Start in die neue Saison - zwei Fragen
Heute, naja also gestern, habe ich den Käfer aus dem Winterschlaf geweckt. Ja, erst jetzt, weil es fast ununterbrochen geregnet hat. Die Batterie wurde über den Winter drei Mal jeweils ca. eine Woche an CTEK angeschlossen. Ungefähr eine Stunde nach Abschalten vom Ladegerät habe ich 12.79 V gemessen. Das ist wohl OK. Dann die Luftklappe auf 2 mm Spalt eingestellt, Ölstand kontrolliert, Luftdruck auf 1.5 und 2.0 bar eingestellt und bin bereit zum Motorstart. Ich weiß nicht, ob das sinnvoll ist, aber seit einiger Zeit praktiziere ich beim ersten Start nach dem Winter das Öffnen des Tankdeckels. Ich verspreche mir dadurch, dass sie Benzinpumpe nicht gegen den Unterdruck im Tank arbeiten muss. Sagt bitte, ob das stimm oder Unfug ist?
Ich musste 20 Sekunden orgeln, um Benzin in den Vergaser zu befördern - ich nehme an, dass die Kammer im Vergaser nach mehreren Monaten Standzeit leer war - aber bei den ersten Anzeichen des Ansprigwilligkeit verkacke ich den Start. Und dann direkt danach noch einmal. Ich würde gerne aus meinem Fehler lernen. Unten der ganze Ablauf im Video. Kann mir jemand sagen, was ich falsch mache? Ich habe bewusst, nicht dauernd gepumpt, um ihn nicht absaufen lassen. In den ersten Sekunden gar nicht, weil es beim leeren Vergaser eh nichts gebracht hätte und später nur ein paar Mal. War ich vielleicht zu zaghaft mit dem rechten Fuss?
Hier das Video:
https://youtu.be/raITwEnQqIg
Zweite Frage. Hier ein Video mit dem Leerlauf nach ca. 30 km Fahrt. Ich finde es etwas zu hoch. Was meint ihr?
https://youtu.be/N3O29bgAFec
Das ist an sich nichts neues, ich beobachte das schon ca. 2 Jahre. Ich bilde mir ein, dass der Leerlauf am Anfang geringer war.
Doch noch eine dritte Frage: beim Orgeln leuchtet die Öllampe dauernd. Ist das nicht schädlich so lange den trockenen Motor zu drehen? Was wäre die richtige Maßnahme? Motor per Hand vorher drehen?
125 Antworten
Zitat:
@Beetle1960 schrieb am 16. Juli 2022 um 08:26:43 Uhr:
Du scheinst schon sehr eingedeutscht zu sein, wenn man dein Schuhwerk so betrachtet 😁 (kleiner Scherz am Rande)
Oh Mann, auch hier muss ich mir das anhören! 😁😁😁 Das sagen mir meine Töchter und Frau schon seit immer. Ja, ich mag so. Den Fuß im eigenen Schweiß im Schuh plantschen lassen, finde ich total ekelhaft.
Zitat:
Ich wollte nur sagen: je nachdem wie schnell oder langsam du den Motor per hand drehst, könnte es auch zu langsam sein. Ich kann mir vorstellen, wenn du schreibst "langsam", dass es in Wahrheit Schneckentempo ist ^^
Schneckentempo war es nicht. Ich wollte damit nur sagen, dass ich nicht versucht habe, so schnell wie möglich zu drehen. Man kann eh nur viertelumdrehungsweise drehen.
Zitat:
Und noch ein Punkt ist, dass mir öfter auffällt, dass Leute während der Motor schon anspringt immer noch den Anlasser betätigt lassen, damit er ja auch wirklich anspringt. Das tut dem Anlasser bzw dem Ritzel und Lagerung nicht sooo gut. Er ist zwar eigentlich dafür ausgelegt mit seinem Freilauf in einer Richtung, aber mir tut das immer in den Ohren weh... ich lass den Anlasser immer beim ersten Anzeichen des Anspringens los, da ist der motorstart evtl etwas holprig, aber er startet trotzdem. Und es hört sich meiner Meinung nach besser an
Da bin ich voll bei Dir. Ich weiß es, dass es nicht gut ist, den Anlasser zu drehen, wenn der Motor schon läuft und ich achte penibel drauf. Das Ergebnis davon ist, dass ich ihn manchmal zu früh loslasse, wie hier im Video (oder den aus den früheren Jahren, auch hier verlinkt). Und manchmal halte ich ihn dann leider zu lange. Besonders krass war das vor einem oder zwei Jahren. Da hat es mir echt wehgetan.
