Theoretisch 215km/h beim 1.2 mit 75PS?
Hallo,
ich habe mir mal den Spaß gemacht für den Corsa C mit dem Z12XE die maximale Geschwindigkeit auszurechnen und stoße da auf ein Problem.
Die Übersetzung beträgt im 5. Gang 0.89.
Die Achsübersetzung beträg 3.74 beim 5-Gang-manuell-Getriebe.
Der Radumfang beträgt 1836mm bei 185/55 R15.
Die maximale Drehzahl des Motors ist 6500U/min (Begrenzer).
6500U/min : 0.89 = 7303U/min nach Getriebe
7303U/min : 3.74 = 1953U/min an der Achse
1953U/min * 1836mm = 3585708mm/min Geschwindigkeit des Autos
3585708mm/min : (10^6 * 60) = 215km/h Geschwindigkeit des Autos
215km/h kommt mir einfach zu viel vor. Meiner zeigt bei 6500U/min knapp über 180km/h an. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass der 1.2 so schnell sein soll.
Daher muß ich wohl einen Fehler in der Berechnung gemacht haben. Oder habe ich falsche Übersetzungswerte? Liegt der Fehler woanders?
Hat jemand eine Idee?
MfG, Gobble-G
Beste Antwort im Thema
Wow ganze 4 Jahre später holst du die Leiche für den einen Satz wieder aus dem Keller
56 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von PAYNE1982
Typisch Theoretiker!
Mit was sich einige Leute beschäftigen!
Ich weiß, dass die Praxis oft viel mehr Spaß macht. Aber das, womit sich einige Leute beschäftigen, kann außerordentlich viele Vorteile für die Praxis bringen. Bspw. kannst du mit Hilfe einer Drehmomentkurve für deinen Motor und den Getriebübersetzungen sowie der Radmaße die Schaltpunkte für den optimalen Vortrieb errechnen. Na wer da kein Blut leckt...
Zitat:
Na wer da kein Blut leckt...
Ich! Wenn ich den bestmöglichen Vortrieb will, dreh ich ihn einfach bis zur Nennleistung. Das ist der schnellste, beste, und einfachste Weg. 😉
Drehmoment spielt auch nur beim Rausbeschleunigen (Zwischenspurt) eine Rolle, fürs Gänge durchziehen zählt die Leistung. Kannst ja mal den Praktischen Versuch machen. Einmal nach Drehmoment beschleunigen und einmal nach Leistung.... 😉
Schaltpunktberechnung lohnt sich ja auch nur, wenn man dann im Getriebe rumpfuschen kann, um die Übersetzungen dem Leistungsverlauf anzupassen.
Zitat:
Original geschrieben von rob_zombie
Wenn ich den bestmöglichen Vortrieb will, dreh ich ihn einfach bis zur Nennleistung. Das ist der schnellste, beste, und einfachste Weg. 😉
Nö, das ist pauschal so nicht richtig. Rechne mal durch, welches Drehmoment du an der Achse bei der höchsten Nennleistung hast und vergleiche es mit dem Drehmoment an der Achse bei der selben Geschwindigkeit (Achsrotation) im nächsten Gang. Dann wirst du mglw. feststellen, dass das viel kleiner ist, als im Gang davor. Somit hast da zu früh geschaltet und eine niedrigere Beschleunigung, als wenn du den vorigen Gang weiter aufgedreht hättest. (Kann bei deinem Getriebe/Motor aber so sein.)
Zitat:
Original geschrieben von rob_zombie
Drehmoment spielt auch nur beim Rausbeschleunigen (Zwischenspurt) eine Rolle, fürs Gänge durchziehen zählt die Leistung. Kannst ja mal den Praktischen Versuch machen. Einmal nach Drehmoment beschleunigen und einmal nach Leistung....
Hm, mach' du es mal. Am besten im ersten Gang, um den Luftwiderstand außer Acht lassen zu können. Dann stoppe mal die Zeit die du brauchst, um 10km/h schneller zu werden. Einmal ab dem Punkt des Nenndrehmoments und einmal ab dem Punkt der Nennleistung. Dann solltest du sehen, dass die Beschleunigung um das Nenndrehmoment am größten ist. Du kannst auch mal ein bisschen nach Beschleunigungs- und Drehmomentkurven googeln. Die sehen sich nämlich sehr ähnlich (Anstiege haben das selbe Vorzeichen - Achtung, Theorie!) und haben mit der Leistung erstmal nichts zu tun.
