Skoda Octavia
Hey Leute,
ich möchte mir vielleicht folgenden Wagen holen und würde mich über eure Meinungen freuen. Vorab möchte ich sagen, dass ich demnächst studieren werde aber etwas Geld zur Seite gelegt habe und mir der Wagen optisch extrem gefällt. Das einzige was mir etwas "Sorgen" macht ist das Alter. Ich bin aufgrund des Studiums auf ein Auto angewiesen, dass mindestens noch 6/7 Jahre aushält. Da der angegebene Wagen jedoch von 2010 ist, würde er 17 Jahre alt werden müssen. Ist das realistisch und habt ihr noch andere Tipps zu dem Wagen? Vielen Dank im Voraus.
Dieses Angebot habe ich bei ????????????.???? gefunden:
Skoda Octavia 1.8 TFSI AUT NAVI SHZ XENON Schiebedach
Erstzulassung: 05/2010 Kilometerstand: 70.500 km Kraftstoffart: Benzin Leistung: 118 kW (160 PS)
Preis: 8.790 €
https://link.mobile.de/?...(160%C2%A0PS)%0A&si=https%3A%2F%2Fi.ebayimg.com%2F00%2Fs%2FNDI5WDY0MA%3D%3D%2Fz%2FR9kAAOSwfvhhEtRC%2F%24_20.JPG&utm_campaign=DynamicLinkApp&utm_medium=android&utm_source=sharedAd
7 Antworten
Hallo ezequiel,
ein "Kaufberatung" in der Überschrift wäre sicher hilfreich.
Zitat:
@ezequiel schrieb am 28. September 2021 um 16:49:19 Uhr:
Vorab möchte ich sagen, dass ich demnächst studieren werde aber etwas Geld zur Seite gelegt habe und mir der Wagen optisch extrem gefällt. Das einzige was mir etwas "Sorgen" macht ist das Alter. Ich bin aufgrund des Studiums auf ein Auto angewiesen, dass mindestens noch 6/7 Jahre aushält. Da der angegebene Wagen jedoch von 2010 ist, würde er 17 Jahre alt werden müssen. Ist das realistisch und habt ihr noch andere Tipps zu dem Wagen?
Gehen tut das schon. Im fortgeschrittenen Alter kommt halt das eine o. andere Wehwechen. Wenn man da mal mit Muße den Rost am Unterboden bekämpft, so ist das wahrscheinlich. Es kommt aber auch darauf an, wo der Karren genutzt wurde. In Gebieten mit hohem Streusalz Einsatz, wird das dann schon problematischer.
Das sagt Wiki:
1.8 TSI[B 6] 4/4 1798 118 kW (160 PS) bei 4500–6200/min 250 Nm bei 1500–4500/min 7,5 Liter Benzin CDAA M6, DSG7 Euro 5 7,8 s 223 km/h 11/2008–01/2013
Automatik wird wohl ein DSG Getriebe sein u. käme mir persönlich nicht in den Stall. Dazu kommt dann noch die berüchtigte Steuerkette. Da würde ich aber mal ganz genau in die Historie hineinschauen (lassen).
Mir persönlich wäre er auch zu teuer. 7000 € wäre meine Schmerzgrenze.
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 28. September 2021 um 17:16:34 Uhr:
Hallo ezequiel,ein "Kaufberatung" in der Überschrift wäre sicher hilfreich.
Zitat:
@Golfschlosser schrieb am 28. September 2021 um 17:16:34 Uhr:
Zitat:
@ezequiel schrieb am 28. September 2021 um 16:49:19 Uhr:
Vorab möchte ich sagen, dass ich demnächst studieren werde aber etwas Geld zur Seite gelegt habe und mir der Wagen optisch extrem gefällt. Das einzige was mir etwas "Sorgen" macht ist das Alter. Ich bin aufgrund des Studiums auf ein Auto angewiesen, dass mindestens noch 6/7 Jahre aushält. Da der angegebene Wagen jedoch von 2010 ist, würde er 17 Jahre alt werden müssen. Ist das realistisch und habt ihr noch andere Tipps zu dem Wagen?Gehen tut das schon. Im fortgeschrittenen Alter kommt halt das eine o. andere Wehwechen. Wenn man da mal mit Muße den Rost am Unterboden bekämpft, so ist das wahrscheinlich. Es kommt aber auch darauf an, wo der Karren genutzt wurde. In Gebieten mit hohem Streusalz Einsatz, wird das dann schon problematischer.