Zitat:
@Beetle1960 schrieb am 16. Juli 2022 um 09:11:58 Uhr:
Ne, alles gut. Der hintergedanke ist, dass der Motor wie bei dir zu schnell anspringen könnte und dadurch kurze Zeit trocken und ohne Ölschmierung läuft. Aber tausende machen das so... ich auch. Wobei meiner nicht so schnell da ist. Ist etwas ne Glaubensfrage und wie viel Aufwand man betreiben will.
Also bei mir war der Gedanke, dass er zu schnell anspringen könnte, nicht da. Ich war sicher, dass er nach Monaten Stehzeit lange braucht, weil er das in den letzten Jahren schon immer so gemacht hat. Natürlich wäre es interessant zu erfahren, wie lange ich orgeln müsste, wenn ich es an einem Stück gemacht hätte, aber man kann ja nicht beides machen. Ich habe mich diesmal für kürzere Orgelnphasen entschieden, weil es hier so empfohlen wurde, auch von Dir, wenn ich mich nicht täusche. Diese Idee finde ich gut.
Es schadet sicher nicht, dem Anlasser eine kurze Pause zu gönnen. Meistens kommt er dann sogar beim zweiten Mal recht schnell, wie bei dir ja auch. Je nachdem habe ich das im "gefühl", ob ich lang oder kurz starte. Oft zieh ich in einem Stück durch, manchmal kommen währenddessen Reaktionen vom Motor, woran man erahnen kann, dass er bald startet. Was auch hilft, definitiv, ist pumpen am Gaspedal bis er stotternd startet. Du spritzt dann Benzin ein, auch wenn der vergaser noch nicht voll gefüllt ist. Wenn der Motor allerdings durch diese benzinspritzer ein paar Umdrehungen macht, pumpt die ölpumpe und auch benzinpumpe deutlich effizienter als nur mit Anlasserdrehzahl. Und meistens springt er (bei mir) dann auch direkt an.
Schon traditionell füge ich ein Video vom ersten Start nach der Winterpause bei. Diesmal habe ich, wie letztes Jahr, auf euren Rat gehört und nicht am Stück 40 s am Stück georgelt, sonder 15 s Orgeln, 1 m Pause, und wieder orgeln. Er zündet dann nach 10 s. Leider vergeige ich es wieder, sogar zwei Mal. Ich fürchte, bei dem letzten Starten drehe ich den Anlasser zu lang. Falls jemand einen Rat hat, was ich falsch mache, gerne her damit.
https://youtu.be/9P4kfjJt3dg
Bei der ersten Ausfahrt in diesem Jahr gab es einen kleinen Einsatz am Motor auf der Straße - ich will das nicht Panne nennen. Die Schelle an dem dicken, rechten Pappschlauch für die Motorkühlung hat sich gelöst und der Schlauch ist etwas nach oben abgegangen. Das gab es schon mal vor 2 Jahren, oder so. Ich habe das immer wieder kontrolliert und jetzt bei Vorbereitung zum Start vor zwei Wochen wieder gerichtet und die Schelle angezogen. Aber es hielt nicht wirklich und es passierte was passieren musste. Da ich dem ganzen nicht traute, habe ich es eben unterwegs kontrolliert. Also nochmal Schlauch drauf und die Schraube wieder zu. Nach ein paar Kilometer eine Kontrolle: es war wieder ab. Da die Kühlleistung etwas geschwächt war, wollte ich so nicht weiter fahren. Aber gleich nen Abschlepper anrufen auch nicht. Aus dem nichts was ich dabei hatte, habe ich im Stil von MacGyver 😉 etwas improvisiert: das Papprohr auf dem Küchenpapier gewickelt ist, habe ich halbiert, in das Rohr was nach unten geht gesteckt und das Papprohr drauf. So war es zwar nicht dicht, aber zumindest so fixiert, dass es nicht zur Seite gehen konnte. Mit gemütlichen Tempo bin ich dann nach Hause gefahren und gehofft, dass der Motor genügend Kühlluft bekommt.
