Überholt, ausgebremst, Alltäglicher Wahnsinn, trotzdem Anzeigen?
Grüß euch,
ich bin normal eher Technik-affin und lese hier in Verkehr & Sicherheit als stiller Teilhaber mit - das ist hier mein erster Beitrag. Sorry es kommt ein langer Text
Tl;dr: Ausbremser in 70 Zone anzeigen oder wie geht man damit um?
Aktuell kommt es wiederholt in meinem Einzugsbereich zu Manövern, die mich echt schaudern lassen und so langsam überleg ich mir doch, auch für mein seelisches Wohl, da irgendwie sinnvoll aktiv zu werden-
Ich wurd heut bei Heimfahrt in Zone 50 bedrängt, bei Zone 70 hab ich auf 73 km/h (gps) normal zügig beschleunigt (mit 80PS....) und wurde trotz Überholverbot in kurviger Landstraße von Dorf zu Dorf zuerst mit Fernlicht, Auffahren genervt und dann überholt, abgedrängt und mit Bremsmanöver ausgebremst auf 15-20km/h, Vordermann machte Warnblinker an, zu zweit im Auto machten die deutlich "yo kollega wir steigen jetzt aus und (...)" (sorry das ist wohl Stereotyp, ich kenne den Fahrer und seine Umgangsformen sowie Ausdrucksweise, nicht persönlich aber von anderen solchen "Events"😉.
Ich bin dann dran vorbei, hab also widerrechtlich auch überholt, bin normal weitergefahren, er ist trotz Roter Ampel aber gott sei dank nicht ausgestiegen und blieb einfach mit Fernlicht ca 2km dahinter, dann trennten sich die Wege im Kreisverkehr...
Mei, alles gut. Ich hatte leider das Fernlicht doof wie ich war mit Nebelschlussleuchte beantwortet, das hat wohl das Überholmanöver ausgelöst. Ich kanns verstehen, war selbst dumm mich provozieren zu lassen, aber leider war ich halt auch komplett blind, ohne abblendende Spiegel..
Vor einiger Zeit hatte ich so etwas schonmal auf gleicher Strecke - hier häufen sich halt die Raser gern, weil 100 geht auch..., naja Straßenrennen mit Todesfahrten, Überholmanöver etc sind leider bei uns im südlichen Bayern hier "normal"
Damals hatte ich einen an der Ampel am Linksabbiegerstreifen neben mir und wusste schon, weil dort üblich, an allen Vorbei, als Linksabbieger einsortieren und trotzdem gradeaus fahren, einfach rüber ziehen halt - Stau gesaprt. Der junge Herr fuhr grobe 70-80 in der 50er Zone, knallte halt los wie blöd, glaub damals war wegen Baustelle sogar nur 30 und ich quitierte seinen Kavalierstart, mich abdrängen (ich kann auch schnell von der Ampel los), rüberziehen ohne Blinken, mich zum Bremsen nötigen - mit Lichthupe. Der Herr bremste mich aus, stieg aus, Schlug aufn Spiegel ein und riss mir die Hand aus der Tür - hat aber nicht bedacht, dass ich zu der Zeit telefoniert hab und mein Gesprächspartner hat die Situation dann deeskaliert, er hatte wohl Schiss dass ich die Polizei gerufen hätte, er ist abgedampft.
Das Fahrzeug war offensichtlich abgastechnisch bearbeitet, mei, Licht wäre halt schön gewesen im Dunkeln... also als Verkehrsteilnehmer war er jetzt nicht ideal unterwegs, ich hab mich vermutlich provozieren lassen.
Alles gut gegangen, bis auf den Spiegel. Ich habs nichts unternommen, die Ersatzteile grob 60 Euro selbst besorgt. Mittlerweile bins ich aber leid und ich ärgere mich über so ein Verhalten einfach. Ich hab ne Dashcam, würde das Video von heute posten, will aber nicht wegen Kennzeichen und bla, mir gehts nicht um wer hat Recht sondern was mach ich zukünftig: Ich überleg jetzt halt, was sind sinnvolle Schritte? Der Smart heute ist mir, nunja bekannt - ich begegne ihm öfter auf der Strecke und man kennt seine Pappenheimer nach 3 4 Jahren Arbeitsweg.
