Steuerkette VS Zahnriemen

Hallo,

wie ja bekannt ist, nutzen einige Hersteller den Zahnriemen andere die Steuerkette. Auf den ersten Blick, sollte die Steuerkette ja besser sein, da es nicht gewechselt werden muss bzw erst recht spät.

Was sind genau die Vorteile und Nachteile, und warum wechselt nicht jeder Hersteller auf Steuerkette?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Steuerketten brauchen um den Kettenkasten, längere Zylinderköpfe.

--> Warum denn das ? Es braucht den Kettenkasten, das wars. Und der ragt auch nicht mehr hervor wie die Zahnriemenräder.

Bsp. siehe hier

Zitat:

Mit Longlife-Öl, kann bei viel Kurzstrecken
in den Kettenlaschen eine Wasserstoffversprödung zum Kettenriss führen.

--> Wie ein Motorenöl zur Wasserstoffverspödung eines Werkstoffes führen soll ist mir ein chemisches Rätsel, könntest du dieses bitte auflösen ?

Zitat:

Steuerketten benötigen eine Halbierung der Motordrehzahl über geschmiedete Zahnräder.

--> Wieso das denn ? Ich kenne keinen Motor, der dies hat.

Bsp. für einen Trieb

Zitat:

Steuerketten benötigen geschmiedete, gefräste Kettenräder.

--> ja, auf die eine oder andere Art werden Zahn- und Kettenräder hergestellt. Was glaubst du wie Zahnriemenräder hergestellt werden ?

Zitat:

Steuerketten benötigen intelligente Kettenspanner und Gleitführungen.

--> Wenn ein Kettenspanner intelligent ist, hat sich die Definition für "Intelligenz" seit meiner Schulzeit erheblich abgesenkt ...... was mich nicht weiter wundern würde. 😉

Zitat:

Bei viel Kurzstrecken, bessere Motoröle fahren, Ölwechselintervall verkürzen

--> das empfiehlt sich für alle Motoren.

Zitat:

Bei guter Pflege und Langstrecken halten gute Steuerketten ein Motorleben.

.... und darüberhinaus.

Gruß SRAM (Zahnriemenhasser)

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Ahja ok.
Sieht jetzt auf den Bildern nicht übermässig klein aus.
Mein A4 hatte glaub ich aber größere Zahnscheiben.

Die NW - Scheibe hat fast den gleichen Durchmesser, wie der zierliche Motorblock tief ist, irgendwo gibt es da womöglich Grenzen, denn es muss bekanntlich ja immer 2:1 (KW / NW) übersetzt werden, und eine ZR - Abdeckung, welche über den Motor hinausragt, sieht auch nicht so toll aus.

Es ist immer ein Kompromis.
Bauraum spielt eine Rolle, Nebenaggregate auch, die müssen ja auch noch Platz haben.
Dazu wiegt das auch alles und kostet Geld, da versucht man immer kleiner zu bauen.

Es gibt aber auch noch mehr Parameter die mit reinspielen können, Gummimischungen, Zahngeometrien etc.
Es liegt meiner Ansicht nach aber nicht am Alter des Riemens dass der so aussieht sondern an einer suboptimalen Auslegung. Repräsentativ ist es meiner Erachtens nach nicht.

Zitat:

@CrankshaftRotator schrieb am 16. Dezember 2016 um 21:38:46 Uhr:


Ich hole das Thema mal wieder hoch für ein paar Bilder. Neulich haben wir mal die Zahnriemen an unseren Firmenfahrzeugen begutachtet, sie sind von Baujahr Ende 2011. Im Bild erkennt man gut den Zustand. Das nenne ich russisches Roulette, ein Wunder, dass es die Motoren nicht zerlegt hat. Das alles genau zum Zeitpunkt, an welchem ein Tausch empfohlen wurde (120.000 km / 5 Jahre)...

Danke für die Bilder.

Wieviele km hat das Fahrzeug in den 5 Jahren runter?