In der Garage angekommen habe ich noch überprüft, ob von dem Küchenrollerohr nichts fehlt (war alles gut) und habe die Schelle erneuert. Die habe ich vorsorglich schon letztes Jahr gekauft, Baumarktware, lag die ganze Zeit in der Garage. Leider sieht sie dementsprechend scheiße aus, schon oxidiert. Aber lieber so eine als die alte mit einer ausgenudelten Schraube. Also den Pappschlauch ab und alles ordentlich befestigt. Es hält.
Übrigens, bei der ersten Kontrolle habe ich die Schelle nicht am Schlauch vorgefunden, sondern lose unten an der Motorverblechung und an der Riemenscheibe anlehnend! In dem Moment wurde mir klar, was das kurze, metallische Geräusch vor ein paar Minuten war. Was für Glück dass sie nicht unter den Keilriemen gekommen ist. Das letzte Foto ist nachgestellt, aber so ungefähr lag sie.
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Der Schlauch kühlt nicht, der heizt. Klar, wenn er ab ist, geht Kühlluft verloren, aber das ist fast wurscht. Im einfachsten Fall reißt man den Schlauch einfach ab und klebt den Auslass am Gebläsekasten mit Gaffer-Tape zu, und gut ist.
Ah mensch ich wollte auch mal filmen was meiner macht nach dem ersten start seit dem er nicht bewegt bzw gestartet wurde seit September letzen jahres.
Kann leider nur berichten.
Hat für 10sec georgelt dann war öldruck da und sprang danach sofort an. Und lief im Leerlauf bei 500rpm laut Tacho.
2l Typ 1 mit 40er Weber
Oops.. danke Robo für das Schließen der Bildungslücke. Vielleicht habt ihr das schon damals vor 2 Jahren gesagt und ich habe es verdreht. Aber trotzdem verstehe ich es nicht: wie kann aus dem Gebläse warme Luft kommen? Oder ist gemeint, dass dort (nicht heiße) Luft durch Wärmetauscher gepumpt wird?
Trotzdem verstehe ich die andere Aussage auch nicht: Warum geht Kühlluft verloren, wenn der Schlauch für die Heizung ab ist. Oh Mann, bestimmt einfache Sache und ich raffe sie nicht.
Sorry!
Ja genau, dort wird sozusagen kalte Luft aus dem Gebläsekasten abgezweigt und wird durch die heißen Wärmetauscher geblasen und kommt somit erwärmt im Fahrgastraum an. Wenn der Schlauch drauf ist und die Heizung geschlossen kann die Luft auf diesem Weg nirgends hin und kommt somit vollständig der Kühlung des Motors zugute. Wenn da jetzt quasi einfach ein Loch im Gebläsekasten ist, geht da halt Kühlluft verloren bzw sinkt der Überdruck im Kasten, aber das wird sich bei den jetzigen Temperaturen und gemütlicher Fahrweise auch nicht wirklich bemerkbar machen wie Robomike schon schrieb.
Das Gebläse saugt vorne (also zwischen Schottwand und Gebläsekasten) kalte Luft an und verdichtet sie. Den größten Teil bläst es zu Kühlungszwecke unten raus (auf die Zylinder und Köpfe). Ein Teil davon geht vorher noch durch den Ölkühler.
Die beiden Öffnungen links und rechts zapfen einfach einen Teil der Luft ab (es ist aber noch genug da) und schicken ihn durch die Pappschläuche über die "Heizbirnen" genannten Kupplungen in die Wärmetauscher. Dort am J-Rohr entlang, dann durch die Klappe, die vom Heizungszug betätigt wird, über das Flexrohr mit der Asbestfüllung in den berühmten Pertinax-Stutzen unter der Rückbank usw..
Wenn der Pappschlauch ab ist, geht die Heizung auf der Seite nicht mehr, und die Luft fließt wieder in den Motorraum, statt wenigstens die Zylinder zu kühlen. Aber wie gesagt, eigentlich ist genug da. Geht die Welt nicht von unter und der Motor nicht kaputt, jedenfalls nicht am 18. Mai in Deutschland. Verschließen ist aber besser.
