tödlicher Schulbusunfall
kürzlich wurde ein 10jähriges Mädchen nach dem Austeigen aus dem Schulbus und beim anschließenden Überqueren der Landstraße von einem 68jährigen Fahrer, der mit 100 km/h in seinem Volvo daherkam, überfahren und getötet
der Schulbus hatte seine Warnblinkanlage eingeschaltet
der Unfall passierte außerorts (!) auf dem platten Land
soweit die Fakten, die ich kenne
jetzt zur Fragestellung
ich habe meinen Führerschein seit dem 27.12.1973 und mir war bisher NICHT bekannt, daß ich einen Schulbus, der außerorts mit eingeschalteter Warnblinkanlage am Straßenrand steht, nur mit Schrittgeschwindigkeit passieren darf
jetzt weiß ich das
ich weiß nur nicht, was passiert, wenn ich demnächst wieder mal einen Schulbus, der außerorts mit eingeschalteter Warnblinkanlage am Straßenrand steht, mit Schrittgeschwindigkeit passieren will und von 110 km/h (nach Tacho) auf 5 km/h herunterbremse
wäre das für einen nachfolgenden Verkehrsteilnehmer die Vollendung des Tatbestands der Nötigung?
...
72 Antworten
Bei uns in Hagen gibt es an den Bushaltestellenschildern so rote Klebepunkte, und nur dort darf der busfahrer mit eingeschaltetem warnblinklicht halten, klappt eigentlich ganz gut, bis auf ein paar ausnahmen, wo busfahrer immer mit warnblinkern an jede haltestelle zufahren.
Auch wenn das mädchen noch so jung war, trotzdem würde ich ihr eine teilschuld geben,denn man darf sich nicht auf andere verlassen, als ich klein war, habe ich als erstes von meinem vater beigebracht bekommen, das ein auto stärker als der mensch ist, egal ob ich im recht bin oder nicht. das wichtigste war da er mir immer eingetrichtet hat immer nach links und rechts zu schauen, lieber 2x zuviel als zu wenig , und ich kann von mir behaupten das ich immer darauf geachtet habe, wo ich als 5 oder 6 jähriger alleine zu kiga gegangen bin, auch über eine stark befahrene strasse.
viele eltern vernachlässigen es den kinder den umgang mit dem verkehr beizubringen, in der hoffnung das sie es in der 1 oder 2 klasse beigebracht bekommen.
du konntest als 10jähriger also ein auto, das mit 100km/h auf dich zukommt, korrekt einschätzen?
also, wer an einem fahrzeug das irgendwo an der landstraße hält, ohne jegliches bremsen/langsamer werden vorbeifährt (egal obs nun ein auto, ein bus oder ein lkw ist - wobei ein schulbus natürlich nochmal viel krasser ist), sollte eigentlich keinen führerschein haben. mal im ernst - man sollte das hirn beim fahren schon einschalten.
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
du konntest als 10jähriger also ein auto, das mit 100km/h auf dich zukommt, korrekt einschätzen?
Ich denke, als 10-jähriger denkt man, man könnte das. Sofern man überhaupt über sowas nachdenkt.
Zitat:
Original geschrieben von Bucklew2
also, wer an einem fahrzeug das irgendwo an der landstraße hält, ohne jegliches bremsen/langsamer werden vorbeifährt (egal obs nun ein auto, ein bus oder ein lkw ist - wobei ein schulbus natürlich nochmal viel krasser ist), sollte eigentlich keinen führerschein haben. mal im ernst ...
... wenn deshalb die Führerscheine abgegeben werden müssten, wären die Straßen super leer.
Im Ernst.
Zitat:
Original geschrieben von Elk_EN
... wenn deshalb die Führerscheine abgegeben werden müssten, wären die Straßen super leer.
Im Ernst.
Das kommt hin, ist aber gleichzeitig sehr traurig. Zeigt es doch, dass der Ø-Autofahrer erst bremst, wenn sich ein Hindernis direkt voraus befindet und keine Ausweichmöglichkeit besteht. Ansonsten gilt wohl immer: "Schön druff zu halten...ick bin im Recht!"
Es könnte aber auch mit einer Art Konditionierung im Straßenverkehr zusammenhängen.
Gerade im Moment (Weihnachtszeit) kann man sehr schön beobachten, wie es ein Gros an Autofahrern in Rage bringt, sich defensiv, überlegt und bremsbereit im Verkehr zu bewegen. Wenn ich bei Bemerken einer sich öffnenden Tür am Straßenrand, eines plötzlich mit der halben Schnauze in die Straße reinragenden Wagens, eines Busses, eines orts-unkundigen oder sonstwas das Gas lupfe, und ein wenig langsamer werde, geht hinter mir eine Melange aus Lichtsignalgeben, zick-zack-fahren oder alternativ einfach nur Hupen los.