Zitat:
Original geschrieben von rob_zombie
Schaltpunktberechnung lohnt sich ja auch nur, wenn man dann im Getriebe rumpfuschen kann, um die Übersetzungen dem Leistungsverlauf anzupassen.
Das lohnt sich schon. Siehe oben.
Re: Re: Theoretisch 215km/h beim 1.2 mit 75PS?
Zitat:
Original geschrieben von beresniki
die übersetzungen sind korrekt. dein fehler liegt vermutlich im abrollumfang. wenn ich mich nicht irre liegt der dynamische radhalbmesser von 185/55 R15 bei 284mm.
damit bekomme ich für die geschwindigkeit bei 6500 1/min:
v = 2*Pi*n*r/ü
= 2*3,142*6500*0,284m/(60s*3,74*0,89)
= 58,08 m/s
= 209,1 km/hzur probe kann man noch die geschwindigkeit bei maximaler leistung berechnen (5600 1/min):
v = ... = 50 m/s
= 180 km/hdamit hätte der corsa bei einer angegebenen höchstgeschw. von 170 km/h eine leicht unterdrehende getriebeauslegung, was recht plausiebel erscheint.
Du rechnest mit dem statischen Reifenumfang! Der dynamische Abrollumfang beträgt 1784mm und damit würdest du bei 6500 U/min 209 km/h fahren!
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Gobble, ich glaub wir meinen das Selbe, nur reden aneinander vorbei....
Ich versuchs nochmal praktisch (Ich weiß, ich weiß... 😁)
Als Beispiel nehm ich mal den Standstreifen einer AB, wo ich STEHE. Nun will ich mich in den fließenden Verkehr einreihen und brauch Tempo. Also im Leerlauf auf 3.500 (Nenn-NM bei 4.000) und lass die Kupplung kommen (Rausbeschleunigen). Dadurch hab ich den besten Vortrieb aus dem STAND. Dann dreh ich die ersten zwei Gänge (1 und 2) bis kurz vor den Begrenzer, die nächsten werden bis kurz hinter die Nenn-KW (6.000) gedreht und dann geschaltet (Durchbeschleunigen). Nach dem Schaltvorgang lande ich aber weit oberhalb der Nenn-NM, nämlich bei ca. 5.000 (je nach Gang).
Wenn ich jetzt so schalte, dass nach dem jeweiligen Schaltvorgang die Nenn-NM anliegen, muss ich etwa 1.000 Umdrehungen vor der Nennleistung schalten.
Mit erster Variante hab ich nach der gleichen Strecke mehr Geschwindigkeit.
Dies ist natürlich ein praktisches, erprobtes Beispiel und hat mit Theorie wahrscheinlich nicht viel zu tun. 😁
Zitat:
Original geschrieben von rob_zombie
Dann dreh ich die ersten zwei Gänge (1 und 2) bis kurz vor den Begrenzer, die nächsten werden bis kurz hinter die Nenn-KW (6.000) gedreht und dann geschaltet (Durchbeschleunigen).
Wow, da hast du ein gutes Gefühl! In der Tat ergibt auch die Rechnung, dass die ersten beiden Gänge so gut wie voll ausgefahren werden sollten. Im 3. und 4. Gang ist Schalten bei 6000 U/min angesagt.
Da kann ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Sollten Theorie und Praxis etwa dieselben Ergebnisse liefern? *G*
Zitat:
Original geschrieben von Gobble-G
@axelfue: Das ist interessant. Daran hab' ich noch gar nicht gedacht. Wie kann man den berechnen?
der dynamische rollradius wird in der regel praktisch bestimmt. man lässt das rad dynamisch (unter last und geschwindigkeit) ein paar umdrehungen abrollen und bestimmt aus der gefahrenen strecke den radius.
berechnen lässt sich der dynamische radius z. B. mit einem der vielen internet reifenrechner.
http://www.alfisti.net/87.5.htmlder angegebene wert bezieht sich jedoch eigentlich nur auf eine geschwindigkeit von 60 km/h und eine bestimmte radlast!
