Spritverbrauch mit Start-Stopp-System höher als ohne?
Ich bin gestern TAXI gefahren (S213, 220d, 4 Monate alt, knapp 50.000 km), dessen Fahrer sich als absoluter Gegner des Start-Stop-Systems herausstellte. Nach seiner Erfahrung braucht er im reinen Taxibetrieb (überwiegend Kurzstrecke) mit abgeschalteten Start-Stop-System durchschnittlich 10 L auf 100 km und mit 12 L. Nachdem ich als Nachfolger meines nun 7 Jahren alten 350 CDI den speziell hinsichtlich des Verbrauchs allgemein hochgelobten 220d in Erwägung ziehe, stelle ich mal diese provokante These ins Forum. Hat noch jemand diese oder eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Beste Antwort im Thema
Der fährt entweder recht seltsam oder der lässt Dauernd im Stand das Auto laufen, um Klima und Heizung zu betreiben. Wenn der dann meinetwegen 12h Schicht macht und das Auto dabei 10h läuft, um lediglich 200km Stadtverkehr zu absolvieren hast Du so einen Wert auf dem Bordcomputer. Anders bekommt man so einen hohen Verbrauch nicht zustande, egal ob mit oder ohne Start / Stop.
Anmerkung meinerseits: Ich bin selber Taxi- und Mietwagenunternehmer, und halte von dem dauerenden an und aus gar nichts. Das ist auf die Fahrleistungen die unsere Autos erreichen einfach zu defektanfällig und Materialmordend, das kann man mit dem eingesparten Sprit gar nicht wieder hereinfahren.
MFG Sven
44 Antworten
Das blöde ist die Kombination Automatik und S/S. Mit nem Schaltgetriebe kann man z.B. an einem Stoppschild oder bei Stop and go selber entscheiden ob das Sinn macht. Aber bei Automatik geht er halt immer aus.
Nöh, nicht ganz, bei Automatik lässt sich die SSA über die Bremskraft beeinflussen.
Kräftiger Tritt aufs Bremspedal > Motor aus
Sanfter Bremsfuss > Motor bleibt an (gerade bei der zuvor beschriebenen Situation "stückchenweise Linksabbiegen" ein klarer Vorteil). Mit etwas Übung lässt sich das sehr gut steuern.
Ich schalte die SSA aber auch überwiegend aus, bei nächster Gelegenheit lasse ich den "Last Mode" codieren.
Zitat:
@jw61 schrieb am 23. September 2018 um 14:03:50 Uhr:
Mit etwas Übung lässt sich das sehr gut steuern.
Mag sein. Aber ich hab es lieber ein Fahrzeug so nutzen zu können, wie es vorgesehen ist und nicht irgendwelche "Kunstgriffe" machen zu müssen. Daher steht der Fuß beim Halt immer kräftig auf der Bremse, um auch wirklich sicher stehen zu können.
Zitat:
@jw61 schrieb am 23. September 2018 um 14:03:50 Uhr:
Nöh, nicht ganz, bei Automatik lässt sich die SSA über die Bremskraft beeinflussen.Kräftiger Tritt aufs Bremspedal > Motor aus
Sanfter Bremsfuss > Motor bleibt an (gerade bei der zuvor beschriebenen Situation "stückchenweise Linksabbiegen" ein klarer Vorteil). Mit etwas Übung lässt sich das sehr gut steuern.Ich schalte die SSA aber auch überwiegend aus, bei nächster Gelegenheit lasse ich den "Last Mode" codieren.
Das geht bei meinem 212 definitiv nicht! Entweder er schiebt mm weise mit knarzenden Bremsen oder steht - und dann sofort aus. Selbst mit 100% Konzentration darauf geht das nicht. Und im normalen Fahrbetrieb kann man sich nichtmal zu 100% drauf konzentrieren.
Möglicherweise liegt das am besonders starken Kriechen der 4 Zylinder Diesel. So zumindest wird es beim 212 immer wieder berichtet.