Viele Autofahrer könnten durch ein solches Verhalten eingeschüchtert werden, und halten beim nächsten mal lieber drauf zu....
@eminem7905
mag sein, dass es unklug ist, einfach über die Straße zu laufen. Aber eben WEIL sich Kinder nunmal häufig so verhalten, GIBT es ja die entsprechenden Regelungen in der StVO! Zumindest der Gefahrenbereich "Bushaltestelle" wird (theoretisch) dadurch entschärft.
Ähnliche Themen
das getötete Mädel sollte eigentlich am Nachmittag seines Todes zum ersten Male überhaupt auf einem Pferd reiten dürfen oder zum ersten Mal auf dem neuen eigenen Pferd
in ähnlicher Situation war ich damals (1967) auch sehr aufgeregt und konnte es kaum erwarten
Zitat:
Original geschrieben von Kurve2
@eminem7905
mag sein, dass es unklug ist, einfach über die Straße zu laufen. Aber eben WEIL sich Kinder nunmal häufig so verhalten, GIBT es ja die entsprechenden Regelungen in der StVO! Zumindest der Gefahrenbereich "Bushaltestelle" wird (theoretisch) dadurch entschärft.
Und das entbindet die Mutter von ihrer Aufgabe, das Kind auf den Verkehr korrekt vorzubereiten??
Ich vermute mal, dass unsere Eltern recht viel richtig gemacht haben bei der Verkehrserziehung sonst säßen wir jetzt wohl nicht hier.
Eine ähnliche Diskussion wird, wie jedes Weihnachten, wohl wieder mit meinem Onkel kommen.
Ich bin der Meinung, dass wenn ich morgens um sechs auf der Müllerstraße ein Kind an- oder überfahre die Hauptschuld bei den Eltern liegt und nicht bei mir. Selbst wenn ich da, Grünewelle bedingt, mit 65 lang fahre.
Morgens um sechs sind Kinder erstens eher zu hause oder zweitens kann man zwar von einem Kind nicht unbedingt verlangen, dass es Geschwindigkeiten einschätzen kann, aber es kann eine Kreuzung von einem anderen Straßenabschnitt unterscheiden und ebenso entwickelt sich das Farbsehen nicht erst in der Pubertät.
Wenn er mir dann wieder mit spielenden Kindern kommt: wieder die Schuld bei den Eltern.
Mit einer regelmäßigkeit gibt mir mein Vater dann recht und sagt:
Siehste doch das ich alles richtig gemacht habe. Mein Sohn sitzt hier kerngesund am Tisch und diskutiert mit dir obwohl unser Haus 50 Meter von einer Ausfallstraße stand.
Zitat:
Original geschrieben von Stefan Payne
Und das entbindet die Mutter von ihrer Aufgabe, das Kind auf den Verkehr korrekt vorzubereiten??
Man merkt, das du keine Kinder hast, aber in der geistigen Entwicklung eins bist.
Ein zehnjäriges Kind geht in die 4te! Klasse.
Da bin ich schon längst selber nach hause gegangen. Aber glücklicher Weise nicht über ein Bundesstraße mit 100km/h erlaubter Höchstgeschwindigkeit.
Kinder reagieren anders als Erwachsene, sie steigen nunmal bei Fremden ins Auto, auch wenn man Ihnen das einschärft.
Wenn man, wie du offensichtlich zu denken scheinst, 10-jährigen Kindern ein optimales Verhalten im Verkehr beibringen könnte, dann wäre es nur konsequent sie auch Auto fahren zu lassen.
Ich persönlich bin aber der Ansicht, dass die 16-Jahresgrenze zur Teilnahme am motorisierten Verkehr durchaus ihre Gründe haben.
Zitat:
Original geschrieben von Stefan Payne
Und das entbindet die Mutter von ihrer Aufgabe, das Kind auf den Verkehr korrekt vorzubereiten??
Nein, natürlich nicht! (Habe ich ja auch nicht gesagt 😉)
Eine umfassende Verkehrserziehung sollte auf jeden Fall im Elternhaus und auch in der Schule erfolgen (Bei mir wurde das glaub ich das erste mal im zarten Alter von 8 in der dritten Klasse gemacht.) So schafft man zwar eine VORAUSSETZUNG beim Kind für das Meistern des Straßenverkehrs, löst aber keineswegs andere Verkehrsteilnehmer aus ihrer besonderen Sorgfaltspflicht gegenüber Kindern.
DENN: Kinder sind eine ganz besondere Gruppe von Verkehrsteilnehmern! Selbst bei der besten Verkehrstechnischen Erziehung KANN es passieren, dass das eine oder andere Kind mal eben losgelöst von jeder Vernunft das gelernte verdrängt und sich impulsiv verhält.
