Sammelthread rund um die Batterie
Hallo Zusammen,
dieser Thread soll dazu dienen allgemeine Erfahrungen rund um das Thema Batterie auszutauschen. Die Idee kam mir natürlich nicht völlig grundlos 😉
Meine Batterie hat vorgestern Nacht (-12°C) endgültig schlapp gemacht. Somit hat sie 6 1/2 Jahre und 119 000 km durchgehalten. Ihr ableben hat sich aber schon seit einigen Wochen durch einen relativ trägen Anlasser angekündigt.
Mein Fahrzeug wird überwiegend (>85%) auf Langstrecken bewegt und steht immer im Freien. Zwischen den einzelnen Fahrten steht das Auto bis zu 5 Tage. In Anbetracht ihrer größe (63Ah / 330A) bin ich mit der Haltbarkeit halbwegs zufrieden.
Zu erwähnen ist vll noch, dass ich das RCD 510 nachgerüstet habe. Wenn es ab Werk verbaut gewesen wäre, hätte ich soweit ich weiß auch eine größere Batterie spendiert bekommen.
Der Nachfolger, eine Exide Premium Carbon Boost EA770 77Ah, wurde für ~82 Euro online bestellt. Sobald ein paar Wochen ins Land gegangen sind werde ich hier über Erfahrungen berichten.
Beste Grüße, der_michael
Beste Antwort im Thema
Die klassischen Blei/Blei Nassbatterien werden bei den Händlern falsch gelagert, einmal gibt es keine rotierende Lagerhaltung, also frische Ware nach hinten und es wird auch nicht nachgeladen, die Lagertemperatur ist auch nicht optimal. Die Batterien kommen bereits gefüllt vom Großhändler und entladen sich ab dem Zeitpunkt der Säurefüllung.
In den Verkaufshinweisen von Varta steht beispielsweise das eine Starterbatterie 10 Monate nach Herstellung bei 25°C Lagertemperatur nachgeladen werden muss. Weiter tritt bei einer längeren Lagerung eine Säureschichtung ein welche sich ebenfalls ungünstig auswirkt.
Das Argument "heutzutage gibt es mehr Stromverbraucher" ist Unsinn, die Lichtmaschinen sind und waren schon immer auf die Ausstattung angepasst. Die Batterie wird zum Anlassen gebraucht - die Motoren sind heute eher kleiner, die Öle dünner, also die notwendige Starterleistung geringer als bei einem 5Zyl. 2,5l TDI von vor 20 Jahren.
Früher wurde der Säureschichtung entgegengewirkt durch laden mit einer minimal zu hohen Ladespannung, das macht man aber heute nicht mehr weil man dem Autofahrer nicht mehr zumuten will das dadurch verlorengegangene Wasser nachzufüllen. Die Ladespannung ist heute so das eine möglichst geringe Gasung eintritt, damit der Wasserverlust so gering wird das man das Label "wartungsfrei" draufkleben kann (eigentlich: ausreichende Wasserbefüllung bei korrekter Ladespannung für xx Jahre Nutzung). Praktischerweise kann man dann auch Blei reduzieren bzw. die Plattenoberfläche anders gestalten - weil bei wenig Gasung auch die Platten kaum angegriffen werden. Dafür kann man dann mehr Amperestunden in die Batterie packen (woher kommt wohl die höhere Kapazität bei gleichbleibenden Baugrößen?
Früher (war alles besser, blahblah...) hatte der Händler oder die Werkstatt trocken vorgeladene Batterien, die wurden erst beim Verkauf mit Säure befüllt. Weil der Verkäufer aber heute Hemd und Schlips trägt (und jemand für den Umgang mit Batteriesäure vermutlich 4 Wochen Schulung, einen Batteriefüllraum und ein spezielles Säurelager braucht) und keinen Graukittel mehr - macht das kaum noch einer.
Macht euch doch mal den Spaß und fragt mal beim Batteriehändler nach trocken vorgeladenen Starterbatterien und einer Flasche Batteriesäure ;-)
Ah.. wo wir beim Thema sind .... Batterietests... hachja... hm Lagerbedingungen ? ....
Hersteller - wer ist noch übrig geblieben, Exide, Johnson Controls sind vermutlich die beiden größten, dann gibts noch Banner und Moll glaub ich. Ich wette mit euch in den Fertigunghallen läuft auch das Baumarkt-Billiglabel vom gleichen Band, genauso wie Milch von Ja! oder Hansano.
Eine vor einigen Jahren im Bauhaus gekaufte "Perion" über die Barcoderegistrierung gecheckt - registriert bei Johnson Controls Hannover (früher war da mal Varta).
