Sind Schnellfahrer die besseren Autofahrer?
Mir fällt immer wieder auf, daß tendeziell langsam fahrende Autofahrer oft sehr unsicher reagieren, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert. Unvermitteltes Bremsen, langsame Überholmanöver, unverhältnismäßig langes Warten an Ausfahrten trotz großer Lücken um dann doch jemanden beim Rausfahren auszubremsen … um nur einige Beispiele zu nennen.
Demgegenüber merke ich, daß tendenziell zügig fahrende Autofahrer meistens sehr gekonnt und routiniert auf solche Situationen reagieren. Ich spreche jetzt nicht von jugendlichen Schnellfahrern, die kaum Fahrpraxis haben, sondern von langjährigen Fahrern.
Ich glaube, daß die Schnellfahrer einfach sicherer unterwegs sind und besser wissen, wie man im Ernstfall reagiert. Sei es bei unvermitteltem Herausziehen, Wildwechsel oder regen- bzw. schneeglatter Fahrbahn.
Die Langsamfahrer beschweren sich zwar über die Schnellfahrer (Drängler, Raser, etc.) jedoch denke ich, daß aufgrund der guten Reaktion und dem Können dieser Gruppe oft Unfälle vermieden werden und die meisten Unfälle durch die Langsamfahrer verursacht werden.
Was meint Ihr?
Beste Antwort im Thema
Wenn jemand sicher, gekonnt und routiniert unterwegs ist, gerade dann ist er kein Schnellfahrer. Nur die abgelenkten, gestressten, gehetzten und unaufmerksam Vieltelefonierer fahren "schnell". Wenn du Dränglern und Rasern eine gute Reaktion und ein großes Können andichten willst, dann solltest du mal eine Zeitlang im Rettungsdienst arbeiten, da wirst du schnell eines Besseren belehrt.
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Wenn zwei Fahrzeuge mit jeweils 100km/h frontal kollidieren, dann hat das den gleichen Effekt, als wenn ein Auto mit 200km/h gegen ein stehendes Auto fährt. Von daher addieren sich die Geschwindigkeiten selbstverständlich ... 🙄
Bei einem Zusammenstoß mit einer Mauer mag das anders sein, doch wie oft kommt das schon vor, daß einem auf der Landstrasse eine Mauer entgegenkommt?
Zum Thema:
Im Allgemeinen wird derjenige, der eine Tätigkeit schneller verrichtet als ein anderer, als derjenige wahrgenommen, der die Tätigkeit besser beherrscht. Diese Wahrnehmung trügt nicht, sie entspricht vollumfänglich den Tatsachen. Die von einigen Nutzern geäußerte Meinung, ausgerechnet beim Autofahren wären die Trantüten die besseren Fahrer, kann nur als missglückter Versuch einer humoristichen Einlage gewertet werden.
Zitat:
@nansenbach schrieb am 26. Februar 2015 um 23:04:06 Uhr:
Wenn zwei Fahrzeuge mit jeweils 100km/h frontal kollidieren, dann hat das den gleichen Effekt, als wenn man mit 200km/h gegen ein stehendes Auto fährt. Von daher addieren sich die Geschwindigkeiten selbstverständlich ... 🙄
Nein, das ist so nicht richtig. Denn wenn beide Objekte gleich schwer und gleich schnell sind, dann stellt das jeweils andere Objekt die "Mauer" dar, gegen die es fährt und die Kräfte teilen sich somit nicht auf, sondern jedes Objekt nimmt exakt die Kraft auf, die es eingebracht hat
Zitat:
Bei einem Zusammenstoß mit einer Mauer mag das anders sein, doch wie oft kommt das schon vor, daß einem auf der Landstrasse eine Mauer entgegenkommt?
Bei einer Mauer ist das sicher anders, denn ein Auto und eine Mauer sind nicht identisch. Steht die Mauer, nimmt das Auto die Kraft auf. Bewegt sich die Mauer mit gleicher Geschwindigkeit wie das Auto, dann nimmt mit hoher Wahrscheinlichkeit das Auto die Kraft vollständig auf weil sich die Mauer nicht verformt. Das ist alles schon sehr theoretisch 😁. Aber auch interesssant! Denn das ist der Grund, warum die LKW Fahrer sich nach eine Landstraßenunfall mit einem PKW höchstens die Asche der Kippe vom Oberschenkel streifen bevor sie aussteigen und nachsehen, wie es dem Lenker des PKW denn ergangen ist. 😰
Wenn das stehende Auto ein Auto ist und keine Mauer, dann absorbiert es erst in der eigenen Knautschzone die Aufprallenergie. Anschließend wird es negativ beschleunigt. Im Endeffekt kommt dabei das gleiche raus als wenn beide Autos mit je 100 kollidieren. Die Energie ist immer gleich. Die Frage ist die Verteilung. Aber bei gleicher Masse und Bodenhaftung ist das 50/50.
