrungen. Vielleicht habt ihr dafür auch ein zwei hinweise, worauf ich achten sollte, wenn ich eigentlich Benziner gewohnt bin (früheres Drehmoment und niedrigere Drehzahl ist mir bewusst). Wie kann ich den Turbo am besten schonen? Ab wann schalter sich dieser ein?
Ich hoffe auf viele Hinweise, so dass ich meinen neuen Liebling (in der Hoffnung, dass es kein Montagsauto ist) gaaanz lange fahren kann 🙂.
Liebe Grüsse
Charybdis
Beste Antwort im Thema
Fahr gemütlich nach Berlin und etwas flotter (< > Vollgas 😉 ) wieder zurück, danach ist das Ding eingefahren. Die Fertigungstoleranzen sind heutzutage so gering dass das früher übliche Einfahren über tausende Kilometer (und am besten noch Ölwechsel nach den ersten 1000km...) nicht mehr nötig ist.
Gruss
Toenne
26 Antworten
Um zu diesem Thema eine halbwegsb begründete Aussage zu treffen, geb ich mal das wieder was ich im Studium Maschinenbau 3. Semester Werkstofftechnik gelernt habe!
Der Verschleiß ist in 3 Phasen zu gliedern.
1. Der einlaufverschleiß: hier ist der Verschleiß verhältnismäßig groß, weil sich kurz ausgedrückt die Kontaktflächen aufeinander Einschleifen (Kristallgeometrie etc)
2. stationärer Verschleiß: hier ist der Verscheleiß am relativ konstant über den Zeitraum/und Beanspruchung.
3. Instabiles versagen. erst nach langer zeit des stationären verschleiß versagt der werkstoff...
D.H. wer in der Phase des Einlaufverschleißes zu viel gas gibt, hat hinten raus weniger puffer für stationären verschleiß bis es zum versagen kommt!!
leider gibt es das Verschleiß Diagramms meines Profs nich online und bin jetz ehrlich zu faul das einzuscannen aus meinem skript 🙂
mfg.Hannes
Zitat:
Original geschrieben von Neo250T
Um zu diesem Thema eine halbwegsb begründete Aussage zu treffen, geb ich mal das wieder was ich im Studium Maschinenbau 3. Semester Werkstofftechnik gelernt habe!Der Verschleiß ist in 3 Phasen zu gliedern.
1. Der einlaufverschleiß: hier ist der Verschleiß verhältnismäßig groß, weil sich kurz ausgedrückt die Kontaktflächen aufeinander Einschleifen (Kristallgeometrie etc)
2. stationärer Verschleiß: hier ist der Verscheleiß am relativ konstant über den Zeitraum/und Beanspruchung.
3. Instabiles versagen. erst nach langer zeit des stationären verschleiß versagt der werkstoff...
D.H. wer in der Phase des Einlaufverschleißes zu viel gas gibt, hat hinten raus weniger puffer für stationären verschleiß bis es zum versagen kommt!!
leider gibt es das Verschleiß Diagramms meines Profs nich online und bin jetz ehrlich zu faul das einzuscannen aus meinem skript 🙂
mfg.Hannes
Das ist wenigstens mal eine technisch logische und verständliche Erklärung, warum schonendes Einfahren theoretisch Vorteile bietet. Ob das jedoch, bei den geringen Fertigungstoleranzen, praktische Auswirkungen hat, wage ich zu bezweifeln.
Selbst wenn der Motor vielleicht im Durchschnitt auch statistisch messbare 1% km-Laufleistung länger leben würde, dann würde er halt nicht nach 300 tkm, sondern nach 303 tkm "hochgehen". Viel bringt das nicht.
Wenn fehlendes Einfahren Motoren frühzeitig killen würde, dann gäbe es keine Taxis, ehemalige Mietwagen, Vorführfahrzeuge, Dienstwagen (etc.) mit hohen Laufleistungen, denn all die eben genannten Fahrzeuge werden meist von Beginn an "getreten".
Grüße, Philipp
In der Tat, sind die Fertigungstoleranzen sehr gering.
