Seit 3 Wochen Besitzer eines Dicken und direkt eine kleine Geschichte...

[Batterietester25024]

Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Forum...

Puh…eigentlich will ich nur mal etwas Dampf ablassen.

Nachdem mein E38 die Zusammenarbeit mit mir aufgekündigt hat, bin ich mehr durch Zufall auf das Angebot eines Arbeitskollegen gestoßen. Die Daten: VW Phaeton 4.2 V8 ICOM-JTG LPG, 4-Sitzer, scheckheftgepflegt, 210 tkm und aus guter Hand.

Ich fuhr also entspannt im ICE vom Süden der Republik direkt an die Ostsee. Am Bahnhof wurde ich abgeholt und wir sind direkt zu VW gefahren, um die „Bordnetzbatterie zu programmieren“, so der Kollege. Bei VW angekommen hat man jedoch lediglich das Steuergerät des Kofferraumdeckels als Fehlerquelle identifiziert. Gut, das wäre für mich kein Grund, das Auto nicht zu kaufen. MIr wurden dann noch ein paar Kratzer und ein defekter Rücklichteinsatz als Mangel gezeigt.

Ansonsten funktionierte alles supi: Der Bordcomputer, die Soundanlage, Fahrwerksverstellung, usw. usw.

Also kurz den Kaufvertrag unterschrieben, den vorher verhandelten Preis auf den Tisch gelegt, an der Gastankstelle schnell noch vollgetankt und dann ab ins Ruhrgebiet – die erste größere Fahrt für den Wagen seit dem der HU vor 1.5 Jahren.

Es ist schon toll und kein Vergleich zum zwar wunderschönen, aber doch in die Jahre gekommenen BMW. Der Phaeton ist von außen Understatement pur, der Sound des V8 ist geil und innen macht der 4-Sitzer schon ordentlich was her.

Auf dem entspannten Weg ins Ruhrgebiet machte sich ein leichtes Poltern im Fahrwerk bemerkbar. Gut, das ist ein altes Auto, vermutlich irgendwelche Lenker oder Streben an einer der Achsen - das lasse ich reparieren. Auch über das, beim ganz leichten Gasgeben bemerkte, Ruckeln habe ich hinweggesehen. Als ich dann einmal etwas mehr Gas gab, also so etwas über 200 km/h, musste ich mit Erstaunen feststellen, dass die ICOM bei dieser hohen Geschwindigkeit zurück auf Benzin umschaltet, aber nicht wieder zurück in den Gasbetrieb, nachdem die Geschwindigkeit wieder im Reisetempo ankam. Folge: Rastplatz, Auto aus, neu starten und zack: Gas lief wieder. Das finde ich jetzt sportlich, zumal ich das von der Prins VSI aus meinem E38 nicht kannte. Nun ja… Schauen wir mal. Im Ruhrgebiet habe ich dann erst einmal das Auto Freunden vorgestellt – große Begeisterung überall!

In der übernächsten Nacht gings dann zurück in den Süden. Auf der A5 bei Frankfurt fuhr ich dann ganz entspannt so 180 km/h als jemand meinte, überholen zu müssen. Das ist an der Stelle völlig normal. Ich dachte: Schau mal, was der Neue denn so hergibt und trat das Gaspedal zum ersten Mal ganz durch. Meine Damen und Herren!!! Der Wagen beschleunigte nicht nur, der sprang regelrecht nach vorne, bis die Abregelung dem Vortrieb ein Ende setzte und die Tachonadel bei etwa 260 km/h wie angenagelt stand. Das Grinsen wollte irgendwie nicht mehr aus meinem Gesicht weichen.

Am nächsten Morgen gingen dann plötzlich die Fahrzeughöhenverstellung, die Fahrwerkseinstellung, Klimaanlage, Bordcomputer nicht mehr. Auch in der Cockpitanzeige wurde fast nichts mehr angezeigt. Wie bitte ????

Zunächst wollte ich das mit dem Autogas prüfen lassen. Es ging also direkt zum Gasspezialisten. Ich war vorher schon ziemlich erstaunt über das geringe Volumen des Gastanks. Netto gingen da nur gut 50 Liter rein. Hier erfuhr ich den Grund dafür: Bei der ICOM ist im Tank eine Hochleistungspumpe verbaut. Das nimmt dem Tank, der ja in der Radmulde sitzt, natürlich erheblich Volumen weg. Zudem ist die Pumpe wohl ziemlich fehleranfällig, so dass sie fast schon regelmäßig ersetzt werden muss… Kosten: Ca 500 -600 €. Wenn die Pumpe bei hoher Leistung nicht mehr den richtigen Druck aufbaut, dann schaltet das ICOM-System einfach ab. Kein Wunder, dass man das nur durch einen Rastplatz-Reset ändern kann. Auch das gibt’s bei der Prins-Anlage so nicht.