Zitat:
Original geschrieben von Gobble-G
Außerdem zeigt das Tacho bei 5600 U/min knapp 160km/h an, also immer noch viel weniger als die tatsächliche (errechnete!) Geschwindigkeit und das ist ja wohl nicht gestattet.
das ist allerdings ein ausschlaggebendes argument dafür, dass die rechnung trotzdem falsch ist. dann weiß ich nicht, woran es liegen könnte. wenn die von opel angegebenen fahrzeugdaten falsch wären, dann würde das doch schon an betrug grenzen, oder? (man beachte den konjunktiv)
Hier ist ein ganz guter Getriebe- Rechner damit lässt sich auch der dynamische Abrollumfang bestimmen. Ich denke mal da kann eigentlich nur etwas mit den Übersetzungsverhältnissen mit denen wir rechnen nicht stimmen. Evtl wirklich der Zahlendreher?!
http://getriebe.ti-lo.de/index.php?section=getriebe2&gkb=AKY
Zitat:
Original geschrieben von PAYNE1982
Tach
Typisch Theoretiker!
Mit was sich einige Leute beschäftigen!
diese theoretiker sind nur die superhirne, denen wir irgendwann die Füße küssen, weil sie wieder einen neuen, spritsparenden super ps motor entwickelt haben 🙂
Bin eigentlich gar nicht so schlecht in mathe, aber leider hab ich keine ahnung in dem sinne von achsenübersetzung etc. darum kann ich euch nicht helfen 🙁
Also wenn ich in den von "Axelfue" geposteten Rechner meine Getriebdaten eingebe, dann komm ich bei 6.000 Umdrehungen auf 181 Km/h und bei 6.500 auf 196 km/h mit 195/50 R15 (1762mm Abrollumfang) Zum Vergleich mal Tacho: 6.000= ca.187 und 6.500=199,5km/h.
Wäre also 6 und 3 km/h Abweichung zu den gerechneten Werten. Wenn ich meine Tachoabweichung (😁 😉) bei 6.000 ausrechne, komm ich auf 3,2%. Wenn ich die jetzt von den 199 abziehe, dann lande ich bei 193km/h. <-- DAS GLAUBE ICH NICHT! Jedenfalls nicht in Anbetracht der Leistung, die dafür von Nöten wär......
Meine Meinung dazu ist, das mit höherer Geschwindigkeit die Verlustleistung und der Radschlupf steigt. Lass mich da aber gerne bekehren. 😁 Vielleicht liegt auch nur der Begrenzer früher als 6.500....
um mißverständnissen vorzubeugen:
es geht hier nicht um die höchstgeschwindigkeit, die ein corsa mit seiner motorisierung aus eigener kraft schafft!!! ob die motorleistung ausreicht um die fahrwiderstände zu überwinden ist eine andere rechnung!
solange ein gang eingelegt ist, besteht ein fester zusammenhang zwischen motordrehzahl und raddrehzahl. diesen kann man benutzen um mit einer gegebenen größe die andere zu berechnen. mehr nicht.
man sollte auch noch beachten, dass in der praxis ein schlupf zwischen reifen und fahrbahn vorliegt. damit ist die reale geschwindigkeit kleiner als die theoretische.
hi,
ich hab mich mal eurer rechnung angeschlossen.
der dynamische radumfang ist in der tat der ausschlaggebende wert.
bei 185/55 komme ich auf ein theoretische flankenhöhe von 101,75 mm, damit ergeben sich die 215km/h.
rückwärtsgerechnet mit 181km/h und den gegeben daten ergibt sich eine flankenhöhe der reifen von 55,48mm.
die frage wäre nun, ob der reifen tatsächlich sich soweit stauchen lässt, sind ja knapp 50% weniger. allerdings bildet sich schon im stand ein bauch um den reifen (auflagefläche), wenn man von vorn drauf schaut. vielleicht kann ja mal jemand, von der nabenmitte zum boden den radius ausmessen. dann wissen wir schon mal wieviel sowas schon mal im stand ausmacht...
in anbetracht, der wirkenden kräfte bei 180km/h kann ich mir einen weitere belastung durch den abtrieb vorstellen. weiterhin, da die strecke nicht 100 prozentig plan ist, wird ja der reifen an der auflagefläche zur straße immer wieder zusammen gepresst, dadurch "verschenkt" man im mittel auf wieder flankenhöhe und letzt endlich wird auch der radumfang dadurch geringer...
eine weitere möglichkeit wäre in erfahrung zu bringen, in wie weit toleranzen bei den technischen angaben erlaubt sind und damit eine "worst case rechnung" machen.
all diese massnahmen betrachtet kann ich mir die abweichung von "real und theorie" sehr gut vorstellen.
mfg
Hab schon öfter mal mit dieser Rechnung Geschwindigkeiten berechnet und die kamen eigentlich immer recht hut hin! Und was wir hier raushaben ist ja eine gewaltige Differenz daher gehe ich mal davon aus dass wir mit falschen Übersetzungsverhältnissen rechnen!