Ob sich jemand gut oder weniger gut im Straßenverkehr bewegt, sollte nicht von der gefahrenen Geschwindigkeit abhängen, sondern von der allgemeinen Fahrweise und der steten Fähigkeit, allzeit Sicherheitsabstände einzuhalten.
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Zitat:
@nansenbach schrieb am 26. Februar 2015 um 23:04:06 Uhr:
... Die von einigen Nutzern geäußerte Meinung, ausgerechnet beim Autofahren wären die Trantüten die besseren Fahrer, kann nur als missglückter Versuch einer humoristichen Einlage gewertet werden.
An welcher Stelle hier im thread wurde das von wem behauptet?😕
oder plätschert dir die Diskussion zur steilen These des TE hier einfach nur zu seicht dahin?
Nach dem Motto, wer die +20%-Fahrer nicht für die besseren Autofahrer hält, der ist ja wohl automatisch der Meinung, die Trantüten wären besser.
mfg
Zitat:
@Kai R. schrieb am 26. Februar 2015 um 23:16:20 Uhr:
Wenn das stehende Auto ein Auto ist und keine Mauer, dann absorbiert es erst in der eigenen Knautschzone die Aufprallenergie. Anschließend wird es negativ beschleunigt. [...]
Nee, das stehende Auto wird (positiv) beschleunigt, das auffahrende verzögert (negativ beschleunigt). Für die wirkenden Kräfte ist es allerdings nicht von Bedeutung, ob positiv oder negativ.
Kai, ich räume ein, auch etwas Nachholbedarf in Physik zu haben, aber mit Deiner Theorie "ist dasselbe wie mit 0 gegen eine Mauer" bist Du wirklich übers Ziel hinausgeschossen. Grüße... Mischko
Je höher das Bestreben seine Geschwindigkeit halten zu wollen, desto unfähiger der Fahrer. Sieht man ja oft auf der Autobahn. 10s hätte man Zeit gehabt die Geschwindigkeit zu verringern und trotzdem hängt einem der BMW aus Provokationsgründen im Heck.
Mit 0 gegen die Mauer, was soll das denn bedeuten 😕
Das Filmchen sollte lediglich zeigen, daß es, was das Schadensbild angeht, keinen Unterschied macht, ob ich mit 50 gegen eine Mauer fahre oder mit 50 gegen eine anderes Fahrzeug, das ebenfalls 50 fährt.
Ich wollte mit dem Thread ja nicht darauf hinaus, was einen guten Autofahrere ausmacht ... das ist natürlich nicht die Geschwindigkeit sondern andere hier bereits richtigerweise genannte Faktoren.
Mir geht es darum, daß oft schnelles Fahren mit Verantwortungslosigkeit und schlechtem (Fahr-) Stil gleichgestellt wird und das, meiner Meinung nach nicht der Regelfall ist wohingegen langsame, vermeintlich vorsichtige Fahrer viel öfters Fehler begehen, die dann von anderen ausgebügelt (ausweichen, bremsen, etc.) werden müssen.
Zitat:
@HairyOtter schrieb am 27. Februar 2015 um 00:42:03 Uhr:
10s hätte man Zeit gehabt die Geschwindigkeit zu verringern und trotzdem hängt einem der BMW aus Provokationsgründen im Heck.
5 Sekunden hätte es dich in diesem Fall gekostet rechts rüber zu fahren und den offensichtlich wesentlich schnelleren BMW vorbeizulassen. Statt dessen muß dieser halt stark abbremsen und dir hinterherfahren ... geht hier die Provokation wirklich vom BMW Fahrer aus?
Also ich hätte ein sehr schlechtes Gewissen, wenn ich einen wesentlich schnelleren Hintermann nicht schnellstmöglich vorbeilassen würde ...
Zitat:
5 Sekunden hätte es dich in diesem Fall gekostet rechts rüber zu fahren und den offensichtlich wesentlich schnelleren BMW vorbeizulassen. Statt dessen muß dieser halt stark abbremsen und dir hinterherfahren ... geht hier die Provokation wirklich vom BMW Fahrer aus?
Hätte, hätte, Fahrradkette. Das ist genau das, was ich angesprochen habe. Der überzeugte Linksspurfahrer ist zu keiner Zeit bereit seine Geschwindigkeit zu verringern. Ich meine jetzt hier sicher nicht das Herausziehen 20m vorher, was zu einer Vollbremsung nötigt.
Wenn ich sehe, daß da 300m in Front Oma Gerda mit 140 überholt, muß ich nicht bis 50m vorher mit 200 heranrauschen und der dann im Heck hängen mit allerlei präpubertären Gestiken. Dann noch ernsthaft zu verlangen, daß sie rüberfahrt, damit der Herr im Audi seine Geschwindigkeit nicht verringern muß, ist unterste Kanone. Wer zuletzt überholt, hat zu warten, bis der Vordermann fertig ist. Dieses Grundverständnis scheint in vielen Vertreterkarren abhanden gekommen zu sein.
