Tempo 130 km/h auf Autobahnen
Hallo liebe Gemeinde,
wieder einmal wird über Tempo 130 auf deutschen Autobahnen diskutiert. T -Online stellt gar heute auf seiner Onlineseite fest, dass - angeblich - eine Mehrheit der Deutschen dafür ist, Tempo 130 flächendeckend einzuführen. Nun gut, mich hat zwar keiner gefragt und mein Nachbar hat mir vorhin ebenfalls bestätigt, von Niemandem darüber in den letzten Tagen befragt worden zu sein. Aber Spaß beiseite. Fest steht wohl, dass es ja nur noch weniges freies Fahren gibt; von den vielen Baustellen ganz zu schweigen. Aus meiner Erfahrung halten sich ohnehin die meisten Autofahrer schon an Tempo 130. Also ist die ganze Diskussion wieder einmal "nur" ein Politikum? Oder, wie hat unser Umweltminister Gabriel so schön formuliert, man möge doch jetzt nicht jeden Tag eine neue Sau durchs Dorf treiben. Mich würde interessieren, wie ist denn die Meinung dazu hier im Forum?
649 Antworten
@wolfgangbiehk: Was Du ansprichst, kann eher durch intelligente Verkehrsleitsysteme durchgesetzt werden: Dort, wo es Sinn macht, wird der Verkehr auf ein angemessenes Tempo heruntergebremst. Egal, welches Limit Du festsetzt, für bestimmte Situationen wird es noch zu hoch sein. Eine flexible Steuerung bringt da mehr.
Gerade im dichten Verkehr würden Richtgeschwindigkeiten (oder Mindestgeschwindigkeiten, wie Du schreibst) auch Sinn machen. Wenn das gut gemacht ist, akzeptieren das die Leute und schwimmen auch gerne mit 90 mit, wenn sie dafür nicht im Stau stehen. Das reduziert dann auch den CO2-Ausstoss.
Wenn die AB dann mal frei ist und es das Wetter zulässt (kein Regen, Nebel etc.), sehe ich keine Notwendigkeit, uns zu zwingen, eine bestimmte Geschwindigkeit einzuhalten. Umsichtiges und rücksichtsvolles Schnellfahren setze ich schon voraus, auch wenn das teilweise eine Illusion bleibt. Das gilt dann aber auch bei Tempolimit, das teilweise sicher nicht eingehalten würde- was dann leicht zu noch kritischeren Situationen führt. Oder man überwacht jeden Meter und wir schlafen dann mit Tempomat vor uns hin, was den Verkehr auch nicht sicherer macht.
Ob ein generelles Tempolimit von etwa 160 wirklich nennenswert etwas für die CO2-Blianz bringt, sollte auch gezeigt werden. Besser wäre es sicher, erstmal die Prüfzyklen und Schadstofftests auch auf höhere Geschwindigkeiten (Richtgeschwindigkeit) auszuweiten. Gerade auch im Hinblick auf geplante Schadstoff/CO2-Steuern, die ja den realen Ausstoss berücksichtigen sollte.
Und generell: nicht aus purem Aktionismus schnell etwas machen, was wenig bringt und keinem gefällt.
Kahm gerade vor ein paar Tagen zu dem Thema ein interessanter Bericht im Deutschlandfunk.
Kann auf deren Hompage unter Wissenschaft Titel "Bremsen für die Umwelt" noch nachgehoert
und nachgelesen werden.
Dort ging es um Untersuchungen zum geschwindigkeitsabhaengigen CO2 Ausstoss,
die regelmaessig in England erhoben werden.
In Deutschland gibt es keine solchen Studien da hier wohl die Lobby zu stark ist.
Aus den englischen Studien geht hervor das Geschwindigkeiten bis 100 km/h noch OK sind,
ab 100 steigt der CO2 Ausstoss dann exponential an.
Eine ziemlich aktuelle Aufbereitung der englischen Studien kann man sich z.B. auf der Seite von http://www.scotland.gov.uk/.../80
unter dem Titel -> Transport and climate change: tackling emissions
als Power Point Datei ansehen.
Es ist zwar mit Blickpunkt auf die Insel geschrieben, aber auch ganz interessant mal zu lesen.
Zitat:
Original geschrieben von ZX81
Aus den englischen Studien geht hervor das Geschwindigkeiten bis 100 km/h noch OK sind,
ab 100 steigt der CO2 Ausstoss dann exponential an.
Wer finanziert die englischen Studien?
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Wer finanziert die englischen Studien?
Da es sich um das UK Energy Research Centre handelt werden diese Studien
wohl primaer vom Staat in Auftrag gegeben.
Das Center ist auch vom Staat finanziert, auf die schnelle habe ich dazu
das Nachfolgende gefunden:
http://www.internationale-kooperation.de/de/nachricht2537.htmÄhnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von wolfgangbiehk
Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf deutschen Autobahnen von 130 ist seit Jahren überfällig. Erstens der Umwelt zuliebe, zweitens aus Gründen der Verkehrssicherheit.
