Steuerkette gesprungen A6 4,2 fsi
Hallo Zusammen,
ich bin neu hier und möchte gern über meine Studentenversion eines Steuerkettenwechsels berichten. Ich hoffe das macht man so als neuen Thread. Wenn nein, verzeiht, ich bin neu hier.
GEPLÄNKEL:
Ich habe mir vor kurzer Zeit einen A6 4f Allroad mit 4,2 FSI gekauft da ich mir als Student damit praktisch einen Traum erfüllt habe. Das Teil hat praktisch Vollausstattung inkl. Rost und allem aber ich schraube ja gerne.
Beim Kauf gabs kein Rasseln, keine Relevanten Fehlercodes, Probefahrt war Problemlos überfahrt (480km) ebenfalls hervorragend.
Nächster Morgen zum anmelden ebenfalls zwei mal zum Amt ohne Probleme, zwei Stunden später dann jedoch zuerst die MKL und nach dem Fehlercode löschen schlechter Motorlauf und G28 und G301 waren unplausibel zueinander (P0019), dazu Fehlzündungen auf Zyl. 5,6,8.
FEHLERSUCHE:
zuerst habe ich das KFZ stehen lassen, da ich eine gesprugene Kette befürchtet habe und nicht Riskieren wollte, dass meine Ventile und Kolben ein Speeddate haben.
Dann das ganze Internet durchsucht und ohne den Motor zu starten, gibt es nur die möglichkeit, die Ventildeckel abzunehmen und Mechanisch die Steuerzeiten zu Prüfen.
Also das Zeug für 20€ auf ebay bestellt, Kurbelwelle auf OT gedreht ( meine OT Markierung war weg das hat ewig gedauert ) und siehe da. Bild Eins und Zwei.
Damit war mein Schicksal erst einmal klar. Daraufhin jedoch, habe ich hier im Forum gelesen, dass ein defektes Magnetventil derartigen Motorlauf ebenfalls verursachen kann. Also Magnetventil raus, und siehe da ein Sieb hatte sich wie im Forum beschrieben im Ventil verkeilt ( Bild Drei ). Jedoch war dies vermutlich nur ein Paralleler oder Folgefehler, da die Steuerzeiten offensichtlich nicht gepasst haben.
EINKAUF:
Jetzt hatte ich das Problem, dass meine Finanziellen mittel eine Reparatur bei Audi ( welche mir mit allem komplett 7400€ nannten ( frechheit sowas )) nicht zuliesen. Also habe ich mich mal Informiert und erkundigt.
Die Firma Febi Bilstein hat mir dann jedoch via Kundensupport zugesichert, dass der von ihnen lediglich vertriebene Steuerkettensatz, welcher hierfür Notwendig ist AUSSCHLIESLICH von IWIS Hergestellt wird. Soviel zum "Febi Schrott" von dem manche hier im Forum reden. Habe den Satz für 378€ günstig bekommen und tatsächlich. Die Ketten sind alle von IWIS, ein Spanner von IWIS, die drei anderen von INA und zwei Gleitschienen von Febi. Bild Vier und Fünf.
Dichtungen alle ausschließlich von Elring, Magnetventil von Continental ( ehemalig VDE ), Schrauben Original bei Audi.
Gesamtkosten ohne Standartwerkzeug ca. 500€. Spezialwerkzeuge ca. 50€
Daraufhin hatte ich erst einmal Prüfungsphase ( wie gesagt Student ) und habe bis gestern kaum etwas gemacht.
Das ist Teil 1, ich werde Fortsetzungen schreiben bis das Schiff fährt oder stirbt.
Großen lieben Dank geht auch noch @Friedl84 für deine Hilfe.
Ähnliche Themen
46 Antworten
So wirklich nen Grund sehe ich eigentlich nicht dafür, dass die Steuerzeiten derartig raus waren auf der einen Seite. Sind sie es vielleicht gar nicht und das war ein Effekt durch Rückwärtsdrehen (zusammngedrückter Spanner) und/oder nicht verriegelter Nockenwellenversteller?
