Steuerkette minderwertig - der Kunde zahlt

Mercedes C-Klasse W204

Steuerkette Mercedes kaputt – Einzelfälle oder serienmäßig eingebaut ?

Jedes Auto geht irgendwann einmal kaputt. Vier Autos (keinen Mercedes) habe ich bis zum 10. Autolebensjahr (nach der Erstzulassung) oder länger gefahren, bevor sie erste Mängel aufwiesen, die nicht zu dem gewöhnlichen Verschleiß zählen.

Seitdem habe ich insgesamt drei Mercedes Benz als Jahreswagen erworben. Alle drei Fahrzeuge wiesen nach Ablauf der gesetzlichen Gewährleistungsfrist von zwei Jahren außergewöhnliche Mängel auf. (W245, W246, W204)

Einer dieser Mängel war sehr kostspielig und heißt „Steuerkette kaputt“ beim W204. Hierzu halte ich zwei Aspekte für besonders merkwürdig:

Zum Ersten:
Als ich dem Chef einer Fachwerkstatt (ca. 10 Mitarbeiter) die Symptome

„Mercedes“,
„4 bis 5 Sekunden Anlasser beim Starten betätigen“ und
„gelbe Warnleuchte Motordiagnose ist an, während der Motor läuft“

erläuterte, sagte dieser spontan, ohne zu zögern, dass es die Steuerkette sein könnte. Nach der anschließenden Untersuchung mit den entsprechenden Geräten bestätigte er die Diagnose und teilte mir dabei mit, dass er „die Ersatzteile dafür schon vor Ort“ habe. Er könnte sofort mit der Reparatur beginnen.

Zum Zweiten:
Ein Bekannter einer anderen Autowerkstatt bestätigte, „die C-Klassen und E-Klassen von Mercedes“ sind in den letzten drei Jahren sehr häufig mit diesen Fehlern in der ortsansässigen Werkstatt Kunden gewesen.

Mich beunruhigt, dass dies alles in einem Umkreis von 20 km festzustellen ist. Wie sieht es in ganz Deutschland mit dem Auftreten dieses Fehlers aus? Steuerketten sollen doch angeblich sehr lange halten. Ist es nur als eine Vielzahl von unglücklichen Einzelfällen zu bewerten oder wurden die Herstellkosten bei Steuerketten gering gehalten und der Fehler damit serienmäßig produziert?

1200 EUR für eine Steuerkette und einen neuen Nockenwellenversteller. Da ist bereits schon eine großzügige Kulanz mit eingerechnet. Trotzdem bin ich wütend.

Eine Firma, die zu ihren Fehlern steht, übernimmt die Kosten. Sie nutzt es nicht aus, dass die Garantie abgelaufen ist, um die Kosten ihrer produktionsbedingten Sparpolitik auf den Kunden abzuwälzen.

Vorstände erhalten ihre Tantiemen (Vergütungen) nach Gewinn. Das ist meiner Ansicht nach ein großer Fehler bei der Entlohnung. Eine Bezahlung unter Einbeziehung der „Reklamationsrate“ wäre sinnvoll. Die Anzahl und der Wert der Reklamationen müssten in die Tantiemen mit einfließen. Je weniger Reklamationen in der Anzahl und im Wert, desto höher die Tantiemen. Nur so hat ein Firmenboss auch Interesse an guter Qualität der Produkte.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@qwertzuiopasdfg schrieb am 23. Juni 2016 um 09:07:27 Uhr:


Die Steuerkettenproblematik trifft doch nur die 4 Zylinder, die 6 und 8 er haben eine Duplexkette. Wer mehr ausgibt bekommt auch mehr Qualität, wie überall.

Wer einen Mercedes kauft gibt schon "mehr" aus, spar dir deine Arroganz.

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Zitat:

@Nihilist79 schrieb am 23. Juni 2016 um 10:31:40 Uhr:



Zitat:

@Feinstauben schrieb am 23. Juni 2016 um 09:41:08 Uhr:


Wer einen Mercedes kauft gibt schon "mehr" aus, spar dir deine Arroganz.

Vor allem ist diese Aussage auch falsch, denn gerade von den M276 bzw. M278 ist diese Problematik hier im Forum gut dokumentiert.

Link

Genau, wenn beim 6er und beim 8er die falsche Motornummer unter der Haube ist, dann gute Nacht.....
Die verbrauchen mehr Kettenräder, als andere Benzmotoren Ölfilter.....

Die Suche auf C180 einzuschränken ist wohl etwas zu kurz gegriffen. Der C200 hat den selben Grundmotor, ebenso der C250. Und verbaut wurde der Motor auch im CLC, SLK, Sprinter und E-Klasse.