Das sagt Wiki:
1.8 TSI[B 6] 4/4 1798 118 kW (160 PS) bei 4500–6200/min 250 Nm bei 1500–4500/min 7,5 Liter Benzin CDAA M6, DSG7 Euro 5 7,8 s 223 km/h 11/2008–01/2013Automatik wird wohl ein DSG Getriebe sein u. käme mir persönlich nicht in den Stall. Dazu kommt dann noch die berüchtigte Steuerkette. Da würde ich aber mal ganz genau in die Historie hineinschauen (lassen).
Mir persönlich wäre er auch zu teuer. 7000 € wäre meine Schmerzgrenze.
Oh sorry, bin neu hier ??
Vielen Dank für deine Antwort, das hat mir wirklich geholfen. Ich überdenke das wohl doch nochmal 🙂
Ein Auto bis zum Alter von 17 Jahren zu fahren sollte heute vom Prinzip her kein Problem mehr darstellen, nur ich würde mir dazu keinen VW nach 2005 aussuchen (ist bestimmt 'ne persönliche Meinung, aber die hab ich nun mal) 😉
Die Frage ist ja vielmehr: wieviele Investitionen kannst du dir leisten, um das Ding am Laufen zu halten?
Du musst generell mit Dingen wie festen Bremssätteln, Federbruch, Steuergeräten, Klimakondensator (Steinschlag! Ein enger Maschendrahtzaun, davorgespannt, sollte helfen) etc. rechnen. Allein solche Dinge kamen bei mir etwa jährlich vor, zu je rund 700€. Und da waren noch keine motorischen Dinge dabei - mein 2.0FSI hatte (noch!) weder die dafür typischen Probleme mit dem AGR noch mit verkokten Ventilen, aber der ebenfalls typische Nockenwellenversteller war dabei, und das hieß gleich Zahnriemenwechsel mit Wasserpumpe. Das war aber zu erwarten und vergleichsweise okay (Zahnriemen wäre ja eh irgendwann gekommen).
Nur, billig ist das halt nicht.
Beim Stichwort TSI und DSG allerdings fällt mir immer der Kollege ein, der einen 1.2 TSI mit DSG fuhr, den nach wenigen Jahren nicht mal der verkaufende Marken-Händler sich mehr auf den Hof stellen wollte. Solche Sorgenkinder gingen gleich auf den Kiesplatz oder zum Export, meinte der (und das ist Jahre her!).
Zwar ist ein 1.8TSI kein 1.2TSI, und auch vom DSG gab es verschiedene Spielarten - aber ich würd's mir doch sehr genau überlegen.
Zitat:
@_RGTech schrieb am 29. September 2021 um 10:25:23 Uhr:
Ein Auto bis zum Alter von 17 Jahren zu fahren sollte heute vom Prinzip her kein Problem mehr darstellen, nur ich würde mir dazu keinen VW nach 2005 aussuchen (ist bestimmt 'ne persönliche Meinung, aber die hab ich nun mal) 😉Die Frage ist ja vielmehr: wieviele Investitionen kannst du dir leisten, um das Ding am Laufen zu halten?
Du musst generell mit Dingen wie festen Bremssätteln, Federbruch, Steuergeräten, Klimakondensator (Steinschlag! Ein enger Maschendrahtzaun, davorgespannt, sollte helfen) etc. rechnen. Allein solche Dinge kamen bei mir etwa jährlich vor, zu je rund 700€. Und da waren noch keine motorischen Dinge dabei - mein 2.0FSI hatte (noch!) weder die dafür typischen Probleme mit dem AGR noch mit verkokten Ventilen, aber der ebenfalls typische Nockenwellenversteller war dabei, und das hieß gleich Zahnriemenwechsel mit Wasserpumpe. Das war aber zu erwarten und vergleichsweise okay (Zahnriemen wäre ja eh irgendwann gekommen).