Wirklich hinfällig ist, die linken Fahrstreifen als Radweg auszubauen. Aber selbst daran hapert es 🙁
Damit würde sich dann sogar ein Tempolimit für die Rechte erübrigen und mach bräuchte keine Wegelagerei befürchten.
Was mich aber tatsächlich FÜR ein Tempolimit auf Autobahnen stimmen lässt, ist der momentan teilweise viel zu hohe Geschwindigkeitsunterschied zwischen den Verkehrsteilnehmern. Der LKW fährt 80 bis 95 km/h, der R32, E 55 AMG, M 3, Porsche (wenns sein muss auch mein oller Mondeo ) oder sonst was donnert wenns sein muss mit weit über 200 km/h über die Autobahn. Das sind Differenzen von >= 100 km/h minimum!
Bei der TV-Sendung Hart aber Fair hat sich der Ex-Minister Tritin für ein Tempolimit ausgesprochen. Weniger wegen CO2 sondern mehr wegen der Sicherheit auf BAB.
Die Zahl der Verkehrstoten in der Statistik ist Jahr für Jahr rückläufig. Einerseits wegen besseren Fahrzeugen, anderseits wegen dem Benzinpreis, da viele deswegen schon um die 130 KM fahren. Für Super ca. 1,30 €, das waren nach alter Rechnung !! 2,54 DM !! Und billiger wird es in Zukunft nicht mehr werden, eher teuerer.
Dann fällt mir noch die Geschichte mit dem Porschefahrer ein, der mit 200 KM auf der linken Seite eine Vollbremsung machen musste, da vor ihm einer von der rechten auf die linke Seite raus fuhr. Das Gericht hat dem Porschefahrer eine Mitschuld (-haftung) aufgebrummt, da er wesentlich schneller war als die Richtgeschwindigkeit von 130 KM/h.
Gruß GL 64
wenn man schneller als 130km/h unterwegs ist, fährt man sowieso auf eigene Gefahr. Da kanns dann schonmal sein, dass man eine Mitschuld bekommt bzw. die Versicherung Probleme macht.
In der Verkehrsunfallstatistik steht Deutschland ja sehr gut da obwohls kein Tempolimit gibt. In allen Ländern hat sich gezeigt, dass ein Tempolimit nicht dazu beiträgt Unfälle zu reduzieren bzw. Unfalltote.
Jeder Verkehrsteilnehmer muss ein bisschen Verantwortungsvoll fahren, egal ob Landstraße, Stadt oder Autobahn. Wer verantwortungslos fährt, überholt z.B. auf der Landstraße riskant und es kommt zu einem Frontalzusammenstoß mit einem völlig unbeteiligten, da ist es egal ob Tempolimit 80 oder 100 war.
Genauso schauts doch auf der AB aus, wer verantwortungsvoll fährt brettert eben nicht bei dichtem Verkehr mit über 200km/h auf der linken Spur. Da hab ich persönlich einfach zuviel Angst, dass einer einfach auf meine Spur zieht. Wobei ich solche Leute nicht verstehen kann, man sollte sich schon vergewissern ob man wirklich auf die linke Spur wechseln kann und nicht erst rüberziehen und dann schauen, aus dem Grund fahr ich nur bei wirklich freier Bahn richtig schnell, weil ich keine Lust hab mich bzw. mein Auto zu schrotten nur weil irgend ein unfähiger anderer Autofahrer meint er muss ohne richtig zu schauen auf die linke Spur wechseln.
Wie ich schon in einem vorherigen Beitrag in diesem Thread geschrieben habe, ein verantwortungsloser Verkehrsteilnehmer wird auch durch ein Tempolimit nicht vernünftiger.
Mein Problem bei einem generellen Tempolimit ist einfach, dass man dann auch bei völlig freier Bahn nicht schneller als 130km/h fahren darf, es gibt doch selbst auf sonst Tempolimit freien AB Strecken Schilderbrücken mit diesen LED Schildern, wo dann bei Staugefahr oder dichten Verkehr sowieso das Tempo reduziert wird, also was soll dann bitte schön ein generelles Tempolimit, wo es die Situation erfordert wird durch solche Schilderbrücken sowieso der Verkehr geregelt und sonst gibts doch eh schon Tempobegrenzungen von meist 120km/h, warum gibts dann so eine große Diskussion, man spart so gut wie kein CO² ein, die Unfälle gehen nicht zurück, warum darf mans dann bei freier Bahn nicht auch mal laufen lassen, man muss ja nicht, wer gemütlich unterwegs sein will, soll sich eben rechts halten.
Viel wichtiger wäre wie ich schon geschrieben habe endlich mehr LKWs auf die Schiene zu verlagern und ein besseres Verkehrsmanagment um Staus zu vermeiden, es sind ja gigantische Zahlen wie lange jeder Deutsche im Durchschnitt im Stau steht und jede Menge CO² sinnlos in die Umwelt geblasen wird, wenn man Staus nur etwas reduzieren könnte wäre mehr gewonnen als mit einem generellen Tempolimit.
Halte bei der momentanen Verkehrssituation ein generelles Tempolimit - seien es 130 oder 140 km/h - für angebracht, vor allem bei zweispuriger Fahrbahn.
