Startet nicht mehr nach defektem Keilrippenriemen
Moin,
Geht um den 2.0 TDi mit 125kw EA189 mit vollgendem Problem.
Wollte heute morgen zur Arbeit fahren. Auf der Landstraße machte der Wagen plötzlich Geräusche und ging aus. Bin dann auf den Seitenstreifen. Der Wagen ließ sich auch nicht mehr starten. Hatte dann mal in die Motorhaube geguckt und gesehen das sich der Keilrippenriemen halb aufgelöst hatte(Hälfte noch drauf der Rest in Streifen runter). Da er nicht mehr angesprungen ist nach Hause geschleppt. Bei den Startversuchen schien es als würde der Motor irgendwie festsitzen(drehte sich zwar aber nicht so Kraftvoll und schnell wie normal, außerdem war nach 3 Startversuchen auch schon die Batterie leer).
Zu Hause hab ich mir alles mal genauer angeguckt. Der Keilrippenriemen hat sich in das Zahnriemengehäuse gezogen und komplett um das Kurbelwellenrad des Zahnriemens gewickelt. Hab alles so gut es geht entfernt und wollte dann mal ohne Keilrippenriemen versuchen zu starten(Batterie inzwischen geladen). Aber genau das selbe Verhalten. Anlasser dreht aber es wirkt als würde der Motor irgendwie gehalten. Hab mal mit VCR überprüft. Anlasserdrehzahl war bei 138 u/min. Fehlerspeicher ist leer. Kurbelwelle kann ich per Hand durchdrehen(hat zwar ein paar schwergänige Stellen aber ich meine das war immer so). Hab so langsam ein bißchen Angst das mir der Zahnriemen durchgerutscht ist(oder würde er das im Fehlerspeicher anzeigen).
Wenn jemand nen Tipp hätte würde ich mich freuen...
38 Antworten
Zitat:
@Jakkki schrieb am 8. November 2023 um 19:57:29 Uhr:
Der Keilrippenriemen ist ein Markenriemen und nicht ewig alt. Hatte letztens ne Leckage am Dieselfilter(sitzt ja darüber). Hatte zwar extra drauf geachtet das der Riemen nichts abbekommen hat aber da hab ich wohl was übersehen. Anders kann ich es mir sonst jedenfalls nicht erklären. Auch wenn es ja eigentlich auch nicht sein kann das sich so ein Riemen komplett auflöst wenn er ein bißchen Diesel abbekommt.
Alle Rollen und Spanner überprüfen.
Das habe ich überlesen. Diesel kann im Motorraum großen Schaden anrichten. Ich hatte mal ein großes Leck am Kraftstoffsystem (kann der Hersteller aber nichts für). Die Rail ist gerissen und es war wirklich alles voll bis zur Heckscheibe. Das Problem selber war schnell behoben.
Die schlimmsten Schäden waren die Langzeit Folgen. Überall wo Kühlmittel lang geht, wird EPDM verwendet. Das quillt sehr stark auf. Die Schläuche werden dick, Dichtungen fliegen raus. Ich hatte an mehren Stellen Probleme. Den Zahnriemen hatte ich zur Sicherheit auch getauscht. Der war komplett nass von außen.
Würde mich nicht wundern, wenn das der Auslöser war. Ich kenne das Material von dem Keilrippenriemen nicht aber seitdem ich weiß wie aggressiv Diesel bei manchen Materialien ist, bin ich sehr vorsichtig.
Zitat:
@Jakkki schrieb am 8. November 2023 um 19:57:29 Uhr:
So bin nun mal dazu gekommen die Steuerzeiten korrekt einzustellen. Motor lässt sich gut von Hand durchdrehen und die 4 "Verdichtungspunkte" merkt man auch. Motor startet nicht. Hört sich jedoch nicht mehr so gequält an als würde er "festgehalten" sondern läuft eher so als hätte er überhaupt keinen Wiederstand(Anlasserdrehzahl hat sich auch fast verdoppelt jetzt so 260u/min).