Ein Überspringen halte ich bei intakten Gleitschienen eigentlich fürs ausgeschlossen, die kurzen dicken Ketten längen sich auch kaum.
Was für ein Baujahr/KM-Stand ist es eigentlich?
2007 mit 232tsdkm
naja derartig raus... es war ein Zahn gesprungen. Ich habe jedoch videos dazu wo ich etwas mit der kette spiele, da war ( bevor wir an der KW gedreht hatten ) echt viel spiel drin... Ich verstehe nur ehrlich gesagt bis jetzt nicht ganz wie eine Steuerkette nach VORNE in drehrichtung springen kann??
Die einzige erklärung welche sich mir so bietet ist, dass die Kette gesprungen ist wenn man von der Motorlast geht, da der Kettenspanner nur in Zugrichtung spannt. Oder evtl. ist der Spannkolben defekt? ich konnte den sehr leicht eindrücken und das Öl kam vorne am Zylinder raus aber da bin ich tatsächlich mit meinem Latein am Ende sorry.
Wenn da jemand Erfahrung/ Wissen seinerseits einbringen kann wäre ich sehr dankbar, ich baue lieber etwas bei dem ich nicht nur weiß wie man es baut, sondern auch wie es funktioniert...
Kann eigentlich fast nicht passieren, die Spanner sind ohne aktiven Öldruck tagsächlich recht labberig. Ich denke hier war dann eine ganz dämliche Kombination aus einer im Startmoment schwächelnden Kette und eines sich durch aufbauenden Öldrucks und klemmenden Magnetventils sich drehenden Nockenwellenverstellers Schuld. Fehlerauslöser hier eben das Magnetventil.
Vermutlich kannste das Ventil neu machen, die Steuerzeiten richtig stellen und noch mal 100000km auf den Kettentrieb fahren. Aber wenns schon mal offen ist, macht das ja auch kein Sinn 😁
Hmm ja vermutlich, Ketten und so habe ich ja schon alles neu gekauft, genau wie das Magnetventil.
Der Motor hatte ja auch beim Kaltstart überhaupt nicht gerasselt davor. Das kam Urplötzlich.
Und gesprungen ist sie vermutlich wie du meinst beim Kaltstart am nächsten Morgen nachdem die Kette gesprungen war. Der Motor lief dabei auch nur für 1min, seitdem nie wieder. Aber deine Theorie ist bisher tatsächlich die beste^^
Mich würde mal interessieren wie tief die Laufschienen eingelaufen sind.
Manchmal sieht man da riesige Spuren, manchmal gar nicht. Manchmal sind die Gleitschienen komplett schwarz durch Alterung, manchmal sehen sie fast aus wie neu (wie bei dir, die sind ja noch echt schön hell).
Ich denke, das ist stark davon abhängig welche Öle über die Jahre gefahren wurde...und vermutlich noch stärker, wie hoch die Öltemperaturen im Durchschnitt waren (Stichwort Weichmacher aus den Schienen "brutzeln"😉.
Generell haben die V10 ja eher noch weniger Probleme mit der Kette, obwohl der Kettentrieb 1:1 identisch ist. Dafür laufen die Nockenwellen ingesamt durch die 5. Zylinderreihe gleichmässiger und die Ölfüllmenge ist deutlich höher und damit die Temperaturen niedriger.
Kann man echt ne Wissenschaft draus machen.
also mit Digitaler Schieblehre bekomme ich keinen genauen Wert. Das ist eher interpretationssache. Irgendwas zwischen 0 und 0,05mm... Hart und spröde sind sie aber.
Das ist ja nahezu nichts, vom Materialabtrag her geht da noch mal die selbe Laufleistung.
0,05 ist ein Traumwert. Die Gleitschienen sind definitiv hinüber. Immerhin hast Du wenigstens Glück gehabt. Deine Kolben und Ventile haben keinen Crashtest absolviert.