Wenn man grundsätzlich nur links mit 200 fährt, sagt es doch schon die Logik, daß alle anderen mehr Fehler begehen müssen. Die linke Spur hat nun mal Vorfahrt. Auf der Spur trifft man dann aber auch die gebündelte Agressivität, wenn es mal dazu kommt.
Zitat:
Mir geht es darum, daß oft schnelles Fahren mit Verantwortungslosigkeit und schlechtem (Fahr-) Stil gleichgestellt wird und das, meiner Meinung nach nicht der Regelfall ist wohingegen langsame, vermeintlich vorsichtige Fahrer viel öfters Fehler begehen, die dann von anderen ausgebügelt (ausweichen, bremsen, etc.) werden müssen.
Und das wiederum ist selektive Wahrnehmung. Du siehst was du sehen willst, das andere ignorierst du. Ist völlig normal. Man kann nunmal nicht alles sehen. Deshalb ignoriert man das vermeintlich unwichtige. Wer dir nicht im Weg ist, ist unwichtig. Der andere dagegen fällt dir auf.
Dann wollen wir mal auflösen.
Fall1:
Ein Fahrzeug mit 50km/h fährt gegen eine Wand.
Was ist passiert?
Das Fahrzeug steht.
Eine Abbremsung von 50 auf 0 im Bruchteil einer Sekunde!
Fall2:
2 Fahrzeuge (mit gleichen Gewicht) und gleiche Geschwindigkeit treffen sich.
Was ist passiert?
Beide stehen.
Beide sind abgebremst worden von 50 auf 0 im Bruchteil einer Sekunde!
Im ersten und im zweitem Fall "erleben die Insassen das Gleiche.
Zitat:
@Vollgasfuzzi schrieb am 27. Februar 2015 um 00:49:57 Uhr:
Zitat:
...
Also ich hätte ein sehr schlechtes Gewissen, wenn ich einen wesentlich schnelleren Hintermann nicht schnellstmöglich vorbeilassen würde ...
Das hättest du wohl gerne. Als langsam fahrender Vielfahrer (bevorzugte Cruisingspeed ca. Richtgeschwindigkeit +/- 15% je nach Verkehrslage) will ich auch nicht ständig ausgebremst werden und dazu entwickelt man dann die passenden Strategien.
Wieso sollte ich mein Geld ausgeben in dem ich meine Energie vernichte und dann noch meine Bremsen abnutzen damit so ein A... in seinem Geschwindigkeitsrausch nicht gestört wird. Soviel Freundlichkeit bzw. Unterwürfigkeit geht mir dann doch etwas zu weit.
Zitat:
@nansenbach schrieb am 26. Februar 2015 um 23:04:06 Uhr:
Die von einigen Nutzern geäußerte Meinung, ausgerechnet beim Autofahren wären die Trantüten die besseren Fahrer, kann nur als missglückter Versuch einer humoristichen Einlage gewertet werden.
Wo und wer hat das geschrieben ?
Ich denke mehr das diese Deine Einlage hier ein missglückter Versuch ist von der Absurdität der These des TE abzulenken der Du natürlich vollumfänglich zustimmst.
Alleine die Aussage des TE das ein VT der sich an das Limit hält ein unsicherer VT ist als jener der es um 20 Kmh überschreitet zeigt die Sinnlosigkeit auf, um die hier versucht wird zu disskutieren.
Zitat:
@Vollgasfuzzi schrieb am 27. Februar 2015 um 00:45:00 Uhr:
Mir geht es darum, daß oft schnelles Fahren mit Verantwortungslosigkeit und schlechtem (Fahr-) Stil gleichgestellt wird .....
Nein, aber es hat auch nichts damit zu tun nun besser zu sein als jemand der langsamer fährt.
Bei mir ist zum Beispiel derjenige der bessere Autofahrer der 250 auf der AB fährt und sich bewusst ist das es ne gewagte Kiste ist die er da unternimmt, der sich bewusst ist das er mit dieser Geschwindigkeit sich und auch anderen jede Chance nimmt im Ernstfall richtig und schnell zu reagieren um einen Unfall zu verhindern, der sich seiner Verantwortung bewusst ist, als der Autofahrer der 250 fährt und alle Gefahren schön redet und sich einbildet er könne das alles, er ist ja der bessere Autofahrer.
Die Aussage das Schnellfahrer die besseren Autofahrer sind ist in etwa genauso viel wert wie die Aussage das es nachts dunkler ist als draußen.
Um dieses komplizierte Thema qualifiziert an den Mann zu bringen, hättest Du im Einganspost etwas mehr Erläuterungen schreiben müssen.