Nur, billig ist das halt nicht.Beim Stichwort TSI und DSG allerdings fällt mir immer der Kollege ein, der einen 1.2 TSI mit DSG fuhr, den nach wenigen Jahren nicht mal der verkaufende Marken-Händler sich mehr auf den Hof stellen wollte. Solche Sorgenkinder gingen gleich auf den Kiesplatz oder zum Export, meinte der (und das ist Jahre her!).
Zwar ist ein 1.8TSI kein 1.2TSI, und auch vom DSG gab es verschiedene Spielarten - aber ich würd's mir doch sehr genau überlegen.
Ja gut, also stellt das Alter, solange das Auto ab 2005 ist, keine riesigen vorhersehbaren Probleme dar? Denke, dass ich im Studium sowieso nicht das Geld habe für einen neueren Wagen, dann ist 2010 wahrscheinlich ein gutes Jahr. Kannst du mir vielleicht bestimmte Modelle (egal, von welcher Marke) empfehlen, die bezahlbar und zuverlässig sind? Finanziell wäre ich bei kleineren Reparaturen abgesichert, solange das Auto also keinen schwerwiegenden Schaden hat, ist alles in Ordnung. Vielen Dank für deine Antwort 🙂
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Naja, das Alter ist relativ... es kann zwar vergleichsweise problemlos sein, muss aber nicht (schließlich altern Teile auch im Stand). Und dubioserweise machen gerade die jüngeren Autos mehr Ärger auf dem Weg ins hohe Alter!
--------viel Erklärtext, wahrscheinlich für die meisten irrelevant--------
Ich fahre ja einen jetzt bald 23 Jahre alten Benz, und außer Rost (extrem anfälliges Baujahr, wegen Lackproblemen) gibt's tatsächlich nur wenig, was aufgrund des Alters oder der Laufleistung außerplanmäßig kaputtgeht. Fahrwerksverschleiß, Bremsen etc. sehe ich als normal an. Okay, ein paar Gummiteile wie Abdichtungen an den Scheinwerfern, im Motorraum und jetzt an den Fensterunterkanten bröseln, laufen ein, oder härten aus und müssen ersetzt werden (wobei auch nicht alle davon wirklich notwendig sind, aber ich will den ja noch eine Weile behalten), und auch Geräusche oder brechende Verkleidungsteile zeugen vom Alter. Ist aber technisch meistens irrelevant. Dem merkt man das Alter und die Kilometer gar nicht so sehr an (höchstens optisch, gerade Linien und große Fenster sind ja längst out).
Bei meinem A4 gleichen Baujahrs war ich hingegen 2011 schon überrascht, Teile bei der mobilen Tradition ordern zu müssen - gebraucht! - weil sie nicht mehr im normalen Ersatzteildepot vorrätig waren. Dort sind mir auch u.a. die Zündspule (und der Aftermarket-Ersatz nach einem Jahr gleich wieder) und die Kurbelgehäuseentlüftung zerbröselt (Hartkunststoff! Aber wenn der Weichmacher raus ist, bricht das eben) - was ich nicht erwartet hätte. Auspuffaufhängungen, Türpin-Gestänge (das aber zum Öffnen eben notwendig ist), Schaltbock-Lagerung, haben auch aufgegeben (und wurden notdürftig geflickt). Das und diverse andere Kleinigkeiten (nicht nur der Softlackmist) haben "vorzeitig" den Spaß verdorben, also war ich froh, das Fahrzeug bei nur 15 Jahren/200.000km abstoßen zu können.
Der 2000er Passat war dagegen wieder recht gut, manche Sachen hätte man nicht mal reparieren müssen (der defekte Saugrohrversteller fiel erst der Werkstatt auf - man hätt's höchstens beim Tanken merken müssen...). Der Rest war vergleichsweise günstig und das Ignorieren jedes zweiten Ölwechsels war dem auch egal. Der wurde mit 20 Jahren und ich glaube 160.000km ohne große Not verkauft (war einfach über).