Mich beeinträchtigt diese Aktion mitm Spiegeltreter von damals bis heute, sowas macht einfach ungute Gefühle im Bauch
Ja ich geb mal Lichthupe, ja ich Hupe auch, ich dräng aber nicht ab oder bremse aus - sorry, da bin ich selbst nicht fehlerfrei, und auch nur ein Mensch.
Was sind eure Erfahrungen? Was würdet ihr raten?
Ich hab überlegt ob ich das hier poste, aber von 2019, so alt... und auf die schnelle hat die Suche nichts gutes gezeigt, also gern verschieben!
https://www.motor-talk.de/.../PostJump.html?...
65 Antworten
Wenn mir dieses auf einer Fahrtstrecke nicht nur einmal, sondern mehrmals passiert, würde ich die Leitung der Polizei
anschreiben, um diese Vorfälle zu melden. Was die Polizei dann tut oder nicht tut, liegt nicht in meinen Händen.
Eine Anzeige führt nur dann häufig zum Erfolg, wenn ich Kennzeichen benennen kann und einen Zeugen habe.
Ich begegne diesen ebenso hirnlosen wie durchsetzungswilligen Zeitgenossen mittlerweile täglich. Auffahren bis fast auf die Anhängerkupplung, Lichthupe, wildes Gestikulieren, Schreien, Rechtsüberholen - gerne auch auf der Standspur - und direktes, extrem knappes Wiedereinscheren, Spurwechsel über die gesamten zur Verfügung stehenden Spuren, usw. usw. Besonders gerne auch das "zügige Zufahren" einer vorher enorm großen Lücke, nachdem sich einer erdreistet hat, in eben diese Lücke einzufahren (nach Blinken und ausreichendem Beobachten, ob auch alles gut geht) - plötzlich ist diese vorher völlig ignorierte Lücke der ureigenste, angestammte Raum des Nachfolgenden, in den ein Fremder, ein "Feind" eigenmächtig eingedrungen ist.
Irgendwie scheinen sich verkehrsregulierende Maßnahmen, Kanalisierungen usw. negativ auf das Fahrverhalten vieler Leute auszuwirken. So, als müsse man jetzt "reinholen", was einem die Verkehrsplaner an Umwegen und Verzögerungen aufgebrummt haben. Oder so. Man weiß ja nie so genau, wie die Denke ist.
Nur: Man muss aufpassen, dass man vor lauter Ärger nicht allzu sehr versucht ist, selber "Haltung zu zeigen" und damit in die Rolle eines Hilfssheriffs abrutscht (oder eines anderen, in heutiger Zeit nicht mehr aussprechbaren Zeitgenossen).
Wie @Diedicke1300 vorher schon schrieb: Man muss lernen, mit diesen Vollpfosten irgendwie klarzukommen und sich auf sie einstellen. Und bloß nicht meinen, sich auf dasselbe Niveau begeben zu müssen.
Zitat:
@homefs schrieb am 22. Februar 2024 um 09:09:21 Uhr:
Die Strecke ist wegen Wochenends stattfindenden Rennen manchmal mit Todesfolge unbeteiligter (auch medial verbreitet) leider bekannt, trotzdem macht es Sinn das weiterzugeben, denk ich
Wo soll das sein?
Manchmal mit Todesfolge?
Wenn es denn so sein sollte, wäre die Polizei schon längst aktiv, oder? Und illegale Straßenrennen werden doch sofort publik. In den Printmedien hier in Oberbayern liest man aber nicht so oft davon, eher vom Posing und "Driftevents" an bestimmten Tankstellen...
Dies ganzen Plätze und "Rennstrecken" sind längst im Focus der Ordnungshüter.
Also was nun? Wo?