Aber auch der Verschleiß der Kolbenringe sprich Ölverbraucht ist nich ganz zu vernachlässigen.
Genau den Aspekt mit Taxis und Vorführwagen etc. finde ich eben sehr interessant. Das habe ich schon mehrfach gelesen, dass auch diese hohe Laufleistungen schaffen. Mich wundert es sehr, dass der Tatsache noch nicht weiter auf den Grund gegangen wird. Ist es einfach Zufall? Muss man Glück haben und einen Motor erwischen, der ewig hält? Natürlich muss man ihn auch gut behandeln, aber trotzdem. Bisher habe ich leider noch keine Erfahrungen gelesen, wenn es um Vorführwagen oder sowas ging. Die meisten, die hier posten hatten entweder Vorführwagen oder normale Gebrauchte.
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Taxis werden zwar nicht gerade geschont, aber sie werden auch fast nie kalt. Die sehr verschleißträchtigen Kaltstarts fallen weitgehend weg. Außerdem werden Taxis meist sehr gut gewartet.
Ich bin, wie bereits mehrfach gepostet, absolut der Meinung, dass das schonende Einfahren in den ersten 1-2 tkm weniger bringt, als das "lebenslange" Beachten folgender Regeln:
- Motor im kalten Zustand nicht treten
- keine längeren Vollgasfahrten
- immer darauf achten, dass der Motor nicht überhitzt
- jährliche Ölwechsel
Grüße, Philipp
Hallo,
seht mal in meine Signatur...
Den 3BG fahr ich selbst, ohne Einfahrphase usw.
Den 3C fahren nur Mitarbeiter mit Hirn,
der Rest sind Firmenhuren, hier mal ein neuer Turbo, da ein AT-Motor...
Es kommt alson auf die Behandlung und nicht auf die ersten 5000 Km an.
Gruß
DS
Mal eine andere Frage: Macht es einen Unterschied, ob ich die ersten 2000 km am Stück einfahre oder in einzelnen Etappen (ich meine jetzt keine Pausen, sondern wirklich entweder lange Fahrt z.B. nach Berlin oder eben Arbeitsweg täglich von 100 km). Das einzige wären ja nur die Kaltstarts oder?
Hallo,
es macht sicher keinen Unterschied, ob du 2000 Km an einem Tag runterreist oder wöchentlich 500-600 Km fährst.
Relevant wäre es etwa, wenn du für die 2000 Km sonst 2-3 Mönate brauchen würdest. Da würde der Motor bei den derzeitigen Temperaturen nicht auf Betriebstemperatur kommen.
Gruß
DS
Oki danke für die Einschätzung. Naja es wären dann rund 800 km pro Woche für die Arbeit 😁. Kurzstrecke fahre ich so gut wie nie mittlerweile. Jetzt hoffe ich, dass der Wagen kein Montagsmodell ist und dann habe ich hoffentlich ein Auto für die nächsten 10 bis 15 Jahre 🙂
Ist Dein Passat geklaut worden, der in der Signatur aufgeführt worden ist? Falls ja mein herzliches Beileid. Wenn man einen Wagen so lange fährt, dann hängt man arg dran oder?
Nein, aber so ähnlich. Das hängt mit dem derzeitigen Insolvenzverfahren unser Firma zusammen, mehr dazu in meinem Thred "Laufleistung" hier im Forum.
Ich hoffe ich bekomme ihn bald heil wieder, damit ich die Million noch schaffe🙂
Gruß
DS
Hallo Zusammen
In der Bedienungsanleitung steht es eigentlich drin. Aber oft wird die halt gar nicht angeschaut bzw. wohl nur Punktuell. Als Mechaniker sehe ich den Nutzen vom Einfahren gegeben, auch das dass erste Öl nach ca. 1500-2000Km mit Filter gewechselt wird. Habe ich gemacht. Das Einlaufen bedeutet auch anfangs grösseren Abrieb, klar wohl eher im kleinen aber mit einm Turbo bin ich erst recht vorsichtig.
Habe die Seite mal gescannt...