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Kann nur empfehlen, bei jedem Ölwechsel auch mal einen Blick auf den (die) Zahnriemen zu werfen. Da hätte man so ein Problem schon viel eher erkannt.

Grüße

Zitat:

@gobang schrieb am 18. Dezember 2016 um 05:41:16 Uhr:


Wieviele km hat das Fahrzeug in den 5 Jahren runter?

Wurde bereits geschrieben: Alle Fahrzeuge haben die Anzahl an Kilometern runter, bei welchem der Tausch vorgeschrieben ist.

Nur blöd wenn man ein aktuelles "Belt in Oil" System zu kaufen bekommt und man den Zahnriemen, ohne weiteres, nicht mehr Begutachten kann. Intervalle von über 200.000km und 10Jahre werden dort realisiert. (Ford) Dort musst du den Riemen vertrauen. Der Nachteil an dieser Angelegenheit ist, das dich ein Zahnriemen nicht warnt bevor er platzt.

Wie man hier (S.14 rechts oben) nachlesen kann, ist zumindest beim Focus 1.0 EB der Vorteil des in Öl geführten Zahnriemens gegenüber eines herkömmlichen, dass er wartungsfrei ist.
Somit wäre mir ein in Öl geführter Zahnriemen immer lieber als ein klassischer.

Zitat:

@RtTechnik schrieb am 19. Dezember 2016 um 10:04:30 Uhr:


Nur blöd wenn man ein aktuelles "Belt in Oil" System zu kaufen bekommt...

Man bekommt nicht etwas zu kaufen, sondern man bekommt, was man kauft. Es ist im Zeitalter des Internets sehr einfach möglich, sich über konstruktive Feinheiten zu erkundigen.

Zitat:

@gobang schrieb am 19. Dezember 2016 um 16:09:52 Uhr:


Wie man hier (S.14 rechts oben) nachlesen kann, ist zumindest beim Focus 1.0 EB der Vorteil des in Öl geführten Zahnriemens gegenüber eines herkömmlichen, dass er wartungsfrei ist.

Naja, ich weiß nicht, ob man einem analphabetisch veranlagten Ingenieur diesbezüglich vertrauen sollte? 😁

Zitat:

@gobang schrieb am 19. Dezember 2016 um 16:09:52 Uhr:


Wie man hier (S.14 rechts oben) nachlesen kann, ist zumindest beim Focus 1.0 EB der Vorteil des in Öl geführten Zahnriemens gegenüber eines herkömmlichen, dass er wartungsfrei ist.
Somit wäre mir ein in Öl geführter Zahnriemen immer lieber als ein klassischer.

Auch, wenn es in dem Link als toller Vorteil ölgebadeten Zahnriemens verkauft wird: Ist ein Zahnriemen nicht immer wartungsfrei? Meine zumindest brauchen keine Wartung, nur ab und an (alle 120.000 km sowohl beim TDI als auch beim Otto) einen Wechsel.

Zitat:

@RtTechnik schrieb am 19. Dezember 2016 um 10:04:30 Uhr:


Nur blöd wenn man ein aktuelles "Belt in Oil" System zu kaufen bekommt und man den Zahnriemen, ohne weiteres, nicht mehr Begutachten kann.

Ein Zahnriemen hat noch nie wirklich "optisch" gewarnt. Der Riss ist die erste und zugleich letzte Warnung eines Motorlebens. Ohne das Ding so sehr zu biegen (guckt dir den Radius auf den Photos an), wären die "Rillen" nie zu erkennen gewesen. Dass der total spröde ist lässt sich leider erst nach dem Ausbau durch starkes Biegen feststellen.

Zitat:

@GaryK schrieb am 19. Dezember 2016 um 20:20:01 Uhr:


Ohne das Ding so sehr zu biegen (guckt dir den Radius auf den Photos an), wären die "Rillen" nie zu erkennen gewesen.

In diesem Fall war bereits die Biegung der Zahnriemenräder ausreichend. Schau Dir mal die Bilder an, man erkennt es gut.