Damals waren die Kisten aber auch einfacher gestrickt und es gab noch wenig Steuergerätechaos! Nicht wie dann beim relativ jüngeren Octavia (den hatte ich im Alter von 7 bis 13 Jahren - der Audi war 12 bis 16, der Passat 5 bis 20). Das ist nämlich der Hauptgrund, warum ich keinen jüngeren VW mehr in Betracht ziehen werde. Defekte Motorsteuergeräte, Servolenkungssteuergeräte (ist kein Spaß wenn die Kiste nur noch "eckig" lenkt!), der NOx-Sensor der nur mit Steuergerät zusammen tauschbar ist, spinnende ZV-Steuergeräte, ein Motorsteuergerät was in den Notlauf schaltet und nach Fehlerspeicherlöschung wieder weiterfährt wie davor... ich kenne keinen VW in der Bekanntschaft aus dem Zeitraum, der nicht unnötig teuren Ärger gemacht hätte (plus die ständige Marotte mit dem Klimakondensator, weil der einfach immer in den Steinschlagbereich designt wurde und das Gitter davor viel zu grobmaschig ist). Dazu die oft aushärtenden Kabel, was bei Türen und Heckklappen gern zum Elektronikwurm führt. Und je neuer desto schlimmer: Mogeldiesel, Steuerkettendilemma, DSG-Dreck, ... alles teure bis extrem teure Baustellen, die nicht sein müssten.
--------Erklärtext Ende--------
Mein Beuteschema für günstige, haltbare Autos lautet deswegen:
- kein "VW" neuer als 2004/2005 (Beginn der Golf-5-Ära mit unsäglichen Einsparungen und grausigen Steuergeräte-Fehlern) - damit ist auch Skoda Seat Audi Bentley Bugatti Ducati Lamborghini ... gemeint!
- kein Turbolader beim Benziner (muss man auch kaltfahren - haben das auch die Vorbesitzer gemacht?; generell sind Saugmotoren weniger belastet)
- kein Direkteinspritzer (verkokende Ventile)
- generell eher milde, mittlere Motorisierungen (gelernt vom haltbaren Passat und C180 davor; der Audi mit V6 war eher teuer; der Benz geht zwar, aber man muss an die 12 schwer zugänglichen Platin-Zündkerzen denken)
- keine ehemaligen Innovationsträger mit Technik, die damals neu und toll war, aber noch nicht unbedingt ausgereift (frühes BMW iDrive, erste Hybrid-Priusse, CAN-Bus, Keyless Go, Assistenzsysteme...)
- beim Getriebe genau aufpassen: Ford hat manchmal schlechte Automatiken eingekauft, Mercedes konnte zumindest früher keine Schaltgetriebe bauen (halten zwar, sind aber spaßfrei), CVT kann auch nicht jeder (Audi jedenfalls nicht), manche Wandlerautomatik ist schlecht abgestuft und manches DSG überhektisch. Forenberichte lesen!
--------Brainstorming--------
Konkrete Empfehlungen fallen mir dagegen schwerer - meine eigene Suche hat sich die letzten Jahre auf Allradler eingegrenzt und da ist der Markt deutlich enger. Aber so spontan:
Opel war um 2010 rum relativ unterbewertet (Image schlechter als Ware, und das politische Gezerfe mit Magna und PSA und GM half auch nicht) - könnte heute einen Geheimtipp darstellen. Die Autos wurden damals gern sehr günstig mit viel Ausstattung verramscht. Leider hab ich mich nie näher darum gekümmert, da mir die Relation Außen- und Innenmaße nicht gepasst hat; ich kann also nicht sagen, ob die heute auch noch was taugen.
Ford bietet meistens jüngere Autos ums gleiche Geld, weil auch hier frühere und heutige Neuwagenrabatte den Wiederverkaufswert drücken. Die Ersatzteilpolitik ist leider auch darauf ausgerichtet, ältere Baureihen schnell zu ignorieren, dafür bieten die Dinger aber auch Fahrspaß (die Fahrwerke der Focus Turnier Mk.I und Mk.II waren in Basisausstattung schon angenehm knackig und leicht zu dirigieren, aber nicht unangenehm). Aufpassen wegen Getriebetyp und Serienproblemen.