Vernunft, Umsichtig- und Weitsichtigkeit sind allesamt Eigenschaften, die bei Kindern NICHT VORAUSGESETZT werden sollten.
Rechtlich ist das natürlich eine andere Nummer. Wenn ich mit 50km/h auf einer Stadtstraße unterwegs bin, und mir hüpft ein Passant (egal ob 5 oder 65 Jahre alt) direkt vors Auto und wird von mir erfasst, brauche ich als Fahrzeugführer wohl kaum mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.
Donnere ich jedoch mit 100 Sachen an einem Bus vorbei, habe ich definitiv die Kappe auf.
Zitat:
Original geschrieben von Zahn
Ich persönlich bin aber der Ansicht, dass die 16-Jahresgrenze zur Teilnahme am motorisierten Verkehr durchaus ihre Gründe haben.
Mit 16 darf man Mofas fahren, die legal mit 25 unterwegs sind?
Da bin ich als 10 jähriger schon schneller mit dem Fahrrad gefahren. Ich vesrtehe auch echt nicht was an nem Mofa so toll ist.
Zitat:
Original geschrieben von Zahn
Man merkt, das du keine Kinder hast, aber in der geistigen Entwicklung eins bist.
Volle Zustimmung.
Ich persönlich sehe das sogar als Beweis für die fehlende geistige Reife für die Teilnahme am Straßenverkehr.
Gestern war hier eine zweispurige Ringstraße in eine Richtung komplett gesperrt.
Großaufgebot von Polizei und Spurensicherung.
Unter einem alten Golf lag ein Schuh.
Bei solchen Bildern werde ich immer sehr traurig.
Unabhängig davon wer hier Schuld gehabt haben mag.
Die 40 bis 50 Prozent unserer jährlichen Verkehrstoten sind Fußgänger, Radfahrer oder Motorradfahrer.
Als nomrmal empfinde ich es dann für sich selbst die eigene Perfomance zu verbessern und die entsprechende Regel neu zu entdecken.
Manche Diskussion hier kann ich dagegen nur mit Kopfschütteln zur Kenntnis nehmen.
Das hat mehr mit Leichfledderei und simpler Vorurteilsbestätigung zu tun als mit besinnlicher Reflexion.
Danke Madcruiser,
Patti: mit 16 darf man Moped mit 50 km/h fahren. Das schaffe ich mit meinem Fahrrad nicht, nehme ja auch kein EPO.
Zahn
EDIT:
In der aktuellen AMS ist ein Bericht über Kleinstschrottkisten mit 45km/h und 350kg drin. Die dürfen die "Kinder" auch fahren (meine nie!).
2tes Edit:
hab jetzt keine Zeit, ansonsten wäre der Anhang mal ein neues Thema hier wert:
Der Anhang ist auf jeden Fall nen neuen Thread wert. Zu diesen verkehrsbehindernden SDärgen auf vier Rädern hat der ADAC ja auch schon alles gesagt. Besser das Geld sparen und zwei Jahre später dem Filius ein Auto kaufen.
Nachtrag zu dem von mir angesprochenen Unfall
Zitat:
Gelsenkirchen (ots) - Am Donnerstag, 07.Dezember 2006 erlag eine 82-jährige Frau aus Gelsenkirchen ihren Verletzungen bei einem Verkehrsunfall auf der Ringstraße in Höhe der Sellhorststraße.
Sie befand sich offensichtlich auf dem Heimweg und wollte aus diesem Grunde die Ringstraße abseits der nahegelegenen Fußgängerampel überqueren. Nach Zeugenaussagen überquerte sie die Fahrbahn der Ringstraße über die in der Fahrbahnmitte befindliche Busspur.
Aufgrund der schlechten Witterung (Regen und Winböen) hatte die Frau ihren Schirm aufgespannt. Dieser hatte sich offensichtlich durch den starken Wind so weit geöffnet, dass ihr die Sicht der von rechts herannahenden Fahrzeuge versperrt war.
Die Frau trat auf die Fahrbahn und wurde vom Klein-Lkw eines 35-jährigen Fahrzeugführers aus Bielefeld erfasst und anschließend überrollt.
Der 35-Jährige stand nach dem tragischen Unfall unter
Schockeinwirkung, so dass er bislang keine Angaben zum Unfallhergang gegenüber der Polizei machen konnte.
Hier ist die Schuldfrage klar zu Lasten der Fussgängerin zu beantworten.
Ca. 250 m weiter ist eine Fußgängerampel - aber der Weg war der alten Dame offensichtlich zu weit.
Letztlich ist man gegen solches seniles Versagen machtlos,
die alte Dame wird vermutlich einfach auf die Straße getreten sein.
Es zeigt aber womit man bei Kindern und alten Leuten rechnen muss.