Totalausfall Elektronik XC60 Lebensgefahr
Hallo an alle Volvo XC60 Fahrer /innen,
Ich fahre einen Volvo XC60, Zulassung 08/2010, bei dem vor Weihnachten es zu einem Totalausfall der gesamten Volvo Fahrzeugelektronik mit einer lebensgefährlichen Verkehrssituation kam. Was ist pasiert?
Während der Fahrt gingen alle Bordinstrumentenleuchten an. Zeitgleich zogen die Bremsen der Hinterräder an. Ich konnte nur mit Mühe das Fahrzeug noch an den Straßenrand lenken. Der Motor war auch ausgegangen. Draussen ist es Winterszeit und dunkel und neblig.
Um den nachfolgenden Verkehr zu warnen wollte ich die Warnblinkanlage aktivieren. Die Warnblinkanlage ließ sich jedoch nicht einschalten! Weder Standlicht noch Abblendlicht ließ sich einschalten, auch die Bremsleuchten funktionierten bei Betätigung des Bremspedals nicht.
So stand ich zu diesem Zeitpunkt in der Dunkelheit, bei aufkommendem Nebel und Frosttemperaturen am Straßenrand mit einem dunklen Auto ohne Licht und ohne jegliche Warnblinkanlage. Mit meiner Sicherheitsweste ausgerüstet und mit der Handy-Taschenlampe versuchte ich daraufhin die schnell ankommenden nachfolgenden Fahrzeuge zu warnen.
Es gab für mich keinerlei Möglichkeit den nachfolgenden Verkehr mit den Sicherheitskomponenten von Volvo zu warnen. Jederzeit hätte ein anderes Fahrzeug ohne Warnung auffahren können. Für mich bestand zu diesem Zeitpunkt Lebensgefahr! Was wäre eigentlich geschehen, wenn der Totalausfall mit meiner Familie und mit Kindern im Heck auf einer dreispurigen Autobahn ganz links passiert wäre ? Nicht auszumalen !
Zuerst rief ich den Volvo Mobilitätsdienst an, der mir den ADAC Pannendienst schicken wollte. Danach bat ich meine Ehefrau um Hilfe, mit unserem Privatwagen entgegenzufahren, um mich mit einer funktionierenden Warnblinkanlage eines anderen Fahrzeuges abzusichern.
Zuerst erreichte mich meine Familie. Wir stellten unseren Privatwagen zu unserem persönlichen Schutz beleuchtet und mit laufender Warnblinkanlage vor den Volvo und sicherten so den nachfolgenden Verkehr. Erst eine Stunde später erreichte uns der ADAC Pannendienst. Ich möchte nicht daran zurückdenken, wenn ich die ganze Zeit alleine dort am Straßenrand gestanden hätte.
Der ADAC Pannendienst stellte ebenfalls den totalen Ausfall der Elektronik fest. Der erste Abschleppversuch scheiterte an der festgezogenen Bremse bei den Hinterrädern. Nur mit viel Aufwand ließ sich der Volvo auf das Abschleppfahrzeug ziehen/zerren.
Am anderen Tag wurde mir von der Werkstatt erklärt, dass es sich um eine wackelige Sicherung handelt..... Bei einem Offroader eine wackelige Sicherung?
1. Wie kann es sein, dass ein spontaner Gesamtausfall der Elektronik und Elektrik gepaart mit einer Vollbremsung bei diesem Fahrzeug möglich ist ?
2. Wenn die letzte Aussage der Werkstatt zur Ursache „durch eine wackelige Sicherung“ stimmen sollte, würde dies bedeuten, dass bei jedem Volvo-Fahrzeug dieses Typs durch das Durchbrennen einer einzelnen Sicherung der zuvor beschriebene lebensbedrohliche Effekt eintreten könnte. Da stellt sich die Frage, in wie fern eine solche Konstruktion in Deutschland überhaupt zulassungsfähig ist.
3. Will Volvo es drauf ankommen lassen, dass Fahrzeuge dieser Art im öffentlichen Straßenverkehr gelangen und Menschenleben gefährden ?
Hat jemand eine Idee, Lösungen oder ähnliche Fälle erlebt?
Danke im Voraus für die Meldungen.