Hyundai war damals erst "im Kommen", da ist bestimmt auch was zu finden. Auch andere Koreaner, und Japaner, kann man sich anschauen. So Corollas und Primeras sehen nun nicht unbedingt toll aus, aber machen viel mit. Subaru (Impreza) ist gebraucht glaub ich nicht so preisgünstig, die haben zu viel Nachfrage bzw. gutes Image (wie sagte das Autohaus: "die kommen halt nur zur Inspektion, davon abgesehen verdienen wir da nicht viel dran"😉. Mazda 3 und 6 dürften auch nicht verkehrt sein, wenn sie aus dem Rostdesaster der Mazda 6 um 2005 gelernt haben. Und weil die Japaner oftmals die simplere Technik verbauen, hält sie auch länger.
Und ansonsten... ich weiß es zwar wirklich nicht, aber eventuell eignen sich auch die jüngeren Peugeots (308 II) oder Fiat (Tipo 356). Sind beide relativ neu, aber schon neu günstig gewesen, und haben auf der Autoshow einen passablen Eindruck hinterlassen. Aber auch da hab ich mich bisher nicht näher mit befasst (mir zu neu 😉).
Gut möglich, dass ich für die Hälfte der Ideen gleich gesteinigt werde oder ein paar davon preislich noch in ganz anderen Regionen liegen, ich lege jetzt nicht für alles davon noch schnell eine Suche an. Ist also alles nur aus dem Bauch raus 🙂
--------Brainstorming Ende--------
Letzten Endes würde ich mir für eine solide Entscheidung glaub ich so ein TÜV-Report-Heftchen kaufen (mein letztes ist von 2010 - das hat heute keine Relevanz mehr, sorry), da hat man einen breiten Querschnitt an zahlenmäßig relevanten Modellen, und kann recht gut rauslesen welche Autos gern mit irgendwelchen größeren Macken auffallen (Mist ab Werk) und bei welchen häufig Kleinigkeiten zu finden sind (die werden dann offenbar gern von Leuten gekauft, die die Wartung nicht so erst nehmen - auch nicht gut für Gebrauchtkäufer), und bei welchen der markeninterne Kundendienst den Schnitt hebt (je neuer und teurer, desto mehr Kleinmist wird so gefiltert, weil z.B. die Werkstatt das Birnchen direkt ersetzt, bevor es in die Statistik einfließt). Dann die eigene Präferenz hinsichtlich Größe, Karosserieform, Antriebsart/Spritsorte (also jährlich erwartete Laufleistung), und schlussendlich auch Optik einfließen lassen. Und dann die Suche nach den herausgepickten Modellen anwerfen.
Zitat:
@_RGTech schrieb am 29. September 2021 um 17:21:07 Uhr:
Naja, das Alter ist relativ... es kann zwar vergleichsweise problemlos sein, muss aber nicht (schließlich altern Teile auch im Stand). Und dubioserweise machen gerade die jüngeren Autos mehr Ärger auf dem Weg ins hohe Alter!--------viel Erklärtext, wahrscheinlich für die meisten irrelevant--------
Ich fahre ja einen jetzt bald 23 Jahre alten Benz, und außer Rost (extrem anfälliges Baujahr, wegen Lackproblemen) gibt's tatsächlich nur wenig, was aufgrund des Alters oder der Laufleistung außerplanmäßig kaputtgeht. Fahrwerksverschleiß, Bremsen etc. sehe ich als normal an. Okay, ein paar Gummiteile wie Abdichtungen an den Scheinwerfern, im Motorraum und jetzt an den Fensterunterkanten bröseln, laufen ein, oder härten aus und müssen ersetzt werden (wobei auch nicht alle davon wirklich notwendig sind, aber ich will den ja noch eine Weile behalten), und auch Geräusche oder brechende Verkleidungsteile zeugen vom Alter. Ist aber technisch meistens irrelevant. Dem merkt man das Alter und die Kilometer gar nicht so sehr an (höchstens optisch, gerade Linien und große Fenster sind ja längst out).Bei meinem A4 gleichen Baujahrs war ich hingegen 2011 schon überrascht, Teile bei der mobilen Tradition ordern zu müssen - gebraucht! - weil sie nicht mehr im normalen Ersatzteildepot vorrätig waren. Dort sind mir auch u.a. die Zündspule (und der Aftermarket-Ersatz nach einem Jahr gleich wieder) und die Kurbelgehäuseentlüftung zerbröselt (Hartkunststoff! Aber wenn der Weichmacher raus ist, bricht das eben) - was ich nicht erwartet hätte. Auspuffaufhängungen, Türpin-Gestänge (das aber zum Öffnen eben notwendig ist), Schaltbock-Lagerung, haben auch aufgegeben (und wurden notdürftig geflickt). Das und diverse andere Kleinigkeiten (nicht nur der Softlackmist) haben "vorzeitig" den Spaß verdorben, also war ich froh, das Fahrzeug bei nur 15 Jahren/200.000km abstoßen zu können.