Stimmt, Bild 2 ist deutlich - hatte Bild 1 im Kopf. Im Bekanntenkreis hatte ich von einigen gerissene Riemen gehört, aber noch keinen, der zuvor irgendwie "auffällig" gewesen ist. Das war nicht 5 vor 12, das war 5 Sekunden vor 12.

Nach 9 Jahren und 115tkm sah der ZR (und die Wapu) bei meinem Audi noch gut aus, beim 2.0TFSI von meinem Neffen mit ähnlichem Bj/km ebenfalls.

Vorgesehenes Wechselintervall ist bei 180tkm ohne Zeitbegrenzung.

Insofern finde ich die Unterschiede zu den Bildern hier schon beachtlich.

Zitat:

@gobang schrieb am 19. Dezember 2016 um 16:09:52 Uhr:


Wie man hier (S.14 rechts oben) nachlesen kann, ist zumindest beim Focus 1.0 EB der Vorteil des in Öl geführten Zahnriemens gegenüber eines herkömmlichen, dass er wartungsfrei ist.

Es gibt nichts an einer "Maschine", was wartungsfrei ist. Schon garnicht an einem Auto. Ok, die Seitenscheiben vielleicht...

Es gibt nur jenes, daß die Hersteller es irgendwann nicht mehr interessiert. Es gibt auch keine wartungsfreie Ketten. Die längen sich auch in einem Benz auch mal vor 200Tkm. Wenn sie nicht reißen... (1x gehabt im Diesel)

Die im Öl arbeitenden sollten eigentlich alle 200-220Tkm gewechselt werden. Das ist eine ordentliche Spanne, aber eben nicht wartungsfrei.
Dem unten aufgeführten nach, würden wir sie dann alle 180Tkm wechseln. Also, beim 1.0 Ford, 1x mal 😉 Eine Entwicklung die man wohl begrüßen kann.
Wobei ich mich noch nicht umgeschaut habe wie es mit dem Arbeitsaufwand gegenüber einem klassischen Zahnriemen aussieht.

Wenn die Intervalle bei ~200Tkm liegen, hat die Kette eh schon auf der ganzen Linie verloren (wegen dem Betreff hier). Bis dahin müßen auch schon 2 von 5 Ketten gewechselt werden. Wenn nicht gar 3 von 6 bei neueren Kisten 😉 Wenn man dann mit dabei ist, ist das ein RIESEN Spaß, wenn die Kette hintenliegend ist. Und das ist sie meist jetzt, egal welcher Autobauer.
Da läufts einem egal wie gutem Mechaniker gleich kalt den Rücken runter, wenn er diesen Auftrag hört 🙂

@RtTechnik
Man kann den Zahnriemen einschätzen, wenn man es abnimmt und "nach außen" wölbt. Wenn es eingebaut ist, sieht man fast nie, ob schon was dran ist. Wenn man einen ZR nach 120Tkm also ausbaut um sich den anzuschauen, ob er die 180Tkm noch hinbekommt, kann man ihn vom Arbeitsaufwand her an sich auch gleich wechseln 😉
WOBEI, die Bilder sind wirklich der Hammer und widerspricht dem 🙁 Ich hab sowas aber NOCH NIE bei den Conti-Riemen gesehen, daß die auf der Oberseite vor 150Tkm Risse haben.

Hier in der Truppe werden ZR samt Umlenkrollen, Spannern, Keilrimen, Wasserpumpen und dem Freilauf der Lichtmaschinen (ich habs letztens leider verpeilt, jetzt nicht mehr 😉) alle 120Tkm bis 140Tkm gewechselt. Egal was die Hersteller sagen. Und es gab NIE Stress mit ZR. Beste wo gibt 😉

Leider, leider erzeugt so ein Wechsel beim Freundlichen keine Freude in der Hosentasche. Ist immer ein Argument, aber wer fährt damit nach >120TKm noch zur Vertragswerkstatt??

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