Christian Niclas
Beste Antwort im Thema
Auch wenn das Geschehene durchaus unangenehm war. Wer hat schon gerne nachts eine Panne. Für meinen Geschmack liest sich das etwas zu theatralisch. Und natürlich darf in dem Bericht auch das übliche "was wäre wenn Kinder" nicht fehlen.
174 Antworten
Zitat:
2. Hast Du Kenntnisse wie man beim XC60 die festgezogenen Hinterbremsen lösen kann, auch wenn die Elektronik ausgefallen ist?
Ich meine so für den Fall, dass man dann besser abschleppen kann. Gibt es da einen Notschalter? oder einen Überbrückungs-Trick?
Wird das beim Abschleppen in solchen Fällen nicht immer damit gelöst, dass unter die festen Räder so eine Art Rollschuhe kommen - darauf kann das Auto doch dann schön elegant bewegt werden... sieht man doch gerne im Falle von unerlaubtem Zuparken der Feuerwehreinfahrt o. ä.?
Zitat:
Original geschrieben von CNiclas
Zum Thema Heckklappe: es ist keine elektrische Heckklappe zum automatischen Hoch- und Runterfahren
...
Also der Weg zum Warndreieck / Kofferraum war zugänglich, weil ja alle Türen noch entriegelt waren.
Hi,
weil ich es selbst ja erst wieder lernen musst: Die Heckklappe hat einen elektrischen Öfnungstaster. Der hätte doch eigentlich auch nicht funktionieren dürfen? Ging der trotzdem?
Oder hat der XC60 ohne Stromklappe auch keine elektrische Taste?
Willkommen und halt uns auf dem Laufenden!
Schönen Gruß
Jürgen
:-)
Wenn keine Elektro-Klappe da ist und das Fahrzeug entriegelt ist, kann man die Heckklappe einfach mit einem beherzten Griff am Heckklappenöffner aufziehen... ;-)
Der Einsatz der sog. Entriegelungstaste für den Kofferraum macht ja nur bei verriegeltem Fahrzeug Sinn.
Ähnliche Themen
belehrt mich, aber die heckklappe geht auch bei entriegelten türen nicht einfach durch aufziehen auf - das muss me. immer getastet werden, oder ?
Zitat:
Original geschrieben von jl1
Hallo Christian,hatte mich dunkel erinnert, mal irgendwo einen Schaltplan für den XC60 gefunden zu haben.
Ist zwar nur ein englischer und auch schon von 2010, aber vielleicht hilft er Dir ja trotzdem.Guckst Du !! 😁
Gruß Jens
PS: Wer für ein anderes Model sucht, der findet HIER noch eine ganze Menge weiterer Pläne
Dem verlinkten Plan lässt sich immerhin schon mal entnehmen (Seite 80), dass sowohl der Warnblinkschalter als auch die Blinkleuchten selbst am CEM hängen. Insofern kann ein Ausfall desselben wohl schon für diesbezügliche Finsternis sorgen.
Was die E-Handbremse angeht, ist mein (möglicherweise falscher) Kenntnisstand, dass eine Notlösemöglichkeit vorgeschrieben ist. In jedem Nutzfahrzeug gibt es auch eine solche. Gehört habe ich auch mal, dass ein PKW-Hersteller beim TÜV angefragt haben soll, ob ein dem Bordwerkzeug beigelegter Bolzenschneider, mit dem im Bedarfsfall die betätigenden Drahtseile (mag eine andere Bauform sein als bei Volvo) gekappt werden können, ausreicht, um diese Anforderung zu erfüllen. Trotz positiver Antwort wurde dieser Weg aber nicht weiter verfolgt.
Gruß
Jörg
@Jörg K:
Das klingt nach LADA oder UAZ 😁 Einfach aber wirkungsvoll.
😁😁😁
Habe gerade nochmal den beschwerlichen Weg bestritten:
RTFM ergab folgende interessante Erkenntnis:
Zitat:
Wenn das Fahrzeug stillsteht und die Feststellbremse
angezogen wird, wirkt sie nur auf die
Hinterräder.
