Schwerer Unfall

BMW 5er E60

Gestern bin ich zu einem schweren Unfall gekommen, als ich das eine Wrack danach gesehen habe, dachte ich noch, vielleicht hat der Fahrer doch überlebt, aber leider nicht.

Seht selbst, ein typischer Landstraßen Unfall, ich hätte nicht gedacht, dass ein E60 so ausehen kann:

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Suchtl


Also wenn zwei etwa gleichschwere Autos mit 100 km/h zusammenstoßen, dann ist das nicht wie wenn ein Auto mit 200, sondern mit 100 km/h gegen eine Mauer fahren würde. Wobei die Mauer nicht nachgeben würde.

Sorry wenn ich hier widersprechen muss..... Es handelt sich um zwei exakt entgegengesetzte Geschwindigkeits

vektoren

. Von daher muss man die beiden Vektoren addieren.

Somit ist das für jedes Fzg. wie ein Aufprall mit 200km/h auf ein stehendes Hindernis...

Gruß,

Steve

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Und trotzdem sind die Leute TOT...

Zitat:

Original geschrieben von Dochsobillig


Und trotzdem sind die Leute TOT...

Heisst das, dass man nicht mehr über technische und physikalische Details diskutieren darf?

Steve

Hallo zusammen,

ich möchte gerne mal im "Klugscheißer-Modus" meinen Senf zu den physikalischen Gegebenheiten dazu geben.

Ersteinmal kann die "Aufprallenergie" niemals 2,464MW (Megawatt) betragen. In MW wird Leistung gemessen und nicht Energie.

Die Bewegungsenergie des Fahrzeugs ergibt sich nach der Formel W = 1/2 m v**2 bei einer Annahme der Fahrzeugmasse von 1.800kg und einer Geschwindigkeit von 100km/h zu ca. 694.445Nm (oder J oder Ws), was gerade mal 0,193kWh für ein Fahrzeug entspricht.

Leistung ist Energie pro Zeit. Und damit werden die Zahlen jetzt wieder größer. Unter der Annahme, dass der "Bremsweg" ca. 1m lang war, das müsste ja so ungefähr die Länge der zusammengestauchten Motorhaube sein, und das Fahrzeug von 100km/h auf 0km/h "heruntergebremst" wurde, hat es dazu bei Annahme eines linearen Verlaufes ca 0,072s benötigt.

Daraus ergibt sich dann die Leistung mit P = W / t zu 9650KW bzw 9,65MW.

Wenn wir der Einfachheit halber mal davon ausgehen, dass jedes Fahrzeug seine Bewegungsenergie selber abbaut, ist es völlig belanglos, ob nur ein Fahrzeug mit 100km/h gegen ein festes Hindernis fährt oder zwei mit jeweils 100km/h frontal aufeinander treffen. Die für das Fahrzeug in "Formänderungsarbeit" umzuwandelnde Bewegungsenergie ist in beiden Fällen gleich und hat verheerende Auswirkungen.

Viele Grüße

Jürgen

Danke jjewo, endlich mal eine physikalisch richtige Antwort!

Nochmal ein paar Ergänzungen:

Die Aufprallenergie bei 100 km/h beträgt wie schon geschrieben 694,4 kJ

Und jetzt haltet euch fest - das ist in etwa so viel wie eine halbe Pizza an Energie hat. Klingt komisch, ist aber so!

Der Euro-NCAP Crashtest wird bei 64 km/h durchgeführt (nicht 50 oder 46 was man hier teilweise liest).

Aufprallenergie eines 1800 kg Autos bei 64 Km/h: 284,4 kJ (ein Stück Pizza nurnoch).

Doch genau hier ist das Problem - wenn 2 Autos mit 100 km/h aufeinander treffen (entspricht zwar 200 km/h relativgeschwindkeit, aber bei gleichem gewicht und frontalem Aufprall verteilt sich die Energie exakt gleich auf beide Knautschzonen, weshalb man mit einem Aufprall von 100 km/h auf ein nicht-verformbares Hindernis (Euro-NCAP Bedingung) rechnen kann) ist die aufzunehmende Energie bereits um den Faktor 2,4 fach höher.
Autos werden aber exakt nach Anforderung konstruiert: Und die Anforderung in Sachen Crashsicherheit orientiert sich exakt an den weltweiten Crashtests.
Bei höheren Geschwindigkeiten wird die Energie leider nicht ehr optimal in der Knautschzone abgebaut, sondern leider auch über die Fahrgastzelle.

