Turbos beim 535d?

BMW 5er E60

der 535d hat doch einen kleinen und einen großen turbo.

sind das fixe oder VTG lader? dachte eigentlich, das ein VTG lader genau das macht, mit den verstellbaren schaufeln einen kleinen und einen großen lader in einem.

wieso dann 2 lader?

21 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von braunan


Im Prinzip ist das so. Der 535d hat aber zwei Turbos mit Registeraufladung, genau wie der Porsche 959.

Die Lader sind aber nicht gleich gross. Porsche hat das System wieder eingestellt, weil es kaum Vorteile gegenüber den modernen Biturbos hat.

Das Leistungsplus gegenüber dem 3l kommt aber aus dem höheren Ladedruck des grossen Laders bei hoher Drehzahl. Die Registeraufladung an sich soll nur eine harmonische Leistungsentfaltung ohne oder mit nur kleinem Turbo-Loch gewährleisten.

Porsche baut ja auch keine Diesel!

Zitat:

dann müsste mein Kolbenmaschinenskriptum von Prof. Eichelseder falsch sein und dem glaub ich irgendwie ;-)

Tja ein Link auf irgendeinen Lebenslauf sagt mir aber nix. Tatsache ist das Registeraufladung stimmt was hier ja jetzt schon mehrere bestätigt haben. Schliesslich sagt es etwas über die Art der Aufladung aus und nicht über das System (Twin-Turbo, BiTurbo).

Zitat:

Original geschrieben von s0nic_850glt


 

Tja ein Link auf irgendeinen Lebenslauf sagt mir aber nix. Tatsache ist das Registeraufladung stimmt was hier ja jetzt schon mehrere bestätigt haben. Schliesslich sagt es etwas über die Art der Aufladung aus und nicht über das System (Twin-Turbo, BiTurbo).

wollte nur damit beweisen, dass ich annehme das mein Prof in seinem Skriptum keinen blödsinn schreibt!

werde bei nächster gelegenheit die betreffende Seite einsannen und online stellen

Um die Verwirrung vollständig zu machen hier meine Auffassung der versch. Technologien:

Bi-Turbo
Wenn man es wortgetreu nimmt ist natürlich alles mit zwei Ladern (einschl. 535d) irgendwie ein Bi-Turbo. Eingebürgert hat sich der Begriff allerdings für jene Systeme bei denen zwei Lader gleicher Kapazität in allen Betriebspunkten parallel arbeiten d.h. jede der beiden Turbinen kriegt die Hälfte der Abgase serviert und jeder der beiden Verdichter steuert den halben Luftbedarf bei. Besonders geeignet für V-Motoren da sich hiermit kurze und symmetrische Gaswege erzielen lassen.
Beispiele: Maserati BiTurbo, BMW 740d, Mercedes E 400 CDI

Sequenzielle Aufladung
Auch hier sind beide Lader gleich dimensioniert - damit hören die Gemeinsamkeiten aber schon auf. Man unterscheidet zwischen Primär- und Sekundärturbo. Im niedrigen Drehzahlbereich ist der Sekundärturbo durch Regelklappen sowohl abgas-als auch luftseitig abgeschirmt. Das bedeutet, dass der primäre Lader die Abgasströme sämtlicher Zylinder abbekommt und daher früh und zügig Ladedruck bereitstellt. Bei mittleren Drehzahlen wird dem Zweitlader durch Verstellen einer Abgasregelklappe ein Teil der Abgasmenge zugeführt. Allerdings verbleibt der Verdichter des Zweitladers weiterhin im Umluftbetrieb (verdichtete Luft geht nicht zum Motor sondern zirkuliert zwischen Diffusorausgang und Verdichtereinlass). Der Sinn dieser Übung ist es, den Sekundärturbo vorzubeschleunigen damit später beim Übergang zu hohen Drehzahlen kein Turboloch entsteht. Nach dieser Übergangsphase, werden dann alle Klappen voll geöffnet und beide Lader arbeiten parallel - genau wie ein Bi-Turbo.
Beispiele: Porsche 959, Mazda RX7 (habe selbst so ein Ding)

Registeraufladung, geregelte Stufenaufladung
Diese Technik unterscheidet sich gewaltig von der sequentiellen Aufladung und natürlich auch vom Bi-Turbo. Zum einen sind die beiden Lader unterschiedlich gross und zum anderen sind die Gaswege ganz anders. Der kleine Lader befindet sich zwischen dem grossen Lader und dem Ladeluftkühler. Das bedeutet natürlich, dass ALLE Frischluft erst einmal durch den Verdichter des grossen Laders gehen und dass ALLE Abgase immer durch die Turbine des grossen Laders austreten. Dies gilt für sämtliche Betriebszustände. Bei niedrigen Drehzahlen geschieht folgendes:
Der direkte Weg vom Krümmer zur grossen Turbine ist geschlossen und alle Abgase werden der kleinen Turbine zugeführt. Diese bedankt sich für so viel Aufmerksamkeit und baut schnell viel Ladedruck auf. Auf der Frischluftseite ist eine Bypassleitung um den kleinen Verdichter herum während dieser Phase geschlossen. Mit steigender Drehzahl wird die Abgasregelklappe immer weiter geöffnet und ein stetig steigender Abgasanteil wird direkt der grossen Turbine zugeführt ohne sich vorher durch die kleine zwängen zu müssen. Das gleiche geschieht auf der anderen Seite. Der Querschnitt des Verdichterbypass des kleinen Laders und sorgt so dafür, dass der kleine Lader 'nicht im Weg steht' für den Massenstrom des grossen Laders. Die Begrenzung des Ladedrucks geschieht traditionell durch ein in die Turbine des grossen Laders integriertes Wastegate.
Beispiel: BMW 535d (was denn sonst), irgendsoein Opel soll in der Mache sein, versch. Nutzfahrzeuge

Hoffe hiermit gedient zu haben.

BK

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Im letzten Abschnitt sollte es heissen:

Der Querschnitt des Verdichterbypasses des kleinen Laders wird gleichzeitig auch steig vergrössert und sorgt so dafür, dass........

hier noch was zum nachlesen!

es heisst vollvariable Twin Turbo Technologie ;-) und dem Leiter der

http://www.all4engineers.com/.../sid=32924398141f8f584ce562338954894

am Wochenende werd ich die betreffenden Seiten in einen Skript einscannenn und online stellen

Danke Moema535d!!

...für diesen Super Beitrag.

Ein sehr sachlicher Beitrag, finde ich und auch leicht verständlich.

Ich selbst fahre auch einen 535d und bin wirklich sehr begeistert. Vor allem von der gleichmäßigen Leistungsentfaltung und dem fast einem Benziner R6 ähnelndem Drehverhalten.

Der 400CDI ist dem 535d sicher nicht gewachsen und das bei 2 Zylindern und 1 Liter Hubraum mehr.

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