Wenn die Feststellbremse während
der Fahrt betätigt wird, wird die gewöhnliche
Fahrbremse verwendet, d. h. die Bremse
wirkt auf alle vier Räder. Die Bremswirkung
geht auf die Hinterräder über, sobald das Fahrzeug
fast stillsteht.Niedrige Batteriespannung
Wenn die Batteriespannung zu niedrig ist, kann
die Feststellbremse weder gelöst noch angezogen
werden. Bei zu niedriger Batteriespannung
eine Starthilfebatterie anschließen,...Quelle: Benutzerhandbuch XC60 Seite 137
Sonit könnte man das von einigen angezweifelte normale rechts ran Fahren erklären. Warum sich die Bremse dann jedoch bei einem Totalausfall der Elektrik noch dazu hinreißen lies sich festzuziehen, erklärt dies jedoch leider auch nicht.
Zitat:
Original geschrieben von jl1
Hallo Christian,hatte mich dunkel erinnert, mal irgendwo einen Schaltplan für den XC60 gefunden zu haben.
Ist zwar nur ein englischer und auch schon von 2010, aber vielleicht hilft er Dir ja trotzdem.Guckst Du !! 😁
Gruß Jens
PS: Wer für ein anderes Model sucht, der findet HIER noch eine ganze Menge weiterer Pläne
Der Link auf den Schaltplan ist ja richtig gut, wenn etwas vom Elektrischen versteht🙂
Auf jeden Fall gibt es ein 150 A Hauptsicherung an der Batterie, von wo aus auch das CEM gespiesen wird. Das einzige was nicht hinter dieser Sicherung hängt, ist der Starter, welcher eine eigene Sicherung hat, siehe Seite 21. Der Blackout könnte also an FP1 gelegen haben. Das die Alarmanlage noch ging ist logisch, die hat bei allen Autos immer eine eigene Batterie, damit diese bei Sabotage der Fahrzeugbatterie noch funktioniert.
... insofern ist die Erklärung der Werkstatt plausibel. Und dass das CEM bei einem Wackelkontakt verrückt spielt (ist schließlich auch nur 'ne Art Computer!) und ggf. auch die Bremsauslösung auslöst, klingt ebenfalls möglich.
Schönen Gruß
Jürgen
Keine Ahnung, wie das im Detail gelöst ist - aber wenn es über CAN-Bus geht dann sind die Prokolle wohl abgesichert und zufällige Störungen sollten das nicht auslösen. Aber vl. ist es ja anders gelöst, dann ist es denkbar.
Die Erklärung, dass die Bremsfunktion bei sich bewegendem Fahrzeug auf alle Räder wirkt, erklärt ja wunderbar, warum der Volvo sicher zum Stehen gekommen ist. Wenngleich es natürlich nicht ganz die Empfehlung des Tages ist, wenn man auf der linken Spur oder eben unbeleuchtet irgendwo stehen bleibt :-(
(da fällt mir gerade die Anektdote vom Opel Ascona meines Studienkollegen ein, da haben sich beim Bremsen auf der Autobahn mehr als ein Mal die Bremsbeläge festgebissen, man konnte das nur durch Rückwärtsfahren lösen O:-) )
Hallo Forum-Mitglieder,
auf Nachfrage habe ich heute eine schriftliche Mitteilung als Zwischenergebnis von Volvo Deutschland erhalten.
In Schweden wurden die defekten Teile untersucht und sogar geröngt.
Dabei wurde folgendes festgestellt:
"Zum jetzigen Zeitpunkt liegt uns noch keine vollständige Ursachenbestimmung der Volvo Car Corporation vor. Allerdings wurde heute ein Teilergebnis übermittelt. Demnach konnte an dem eingesandten Bauteil der Sicherung (Sicherungsautomat), ein Haarriss als Ursache für den elektronischen Fehler bestimmt werden. Temperatur und / oder Bewegungen führten dann zu einem Ereignis, welches mit einem Kurzschluss vergleichbar ist. Es sind Spannungsspitzen entstanden, welche dann zu dem Ausfall der gesamten Elektronik geführt haben. Die exakte Auswirkung insbesondere im Hinblick auf die Parkbremse durch diesen Spannungsimpuls, wird noch weiter untersucht.
Auch wenn wir gern das Gegenteil behaupten würden, können auch wir bei Volvo einen elektrischen Fehler nicht vollkommen ausschließen bzw. dessen etwaige Folgen in jeder Hinsicht durch technische Systeme absichern. Unsere Sicherungsmaßnahmen entsprechen allerdings dem aktuell im Automobilbau erreichbaren technischen Standard."