Teil 5:
anteskriptum:
Heute kamen zwei Freunde zum Helfen vorbei.
Im Prinzip haben wir Stundenlang die Dichtflächen geputzt. Ansonsten haben wir nur die Ölwanne und Sieb abgenommen und Steuerketten eingesetzt.
Jedoch sollte ich mir definitiv einen Lottoschein kaufen gehen. Da haben wir die Ölwanne abgenommen und nach spähnen mit einem Magnet gerührt. Machten Witze über eine Schraube die wir gleich rausziehen und so. Dann zieht mein Kollege da wirklich eine raus, zuerst lachen wir aber nachdem wir abgeklärt hatten dass niemand von uns Deppen die da rein hat sehen wir dass die doch wirklich vom ÖLsiebstutzen fehlte....
Ich glaubs bis jetzt noch nicht. Hier ein "Video" dazu:
https://youtube.com/shorts/qFxt_S8dL9U?feature=share
Und ein bisschen spaß:
https://youtube.com/shorts/k_v1syaxmlM
Das Ölsieb jedoch war bis auf zwei Silikonstückchen top. BILD 1.
Danach die Ölwanne mit neuer Dichtung ( BILD 2 ) unter den korrekten Vorgaben wieder Montiert. BILD 3.
Danach ging es mit den Steuerketten weiter. Die Dichtungen unter den Spannern sollen wohl trocken aufgelegt werden. Danach die Ketten eingefügt, Spanner rein, Nockenwellenversteller in selber Position wie vorher Montiert. Bis auf den Nockenwellenversteller der rechten Bank, welche gesprungen waren. Diese haben wir einen Zahn weiter montiert damit die Stellung zur Nockenwelle gleich bleibt.
Die Nockenwellensersteller schraubt man zuerst ganz leicht ein während der OT Dorn fest in der KW steckt und die OT Brücken auf den Nockenwellen fest sind (25NM).
Dann zieht man den Spannerstift des Steuerkettenspanners.
Das macht man danach auch auf der rechten Bank.
Dann setzt man auf der LINKEN Bank das Speizalverkzeug (T40079) zum NWV verstellen an dem EINLASSNOCKENWELLENVERSTELLER an, Spannt diesen IM UHRZEIGERSINN mit 40NM vor und zieht dann mit einer zweiten Person den AUSLASSNOCKENWELLENVERSTELLER mit 60NM an.
Weiterhin hält man die Vorspannung an der Einlassnockenwelle und zieht DANACH den EINLASSNOCKENWELLENVERSTELLER mit 60 NM an.
Danach geht man zur RECHTEN Bank und setzt hier jedoch das Spezialwerkzeug and dem AUSLASSNOCKENWELLENVERSTELLER an, spannt diesen mit 40 NM vor und zieht dann mit einer zweiten Person den EINLASSNOCKENWELLENVERSTELLER mit 60NM AN.
Weiterhin hält man die Vorspannung an dem AUSLASSNOCKENWELLENVERSTELLER und zieht DANACH den AUSLASSNOCKENWELLENVERSTELLER mit 60NM an.
Dann nimmt man die OT Brücken von den Nockenwellen, lässt jedoch den OT Dorn in der KW und zieht die Nockenwellenverstellerschrauben mit 80NM und 90Grad Drehwinkel endgültig Fest.
Zuletzt benetzt man alle Gleitschienen mit Öl und dreht die KW mindestens zwei mal im Uhrzeigersinn und achtet ob Ventile aufsetzen.
!Hier muss EXAKT so gearbeitet werden mit neuen Schrauben sonst leuchtet direkt wieder die MKL beim starten!
!Die Nockenwellenverstellerschrauben längen sich mit 2 Zehntel, also unbedingt ersetzen!
Jedoch ist mir dabei ein mallheur passiert. Ich Depp habe zwei Nockenwellenverstellerschrauben gekauft. War von audi so vorgegeben. Da ich jetzt nun wohl bis Dienstag ohnehin nicht viel machen kann werde ich einfach nochmals neue Bestellen und diese nochmals verbauen. Ca. 12,40€ für alle vier von Audi.
