Steuerkette übersprungen

Audi A4 B8/8K

Hallo,
ich brauche eine Einschätzung von Experten. Mein Fahrzeug: Audi A4 B8, Erstzulassung August 2009, 1798 cm3, 88kw per Abt auf 155kw getuned im August 2013. Kilometerstand ca. 70 000, keine agressive Fahrweise, regelmäßige longlife Inpektionen durch eine Vertragswerkstatt.

Freitags Leuchtete die Abgaskontrolleuchte beim Starten gelb auf und ging icht mehr aus. Das Fahrzeug startete kaum spürbar verzögert, lief aber ruhig ohne Leistungsverlust. Bin gemütlich nach Hause gefahren. Habe am nächten Tag in der Vertragswerkstatt angerufen um zu erfahren, ob ich mit dem Fahrzeug weiter fahren darf. Bin dort vorbeigefahren, der Fehlerspeicher wurde ausgelesen. Ich bekam die Information, dass ein Fehler sporasisch nur ein mal aufgetreten sei und es könne sein, dass sich die Steuerkette gelängt hätte. Das sei nicht schlimm. Der Fehler sei nun gelöscht, wenn das Lämpchen wieder leuchten würde, müßte ich einen Termin ausmachen, um danach schauen zu lassen. Das Fahrzeug wurde vom Mitarbeiter aus der Werkstatt auf den Parkplatz gefahren. Dort habe ich es angelassen und das Lämpchen war beim 1 m rückwärts fahren sofort wieder an. Ich habe eingeparkt und bin sofort wieder in die Werkstatt und habe gesagt, dass das Lämpchen wieder an ist. Es wurde ein Termin vereinbart. Ich habe explizit gefragt, ob ich so fahren könne. Mir wurde versichert, dass das gar kein Problem sei und nichts passieren könne, so lange Warnleuchten nicht rot leuchten und der Motor normal läuft. Ich habe noch mal nachgefragt warum dann in der Betriebsanleitung steht , dass man sofort in die Werkstatt muss. Mir wurde gesagt, dass die übertreiben würden. Ich bin dann 3 Tage je 40km pro Tag gefahren bis auf das kaum spürbare verzögerte Starten ohne Auffälligkeiten. Am 4. Tag leuchtete dann zusätzlich die Warnleuchte EPC während der Fahrt auf und das Auto begann zu vibrieren. Da mir gesagt wurde, dass gelbe Leuchten unbedeutend sind, bin ich die 10km schinend nach Hause gefahren. Ich habe das Auto dann stehen gelassen und bin auf mein Zweitfahrzeug umgestiegen. Als ich dann morgens zum vereinbarten Termin fahren wollte, sprang der Audi nur kurz an und ging sofort wieder aus. Ich habe ihn noch 2 ml angelassen, wieder das gleiche Ergebnis. Schlußendlich wurde das Fahrzeug abgeschleppt. Nach einem Tag wurde ich telefonisch informiert, dass die Steuerkette übersprungen sei und 2 Ventile oben stünden und ein Totalschaden des Motors vorliegen würde. Der Schaden würde sich auf ca. 9000 - 10000 € belaufen. Die Abschleppkosten müsse ich wahrscheinlich selbst tragen, da beim getunten Auto die Mobilitätsgarantie bei einem Motorschaden nicht gelten würde. Sie würden sich um Kulanzregelungen kümmern. Da es ein getunter Motor ist, könne sein, dass weder Audi noch Abt Kulanz gewähren. Genaueres erfahre ich am Montag.

Um mitreden zu können hätte ich gerne die Einschätzung der Experten hier im Forum:

1. Ist das Längen der Steuerkette eine Vorform des Überspringens? Also hat sich dadurch ein drohendes Überspringen angekündigt? Überspringen gelängte Ketten häufiger?

2. Hätte man mir sagen müssen, dass ich mit diesem Fahrzeug bei orange leuchtender Abgaswarnleuchte und gelängter Kette nicht mehr fahren soll, bis der Schaden geprüft bzw. behoben ist?

3. Ist das Längen wirklich eine mögliche Folge des Tuning?<br><br>Meine Einschätzung: Ich war extra in der Werkstatt um zu wissen, ob ich ohne Risiko eines größeren Schadens weiter fahren kann. Hätte man mir gesagt, dass ich nicht fahren soll, hätte ich das Fahrzeug stehen lassen, (vor allem da ich durch ein Zweitfahrzeug nicht auf das Auto angewiesen war) wäre der große Schaden gar nicht erst entstanden.

Wenn die übersprungene Kette nicht Folge des Tuning ist müsste auch das Abschleppen in der Mobilitätsgarantie enthalten sein.

Ich denke, dass ich die Reparatur einer gelängten Kette zu tragen habe, der Rest aber Verschulden einer nicht sach- und fachgerechten Beratung der Werkstatt ist.

Vielen Dank im Voraus

16 Antworten

An diese Kulanzaktion wirst du dich nicht anhängen koennen da bei dir auch nicht die Kette sondern ansich "nur" der Spanner das Problem sein wird. Die Reparatur dürfte wohl selbst wenn du Kette und Gleitschienen mitwechseln lässt die 1000 Euro nicht übersteigen und daher sehe ich bei 6 Jahren Fahrzeugalter eher schwarz in Sachen Kulanz. Aber Fragen kostet ja nichts.
Ich würde das Fahrzeug zur Sicherheit auch nicht mehr bewegen. Gibt der Spanner so weit nach das die Kette beim Start nicht nur rasselt sondern überspringt hast du einen Motorschaden.

Zitat:

@vampsoftchef schrieb am 11. August 2015 um 17:15:54 Uhr:


Hallo,

nach 6 Jahren und 88.000km macht der Motor beim A4 (1.8 TFSi) im Kaltstart kurze Rasselgeräusche. Der Freundliche konnte keinen Fehler auslesen (nichts abgelegt), aber es würde wohl ein Kettenschaden vorliegen.

Das Fahrzeug ist 1. Hand und hat jeden Service bei AUDi gemacht, daher ein lückenloses Serviceheft.
Meine Frage wäre, was ihr für Erfahrungen bei 6 Jahre alten AUDis gemacht hab bezüglich der Kulanz?

Dass bei der Steuerkette ein Materialfehler/Produktionsfehler vorliegt, hat VW ja schon bestäigt. Aber mich macht z.B. das Interview hier stutzig: http://www.handelsblatt.com/.../6505670.html

Dort steht, dass sich VW kulant zeigen wird und alle Fahrzeuge bis 100.000km bekommen den Schaden vollsrtändig ersetzt.

Nun überlege ich wie ich reagiere bei abgelehnter Kulanz bzw. wenn mir mein Händler 25% anbietet?

MfG Andy

[Von Motor-Talk aus dem Thema 'AUDI A4 (BJ 2009) 1.8 TFSi: Steuerkette macht Geräusche (Kulanzantrag / Garantie)' überführt.]

Der verlinkte Artikel bezieht sich auf den 1,4 l TSI-Motor, der weit häufiger mit Motorschäden durch defekte Steuerketten auffällig wurde, insofern hinkt der Vergleich, zumal außerdem in deinem Fall die Konzernmarke Audi der Hersteller ist.

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