Selbstmorde im Peugeot-Werk
Schaut euch mal folgenden Bericht an: Ansehen
Ich habe ja erhebliche Probleme mit meinem Peugeot 307 und wenn man sowas liest wundert mich nichts mehr ......
20 Antworten
Wenn man die Kurse von Peugeot BLAU und VW GRÜN mal vergleicht kann es Peugeot doch garnicht sooo schlecht gehen.
http://img63.imageshack.us/img63/2083/bild2my2.jpg
Gruß
Manuel
1997 war der Aktienkurs von PSA ja auch ganz unten. Das ist der sogenannte Basiseffekt. Lass die Kurven mal erst 2002 starten, dann siehts ganz anders aus.
Mit VW kann man PSA natürlich nicht vergleichen. VW ist bzw. war ein dilettantisch geführtes halbstaatliches Unternehmen, dass ohne staatliche Hilfe schon längst übernommen und in Einzelteile zerschlagen worden wäre. Überlebensfähig waren die lange nicht.
Peugeot war schon immer in Familienbesitz und lehnte staatliche Hilfe (und Einfluss) immer ab. Ein echtes Familienunternehmen, in Europa höchstens noch mit BMW vergleichbar.
Gruß
Markus
Der Gewinneinbruch bei Peugeot ist dramatisch, aber es ist immer noch ein Gewinn.
Ich bin 46 Jahre, bin in den siebzigern groß geworden und die haben mich auch geprägt. Damals kam ich noch in den Genuss, dass ich mir eine Ausbildungsstelle aussuchen konnte und es wurde noch massig eingestellt. Ich kam also noch wirklich in den Genuss der sozialen Marktwirtschaft.
Damals wurde es erst ernst, wenn ein Unternehmen mal keinen Gewinn machte und ein Minus erwirtschaftete. Heute ist es schon regelrecht dramatisch wenn das Unternehmen keine 2stelligen Zuwachsraten mehr hat.
Es ist heute halt alles anders. Unternehmensberater und Ergebnissteigerungsprogramme diktieren die Witschaftswelt und die soziale Marktwirtschaft ist entgültig tot. Es klingt heute regelrecht dramatisch wenn es heißt, wir haben einen Umsatzrückgang von 83%. Trotz allem hat Peugeot immer noch einen 3stelligen Millionengewinn erwirtschaftet !!!!!!
Man muss immer vorsichtig sein, wie man solche Zahlen zu lesen und zu werten hat. Die Analysten und Finanzexperten platzieren beispielsweise Entwicklungskosten für ein bestimmtes Modell überproportional in bestimmten Jahren höher als in anderen Jahren. Bewußt werden Aktienpakte und Beteiligungen ge- und verkauft, dies alles um gezielt weniger Gewinn zu erwirtschaften um damit eine geringere Steuerlast zu haben. Also oftmals eine reine Taktik die Methode hat und nicht zwangsläufig Grund zu Panik. Es sei denn man will damit noch etwas Panik unter der Belegschaft steuern und Motive für Entlassungen haben, dann kommen solche "Umsatzrückgänge" auch gerade recht. 😉
Die 5 Selbstmorde sind in meinen Augen bedauerlich aber zeigen die heutige Wirtschaftsrealität und haben nicht auschließliches mit Peugeot zu tun. Das passiert in anderen Unternehmen ebenfalls. Labile Menschen haben und werden sich immer umbringen, wenn der Druck um sie herum zunimmt. Egal welcher, der Existenzdruck und somit Wegfall der Arbeit ist natürlich ein elementarer Druck, aber nichts warum man sich umbringen muss. Zumindestens hier in .de nicht, uns gehts hier - immer noch - sehr sehr gut in Vergleich zum benachbarten Ausland.
Zitat:
Original geschrieben von Manuel A4 TDI
…
Aber verwöhnte Deutsche die in Kündigungsschutz, Sozialen Netzwerk usw schwelgen ist das natürlich unvorstellbar!
Was könnte die Deutsche Wirtschaft wachsen, wenn die Fesseln der Politik endlich gelöst werden würden!
…
RICHTIG!
Weg mit dem ganzen Unsinn wie Kündigungsschutz, Sozialversicherungen, 30 Tage Urlaub p.a, freie Wochenenden und Feiertage, Rente mit 65 bzw 67 usw.
Lasst das Pack bis zu ihrem Lebensende schuften, und wenn man die Arbeiter noch auf dem Werksgelände kaserniert, dann spricht eigentlich auch nichts mehr gegen eine 84 Stundenwoche bei 80% Lohnsenkung.
JAWOLL, die Leibeigenschaft MUSS wieder eingeführt werden, was könnte die deutsche Wirtschaft DANN erst wachsen!
Der Arbeiter ist doch selbst Schuld, wenn er zu blöd ist, selbst Unternehmer zu werden!
Und wenn dabei jemand durch´s Raster fällt, dann werden wir ihn mit einem eisernen Besen hinausfegen und auf der Strasse verhungern lassen!
