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Sitzpolster unter Fahrersitz

Mercedes C-Klasse S205

Hallo zusammen,

mein Fahrersitz mit Kunstleder ist gerissen und "alteingesessen".
Vorhin war ich beim Autosattler, der bekommt aber den perforierten Bezug nicht einzeln.

Ich muss die komplette Sitzauflage irgendwo kaufen und ersetzen. Die ist auch zu finden unter Artikelnummer A20591019199D88, jedoch: Da das vermutete Polster ziemlich durchgesessen ist (im Vergleich zum Beifahrersitz), will ich es auf jeden Fall mit tauschen. Wie ist das denn bei der BR 205 aufgebaut?

Eine Heizung ist drin, aber deren Polster ist nicht die einzige Federung, oder? Müsste der ganze Sitz neu, um sich wieder "frisch" anzufühlen?
Das Sitzen fühlt sich gar nicht soo schlimm an, aber es bleibt ein Gefühl von durchgesessenem Schaumstoff.

Und: Bekommt man die blankgesessene Rückenlehne wieder etwas rauer?

Kunstledersitz (Artico) gerissen und dur
30 Antworten

Während die Anzahl an Nieten überschaubar ist, halten eher andere Baustellen auf. Die Nieten sind tatsächlich keine Besonderheit - ich hatte originale bestellt, die noch geliefert wurden - normale Popnieten mit Unterlegscheibe tun es aber auch. Sie halten seitlich nur die Kunststoffabdeckungen.

Ob es an Mopf oder "nur" am Memory-Sitz liegt, weiß ich eigentlich gar nicht. Auch das gesamte Sitzsteuergerät ist wesentlich größer als das alte -- und hat zudem einen Haufen inkompatibler Stecker zum alten.
Die Seitenbacken werden über einen vierten Ausgang am Ventilblock in der Rückenlehne befüllt. Diesen hat mein alter Steuerblock nicht, der auch gänzlich anders aussieht und eben mit einen anderen Stecker für die Ansteuerung ausgestattet ist.
Sie halten tatsächlich noch die Luft, ja. Aber ohne Möglichkeit der Nachfüllbarkeit war uns das zu unsicher. Deshalb der Ersatz mithilfe von Schaumstoff.
Der Bezug wird am Rand mit einer Kederschiene befestigt. Mercedes sieht ein Sonderwerkzeug vor, welches mit einem Brotmesser substituiert wurde. Einfach entland der Schiene von den Rastnasen lösen und später beim Einbau wieder festdrücken, bis es überall einklickt.
Das ist bei beiden Sitzen gleich mit dem Unterschied, dass der neue Sitz aufgeklemmte Gummibänder hat, welche wohl die Spannung aus dem Kunstleder nehmen, wenn die Backen voll ausgedehnt sind. Die Schiene mit den Gummibändern kann man jedoch einfach abziehen. Die Kederschiene liegt dann auch bei dieser Variante frei.
Da wir den Bezug inklusive Schaumstoffpolster getauscht haben, nicht aber den Kunststoffkörper, bleibt der Platz für die Seitenbacken zwischen Kunststoffkörper und Polster. Diesen haben wir aufgefüllt.
Positiv ist zumindest, dass bei der Variante kein Airbag getauscht werden muss, denn der verbleibt auf dem alten Rahmen der Sitzlehne.
Für den Umbau der elektrischen Sitzverlängerung auf die mechanische macht es Sinn, einfach die Motorisierung abzuschrauben. Irgendwann liegt dann die Sitzverlägerung frei und kann (samt Heizungskabel) in die Mechanik der anderen Sitzfläche transferiert werden.
Ob mechanisch oder elektrisch war mir egal, da ich sie ohnehin praktisch nie benutze. Zum Reinigen der "Krümelfalte" ist es aber wesentlich besser, die mechanische zu haben anstatt die elektrische nicht ausfahren zu können ...

Fazit:
Sofern die Sitze nicht quasi identisch sind, kann ich den Umbau nur Hartgesottenen raten. Allen anderen sei empfohlen, irgendwo einen guten Fahrersitz aufzutreiben oder einen Sattler zu beauftragen, der weiß, was er tut. Wobei die Zeiten für Sattler eben auch nicht einfacher werden, da diese komplex gebauten Sitze und insbesondere die schwierige Beschaffbarkeit von passendem Ersatzmaterial auch fähige Handwerker ausbremst.
Trotzdem hat sich der Umbau gelohnt - der Sitz fühlt sich erstklassig an und da ich momentan täglich etwa anderthalb bis zwei Stunden im Auto verbringe, war es mir das Geld wert. Den Umbau jedoch nicht. Mercedes sollte besser komplette Bezüge mit Polster verkaufen. Bei der Sitzfläche gibt es das evtl. sogar (ThomasBenz), m. W. aber nicht bei der Rückenlehne.
Leder mag eine Patina bekommen, Kunstleder wird einfach Schrott. Und durchgesessenen Schaumstoff relativ gut ersetzbar zu machen, sollte im Sinne der Nachhaltigkeit nicht zu viel verlangt sein.

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