Ich habe einen wahnsinnig Fahrenden beruflich zufällig kennengelernt. Normale technische Unterhaltung. Dann sind wir in einer mittleren Großstadt zu einem Termin gefahren. In seinem SUV.
Gleichzeitig telefoniert, überholt, Geschwindigkeit voll ausgenutzt, alle anderen Verkehrsteilnehmer beschimpft.
Und wir sprechen hier von einem selbstständigen Top Verdiener.
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Ob eine Anzeige mit einem Dashcam Video was bringt ? Die von Dir beschriebenen Delikte sind "Fahrer" -Delikte, nicht "Halter"-Delikte. Ohne eine eindeutige Erkennbarkeit des Fahrers wird das Verfahren vermutlich wegen "zuwenig öffentlichem Interesse" eingestellt, weil der Fahrer nicht zu ermitteln ist ("weiss nicht mehr wer zu diesem Zeitpunkt gefahren ist"😉 bzw. der Aufwand hierfür zu groß. Das ist leider sehr unbefriedigend, aber schau Dir mal ein paar Dashcam-Kanäle an, da hört man sowas leider öfter.....
Zitat:
@Pepe Mod schrieb am 22. Februar 2024 um 12:32:36 Uhr:
Und wir sprechen hier von einem selbstständigen Top Verdiener.
Und?
Auch nur normale Menschen
Zitat:
@homefs schrieb am 22. Februar 2024 um 09:09:21 Uhr:
Danke für die positiven und konstruktiven Antworten!
Von beiden Vorfällen hätte ich gute Dashcam Aufnahmen, trotzdem scheut mich die Konfrontation etwas, also eine AnzeigeDie Strecke ist wegen Wochenends stattfindenden Rennen manchmal mit Todesfolge unbeteiligter (auch medial verbreitet) leider bekannt, trotzdem macht es Sinn das weiterzugeben, denk ich
Ja denn lass es doch einfach, wenn du eh nichts unternehmen willst wozu denn überhaupt dieser Thread.
Oder wolltest nur mal eine dolle Geschichte vom Stapel lassen?
Naja,eine Dashcamaufnahme die belegt das man selbst auch nicht so gesetzeskonform gefahren ist sollte man nicht unbedingt als Beweis vorlegen.
Aber gerade wenn man eine hat sollte man doch selber locker bleiben und nichts unsinniges tun.
Besser kann man den anderen doch dann gar nicht dran kriegen.
Eine Dashcampaufnahme vorzulegen, dürfte doch m. E. nicht strafbar sein. Ob die Aufnahmen als Beweis zugelassen
werden können, ist eine andere Frage.
Zitat:
@Pepe Mod schrieb am 22. Februar 2024 um 12:32:36 Uhr:
Ich habe einen wahnsinnig Fahrenden beruflich zufällig kennengelernt. Normale technische Unterhaltung. Dann sind wir in einer mittleren Großstadt zu einem Termin gefahren. In seinem SUV.
Gleichzeitig telefoniert, überholt, Geschwindigkeit voll ausgenutzt, alle anderen Verkehrsteilnehmer beschimpft.
Und wir sprechen hier von einem selbstständigen Top Verdiener.
Ob er selbständiger Top Verdiener ist, spielt doch bei der Überführung eines Verkehrsdelikt überhaupt keine Rolle. Wenn er erwischt wird, wird er genauso bestraft wie DU und ICH. Nur die Strafe wäre wahrscheinlich
höher, wenn es zum Strafbefehl käme, da sich die
Geldstrafe nach den Einkommen des Delinquenten ausrichtet. Anders ist es bei der Geldbuße, wo alle die gleiche Höhe zu zahlen hätten.
Zitat:
@hlmd schrieb am 22. Februar 2024 um 11:34:10 Uhr:
Wo soll das sein?