Well then. Der nächste Weg ging dann vom Gasmann direkt zum VW-Händler vor Ort. Dort hat man den Tester angeschlossen. Das „kurze Diagnoseprotokoll“ umfasst 15 (fünfzehn !!!) PDF-Seiten, die der Freundliche Servicemitarbeiter mir netterweise per Email zugeschickt hat. Da waren dann auf 4 Zylindern Fehlzündungen, 17 Fehler an der Klimaanlage, Kühlmittelverlust und vieles mehr. Diagnose: Da muss wohl u.a. ein Kabelbruch im Heckklappendeckel sein. Also schnell hier im Forum gesucht und tatsächlich: Das ist wohl ein typischer Fehler.

Aufgrund der vielen Empfehlungen hier im Forum, habe ich dann Zottel angerufen und kurz die Symptome geschildert. Der erste Kommentar: „Das ist der Kabelbaum.“ Cool! Das ist mal ne Aussage. Ich habe dann einen Termin für Montag gemacht.

Am Donnerstag Nachmittag, also 3 Tage vor der Reise von Karlsruhe nach Datteln, bog ich dann nach Feierabend in die Seitenstraße ein, in der ich wohne und zack: Plötzlich war ich froh, dass ich doch noch etwas Kraft in meinen Armen habe. Die Servolenkung mochte mich nicht mehr. Auch die Cockpitanzeige machte einen Alarm, dass ich dachte: „Jetzt hasset geschafft, nu isser um“. Aber klar: Keine Panik, es war nur der Keilriemen. Schnell den Wagen in die nächste Parkbox gestellt und zur Werkstatt (die nur 800 m um die Ecke liegt) gelaufen. Die haben mich dann den nächsten Tag angerufen und meinten, dass die Umlenkrollen doch Theater gemacht haben müssen und ob ich das beim Kauf des Wagens nicht gehört hätte. Außerdem wäre der Halter einer der Umlenkrolle gebrochen. Ersatzteile gibt’s Montag… *da wollte ich doch zu Zottel.. ?!?!?!* Au weia.

Ergo: Zottel angerufen und um eine Verschiebung gebeten. Er ist wirklich sehr nett!!! Das wäre kein Problem.

Der Keilriemen nebst Zubehör wurde also gewechselt. Wie es aussieht, werde ich wohl die Tage um einen neuen Termin bei Zottel bitten, damit er sich den Rest ansehen kann. Bin mal gespannt, was ich noch so da reinstecken darf.

Übrigens: Wir reden hier über einen Zeitraum vom Kauf des Autos bis zum Keilriemen von 20 Tagen, in denen ich das Auto 5x bewegt habe und bei dem fast jedesmal nach dem Starten ein neuer Fehler auftrat. Ich habe den Kollegen angeschrieben und ihm über das Auto berichtet und muss sagen: TOP! Er hat von sich aus sofort und ohne zu zögern eine größere Summe vom Kaufpreis zurück überwiesen. Das findet man nun wirklich nicht oft! Chapeau und an dieser Stelle nochmal ein dickes "DANKE"!

Aber wie das so ist: Er hat wirklich die Inspektionen eingehalten und direkt beim Freundlichen alles Mögliche reparieren lassen. Schließlich wollte er den Wagen ursprünglich noch einige Zeit selbst fahren, nachdem er von einem mehrjährigen Auslandsaufenthalt zurück nach Hause kam. Trotzdem ist bei einem 12 Jahre alten und 210.000 km gefahrenen Wagen immer einiges zu tun. Darüber sollte man sich unbedingt im Klaren sein.

Unterm Strich: Ein tolles Auto - auch, wenn jetzt direkt nach dem Kauf so einiges schief gelaufen ist und zurzeit noch nicht alles richtig funktioniert. Deshalb freue ich mich auf meinen ersten Besuch bei Rapacho. Dann wird das endlich was! :)

[GtheRacer]

halte dir die daumen das du bald zufrieden zu uns gehörst... :D

[D5MÄN]

Hallo Thorsten,

ich halte Dir auch die Daumen, dass die "Beziehung" zwischen Dir und dem Phaeton sich weiter positiv entwickelt. Und - um es mit der Wortschöpfung unseres lieben Mitforisten Hasel zu sagen - das "Durchzotteln" Deines Phaeton sollte ihm die meisten seiner Launen austreiben und Dich zufriedener machen.

Gruß, Hagen

[Batterietester25024]

Vielen Dank euch beiden! Ich bin ganz guter Dinge. Sachen passieren. Nur alles auf einmal kommt schon etwas unerwartet. Wie gesagt: Ich freue mich aufs 'Durchzotteln' ;)

[MKK-XX]

Dann werden wir ja deinen "durchgezottelten" Phaeton am 01/08 hoffentlich bestaunen dürfen.

;)

*keep fingers crossed* (auf dt. : *Daumen drück*)

 

Ach und "Servo Lenkung mochte dich nicht mehr" : ich hatte letztens den Spass, das die Servölleitung geleckt hat und leider hatte ich nicht so darauf geachtet, mit der Folge, dass ich eine 2000 EUR Reparatur an der Backe hatte (inkl. Servopumpe). Insofern hoffe ich, dass es 'nur' der Keilriemen mit Andruckrolle war.