Shanghai Tesla Batterie und Ladeproblem (gelöst)
Hallo, mir wurde letzte Woche ein Shanghai Tesla Model 3 SR+ verkauft. Über Ladeleistung und bin ich entsetzt. Ich habe den PKW während der Überführung von München nach Hamburg 6 mal aufladen müssen. Das Laden an den Superchargern dauerte ewig. Geladen wurde mit durchschnittlich 20 kw. Ab 80% konnte gar nicht mehr geladen werden, nur noch mit 7-8 kw. Meine Reichweite auf der Autobahn (Tempo 110-120 km/h, 4 Grad Celsius) liegt bei ca. 150 km. Landstrasse minimal besser, Bremsen sind extrem schwergängig, Innenräume voller Feuchtigkeit und die Federung bretthart.
Mich würde interessieren, ob jemand ähnliche Probleme hat und wie die normale Reichweite und Ladeleistung beim "schönen" Model 3 SR+ bei ähnlichen Temperaturen ist.
Gerne höre ich von Euch.
Michael.
206 Antworten
Also mit einem MSP was durch gekühlt ist, lädt man auch nicht schneller als mit dem M3 Chinabomber...
Nach RGB versaut sich ja Tesla alles....
Wandlung! Sowas würde ich mir von Tesla nicht bieten lassen. Konnte letztens auch nur mit 44kW bei EnBW laden. Nicht mit mir, meine Anwälte sind dran 😁
Da kann man da ja 4 Tassen Kaffee trinken und anschließend 3x pieseln gehen - Zeit genug dafür hat man dann ja dafür 😉.
Ich habe heute an einer EnBw Säule geladen und wollte ein bisschen testen mit dem MiC. Ich habe mir extra etwas Zeit genommen.
Ich bin bin mit kaltem Akku morgens zu der Säule gefahren, es waren nur 5 Km bis zur Säule, also "schlechteste" Bedingungen für den LFP Akku. SoC 68 % dort. Geladen zuerst mit CCS (max. 50 kW Säule). Ich habe von 70 - 90 % mit 7-8 kW (kein Witz) geladen, bei 90 % wurde das Laden abgebrochen (65 Minuten). Nach fünf Minuten habe ich einen Typ 2 Stecker angesteckt. Der hat dann komischerweise mit 12 kW von 90 % bis 100 % geladen (20 Minuten) und regulär beendet. Km Reichweite bei 100 % danach 324 Km..... :-)
Ich sehne die Software Updates von Tesla herbei!
PS: Temperatur heute bei uns ca. 8-11 Grad.
PPS: Meine Rechtschutzversicherung habe ich heute Abend eingeschaltet.
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Steht irgendwo was die M3 an Ladeleistung haben sollen? Also rein rechtlich kann man sie da festnageln (wie ich Tesla kenne machen sie keine konkreten Aussagen)?
@Volvoluder da hattest theoretisch auch ein 3 Gänge Menü einnehmen können..
Nein, Tesla sichert keine Ladeleistungen zu.
Chance liegt also bei 0,0.
Zitat:
@lancerlot schrieb am 6. Februar 2021 um 19:49:17 Uhr:
Ich habe von 70 - 90 % mit 7-8 kW (kein Witz) geladen, bei 90 % wurde das Laden abgebrochen (65 Minuten). Nach fünf Minuten habe ich einen Typ 2 Stecker angesteckt. Der hat dann komischerweise mit 12 kW von 90 % bis 100 % geladen (20 Minuten) und regulär beendet.
...PS: Temperatur heute bei uns ca. 8-11 Grad.
Das ist ja gar nicht mal besonders kalt.
Also am besten nur noch AC laden, weil es am schnellsten geht 😉.
j.
PS: Wir in China nur der SR+ gebaut? Ein LR mit der guten China-Verarbeitung und den soliden, alten Akkus wäre zum jetzigen Preis ja mal richtig cool.
Zitat:
@jennss schrieb am 6. Februar 2021 um 21:50:23 Uhr:
PS: Wir in China nur der SR+ gebaut? Ein LR mit der guten China-Verarbeitung und den soliden, alten Akkus wäre zum jetzigen Preis ja mal richtig cool.
Nein, mittlerweile werden dort alle Versionen gebaut, aber nur für den lokalen Markt bzw. für manche Rechtslenker-Märkte bisher. Und wenn ein Akku solide ist, dann ist es der LFP - es gibt nur offensichtlich ein größeres Software-Problem, dazu unten später mehr.