Tip: Kleines Voltmeter mitnehmen beim Batteriekauf, voher unauffällig nachmessen, bei <12,4V nicht kaufen und die Batterie mit der größtmöglichen Kapazität kaufen die bei euch reinpasst.
Kommt gut durch den Winter. :-)
35 Antworten
Zitat:
@der_michael911 schrieb am 22. Januar 2016 um 15:16:45 Uhr:
So, die neue Batterie ist nun seit in paar Tagen im Einsatz. Die ersten Kaltstarts bei Temeperaturen im Bereich von +5°c bis -16°c sind absolviert. Ich bin absolut begeistert. So gut ist mein Auto noch nie angesprungen! 🙂 Noch nicht einmal als ich den Wagen in Wolfsburg abgeholt hatte. Ich empfand den Anlasser von Anfang an als etwas "Müde". Das bestätigt mich auch in meiner persönlichen Meinung, dass die Originalbatterie (Banner, 61Ah, 330A) für den 2.0 TDI sehr sparsam kalkuliert war.Nun muss ich mir nur noch eine neue, passende Thermotasche besorgen und alles ist bestens. Langzeiterfahrungen mit der neunen Batterie folgen später.
Edit: Muss meinen Eingabspost korrigieren. Die Batterie hat 73,70€ inkl. 7,5€ Pfand und nicht wie geschrieben 82€ gekostet. War also ein richtiges Schnäppchen 🙂
Das ist ja echt mickrig, habe bei meinem 2.0 TDI eine Originale 72 Ah 380A verbaut, aber die schwächelt auch und muss bestimmt bald raus!
Bei meinem war nach 6 1/2 Jahren und 215tkm auch Schluss. Nach einer Woche Standzeit ist er nicht mehr angesprungen weil die Batterie zu schwach war.
Ich bin zufriedener Besitzer eines sieben Jahre und 94 000 km alten Golf VI 122 PS TSI mit DSG-Getriebe.
Da jetzt der Winter ansteht, habe ich mich entschieden, vorsorglich die Batterie ( 44 Ah ) zu erneuern, obwohl sie noch völlig problemlos ihren Dienst verrichtet.
Nachdem ich mich im Netz und hier im Forum, sowie bei einem befreundeten VW-Mitarbeiter informiert habe, entschloß ich mich, eine originale VW-Batterie zu nehmen und diese auch bei VW einbauen zu lassen, allein schon, weil ich bedenken hatte, daß irgendwelche elektronischen Helferlein neu angelernt werden müssen.
Der Batterietausch kostete 85 €, dauerte drei Minuten und bestand darin, daß die Klemmen und die Halterung der alten Batterie gelöst, die Batterie durch die Neue ersetzt und die Klemmen und die Halterung wieder festgeschraubt wurden.
Anschließend wurden lediglich der Lenkwinkelsensor und die Fensterheber neu angelernt, was durch mehrmaliges Einschlagen der Lenkung, bzw. durch mehrmaliges Herauf- und Herunterfahren der Fensterscheiben geschah. Und mein Autoradio mußte ich per Code entsperren.
Ich denke, wer handwerklich nicht gänzlich ungeschickt ist, kann das alles selber machen.
Eine neue 44 Ah Batterie kostet übrigens um die 50 €.
Naja, wer einige elektrische Helferlein in sein Fahrzeug hat, wird mit einer 44 Ah Batterie nicht wirklich glücklich werden. Bei mir war ab Werk bereits eine 72 Ah Batterie verbaut und ich habe keine Standheizung.
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Wenn ein Batterietausch ansteht, dann kann man die Gelegenheit nutzen und die größtmögliche Kapazität einbauen die mechanisch noch hineinpasst - der Lebensdauer kommt das doch schon sehr zu gute. Von der Kapazität her schliesse ich mich da meinem Vorschreiber an - das kommt mir auch ein bisschen wenig vor. Wurden tatsächlich noch Fahrzeuge mit 44Ah Batterien ausgeliefert - oder wurde da vorher schonmal gewechselt?
Der Batteriehersteller ist vollkommen egal, wichtig ist das die elektrischen Daten mindestens gleichwertig sind.
Hallo Alex, hallo Jubi,
ja, ich war auch ein wenig irritiert wegen der geringen Kapazität meiner Batterie.
Aber immerhin hat die alte problemlos sieben Jahre ihren Dienst getan und hätte sicherlich auch noch länger gehalten, also reicht eine Kapazität von 44 Ah für meinen Golf offenbar aus.
Außerdem hätte ich bei einer stärkeren und somit von den Maßen her, größeren Batterie eine neue Abdeckung, also so einen Wärmeschutzmantel aus Stoff gebraucht und das war mir dann doch zu aufwändig.
Alex, ist es technisch unproblematisch, eine möglichst leistungsstarke Batterie einzubauen, oder hängt das nicht auch von der Leistung der im Auto verbauten Lichtmaschine ab?