Warscheinlich wegen fehlender Kompression.
Sieht stark nach Motorschaden aus oder ?@ Bnuu : Der Keilrippenriemen ist ein Markenriemen und nicht ewig alt. Hatte letztens ne Leckage am Dieselfilter(sitzt ja darüber). Hatte zwar extra drauf geachtet das der Riemen nichts abbekommen hat aber da hab ich wohl was übersehen. Anders kann ich es mir sonst jedenfalls nicht erklären. Auch wenn es ja eigentlich auch nicht sein kann das sich so ein Riemen komplett auflöst wenn er ein bißchen Diesel abbekommt.
Das klingt nach krummen Ventile. Die gefühlten "Verdichtungspunkte" beim mit der Hand durchdrehen sind ggf eher die Kolben auf halber Höhe. In den OTs und UTs dreht sich die KW ja am leichtesten und das merkt man von Hand.
Wenn der Motor sich mit dem Anlasser - ich sag mal 'taktlos' - dreht, ist es IMHO klar. Ggf kennst Du das ja, wenn man einen Benziner ohne Kerzen mit dem Anlasser durchdreht. Du kannst jetzt noch mit nem Endoskop spielen oder Sprit in Kanäle kippen oder sonstwas, aber ich denke, _wenn_ die NW korrekt steht und dreht, wovon ich ausgehe, dann sinds die Ventile.
Das mit dem Diesel ist natürlich übel, evtl. war es doch mehr, als Du dachtest. Oder wenig genügt. Jedenfalls erklärt es den nach kurzer Lebenszeit zerfledderten Riemen. Nebenfrage: Wieviele Tage / ca. km waren denn zwischen Leckage und Riemendefekt?
Macht es denn noch Sinn die Kompression zu messen ? Müsste mir dann nen Kompressionsprüfer besorgen. Was ist den von den günstigen aus der bucht zu halten ?
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Naja, ich seh keine andere Erklärung für das freie Durchdrehen in diesem Fall. Es gibt mal vollgelaufene Hydrostößel, hatte ich beim 2h , aber das gibt sich nach paar Stunden. Trifft hier nicht zu.
Ventildeckel hast Du ab? Ich seh auch keinen Grund, warum das NW Rad dreht und die NW nicht drehen sollte.
Wie bist Du denn werkstattmäßig aufgestellt? Hast Du alles Werkzeug, um es selbst zu machen? Dann ist ein Kompressionstester ja kein Ding und es lohnt sich ein einigermaßen ordentlicher, für alle möglichen Fälle. Schaltwagen oder DSG? Nen Schalter kann man zum Vergnügen mal anschleppen, ob was bei höherer Drehzahl passiert. War eher 'früher' modern ;-) , mit fehlendem BKV auch leicht crashrisikolastig bei den schweren Karren heute. Das ist eigentlich alles Quatsch aus Verzweiflung.
Willst Du nur Gewißheit und kannst selbst _etwas_ schrauben, würde ich gemütlich die Ansaugbrücke abschrauben und den Benzintest machen. Krümmer abschrauben ist ja mühsamer. Die Teller der Auslaßventile sind auch kleiner. wobei das nicht heißen muß, daß sie nicht getroffen wurden. Aber die großen Teller der Einlaßventile wären IMHO die ersten, die einen auf die Mütze kriegen.
Also Ansaugbrücke ab, wenn dann dort im Kompressions-OT des Kolbens der Sprit im Kanal / in einem der beiden Kanäle abläuft...