RATZFATZ!
zynismus_off
Sag´ mal geht´s noch?
Denkst Du gelegentlich nach bevor Du postest?
Dir ist schon klar, das DIE Angestellten / Arbeiter durch IHRE Mitarbeit nicht nur die deutschen Unternehmen dorthin gebracht haben, wo diese jetzt stehen.
Fassungslos kopfschüttelnde Grüsse
Norske
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.................
ich denke das wird uns in Zukunft wohl noch öfter begegnen, dass sich Leute durch den Druck selbst richten .
Unsere sogenannten Demokratien sind fast noch krimineller als die alten, zusammengebrochenen Systeme in Osteuropa.
Ist es Demokratie, wenn nur die Reichen reicher werden dürfen und ihren Reichtum auf dem Rücken der Leute zur Schau stellen, die ihnen zum eigentlichen Reichtum verholfen haben ?
Lohndumping und die ewige Gier nach mehr Geld, um auch den letzten Aktionär ruhig zu stellen, werden ungeahnte Ausmaße annehmen.
Vor allem hat man Produktionsmethoden und Logistiksysteme so weit perfektioniert, dass man eigentlich nur noch am Personal sparen kann. Entlassungen, permanenter Druck und indirekte Drohungen, versklaven die Arbeitnehmer immer mehr.
Und unsere Politik schmückt sich jetzt mit neuen Federn, indem sie sagt..hey Leute...wir haben Aufschwung und weniger Arbeitslose...
FAKT ist...der Aufschwung findet oben statt, wo Millionäre und Milliardäre noch mehr Kohle scheffeln und der Rückgang der Arbeitslosenzahl ist den Zeitarbeitsfirmen zu verdanken, die mit neuem Lohndumping noch mehr Langzeitarbeitslose versklaven und erpressen.
Das ist ja etwas ganz ganz tolles, was wir da erbracht haben .
Ich bin zwar keiner, der permanent alten Zeiten hinterherjammert, aber ich ( Jahrgang 74 ) bin mir ziemlich sicher, dass es uns und auch unseren europäischen Nachbarn in den früheren tagen etwas besser ging.
Auch ich konnte mir Lehrstellen aussuchen und ich kann mich auch daran erinnern, dass es Unternehmen erst dann wirklich schlecht ging, wenn sie eben keinen Gewinn mehr erwirtschaftet haben.
Allerdings ist mir auch aufgefallen, dass in den früheren Jahren die Börse nicht so sehr wichtig war und der DAX fast jahrzehntelang so vor sich hingedümpelt hat.
Aber auf einmal schießen Investmentprodukte wie Pilze aus dem Boden...investieren sie hier ..und sie dort...und wir alle am besten hier und wir werden alle reich.
Wo einer gewinnt, verliert mindestens einer auf der anderen Seite und die Macht bündelt sich leider mit dem Geld.
Die, die oft was zu sagen haben, tun nicht unbedingt das richtige, sie dürfen einfach nur ihre Meinung durchsetzen, weil sie mit der richtigen Anzahl von Geldscheinen wedeln.
Und da wir deutschen ja immer dazu neigen, mit dem nackten Finger auf andere Nationen zu zeigen, sollten wir zuerst einmal vor der eigenen Haustüre kehren....
Der wohl mit Abstand korrupteste Staat von allen hat als Hauptstadt Berlin....aber wir zeigen gerne immer nach Italien.
Und ja.....es sind auch die Amerikaner, die am fettleibigsten sind, obwohl wir deutschen sie schon längst überholt haben.
Deutschland hat ein so kurruptes Netzwerk aus Top Managern und Politikern und Richtern, wo im Prinzip Willkür herrscht. Man muss halt die richtigen Leute kennen...und vor allem muss man lügen können.
Aber im TV gaukelt man uns ja die reinsten Lügengeschichten auf und jeder nickt und sagt..hey...es geht aufwärts und es gibt ein neues Sommermärchen.
Wenn man mal in den Osten schaut ( oder in den Ruhrpott ), wieviele Existenzen dort bedroht sind, Leute ausgenutzt werden, mit Billiglöhnen abgespeist werden ( wenn sie denn überhaupt Arbeit bekommen ), soziale Randgebiete entstanden sind, wo Hilflosigkeit herrscht, Frage ich mich, warum sich da noch keiner erhängt hat.
Aber die Auswanderungswelle lässt sich somit auch erklären. Ich gehe übrigens 2010 und sage ..Auf wiedersehen Deutschland und Europa
The Moose
Tja, da ist er, der Teufelskreis:
Arbeitnehmer bei XYZ zahlt in Pensionsfonds ein - Pensionfonds beteiligt sich an Firma XYZ und will hohe Rendite sehen - Vorstand setzt Arbeitnehmer unter Druck zwecks Kostensenkung und Erhöhung der Kapitalrendite - Arbeitnehmer muss mehr leisten.
Da beisst sich die Katze in den Schwanz.
Gruß
Markus