Schlechte Bremsen - woran kann´s liegen?
Hallo Kollegen,
fahre seit einem halben Jahr mit größter Freude einen V10, jeder Meter fahren ist ein Genuß. Nur: Bremsen tut er nicht bzw. ausgesprochen mäßig. Auf trockenem Asphalt geht´s ja noch halbwegs, aber im Vergleich zu meinen vorherigen Autos (kleine Heckflosse und W124 E500) liegt das gefühlte Bremsergebnis näher an der Flosse als am 500er!
Habe das jetzt gerade bei einem ADAC-Sicherheitstraining bestätigt bekommen: Speziell auf feuchtem Untergrund kann ich mit keiner E-Klasse mithalten und auf diesen nassen Gummimatten, die da rumlagen, kam ich statt mit 40 km/h wie die E-Klassen trotz Allrad und Sport-Einstellung des Fahrwerks nur mit 20 km/h um die Kurven!
Ich halte mich alles in allem für einen bestimmt durchschnittlich talentierten Fahrer, der auch gerne mal sportlich fährt, aber da war kein Mithalten – und mein Bremsweg auf diesem Gummizeugs war bei 40 km/h und gleichem Bremspunkt ungefähr 10 Meter länger als der einer Mercedes M-Klasse!
Unterwegs bin ich mit gut eingefahrenen, ein halbes Jahr alten 255er Dunlop-Sommerreifen, liegt´s an denen oder liegt´s am Prachtstück (Gewicht?) oder an beidem? (An mir liegt´s jedenfalls ausnahmsweise nicht!)
Sagt mal Bescheid, welche Erfahrungen Ihr gemacht habt und ob der Freundliche da eventuell was gegen tun kann.
Dank und Grüße, Matrixxs
Beste Antwort im Thema
Achwo Ra(i)ner, ein Sturm ist viel besser als Flaute, und wenn der Sturm zu stark wird kann man ja die Segel einholen.
Bezüglich der Diskussion zur Entwicklung und Herkunft der einzelnen Bremsteile streiche ich langsam die Segel. Ich bemühe mich doch wirklich Sachverhalte möglichst präzise darzulegen, schreibe z. B. das VW die Bremsanlage entwickelt hat sowie die Sättel von den jeweiligen Herstellern nach den Vorgaben von VW gefertigt werden. Und wieder wird das verdreht, mir z. B. was von Bremsscheiben oder das die Bremssättel von VW entwickelt wurden in den Mund gelegt.
Nur noch eines zum Thema Bremsscheiben - Ausgenommen Carbon-Keramik-Bremsscheiben kommen alle orig. Phaeton Bremsscheiben aus derselben Quelle, und das ist weder ATE, TRW noch Brembo.
Zum Thema des Threads - ich vermute das ein grosser Teil der Beschwerden über die Bremsanlagen im Phaeton auf den schlechten Zustand derselbigen zurückzuführen sind. Jede Bremsanlage hat ihre Leistungsgrenzen; schon mit leicht angegammelten Bremsscheiben sinken diese.
Abgesehen davon ist die von den Bremsen abverlangte Leistung beim Phaeton einer der höchsten.
Bei Phaeton mit V10 oder W12 Motor beträgt die maximale kinetische Energie über 9 Megajoule. Selbst ein Bomber wie der Porsche Cryenne Turbo liegt da um rund 1 MJ niedriger, beim Audi A8 sind es um 6 MJ.
Die Phaeton Bremsanlage kann die 9,x Megajoule abbremsen, auch von 250 km/h auf 0 km/h, wie es im Alltagsbetrieb durchaus mal vorkommen kann. Das ist zwar Schwerstarbeit für die Bremsanlage, aber sie packt es.
Wenn aber (noch) intensivere Belastungen da sind, z. B. eine kurvige Landstraße oder eine Paßabfahrt sehr sportlich genommen wird, dann sind die Belastungsgrenzen der Bremsanlage natürlich schnell erreicht.
FP
83 Antworten
Vor einigen Jahren fuhr ich einen Volvo S 60 !R!.
Sowohl die damaligen Werksreifen (Zero Rosso) als auch das Sky Hook Fahrwerk für sich genommen waren wohl ganz in Ordnung.
Nur zusammen machte die Sache einen miserablen bis gefährlichen Eindruck!
Deswegen kam der Wagen dann auch bald weg.
Was will ich damit sagen?
Fahrwerkabstimmung/Reifenauswahl ist grundlegend wichtig und vielleicht tatsächlich auch eine Ursache für die schlechten Gefühle beim Bremsen?