Momentan fahre ich zweimal pro Woche eine Strecke von ~300km BAB, meist ohne Beschränkung. Habe schon so viele Situationen gesehen, wo es wirklich haarscharf noch gutgegangen ist, wenn jemand hinter einem LKW mit knappen 100 km/h rausfährt und ihn überholen will. Auf der linken Spur fahren die meisten zwischen 140 und 170 km/h, manche deutlich drüber (auch wenn der Verkehr sehr dicht ist).
Da schließe ich mich also allen Vorrednern an, dass man durch ein Tempolimit die Differenzgeschwindigkeiten deutlich reduzieren sollte. Ich erlebe es nur äußerst selten, dass man auf der BAB wirklich (gefahrlos) unbeschränkt fahren kann.
Habe mal die Probe aufs Exempel gemacht und versucht, immer um die 120 km/h zu fahren, nur beim Überholen auch mal 140-160.
Ergebnis: Fahrzeit waren 2h 35min bei 5.8l/100km. Verbrauch also auf 300km etwa 17.5l.
Gleiche Strecke, flotter Fahrstil (sofern mit 80 PS möglich 😉), also sehr oft beschleunigt, überholt, Vollgas, etc.
Fahrzeit: 2h 10min bei 8.2l/100km. Also insgesamt knapp 25l.
Das Fahren mit 120 war jedenfalls deutlich stressfreier, bin total entspannt angekommen. Nicht so bei der "Raserfahrt".
Wenn ich dann noch die Kosten hochrechne: 7.5l pro Fahrt, 2mal pro Woch bei ca. 40 solcher Wochen pro Jahr: Sind 600l Super pro Jahr, also ~ 750 €.
Ist schon ein Argument... 😉
auf zweispurigen Autobahnen ist oft sowieso ein Tempolimit, hab ich ja schon geschrieben, mir ist es da dann auch zu gefährlich mit rießigem Tempoüberschuss an den rechts fahrenden vorbei zu fahren, weil es leider viele gibt die einfach rüber ziehen.
Warum kann man dann auf solchen Autobahnabschnitten nicht einfach ein Tempolimit setzen und schon ist die Situation entschärft und auf drei spurigen Autobahnen kann dann jeder sein Tempo selbst wählen, wer schnell fahren will soll schnell fahren und die Mehrkosten tragen und wer gemütlich und entspannt fahren will soll das eben auch tun, nur halte ich ein generelles Verbot für Schwachsinn, was Objektiv keine Vorteile hat, sondern nur wieder zur Abzocke und neuer Geldeinnahmquelle des Staates dient.
Inwiefern ist ein Tempolimit Abzocke vom Staat?
Dadurch dass damit doch einiges an Sprit eingespart wird, verzichtet der Staat doch auf Einnahmen à la Mineralöl- und Öko-Steuer?
Ich denke schon, dass durch eine Tempo-Obergrenze sehr viel an Benzin/Diesel eingespart werden kann.
Hat da wer vernünftige Zahlen dazu? Würde mich sehr interessieren...
Na klar!!!
Diejenigen, die einen Kleinwagen haben oder einen kleinen Motor wollen denen ein Tempolimit aufzwingen, die schneller fahren können und wollen....
Zitat:
Original geschrieben von golf-fahrer
Na klar!!!
Diejenigen, die einen Kleinwagen haben oder einen kleinen Motor wollen denen ein Tempolimit aufzwingen, die schneller fahren können und wollen....
So sehe ich das auch... Diejenigen die nur 120km/h fahren wollen, sollen dies doch auch tun und uns Schnellfahrer in Ruhe lassen!
PS: Gewöhnt euch mal daran den Rückspiegel zu benutzen, bevor ihr mit 120km/h euch vor einen mit 200km/h ankommenden auf die linke Spur setzt 😁
MFG Markus
Zitat:
Original geschrieben von golf-fahrer
...Diejenigen, die einen Kleinwagen haben oder einen kleinen Motor wollen denen ein Tempolimit aufzwingen, die schneller fahren können und wollen...
Manchmal ist die Wahrheit erschreckend einfach. Das gesamte Thema in einem Satz zusammengefasst 🙂
MfG
roughneck
Zitat:
Original geschrieben von golf-fahrer
Na klar!!!
Diejenigen, die einen Kleinwagen haben oder einen kleinen Motor wollen denen ein Tempolimit aufzwingen, die schneller fahren können und wollen....
Es ist mir total egal ob du 300 oder 60kmh oder auf der Autobahn fährst, wenn du das nur mit einem Fahrzeug tust das nicht auch MEIN Klima verpestet.
Ist zwar überspitzt formuliert, aber genau das trifft es. jeder denkt für sich und nicht weiter. Klar ist es immer auch eine ideologische Sache, aber wenn ich sowas schon lese könnte man vor lauter Ignoranz die Krise kriegen.
Zitat:
Original geschrieben von cancer33
Es ist mir total egal ob du 300 oder 60kmh oder auf der Autobahn fährst, wenn du das nur mit einem Fahrzeug tust das nicht auch MEIN Klima verpestet.
Nichts für ungut, aber du fährst auch nicht grade das sauberste Fahrzeug 😉