Kettenprobleme gabs aber auch bei anderen Motoren. (Wie auch bei VW)

Zu der Hochrechnung der statistischen Erfassung der Schäden:
Vielleicht habe ich da etwas bei einer Kritik nicht richtig verstanden, aber bei der Hochrechnung der Anzahl der Schäden würde ich etwas anders vorgehen:

Je größer der Umkreis und je mehr Werkstätten befragt werden, desto höher die Anzahl der Reparaturen.

Zu der geringen Anzahl der Beschwerden im Internet:

Bitte das Folgende nicht falsch verstehen: Dass viele Fahrer, die einen C180 oder anderen Mercedes besitzen, nicht im Internet ihre Meinung äußern, könnte daran liegen, dass sie sich in einer Altersklasse bewegen, die dieses Medium nicht nutzt. Das ist in keinster Weise gegenüber diesen Mercedesfahrern abwertend gemeint. Es sind die treuesten Mercedesfans. Sie zahlen und wollen keinen Ärger.

Das sehe ich anders, die Verteilung wird einigermaßen homogen und repräsentativ sein, denn genauso wie jammernde Besitzer das Medium nutzen, werden es auch zufriedene tun. da kommt es nicht drauf an, welches Auto es ist. Die C-Klasse ist sicher kein Nischenprodukt.

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Zitat:

@BenzNomore schrieb am 25. Juni 2016 um 08:07:21 Uhr:


Zu der Hochrechnung der statistischen Erfassung der Schäden:
Vielleicht habe ich da etwas bei einer Kritik nicht richtig verstanden, aber bei der Hochrechnung der Anzahl der Schäden würde ich etwas anders vorgehen:

Je größer der Umkreis und je mehr Werkstätten befragt werden, desto höher die Anzahl der Reparaturen.

Völlig richtig. Mit wachsendem Radius muss - gleichartiges Reparaturverhalten der Werkstätten vorausgesetzt - die Zahl der Reparaturen, bleiben wir jetzt mal beim Beispiel Steuerketten austauschen, quadratisch mit dem Radius zunehmen.

Steigt die Zahl der ausgetauschten Steuerketten linear oder vielleicht sogar leicht degressiv mit dem Radius, so liegt das Problem nicht nur bei den Steuerketten, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit an den Werkstätten im Zentrum des Kreises.😁

Lt. wiki für den OM651 (Diesel)
Zitat:

"Der Motor ist mit einer Simplex-Steuerkette (statt Duplex-Kette) ausgestattet, erhöhter Verschleiß der Steuerkette und/oder am Kettenspanner sind bei höherer Laufleistung zu verzeichnen. Der Tausch der Steuerkette ist recht aufwändig, da die Steuerkette auf der Getriebeseite verbaut ist."

Zitat-Ende.

Lt. der allseits bekanten "Fachzeitschrift" AB war im Gebrauchtwagentest in der Printausgabe auch von Problemen bei höheren Laufleistung der neuen Simplexkette die Rede....

VG
Wooky

Sudoku2013

Sehr gut.😁

Alles ist relativ und nichts hält ewig, auch kein Mercedes und dessen Steuerkette. Das weiß man entweder aus Einsicht oder mehr oder weniger leidvoller Erfahrung. Simplex-Ketten dürften weniger stabil als Duplex-Ketten sein, deshalb sind sie aber immer noch nicht "schlecht" oder die Motoren gar eine Fehlkonstruktion. Die Ketten müssen halt ab bestimmten Laufleistungen geprüft und ggfs. ersetzt werden, andernfalls sind die Stirnräder oder gar der ganze Motor hinüber. Irgendwann ist das übrigens auch bei Duplex-Ketten fällig. Bei Zahnriemen kenne ich es gar nicht anders, als spätestens nach ca. 5 Jahren oder um die 120.000 km zu wechseln (Benziner).

Verkaufspsychologisch erwiesen ist auch, dass die Erwartungshaltung des Käufers hinsichtlich Qualität und Standfestigkeit eines Produkts gerade dann umso höher ist, je höher der Kaufpreis eines Produkts im Verhältnis zum verfügbaren (Familien-)Einkommen ist.

Man kann seine Zufriedenheit als Käufer also deutlich steigern, indem man beim Ankauf finanziell deutlich unter seinen persönlichen Möglichkeiten ankauft, dafür das "gesparte" Geld mental "zurücklegt", um später völlig gelassen bleiben zu können, wenn einem bei ohnehin unumgänglichen Reparaturen die Rechnung präsentiert wird.

Absolut richtig.

Wenn ich beim Kaufpreis schon an meine max. Grenze gehe, bin ich natürlich entäuscht und verärgert,
wenn nach einem halben Jahr eine Rep. von z.b. 400€ fällig ist.
Die Erwartungshaltung ist bei vielen zu hoch gesteckt.