Uli
DSU, daaaaanke!!!
Ich hatte ein schreckliches, arbeitsreiches Wochende bis heute abend und war völlig fertig und übelgelaunt!!
Dein freundlicher Hinweis auf den Text hatte mich über Minuten zum Brüllen gebracht!!!!
Danke!!!
Ich überlege, einen ähnlich wunderbar ironischen Text über Bremsen (Nachrüstungen im"Performance" Bereich) zu schreiben.
Ein nimmerendendes Drama in vielen Akten!
Löcher in den Scheiben reissen Löcher in die Brieftasche, über bleibt oft nur heisse Luft und die Erkenntnis, dass weniger oft mehr ist!
Guten Morgen !
Der Text über die Bremsennachrüstungen würde mich schon sehr interessieren, selbst wenn er nicht ironisch geschrieben ist.
Löcher in den Scheiben fördern ab einer bestimmten Belastung Risse. Und die Belastung der Bremsscheiben eines Phaeton ist eine sehr hohe.
FP
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Zitat:
Original geschrieben von dickschiffuser
Da der Phaeton aber über sein ABS über ein elektronisch gesteuertes sporadisches Anlegen der Bremsbeläge bei Regen verfügt, braucht es am Phaeton deffinitiv keine gelochte Bremsscheiben.
Hallo,
echt??
Das ist irgendwie cool. 🙂
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffuser
...
Da der Phaeton aber über sein ABS über ein elektronisch gesteuertes sporadisches Anlegen der Bremsbeläge bei Regen verfügt, ...
Interessant! Verbrauche ich deshalb auf der gleichen Strecke mit vergleichbarem Verkehrsaufkommen bei Regen und Nässe 5% mehr Benzin?
Bisher führte ich dies auf den erhöhten Rollwiderstand bei nasser Fahrbahn zurück 😕
Gruss aus der regnerischen Zentralschweiz
CH_V8
Zitat:
Original geschrieben von CH_V8
Interessant! Verbrauche ich deshalb auf der gleichen Strecke mit vergleichbarem Verkehrsaufkommen bei Regen und Nässe 5% mehr Benzin?
Vermutlich macht die Funktion vielleicht ein paar Promille Mehrverbrauch aus, und das hauptsächlich durch den Stromverbrauch der Bremshydraulikpumpe.
Allgemein liegt ein Mehrverbrauch bei Regenwetter neben teilw. höheren Fahrwiderständen an höherem Stromverbrauch und evtl. höherem Leistungsbedarf der Klimaanlage beim produzieren trockener Luft. Und dann fährt man ja bei Sauwetter meist auch nicht so "rund" wie bei Schönwetter.
FP
Zitat:
Original geschrieben von DocFred
Ich überlege, einen ähnlich wunderbar ironischen Text über Bremsen (Nachrüstungen im"Performance" Bereich) zu schreiben.
Ein nimmerendendes Drama in vielen Akten!Löcher in den Scheiben reissen Löcher in die Brieftasche, über bleibt oft nur heisse Luft und die Erkenntnis, dass weniger oft mehr ist!
Hallo,
jetzt beginnt ja die "staade Zeid" (ruhige Vorweihnachtszeit) und da wollte ich mal höflich nachfragen, ob sich mal die Möglichkeit einer Schilderung der oben angesprochenen Erfahrungen ergibt.
FP
Zitat:
Original geschrieben von PHAETONPHIL
Ich muss leider die schlechten Bremsleistungen bestätigen..Resultat eines plötzlich nach links ausscherenden Opel Corsa auf der Autobahn war im Februar ein nicht zu vermeidendes Auffahren: der Corsa war nur noch halb so lang und nicht mehr fahrbereit, bei meinem V6 war nur ein Kühlerschaden zu beklagen...aber: insbesondere über 200 km/h könnte die Verzögerungsleistung besser sein: Bei einem direkten Vergleich mit meinem Motorrad wird das besonders deutlich: Wenn ich mit meiner 200kg schweren Maschine bei 220 km/h voll in die Eisen gehe, habe ich das Gefühl, dass ein Anker geworfen wird...beim 10x schwereren Phaeton ist´s dann doch eher behäbig, auch wenn man voll drauftritt.
Darf ich da nochmal einhaken - wie war das damals mit deiner Teilschuld? Hat die Versicherung des Corsas auch deinen eigenen Schaden übernommen oder wurdest du herangezogen? Ab 130 ist ja nach der Gesetzgebung eine Teilschuld auch dem Auffahrenden anzulasten ... mich würde das mal in der Praxis interessieren.