Der 2000er Passat war dagegen wieder recht gut, manche Sachen hätte man nicht mal reparieren müssen (der defekte Saugrohrversteller fiel erst der Werkstatt auf - man hätt's höchstens beim Tanken merken müssen...). Der Rest war vergleichsweise günstig und das Ignorieren jedes zweiten Ölwechsels war dem auch egal. Der wurde mit 20 Jahren und ich glaube 160.000km ohne große Not verkauft (war einfach über).
Damals waren die Kisten aber auch einfacher gestrickt und es gab noch wenig Steuergerätechaos! Nicht wie dann beim relativ jüngeren Octavia (den hatte ich im Alter von 7 bis 13 Jahren - der Audi war 12 bis 16, der Passat 5 bis 20). Das ist nämlich der Hauptgrund, warum ich keinen jüngeren VW mehr in Betracht ziehen werde. Defekte Motorsteuergeräte, Servolenkungssteuergeräte (ist kein Spaß wenn die Kiste nur noch "eckig" lenkt!), der NOx-Sensor der nur mit Steuergerät zusammen tauschbar ist, spinnende ZV-Steuergeräte, ein Motorsteuergerät was in den Notlauf schaltet und nach Fehlerspeicherlöschung wieder weiterfährt wie davor... ich kenne keinen VW in der Bekanntschaft aus dem Zeitraum, der nicht unnötig teuren Ärger gemacht hätte (plus die ständige Marotte mit dem Klimakondensator, weil der einfach immer in den Steinschlagbereich designt wurde und das Gitter davor viel zu grobmaschig ist). Dazu die oft aushärtenden Kabel, was bei Türen und Heckklappen gern zum Elektronikwurm führt. Und je neuer desto schlimmer: Mogeldiesel, Steuerkettendilemma, DSG-Dreck, ... alles teure bis extrem teure Baustellen, die nicht sein müssten.
--------Erklärtext Ende--------Mein Beuteschema für günstige, haltbare Autos lautet deswegen:
- kein "VW" neuer als 2004/2005 (Beginn der Golf-5-Ära mit unsäglichen Einsparungen und grausigen Steuergeräte-Fehlern) - damit ist auch Skoda Seat Audi Bentley Bugatti Ducati Lamborghini ... gemeint!
- kein Turbolader beim Benziner (muss man auch kaltfahren - haben das auch die Vorbesitzer gemacht?; generell sind Saugmotoren weniger belastet)
- kein Direkteinspritzer (verkokende Ventile)
- generell eher milde, mittlere Motorisierungen (gelernt vom haltbaren Passat und C180 davor; der Audi mit V6 war eher teuer; der Benz geht zwar, aber man muss an die 12 schwer zugänglichen Platin-Zündkerzen denken)
- keine ehemaligen Innovationsträger mit Technik, die damals neu und toll war, aber noch nicht unbedingt ausgereift (frühes BMW iDrive, erste Hybrid-Priusse, CAN-Bus, Keyless Go, Assistenzsysteme...)
- beim Getriebe genau aufpassen: Ford hat manchmal schlechte Automatiken eingekauft, Mercedes konnte zumindest früher keine Schaltgetriebe bauen (halten zwar, sind aber spaßfrei), CVT kann auch nicht jeder (Audi jedenfalls nicht), manche Wandlerautomatik ist schlecht abgestuft und manches DSG überhektisch. Forenberichte lesen!--------Brainstorming--------
Konkrete Empfehlungen fallen mir dagegen schwerer - meine eigene Suche hat sich die letzten Jahre auf Allradler eingegrenzt und da ist der Markt deutlich enger. Aber so spontan:
Opel war um 2010 rum relativ unterbewertet (Image schlechter als Ware, und das politische Gezerfe mit Magna und PSA und GM half auch nicht) - könnte heute einen Geheimtipp darstellen. Die Autos wurden damals gern sehr günstig mit viel Ausstattung verramscht. Leider hab ich mich nie näher darum gekümmert, da mir die Relation Außen- und Innenmaße nicht gepasst hat; ich kann also nicht sagen, ob die heute auch noch was taugen.