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Meine Erfahrung mit SSA im W213 lautet im Stadtverkehr: es wird ein bisschen Benzin gespart, jedoch wird nach Ende der Fahrt in „Mme“ angezeigt, dass die Batterie teilgeladen ist und eine 30-Min.-Fahrt zur Aufladung empfohlen wird. Gehupft wie gesprungen - diese Zusatzausstattung vermindert auf den 1. Blick den CO2-Ausstoß, darum wird sie
eingebaut!!
So etwas hängt meiner Meinung nach extrem von der Fahrweise ab und davon, ob man den Motor nach jedem S/S-aus gleich wieder anmacht. Aber irgendwie macht man dann was falsch.
Einen Unterschied zwischen S/S an oder aus habe ich beim Verbrauch nicht festgestellt, ich habe aber S/S nur aus wenn der Motor eh gleich wieder angeht oder in Parkhäusern. Wenn ich meine Verbräuche anschaue, dann kann ich mir jedoch nicht vorstellen, dass die ohne S/S noch niedriger wären.
Ich bin zwar kein Taxifahrer, ich fahre aber meist nur mit Kollegen in der Stadt von der Bürotiefgarage oder Hoteltiefgarage zum Kunden, zum Essen und zurück. Meine Fahrweise ist so sanft und flüssig wie möglich (die jungen Kollegen tippen meist irgendwas während der Fahrt auf dem Smartphone). Kühlen und Heizen muss ich kaum. Ich lasse das Auto so oft wie möglich "segeln", wenn das nicht geht weil jemand vor mir fährt dann fahre ich mit DISTRONIC hinterher. Alles in "Eco". Im Schnitt komme ich über die letzten 10'000 km laut Tankbelegen auf 5,8 (FÜNF-KOMMA-ACHT) Liter auf 100 km mit meist drei Leuten im Auto. Beim Schnitt ist dann zwar auch mal eine Autobahnfahrt dabei aber eben jeden Werktag Stadtfahrten. Seit Beginn gerechnet ist der Verbrauch noch niedriger, die Gesamtzahl habe ich aber grade nicht parat, als das Auto neu war habe ich einige Male den Ehrgeiz gehabt auf längeren Strecken unter 3,5 Liter zu kommen (kein Problem).
Wie mann mit Taxi-mäßiger Fahrweise auf auf 10-12 Liter kommt verstehe ich nicht.
Wenn jemand als Taxifahrer viel Heizung, Kühlung und Strom braucht und den Motor deswegen nach jedem S/S-aus gleich wieder anmacht, dann kann ich mir vorstellen, dass man mit S/S auf höhere Verbräuche kommen kann als ohne S/S. Dann könnte man S/S rausmachen lassen. Das fände ich dann aber unter Umwelt-Gesichtspunkten gerade für die Innenstädte sehr schlecht.
Nervig finde ich das ständige Motor-aus-und-an in der Stadt aber natürlich schon und ich glaube auch, dass die Dauerhaltbarkeit etwas leidet. Aber S/S verringert halt die Schdstoffbelastung in den Innenstädten, deswegen macht man es.
Zitat:
@Sternen-Freund schrieb am 24. September 2018 um 12:29:26 Uhr:
...Im Schnitt komme ich über die letzten 10'000 km laut Tankbelegen auf 5,8 (FÜNF-KOMMA-ACHT) Liter auf 100 km mit meist drei Leuten im Auto. Beim Schnitt ist dann zwar auch mal eine Autobahnfahrt dabei aber eben jeden Werktag Stadtfahrten. Seit Beginn gerechnet ist der Verbrauch noch niedriger, die Gesamtzahl habe ich aber grade nicht parat, als das Auto neu war habe ich einige Male den Ehrgeiz gehabt auf längeren Strecken unter 3,5 Liter zu kommen (kein Problem)...