Edit - überschnitten... :-)
Zitat:
@schleich-kaefer schrieb am 18. Mai 2023 um 20:26:48 Uhr:
Falls jemand einen Rat hat, was ich falsch mache, gerne her damit.
https://youtu.be/9P4kfjJt3dg
Alles gut.
Es braucht nun einmal Zeit, bis die Benzinpumpe den Vergaser füllt - und sei froh darüber!
Während der ersten "Orgelei" leuchtet die ganze Zeit die Öldruckkontrolle! Ich steck sogar nach langer Stehzeit erst einmal die Zündspule ab und orgle, bis die Lampe ausgeht - erst dann stecke ich die Spule wieder an...
Und jetzt meld ich mich bis mindestens Sonntag ab - Kübeltreffen Oberlausitz! 🙂
Zitat:
@Naxel63 schrieb am 19. Mai 2023 um 07:06:39 Uhr:
Zitat:
@schleich-kaefer schrieb am 18. Mai 2023 um 20:26:48 Uhr:
Falls jemand einen Rat hat, was ich falsch mache, gerne her damit.
https://youtu.be/9P4kfjJt3dgAlles gut.
Es braucht nun einmal Zeit, bis die Benzinpumpe den Vergaser füllt - und sei froh darüber!
Ja ok, aber die Frage war anders gemeint: was mache ich falsch, dass er nicht anspringt, wenn er nach 20 s anfängt zu zünden? Weil ich mit dem Orgeln zu früh aufhöre? Weil ich nicht/zu wenig Gas pumpe? Was anderes? Letztes Jahr war es genauso.
Viel Spaß auf dem Treffen! Bestimmt kannst Du viele Fotokandidaten für das Wo sammeln. 😉 Daumen hoch! 🙂
Der Fehler ist, das es ein Vergasermotor ist. Und nach dem Winter die Schwimmerkammer im Vergaser leer ist. Bis die mechanische Kraftstoffpumpe diese wieder gefüllt hat, dauert es halt. Alternative wäre eine elektrische Pumpe. Diese müßte dann aber auch schon ohne Anlasser oder Drehzahlsignal vom Motor laufen.
Ist normal, daß nach längerer Stamdzeit erstmal georgelt werden muß. Sonst wäre es ein modernes Fahrzeug!!
Zitat:
@Naxel63 schrieb am 19. Mai 2023 um 07:06:39 Uhr:
Zitat:
@schleich-kaefer schrieb am 18. Mai 2023 um 20:26:48 Uhr:
Falls jemand einen Rat hat, was ich falsch mache, gerne her damit.
https://youtu.be/9P4kfjJt3dgAlles gut.
Es braucht nun einmal Zeit, bis die Benzinpumpe den Vergaser füllt - und sei froh darüber!
Während der ersten "Orgelei" leuchtet die ganze Zeit die Öldruckkontrolle! Ich steck sogar nach langer Stehzeit erst einmal die Zündspule ab und orgle, bis die Lampe ausgeht - erst dann stecke ich die Spule wieder an...
Und jetzt meld ich mich bis mindestens Sonntag ab - Kübeltreffen Oberlausitz! 🙂
Also, bei mir, ging (geht) während der Orgelei die Öldruckkontrollleuchte nach kurzer Zeit aus. Ist doch theoretisch auch klar. Die Drehzahl reicht, um Öldruck aufzubauen.
der "Stevie"
Zitat:
@steviewde schrieb am 19. Mai 2023 um 10:08:06 Uhr:
Zitat:
@Naxel63 schrieb am 19. Mai 2023 um 07:06:39 Uhr:
Alles gut.
Es braucht nun einmal Zeit, bis die Benzinpumpe den Vergaser füllt - und sei froh darüber!
Während der ersten "Orgelei" leuchtet die ganze Zeit die Öldruckkontrolle! Ich steck sogar nach langer Stehzeit erst einmal die Zündspule ab und orgle, bis die Lampe ausgeht - erst dann stecke ich die Spule wieder an...
Und jetzt meld ich mich bis mindestens Sonntag ab - Kübeltreffen Oberlausitz! 🙂
Also, bei mir, ging (geht) während der Orgelei die Öldruckkontrollleuchte nach kurzer Zeit aus. Ist doch theoretisch auch klar. Die Drehzahl reicht, um Öldruck aufzubauen.
der "Stevie"
Das Thema wiederholt sich jetzt hier. (Siehe Seite 1)