Das ein Benz etwas mehr kostet, hat nichts mit der viel besseren Qualität zu tun, sondern man zahlt auch für den Namen, Stern, den Zuschlag.
Wenn man einen Daimler fahren möchte, sollte man auch noch etwas Handgeld zur Verfügung haben, bei Bedarf.
Es ist wie mit einer Rolex. Herrenuhren dieser Marke, kosten im Einsteigerbereich zwischen 5-7000€.
Die sind aber nicht besser wie eine gute Seiko. Der Name, kostet hier das Geld und der Bekanntheitsgrad.
Eine Rolex kennt jeder, egal ob mit oder ohne Schulbildung.
Beim Benz ist es das Gleiche. In jedem Kuhdorf auf dem Planeten, erkennt man einen Daimler.

Vielen Glauben halt, wenn ich mir einen MB kaufe, dann habe ich ein Fahrzeug wo das ewige Leben hat.
Das ist halt nicht so, da es ein Massenprodukt ist. Ein MB ist bei weitem nicht vollkommen.

Bei der Steuerkette, sollte man alle 100tsd mal einen Blick drauf werfen (lassen) und wenn nötig, reparieren.
Ein Supergau ist damit vermeidbar und die Kosten bleiben im Rahmen.

Rein aus Interesse, was würde der Wechsel der Steuerkette beim OM651/bei den Benzinern kosten?

Zitat:

@BenzNomore schrieb am 25. Juni 2016 um 08:07:21 Uhr:


Zu der geringen Anzahl der Beschwerden im Internet:

Bitte das Folgende nicht falsch verstehen: Dass viele Fahrer, die einen C180 oder anderen Mercedes besitzen, nicht im Internet ihre Meinung äußern, könnte daran liegen, dass sie sich in einer Altersklasse bewegen, die dieses Medium nicht nutzt. Das ist in keinster Weise gegenüber diesen Mercedesfahrern abwertend gemeint. Es sind die treuesten Mercedesfans. Sie zahlen und wollen keinen Ärger.

Die Argumentation würde nur ziehen, wenn es hier entweder nur 20 Beiträge im Monat geben würde oder Kettenschäden abhängig vom Alter des Fahrzeughalters sind. Aber beides ist nicht der Fall und so läuft das Argument ins Leere.

Ich habe übrigens auch schon viel Schwachsinn in Werkstätten gehört. Zu meinen, dass da so eine Meinung nur wahr sein kann, das ist einfach Unsinn.

Zitat:

@mellissengeist schrieb am 25. Juni 2016 um 10:20:41 Uhr:


Absolut richtig.

Wenn ich beim Kaufpreis schon an meine max. Grenze gehe, bin ich natürlich entäuscht und verärgert,
wenn nach einem halben Jahr eine Rep. von z.b. 400€ fällig ist.
Die Erwartungshaltung ist bei vielen zu hoch gesteckt.

Das ein Benz etwas mehr kostet, hat nichts mit der viel besseren Qualität zu tun, sondern man zahlt auch für den Namen, Stern, den Zuschlag.
Wenn man einen Daimler fahren möchte, sollte man auch noch etwas Handgeld zur Verfügung haben, bei Bedarf.
Es ist wie mit einer Rolex. Herrenuhren dieser Marke, kosten im Einsteigerbereich zwischen 5-7000€.
Die sind aber nicht besser wie eine gute Seiko. Der Name, kostet hier das Geld und der Bekanntheitsgrad.
Eine Rolex kennt jeder, egal ob mit oder ohne Schulbildung.
Beim Benz ist es das Gleiche. In jedem Kuhdorf auf dem Planeten, erkennt man einen Daimler.

Vielen Glauben halt, wenn ich mir einen MB kaufe, dann habe ich ein Fahrzeug wo das ewige Leben hat.
Das ist halt nicht so, da es ein Massenprodukt ist. Ein MB ist bei weitem nicht vollkommen.

Bei der Steuerkette, sollte man alle 100tsd mal einen Blick drauf werfen (lassen) und wenn nötig, reparieren.
Ein Supergau ist damit vermeidbar und die Kosten bleiben im Rahmen.

Ich werde die Steuerkette gern nach weiteren 100 000 km kontrollieren lassen, .... wenn sie so lange hält.

Tue dir keinen Zwang an, ich werde es sicher nicht tun, genauso wie 99% aller anderen und 99% werden mit der Strategie gut fahren.

Meine Frau und ich dürfen ein W204 und ein C204 unser Eigen nennen (Laufleistung je ca. 45.000) bisher keine gravierenden Mängel. Die 3er BMWs, die wir vorher gefahren sind, hatten da schon größere Reparaturen bei der Laufleistung.

Zuverlässiges Auto ? Mercedes

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