Halbe Stunde Arbeit und dann gesichert abkotzen :-0
Wollte mich schonmal zwecks Kompressionsprüfung dran machen die Glühkerzen zu demontieren. Dabei ist mir aufgefallen das ein Stück von der Zylinderkopfhaube rausgebrochen ist. War da vor ca. 6 Monaten noch dran, da war alles Ok. Spricht dann ja auch viel dafür das es jetzt mit passiert ist.
na dann zerlegen und schauen was darunter los ist. so offen kannst du ihn ja eh nicht laufen lassen. sonst ist nachher alles voll Öl.
das könnte ein Hinweis sein, daß ein Ventil oben noch Schaden angerichtet hat, als der Kolben dem Ventil einen auf den Kopf gegeben hat.
ich denke mittlerweile, dass man nun gesichert sagen kann, dass man dort einiges neu machen muss inkl neuer Ventile.
übrigens ist es ein CBDC/CBAB/CBBB Motor. damit wohl ein B6? sieht auch nach 4motion aus und Schaltgetriebe. wird wohl das einfachste sein ganz klassisch den Kopf vom eingebauten Motor runter zu nehmen.
Das hat wohl deutlich geklappert. Man darf gespannt sein, ob die Kolben / Lager vom Kolbenbolzen / Pleuellager was abgekriegt haben. Und wenns nur ein Hauch zuviel ist, das wäre übel.
Und ob das / die Pleuel noch grade sind. Wenn da oben am Öldeckel was anklopft, war ordentlich Kraft dahinter.
Zitat:
@Bnuu schrieb am 9. November 2023 um 23:25:15 Uhr:
Das hat wohl deutlich geklappert. Man darf gespannt sein, ob die Kolben / Lager vom Kolbenbolzen / Pleuellager was abgekriegt haben. Und wenns nur ein Hauch zuviel ist, das wäre übel.Und ob das / die Pleuel noch grade sind. Wenn da oben am Öldeckel was anklopft, war ordentlich Kraft dahinter.
Kann man aber alles erst sehen wenn der Kopf runter ist oder?
Werd jetzt die Tage erstmal aus Interesse einmal die Kompression messen.
Anschließend mal Ventildeckel ab und gucken was man da sehen kann...
Ich denke die Kompressionsmessung macht keinen Sinn mit dem Loch im Ventildeckel. Da wird es ja wohl irgendein Teil vom Ventiltrieb gegen geschossen haben. Ergo gibt es da größere Schäden, die man sich erstmal ansehen sollte.
Danke erstmal für die ganze Hilfe. Habe gerade sehr wenig Zeit. Werde daher den Wagen erstmal einmotten und im neuen Jahr auf Fehlersuche gehen. Werde dann berichten wenn ich den Deckel/Kopf ab habe wie es aussieht...
Such Dir einen guten Rumpfmotor, das kann ggf auch Zeit brauchen.
Wenn Du auch nur einen Punkt bei der Reparatur übersiehst, ärgerst Du Dich schwarz.
So hatte nun mal endlich wieder ein bißchen Zeit um weiter zu gucken. Hab jetzt den Zylinderkopfdeckel demontiert. An einem Auslassventil des 2ten Zylinders ist der Schlepphebel abgeflogen und lag in Einzelteilen im Kopf(siehe Foto). Daher wohl auch das Loch im Deckel.
Hab mir dann mal mit nem Endoskop die Zylinder/Kolben/Ventile genauer angeguckt. Man sieht am Kolben die Stellen an denen die Ventile aufgesetzt haben. Ansonsten sieht er meiner Meinung jedoch noch OK aus. Hab mal ein paar Bilder eingestellt. Was meint ihr, sind die Kolben noch OK. Sonst würde es ja überhaupt keinen Sinn machen den Kopf weiter zu demontieren.
Kopf runter und gucken. Die Kolben überleben das meistens und auf den Bildern sieht es gut aus, finde ich.
finde ich auch. liegt auf dem einen Kolben etwas oder hat der einen Riss? Ohne Riss geht der noch. Zylinderwand wäre halt wichtig,das die keinen Schaden hat. Kopf muss bestimmt neu.