Ford bietet meistens jüngere Autos ums gleiche Geld, weil auch hier frühere und heutige Neuwagenrabatte den Wiederverkaufswert drücken. Die Ersatzteilpolitik ist leider auch darauf ausgerichtet, ältere Baureihen schnell zu ignorieren, dafür bieten die Dinger aber auch Fahrspaß (die Fahrwerke der Focus Turnier Mk.I und Mk.II waren in Basisausstattung schon angenehm knackig und leicht zu dirigieren, aber nicht unangenehm). Aufpassen wegen Getriebetyp und Serienproblemen.
Hyundai war damals erst "im Kommen", da ist bestimmt auch was zu finden. Auch andere Koreaner, und Japaner, kann man sich anschauen. So Corollas und Primeras sehen nun nicht unbedingt toll aus, aber machen viel mit. Subaru (Impreza) ist gebraucht glaub ich nicht so preisgünstig, die haben zu viel Nachfrage bzw. gutes Image (wie sagte das Autohaus: "die kommen halt nur zur Inspektion, davon abgesehen verdienen wir da nicht viel dran"😉. Mazda 3 und 6 dürften auch nicht verkehrt sein, wenn sie aus dem Rostdesaster der Mazda 6 um 2005 gelernt haben. Und weil die Japaner oftmals die simplere Technik verbauen, hält sie auch länger.
Und ansonsten... ich weiß es zwar wirklich nicht, aber eventuell eignen sich auch die jüngeren Peugeots (308 II) oder Fiat (Tipo 356). Sind beide relativ neu, aber schon neu günstig gewesen, und haben auf der Autoshow einen passablen Eindruck hinterlassen. Aber auch da hab ich mich bisher nicht näher mit befasst (mir zu neu 😉).
Gut möglich, dass ich für die Hälfte der Ideen gleich gesteinigt werde oder ein paar davon preislich noch in ganz anderen Regionen liegen, ich lege jetzt nicht für alles davon noch schnell eine Suche an. Ist also alles nur aus dem Bauch raus 🙂
--------Brainstorming Ende--------Letzten Endes würde ich mir für eine solide Entscheidung glaub ich so ein TÜV-Report-Heftchen kaufen (mein letztes ist von 2010 - das hat heute keine Relevanz mehr, sorry), da hat man einen breiten Querschnitt an zahlenmäßig relevanten Modellen, und kann recht gut rauslesen welche Autos gern mit irgendwelchen größeren Macken auffallen (Mist ab Werk) und bei welchen häufig Kleinigkeiten zu finden sind (die werden dann offenbar gern von Leuten gekauft, die die Wartung nicht so erst nehmen - auch nicht gut für Gebrauchtkäufer), und bei welchen der markeninterne Kundendienst den Schnitt hebt (je neuer und teurer, desto mehr Kleinmist wird so gefiltert, weil z.B. die Werkstatt das Birnchen direkt ersetzt, bevor es in die Statistik einfließt). Dann die eigene Präferenz hinsichtlich Größe, Karosserieform, Antriebsart/Spritsorte (also jährlich erwartete Laufleistung), und schlussendlich auch Optik einfließen lassen. Und dann die Suche nach den herausgepickten Modellen anwerfen.
Das war die hilfreichste Antwort die ich je in einem Forum bekommen habe :-D Tatsächlich war ich schon häufiger bei den Japanern, da wir mal einen Mazda MX-5 hatten und der mir sowohl Leistungstechnisch als auch optisch sehr gefallen hat. Denke die sind finanziell auch eine gute Entscheidung in vielen Fällen. Werde deine Tipps auf jeden Fall notieren und Angebote etc ansehen. Das mit dem Report-Heft werde ich auch tun! Vielen Vielen Dank!!