Im Schnitt liege ich auch unter 6 Litern. Letztens nach einer Party in der Nacht nach Hause gefahren, schön entspannt in Eco, Hälfte der Strecke war Stadtverkehr mit Ampeln, dann noch ein bisschen über die Landstraße gecruist. Alles schön entspannt aber mit dem Bummeln auch nicht übertrieben. Eben sehr vorausschauend fahren, segeln lassen, S/S. Und siehe da...3,6 l/100 km
Ich wünsche mir einen kleinen Schalter auf dem Lenkrad womit ich die S/S-Funktion einfach einschalten kann, wenn es sich lohnt diese Funktion zu nutzen. Z.b.s. am Bahnübergang, oder Baustellenampeln. Dann würde dieses kurzzeitige nichtsnutzige Abschalten des Motors an Stopschildern oder Kreuzungen verhindert.
Zitat:
@upjet schrieb am 24. September 2018 um 18:29:19 Uhr:
Ich wünsche mir einen kleinen Schalter auf dem Lenkrad womit ich die S/S-Funktion einfach einschalten kann, wenn es sich lohnt diese Funktion zu nutzen.
Warum nutzt Du dann nicht den Schalter auf der Mittelkonsole? Der Griff dort hin, ist doch nicht zu umständlich.
Zitat:
@FEA schrieb am 23. September 2018 um 09:19:39 Uhr:
Ich mach mir eher Gedanken um die Motorlager. Bei jedem Start schüttelt sich der ganze Wagen, 10x mehr als wenn er steady state durchläuft. Das kann nicht gut sein.Gruß,
FEA
Ich habe mein E250cdi T ca 100.000 km gefahren mit S/S Automatik. Kaputt war da nix.
War überhaupt sehr zuverlässig, nur die Inspektionen nötig gewesen.
Edit: war der Vorgänger W212
Zitat:
@FEA schrieb am 23. September 2018 um 09:19:39 Uhr:
Ich mach mir eher Gedanken um die Motorlager. Bei jedem Start schüttelt sich der ganze Wagen, 10x mehr als wenn er steady state durchläuft. Das kann nicht gut sein.Gruß,
FEA
Mein Diesel schüttelt sich kein bisschen nachdem er warmgefahren wurde. Auch beim Kaltstart im Winter ist er deutlich weniger "rappelig" wie sein weiß/blauer Vor-Vorgänger aus Bayern. Nur beim Kick-down merkt man seine Herkunft (4Töpfe + Diesel).
Zitat:
@slktorti schrieb am 24. September 2018 um 23:01:13 Uhr:
Zitat:
@FEA schrieb am 23. September 2018 um 09:19:39 Uhr:
Ich mach mir eher Gedanken um die Motorlager. Bei jedem Start schüttelt sich der ganze Wagen, 10x mehr als wenn er steady state durchläuft. Das kann nicht gut sein.Gruß,
FEA
Ich habe mein E250cdi T ca 100.000 km gefahren mit S/S Automatik. Kaputt war da nix.
War überhaupt sehr zuverlässig, nur die Inspektionen nötig gewesen.
Edit: war der Vorgänger W212
Naja, das ist ja genau das was ich sage: Wenn man die Autos nur wenige Jahre und über so eine geringe Laufleistung behält geht deswegen freilich nix kaputt. Interessant wird´s über 300.000km und mehr.
Zitat:
@JonJonJon schrieb am 24. September 2018 um 20:51:25 Uhr:
Zitat:
@upjet schrieb am 24. September 2018 um 18:29:19 Uhr:
Ich wünsche mir einen kleinen Schalter auf dem Lenkrad womit ich die S/S-Funktion einfach einschalten kann, wenn es sich lohnt diese Funktion zu nutzen.Warum nutzt Du dann nicht den Schalter auf der Mittelkonsole? Der Griff dort hin, ist doch nicht zu umständlich.
Richtig,
außerdem kann mal es ja noch mit dem Fuß auf der Bremse ganz gut beeinflussen.
Bei meinem langt der leichte Druck das er bremst aber den Motor via S/S nicht ausschaltet, erst wenn ich etwas fester trete oder die "HOLD" Funktion nutze.