Beim Sicherungsautomat / Sicherung erklärte mit die Vertragswerkstatt handelt es sich um die 50A Hauptsicherung.
(vielleicht habe ich es auch falsch verstanden und es sind 150A???)
Eine Aussage zur nicht funktionierenden Warnblinkanlage liegt zur Zeit noch nicht vor.
Eine Aussage ob bei Ausfall der Hauptsicherung sich die Fehler reproduzieren lassen liegt ebenfalls noch nicht vor.
Es laufen noch verschiedene Untersuchungen in Schweden.
Frage in die Runde :
Gibt es hier im Forum Elektroniker, die mir erklären können wie sich Haarrisse in Sicherungen sonst auswirken?
Sofortige Hitze, Schmelzen, etc..? Und wie diese Haarrisse entstehen können? In der Produktion oder im Fahrzeug-Betrieb?
Viele Grüße
Christian
Hallo Zusammen,
Nachtrag:
Das Abschleppen war so umständlich, weil ich mit dem XC60 halbseitig im grünen Strifen steckte und dort keine Rollen fürs Abschleppen unter paßten, weil diese in der Erde versanken. Also war die einzige Möglichkeit die Abschlepplade unters Auto zu schieben bis zu den blockierten Hinterrädern und den Rest mit Kraft hochzuziehen.
Und:
Die Heckklappe ließ sich problemlos öffnen.
Warum, wieso, weswegen, ob elektrisch oder nicht? Keine Ahnung.
Sie ließ sich halt öffnen.
Und:
Vielen Dank für die elektrischen Pläne aus dem Netz - das ist ja super.
Werde ich mal als Nicht-Profi studieren.
Viele Grüße
Christian
Zitat:
Original geschrieben von CNiclas
Hallo Forum-Mitglieder,auf Nachfrage habe ich heute eine schriftliche Mitteilung als Zwischenergebnis von Volvo Deutschland erhalten.
In Schweden wurden die defekten Teile untersucht und sogar geröngt.
Dabei wurde folgendes festgestellt:"Zum jetzigen Zeitpunkt liegt uns noch keine vollständige Ursachenbestimmung der Volvo Car Corporation vor. Allerdings wurde heute ein Teilergebnis übermittelt. Demnach konnte an dem eingesandten Bauteil der Sicherung (Sicherungsautomat), ein Haarriss als Ursache für den elektronischen Fehler bestimmt werden. Temperatur und / oder Bewegungen führten dann zu einem Ereignis, welches mit einem Kurzschluss vergleichbar ist. Es sind Spannungsspitzen entstanden, welche dann zu dem Ausfall der gesamten Elektronik geführt haben. Die exakte Auswirkung insbesondere im Hinblick auf die Parkbremse durch diesen Spannungsimpuls, wird noch weiter untersucht.
Auch wenn wir gern das Gegenteil behaupten würden, können auch wir bei Volvo einen elektrischen Fehler nicht vollkommen ausschließen bzw. dessen etwaige Folgen in jeder Hinsicht durch technische Systeme absichern. Unsere Sicherungsmaßnahmen entsprechen allerdings dem aktuell im Automobilbau erreichbaren technischen Standard."Beim Sicherungsautomat / Sicherung erklärte mit die Vertragswerkstatt handelt es sich um die 50A Hauptsicherung.
(vielleicht habe ich es auch falsch verstanden und es sind 150A???)
Eine Aussage zur nicht funktionierenden Warnblinkanlage liegt zur Zeit noch nicht vor.
Eine Aussage ob bei Ausfall der Hauptsicherung sich die Fehler reproduzieren lassen liegt ebenfalls noch nicht vor.
Es laufen noch verschiedene Untersuchungen in Schweden.Frage in die Runde :
Gibt es hier im Forum Elektroniker, die mir erklären können wie sich Haarrisse in Sicherungen sonst auswirken?
Sofortige Hitze, Schmelzen, etc..? Und wie diese Haarrisse entstehen können? In der Produktion oder im Fahrzeug-Betrieb?Viele Grüße
Christian
Haarrisse sind in elektronischen Bauteilen nicht selten. Ich habe in meiner Betriebsanleitung zwei 50A-Sicherungen:
Primärsicherung CEM KL30B
Primärsicherung CEM KL30A
im Motorraum oben, steht dabei.