Das wars auch schon für heute. Womöglich kommt ein zwei Tage nichts da ich auf Teile warte und auch wenig Zeit habe. Die freien Stunden werde ich einfach zum Putzen nutzen, da der Motor aussen voll ist mit Siff.
Bis zum nächsten mal,
Kombilover
Sinnig wäre es evtl. Auch die Einlassversteller mal zu öffnen und zu reinigen. Oft verriegeln die durch Ölkohle im Inneren nicht mehr richtig und dann rappelt das auch im Kettentrieb rum.
Beinden Auslässen kann man sich das sparen, die hängen sowieso gegen Federkraft und das möchte man eben genau deswegen auch nicht unbedingt zerlegen.
@K.Reisach Hast du mir dazu eventuell eine Anleitung o.ä., wenn ich nicht weiß was mich da innendrin erwartet und ich das Drehmoment nicht kenne fasse ich sie lieber nicht an...
@K.Reisach
Spürt man das, wenn man sie in der Hand hat? Oder hat man da nicht genügend Kraft um festzustellen, ob sie ordentlich verriegelt sind?
Zitat:
@thicckombilover schrieb am 1. April 2023 um 15:43:17 Uhr:
@K.Reisach Hast du mir dazu eventuell eine Anleitung o.ä., wenn ich nicht weiß was mich da innendrin erwartet und ich das Drehmoment nicht kenne fasse ich sie lieber nicht an...
Ich habe keine Unterlagen von dem Motor sonst würde ich nachschauen. Besorg dir doch einfach den original Audi Reparaturleitfaden für deinen Motor, den und noch viel mehr gibt es ganz legal für paar Euro bei ERWIN. Anmelden, 60 Minuten Flatrate für weniger als 9 Euro buchen und alle gewünschten original Audi Unterlagen downloaden. In 60 Minuten kann man jede Menge herunterladen, wenn man nicht anfängt die PDFs online zu lesen. Schau es dir mal an: https://erwin.audi.com
Es ist nicht vorgesehen seitens Audi die Versteller zu zerlegen, daher gibt es dazu auch keine Dokumentation. Ist aber keine Raketentechnik. Nur aufpassen, dass die Dichtleisten/Federn nicht wegfliegen.
Kurzes Update:
Wir haben Steuerzeiten eingestellt, alle Dichtungen erneuert und alles in umgekehrter Reihenfolge wieder eingebaut.
Per Hand gekurbelt bis im Ölfiltergehäuse Öl zu sehen war. Ca. 9 Liter haben wir eingefüllt und jetzt ist er wieder auf min.
Dann den Motor mit dem Getriebe verbunden was deutlich einfacher ging als gedacht.
Alles in das Auto verbaut, dabei haben mich die Schäuche die meiste Zeit gekostet.
Zuerst alle Flüssigkeiten aufgefüllt, dann Benzinpumpensicherung entfernt, Batterie verbunden und erst mal nach viel Beten ohne Zündkerzen und Benzinpumpe drehen lassen bis Öldruck kam. Dann verging auch direkt das Rasseln.
Benzinpumpe reaktiviert, Zündkerzen und Spulen eingesetzt und nochmals gebetet und gestartet.
und nach 1s Orgeln ist er angesprungen, er lief zunächst unruhig, jedoch als @E9xtraeumer die KGE zugehalten hat ( wo ich den Schlauch nicht mehr finden konnte ) lief er komplett ruhig und hatte auch keine Fehlzündungen mehr im Motorsteuergerät angezeigt.
*freu*
Zunächst ist auch nichts ausgelaufen oder getropft. Jedoch nach kurzer Zeit sind uns Öltropfen ganz vorne rechts am Motor aufgefallen. Ich hoffe es ist die Ölwannendichtung, jedoch ist der Ölauswurf für 1min Motorlauf mit ca. 10 tropfen meiner Meinung nach enorm.
Bilder und Videos folgen dann noch...