Zitat:
@lancerlot schrieb am 6. Februar 2021 um 19:49:17 Uhr:
bei 90 % wurde das Laden abgebrochen [...] Km Reichweite bei 100 % danach 324 Km.....
Das ist bei dir ja wieder total verstellt, denn das entspricht bei korrekt kalibriertem Akku nur etwa 77% - sprich kein Wunder, dass das BMS nicht mehr Ladeleistung zugelassen hat und vorzeitig abgebrochen wurde. Bei der anschließenden AC-Ladung hat dann wohl schon so etwas wie ein Kalibrierungprozess eingesetzt, sodass laut Anzeige auf 100% geladen werden konnte - aber echte 100% sind das ja dann trotzdem nicht bei nur 20 Minuten von 90-100% und nur angezeigten 324km. Ich habe gestern wieder auf 100% geladen und lag wieder bei 418km, bei mir passt es momentan also.
Klar ist aber auch: Wenn du bei sagen wir im Schnitt 9°C bei 5km Anfahrt zum CCS-Lader ohne Vorkonditionierung hinfährst, dass der Akku dann auch kaum wärmer ist (sofern nicht davor in einer beheizten Garage gestanden). Das führt auch bei anderen Fahrzeugen zu reduzierten Raten.
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Neues zum Thema:
Es gibt mittlerweile nähere Erkenntnisse zu dem Problem an sich, die ein Fahrer mit Kontakten zu Tesla bzw. zum jemandem aus dem Early Access Program hat. Danach gab es mit dem Update von 2020.36 auf 2020.48 erstmals die auslösenden Probleme - dummerweise war das genau der Zeitraum, als viele ihre neuen MiC im Dezember in Europa abgeholt haben.
Die Ingenieure in Fremont wurden offensichtlich selbst überrascht von dem Problem und sind seither dran mit der dortigen Testflotte das Thema zu lösen (es gab vorher in China offenbar weder die "Drops" mit dem verstellten BMS - wo die Akkus schon etwa 2 Monate früher ausgeliefert wurden - noch Ladeprobleme in dieser Form.
Es ist wohl so, dass zum einen die angezeigte Laderate nicht der tatsächlichen entspricht und auch, dass die angenommenen Temperaturprobleme in dieser Form nicht existieren bzw. die Temperatur nicht das eigentliche Problem ist, wie man annehmen könnte - das kalte Wetter spielt der Thematik zwar in den Hände ist aber nicht der alleinige Auslöser: Man hat in Fremont wohl testweise ein Bauteil eingebaut, dass den Akku um 10-12°C stärker erwärmt als es serienmäßig möglich wäre und das hat nichts geändert - dadurch konnte man das Problem auf der Softwareebene eingrenzen.
Jetzt könnte man natürlich fragen, warum Tesla dann kein Downgrade der Software gemacht hat, was aber wohl komplizierter ist als man denken könnte und nur sicher in den Service-Centern durchgeführt werden kann, weshalb darauf verzichtet wird.
Momentan laufen in Fremont wohl 12 LFP-Testfahrzeuge im Einsatz um das Problem zu beheben. Es ist wohl auch so, dass wegen dieser Thematik das 2021.04.xx Update verzögert wird um nicht noch mehr Unbekannte in die Software zu holen.
Und auf was ich ja weiter vorne schon hingewiesen hatte: Es ist tatsächlich so, dass bei Einführung des neuen Akkus sowohl die freigegebene Kapazität als auch die Ladeleistung absichtlich beschränkt wurde (wie auch schon früher bei anderen Einführungen), auch in China, weil Tesla bei der Einführung neuer Technik immer so vorgeht, sodass die Systeme in einer Art "Schutzmodus" laufen und erst nach weiterer Datensammlung dann z.B. höhere Laderaten freigegeben werden - was auch über so genannte "flags", die OTA auch zwischen Updates verändert werden können, geschieht. Sprich es braucht nicht immer explizit ein bemerktes Update um diese "flags" zu ändern. Anfangs war der Akku in China auf 90kW gedeckelt (entsprechende Laderaten gibt es dazu im Netz), mittlerweile soll dieses "flag" bei max. 130kW liegen - aber das ist noch nicht das geplante Ende. Wenn man kurzfristig mehr angezeigt bekommt (z.B. Peak von über 150kW wie bei nextmove) dann ist das auch eine Ausprägung des besagten Software-Problems. Das nächste Flag soll im Frühjahr/Sommer gesetzt werden und dann 170kW Peak bringen.