Welche es nun war weiß man nicht. Ich glaube, viel mehr kann man dazu nicht sagen.
Gruß
Hallo CNiclas!
Vielen Dank für Deine Antworten.
Ich habe die Erklärungen von Volvo so verstanden das die Halterung (Sicherungsautomat) einen Haarriss hatte. Hierdurch saß die Sicherung nicht fest und hatte einen Wackelkontakt. Durch diesen kam es dann zu dem ständigen "Ein- Ausschaltvorgangen" die wie bei einem Lichtschalter im Haus bei dem Schaltvorgang die Spannungsspitzen verursachten (Glühlampen im Haus brennen auch meistens nur beim Einschalten durch).
Ich denke es handelt sich hier um einen Einzelfall und wenn das Bauteil durch ein neues ersetzt wurde ist wieder alles in Ordnung.
Gruß menfredmen
Hallo Christian,
bin zwar kein Elektroniker, aber Werkstofftechniker.
Haarrisse enstehen meist schon in der Fertigung der Ausgangswerkstoffe und werden dann durch den gesamten Produktionsprozess mitgeschleppt. Sie sind meist nur sehr schwer festzustellen. Es gibt da verschiedene zerstörungsfreie Werkstoffprüfverfahren wie Röntgen, Ultraschall, magnetinduktive Rissprüfung und last but not least auch die Farbeindringprüfung, um solche Fehler zu lokalisieren. Es ist jedoch je nach Fehlergröße und vor allem Lage zum Teil sehr schwer, solche minimalen Fehler zu erkennen. Je nach Bauteilgröße gibt es entsprechende Toleranzklassen die über iO oder niO entscheiden.
Um zu Deinem Problem mit dem Sicherungsträger zu kommen, so kann es sein, dass sich der Haarriss (landläufig vielleicht auch als "kalte Lötstelle" bezeichnet) bisher nicht bemerkbar gemacht hat, weil hier eine Eigenschaft des elektrischen Stroms zum Tragen kam und sich eine Funkenstrecke aufgebaut hat, welche zum teilweisen Verschweißen des Risses führte. Da solche Schweißungen im Verhältnis zum umgebenden Material meist sehr spröde sind, kann es immer wieder mal vorkommen, dass das Grundmaterial direkt neben der "Schweißnaht" reißt. Je nach abgeforderter Leistung bildet sich eine neue Funkenstrecke und diese verschweißt dann wieder ein wenig Material usw usw bis der Riss irgendwann so groß geworden ist, dass sich keine Funkenstrecke mehr aufbauen kann und es zum Totalausfall kommt.
Die Werkstoffe für Sicherungen unterscheiden sich in diesem Punkt jedoch von herkömmlichen elektrischen Leitern. Sie neigen nicht dazu zu verschweißen, sonder schmelzen bei Überlast. Deshalb lassen sich Sicherungen auch nicht durch z.B. "schweißen" reparieren, was im Umkehrschluß die eigentliche elektrische Sicherung als Fehlerursache ausschließt.
Wenn Du es mal nachvollziehen möchtest, dann nutze folgenden Versuchsaufbau:
12 V Batterie, Kabel am Plus und Minuspol, eine H4 oder H7 Leuchte und einen Schalter, der ein gefühlvolles Einschalten ermöglicht, am besten zwei einfache Kontakte, die Du mit den Händen zusammenführst.
Du kannst den Schalter schließen, also die Kontakte fest zusammendrücken und die Leuchte leuchtet ohne das Funken überspringen. Wenn Du die Kontakte jetzt vorsichtig auseinander ziehst, dann werden sich Funken bilden, wobei die Leuchte trotzdem noch leuchtet bzw ein wenig flackert und wenn Du Glück hast, dann verschweißen die Kontakte sogar ein klein wenig.
Wenn die Funkenstrecke zusammenbricht, dann ist auch das Licht aus. Wenn Du jetzt noch ein Ampermeter in den Stromkreis integrierst, wirst Du erstaunliche Schwankungen feststellen. Dies hilft Dir dann sicherlich auch, die Elektronikausfälle nachzuvollziehen.
Ich hoffe, ich hab Dich jetzt nicht erschlagen.
Gruß Jens
PS: Wie denkst Du jetzt über Deinen XC60? Wird er wieder in den Firmenfuhrpark integriert? Ich denke, er hätte es verdient. 🙄