Will sagen, was nützt mir eine starke Batterie, wenn die LiMa zu schwach ist, sie aufzuladen?
Aufgeladen wird sie immer auch wenn sie größer ist, jedoch braucht sie dementsprechend auch länger. Da aber Batterien möglichst leicht belastet werden müssen, da sie sonst kaputt gehen. Vergleichbar wie mit einem Jahr ungenutzt rumstehen lassen. Sollte die Lichtmaschine ca 18-20% mehr Leistung liefern wie die Batterie. Eine kleinere Batterie empfehle ich eher bei Kurzstreckenfahrzeuge, da hier die Batterie zügiger wieder vollständig geladen ist. Sprich 25-30% zu Lichtmaschinen Leistung. Das alles sind jedoch Erfahrungswerte. Steinigt mich nicht gleich wieder. :-p
Sprich bei 90A Lichtmaschinen Leistung bei normaler bis Langstreckenfahrzeug bis 74Ah Stunde und bei Kurzstrecke bis 63Ah Stunde.
Zitat:
@Mauser98 schrieb am 15. Oktober 2016 um 15:05:04 Uhr:
Alex, ist es technisch unproblematisch, eine möglichst leistungsstarke Batterie einzubauen, oder hängt das nicht auch von der Leistung der im Auto verbauten Lichtmaschine ab?Will sagen, was nützt mir eine starke Batterie, wenn die LiMa zu schwach ist, sie aufzuladen?
Ich gehe mal davon aus das Du mit "leistungsstark" eine Batterie mit einer größeren Kapazität meinst als die 44Ah die aktuell bei dir eingebaut sind.
Ja, das ist technisch unproblematisch. Nur der Platz ist begrenzt.
Nein, das hat mit der Leistung der verbauten Lichtmaschine nichts zu tun.
Wenn Du dein Fahrzeug startest, dann wird die dafür benötigte Energie aus der Batterie entnommen.
Dabei ist die benötigte Energiemenge immer die gleiche (mal abgesehen von Kalt/Warmstarts mit zähem, dünnem Öl und so weiter). Auch wenn die Batterie jetzt 80Ah anstelle von 44Ah hat ist es noch immer die gleiche Energiemenge die zum starten gebraucht wird. Deswegen muss der Generator bei beiden Batterien auch nur die gleiche Energiemenge zurückladen. Aus Sicht des Generators ändert sich also nichts.
Bei der Batterie mit 80Ah wurde aber weniger tief entladen als bei der 44Ah Batterie. Oder anders formuliert in der 80Ah Batterie ist ein größerer Rest vorhanden als in der 44Ah Batterie nachdem gestartet wurde.
Je tiefer eine Batterie entladen wird, desto weniger Zyklen schafft diese (Laden-Entladen). Durch überdimensionieren der Batterie kannst Du also die Entladetiefe verringern und damit die Lebensdauer erhöhen. Grade im Kurzstreckenbetrieb wo die Batterie mal länger auf geringerem Niveau bleibt bis man mal wieder eine längere Strecke fährt ist eine "größere" Batterie besser als eine "kleinere" da hier dann das geringe Ladeniveau bezogen auf die Gesamtkapazität noch immer höher liegt. Je länger eine Batterie mit einem geringen Ladeniveau "rumsteht" oder je niederiger es ist - desto ungünstiger ist das für die Batteriechemie.
Wenn die Ladespannung angelegt wird stellt sich ein Ladestrom ein, je leerer die Batterie ist, desto höher fällt der (Anfangs)Ladestrom aus. Wenn eine 44Ah und eine 80Ah Batterie beide (komplett) leer sind - dann ist der Ladestrom bei der 80Ah größer. Da der Generator aber eine "weiche Kennlinie" hat begrenzt sich das ganze System - je näher man die obere Leistungsgrenze des Generators erreicht desto geringer wird die Spannung - es dauert dann halt etwas länger bis eine komplett entladene Batterie wieder voll ist. Kaputt gehen kann aber nichts.
Die Geschichte mit der zu kleinen Lichtmaschine und der zu großen Batterie ist irgendwie nicht totzubekommen.
Ampere (A) = Stromstärke
Amperestunden (Ah) = Energiemenge (Ladungsmenge)
Zyklenfestigkeiten (ca).
Entladetiefe
GEL
AGM
Nass
25%
2000
900
300
50%
1000
360
120
70%
600
180
60
In kurz: was empfehlt ihr für nen 1,6er TDI ohne Start/Stop mit gesundem Mix aus Kurz- und Mittelstrecken?
Alex, das hast Du sehr ausgiebig aber trotzdem auch für einen Laien verständlich geschrieben!
Vielen Dank für die Mühe und ein dickes Lob!