Manchmal mit Todesfolge?Wenn es denn so sein sollte, wäre die Polizei schon längst aktiv, oder?
https://www.merkur.de/.../...iche-raserei-in-rosenheim-zr-9767154.html
Genau diese Stelle fahr ich täglich als Arbeitsweg und das ist nur einer der Wettbewerbsunfälle, die Straße entlang zieren Holzkreuze
Nein es gibt keine bzw seltene Kontrolle weil Kreisstraße, da schiebt man sich die Zuständigkeiten hin und her
Und ich denke wir in Rosenheim haben durchaus Grad viele ähnliche Probleme a la
https://www.sueddeutsche.de/.../...senheim-aicher-auto-poser-1.6321468
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 22. Februar 2024 um 13:22:30 Uhr:
Oder wolltest nur mal eine dolle Geschichte vom Stapel lassen?
Oh keineswegs, das Geltungsbedürfnis habe ich wenig bis kaum. Dein wenig konstruktiver Kommentar hingehen lässt anderes vermuten
Zudem erhielt ich heute von der Polizei die Information: der Herr hat Recht auf Gegenüberstellung und darf wohl meine (Fahrer) als auch die Personalien des Halters des Fahrzeugs erfahren - das ist für mich dann k.o. weil, Kollegah Bruder, ich denk ich muss das nicht erklären 😉
Wie ich Eingangs beschrieben habe, geht's mir darum, was eure Meinung zu so einem Verhalten ist und zum anderen welche rechtlichen Schritte sinnvoll, gehbar und zielführend wären und ob es sich lohnt
Der Hinweis mit Halter vs Fahrer ist konstruktiv und sehr hilfreich! Den habe ich zwar erkannt aber die beiden Herren
[Inhalt von MOTOR-TALK entfernt.] stehen ja dann 2 gegen 1, da hilft mir wohl die Dashcam dann auch nicht soo viel
Gerade heute bei RLP-Dashcam wieder ein Fall einer gefährlichen Aktion die zur Anzeige gebracht wurde. Am Ende war der Halter (der Vater des Beschuldigten) im Urlaub zur Tatzeit und derjenige der Zugriff auf das Auto hatte (der Sohn) könne sich nicht erinnern wer zu der Zeit mit dem Auto gefahren ist --> Anzeige wurde fallen gelassen 🙁
Link: https://youtu.be/aBMNosbIZE4?si=5ccqpIoios1uVtge&t=311
Daher müsste man auch hier den Betroffenen schon glasklar auf der Kamera haben und wissen, wenn es nicht direkt der Halter wäre, wer das ist. Sonst kann es immer so ausgehen. Ja - es könnte ein Fahrtenbuch geben aber schreckt das am Ende wirklich ab?
OK,
alles klar.
Diese Idioten gibt es halt immer, egal welcher Ethnie die nun entstammen.
Man kann nur versuchen, dass der LK RO was tut.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass die Polizei nicht unterwegs ist.
Man weiß es halt nicht.
Bei den Posern ist ja der Druck seitens der Polizei größer geworden und man weicht stärker ins Umland aus.
Ist auch hier ein Thema:
https://www.sueddeutsche.de/.../...l-dpa-com-20090101-231029-99-748584
https://www.sueddeutsche.de/.../...lle-unterfoehrung-allguth-1.6337033
Letztlich hilft es im Grunde nur, sich nicht provozieren zu lassen.
Wenn man Anzeige erstatten will, muss man halt damit rechnen, dass der Gegenüber auch weiß, womit er es zu tun hat. Ist kniffelig, da es sicher auch nicht ungefährlich sein kann.
Entscheiden musst du, ob es dir wert ist.
VG
Das vorlegen ist natürlich nicht strafbar wenn es klar um Beweisaufnahme geht,in seinem beweist es aber auch sein Verhalten wie Überholen im Überholverbot etc.
Und das Ikann dann auch Geld und Punkte für den TE kosten.
Aber letztendlich sehe ich das wie der TE,je nach Klientel kann das auch üble Auswirkungen haben.
.
@gordonairdail schrieb am 22. Februar 2024 um 14:37:53 Uhr:
Eine Dashcampaufnahme vorzulegen, dürfte doch m. E. nicht strafbar sein. Ob die Aufnahmen als Beweis zugelassen
werden können, ist eine andere Frage.