Zusammenfassend: Es ist kein Defekt der Hardware. Tesla kennt das Problem und arbeitet intensiv daran und es ist logischerweise nicht der angestrebte Normalfall und man wurde offensichtlich selbst von den Problemen überrascht, da die Thematik in älteren Software-Versionen so nicht bestand.
Das war jetzt nur ein Ausschnitt mit dem Wichtigsten von dem, was im TFF ausführlichst erklärt wurde. Eigentlich hatte ich vor den Text heute hier zu zitieren, da es für die Betroffenen umfassende Infos enthält, allerdings wurde das Thema mittlerweile dort in den nur für registrierte Tesla-Fahrer lesbaren Bereich verschoben (für den Infogeber ist das wohl auch eine Gratwanderung, weil diese Infos über das hinausgehen, was Tesla öffentlich sehen möchte), weshalb man sich ggf. - obwohl ich das sonst eher nicht empfehle, weil MT natürlich das beste Forum überhaupt ist 😉 - als Betroffener zum Lesen entsprechend anmelden sollte. Da werden einem detailliert die Hintergründe erklärt und die Nerven beruhigt.
Ich werde aber natürlich auch weiterhin hier entsprechend zusammengefasst Neuigkeiten und Infos posten, wenn es welche gibt.
Zitat:
@ballex schrieb am 6. Februar 2021 um 23:08:40 Uhr:
Jetzt könnte man natürlich fragen, warum Tesla dann kein Downgrade der Software gemacht hat, was aber wohl komplizierter ist als man denken könnte und nur sicher in den Service-Centern durchgeführt werden kann, weshalb darauf verzichtet wird.
Falls das ein Witz gewesen sein soll: bitte als solchen deutlich kennzeichnen 🙄
Nee, so ist wohl die Aussage dazu - vielleicht "will" man es ja aber auch nicht. Technisch kann ich das nicht beurteilen ob's da zu Komplikationen kommen kann. Edit: Ein vollständiger Flashvorgang würde laut dem Bericht wohl über 4 Std. im SeC dauern, das ist nicht praktikabel für die Flotte wenn das Update selbst schneller kommt.
Irgendwie denke ich gerade die ganze Zeit zwangsläufig an die sieben letzten Worte. Der Anfang vom Ende war bekanntlich Lk 23,34
Zitat:
@ballex schrieb am 6. Februar 2021 um 23:08:40 Uhr:
Zusammenfassend: Es ist kein Defekt der Hardware.
Das wohl nicht, aber die Hardware ist offenbar nicht so einfach zu regeln, da die Spannungskurve in Abhängigkeit vom SoC lt. Nextmove in weitem Bereich sehr flach verläuft und erst an den Enden stark absinkt bzw. ansteigt. Bei bisheriger Akkuchemie war die Erkennung des SoC sehr einfach, weil die Spannung ziemlich linear zum SoC angestiegen ist. Die neuen Akkus benötigen offenbar eine sehr hohe Präzision bei der Kalibrierung, die sich dann hoffentlich auch stabil halten wird. Ich bin gespannt, wie das in der Praxis nach dem nächsten Update funktioniert.
j.
Die SoC-Bestimmung ist schwieriger als bei NCA/NMC stimmt, aber machbar ist es definitiv. BYD setzt schon jahrelang ausschließlich auf LFP-Zellen und ist einer der größten Hersteller von E-Autos ( 2014 bis 2019 auf Platz 1), da liest man auch nichts Negatives diesbezüglich. Und wie gesagt, in China wurden laut dem Bericht auch erst nach dem besagten Update Probleme gemeldet. Denke sie setzen alles daran die Sache schnellstmöglich wieder in den Griff zu bekommen...
Und währenddessen brechen wohl die Aufträge ein, kann die Kommunikationsverweigerung nicht ganz nachvollziehen.
Denn sie können ja immer noch die alte Software Version ausliefern, dann hätten oder haben aktuelle Kunden noch nicht das massive Problem.
Ich denke jeder der einen Tesla kauft nimmt gewisse Software-Nachbesserungen per se in Kauf, aber das Teil muss doch noch halbwegs zuverlässig unterwegs sein ohne gleich ein Studium absolvieren zu müssen.
Zitat:
@Schwarzwald4motion schrieb am 7. Februar 2021 um 07:40:15 Uhr:
Denn sie können ja immer noch die alte Software Version ausliefern, dann hätten oder haben aktuelle Kunden noch nicht das massive Problem.
Das geht nur im SeC *duckundweg*