Ein Crashtest bei 80 km/h hat schon viele Folgen. Hier ein interessanter Artikel:
http://www.focus.de/.../...-mit-tempo-80-gegen-die-wand_did_20209.html

Das größte Problem an noch schnelleren Unfällen ist die kollabierende Fahrgastzelle. Ein Mensch ist zwar unglaublich gutmütig, was heftige Stöße angeht, jedoch werden viele Personen durch kollabierende Fahrzeugteile verletzt und eingeklemmt - deswegen versterben die meisten Verkehrstoten auch immernoch nach dem Unfall und nicht beim Unfall.

Wohin die Zukunft der passiven Sicherheit geht wird sich zeigen - es bleibt aber spannend. Und eines scheint sicher: Die Zahl der Verkehrstoten wird weiter sinken!

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Hallo!

Die Anforderungen beim EuroNcap hätten doch längst auf 80 oder gar 100 Kmh gegen eine verformbare Barriere erhöht werden müssen. Wenn man heute ein neues Auto kauft, wird erwartet das man bei einen Aufprall mit 64 Kmh gegen eine Barriere unverletzt aussteigt. Für die großen Fahrzeughersteller stellt dies in der Entwicklung offenbar keine großen Herausforderungen mehr da, sonst würden nicht so viele Autos die 5 Sterne bekommen.

Wenn die Crashsicherheit "mal wieder" verbessert werden soll (die Bedingungen in der Aufprallgeschwindigkeit wurden soweit ich weiß in den letzten 10 Jahren nicht verändert, was sehr negativ ist!) müssen 50 Kmh Seitenaufprall, min. 80 Kmh Front UND 50 Kmh Heck (zusätzlich) in die Bewertung mit einfließen, damit sich auch Hersteller wie BMW nicht mehr vor Einführung nicht-crashaktiver Kopfstützen (wie bis vor 2 Jahren) drücken können!

Mit Sicherheit würde der E60 dann nur noch 3 Sterne oder weniger erreichen was für eine 7 Jahre alte Fahrgastzelle auch vollkommen ok wäre. Bei den Ingenieuren muss es immer gelb leuchten, sonst gibt es keine Weiterentwicklung.

Grüße
Peter

Also....

1W = 1J/s

Wenn man davon ausgeht, dass der ganze Aufprall innerhalb ca. 1s vorbei ist, kann man also in etwa davon ausgehen, dass die Werte gleichzusetzen sind.... (dividiert durch 1 = multipliziert mit 1).

Sämtliche Arbeits- und Energieeinheiten sind gleichwertig:

1J = 1Nm = 1kg m^2/s^2 = 1Ws

Die kinetische Energie berechnet sich nach E kin = 1/2 m v^2

Ich habe bei meinem Beispiel 1600kg Fahreugmasse angenommen. Die Geschwindigkeit von 200km/h (gesamte relative Geschwindigkeit) sind 55,5 m/s

Ergo ist die kinetische Energie gleich 2.464.200J bzw. 2.464,2 kJ bzw. 2.464,2 kW Dies entspricht bei 1 Sekunde Wirkzeit also 2,464 MW.

In meinem ersten Beitrag hierzu habe ich vereinfacht.... Unter MW kann man sich halt was vorstellen.... Sorry wegen der Verwirrung der Einheiten.....

Bei einer Fahrzeugmasse von 1800kg liegt dieser Wert sogar noch höher....

In diesem Sinne kann ich mit Fug und Recht behaupten, nicht so falsch gelegen zu haben....

In diesem Sinne viele Grüße,

Steve

jjewo

Der Grund für die Optimierung der Autos auf eine Aufprallgeschwindigkeit von 64 km/h liegt darin, dass einfach mit Abstand die meisten gefährlichen Unfälle in dieser Geschwindigkeitskategorie passieren.

Das bauen eines steiferen Autos, dessen Fahrgastzelle selbst bei einer Aufprallgeschwindigkleit von 100 km/h nicht kollabiert ist ohne weiteres möglich. Nur erhöht sich dann das Verletzungsrisiko bei geringeren Geschwindigkeiten enorm, da die Knautschzone für deutlich höhere Kräfte ausgelegt wurde.

Im Endeffekt hätte man dann deutlich mehr Verletzte.

Zitat:

Original geschrieben von Kai R.


für mich sieht der Unfall-5er wie ein E39 aus.

Grüße

Kai

Absolut nicht: schon mal auf den Automatik-Schaltknauf geschaut??

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