Saab bald Tochter von Königsegg?
Interessanter Beitrag über Saab und einer möglichen Aufkaufaktion durch einen weiteren schwedischen Autobauer: Königsegg
http://www.reuters.com/article/GCA-autos/idUSTRE54R75520090528 (auf Englisch)
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Oberarzt
Die Königsegg-Geschichte dürfte für die meisten Beobachter (auch hier im Forum) vom ersten Tag an eine nicht ernst zu nehmende Pressemeldung gewesen sein.
Es gibt immer welche, die schon vorher alles gewusst haben. Blöd nur, wenn diejenigen ihr überlegenes Wissen für sich behalten haben und erstmal über 18 Seiten hinweg über eine Hochzeit im Himmel zwischen Koenigsegg und Saab und eine glänzende Zukunft als exquisiter Sportwagenhersteller fabuliert haben.
Und wie solide dieses bessere Wissen ist, wird dann noch unterstrichen, indem man Heuschmid und Hirsch ins Rennen schickt. Beides extrem kapitalkräftige professionelle Investoren. Beide haben goße Kompetenz in der Entwicklung kompletter Fahrzeuge und können auf langjährige Erfahrung im weltweiten Automobilbau und -vertrieb zurückblicken. Da horcht die Fachwelt sofort auf, nur der Laie wundert sich.
386 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von europäer
Es ist übrigens auch so, dass Saab wesentliche Elemente der Antriebstechnik des Volt entwickeln musste.
Ein wenig versnobt müssen die Ingenieure bei Saab schon sein: Klassische Motoren werden zugekauft (z.B. 3.0 TDI Isuzu), dafür wird permanent an neuen Technologie gewerkelt (Biopower, Volt, ...)
Zitat:
Original geschrieben von Saab-Frischling
Ein wenig versnobt müssen die Ingenieure bei Saab schon sein: Klassische Motoren werden zugekauft (z.B. 3.0 TDI Isuzu), dafür wird permanent an neuen Technologie gewerkelt (Biopower, Volt, ...)Zitat:
Original geschrieben von europäer
Es ist übrigens auch so, dass Saab wesentliche Elemente der Antriebstechnik des Volt entwickeln musste.
Zugekaufte Endprodukte wie Motoren und Getriebe...da haben die Ings nix mit zu tun.🙂
Diese Kacke haben wir den Kaufleuten mit dem spitzen Bleistift zu verdanken.🙁
Und wie so oft, geben die Kaufleute den Rahmen vor...nämlich den Kostenrahmen...und die Ingenieure dürfen sich in diesem Rahmen bewegen.
Wenn die Konstrukteure und Designer könnten, wie sie wollten...dann würden Fahrzeuge entstehen, die unbezahlbar sind.🙂
Bei manchen Geschichten kann man erkennen, daß ein Ing. tatsächlich was gedacht hat, als er die Chose geplant hat.🙂
Aber oft kann der Monteur nur noch mit dem Kopf schütteln und den Konstrukteur verfluchen.🙁
Beim 3.0Tid würde ich die Ingeniere gerne öffentlich auspeitschen lassen.😉
Nicht wegen den Laufbuchsen, sondern wegen der Auswahl der Schrauben und Schlüsselweiten.
Da wurde das komplette Schraubensortiment benutzt und der Monteur hat sämtliche Werkzeuge in Benutzung.🙁
GEHT GARNICHT!!!
Ich glaube nicht das Saab GM an der Nase herumgeführt hat, sondern die in Detroit hatten sich überhaupt nicht dafür interessiert was in Schweden passiert da sie nur das Konzernergebnis angeschaut haben und nicht die einzelnen Firmen. Aber als dann das Konzernergebnis insgesamt rot wurde stellte man plötzlich Fragen wie denn das passieren konnte und da fiel Saab natürlich negativ auf. Aber an sich ist es ein Witz, dass eine Firma mit einem Verlust von 1,5 Milliarden in 10 Jahren als Problemkind bezeichnet wird wenn die Konzernmutter pro Jahr 20 Milliarden ans Bein schmiert. Tönt für mich jedenfalls mehr nach Kosmetik als nach Problemlösung. Und auch stimmt es mich nachdenklich das so ein kleiner Betrieb wie Saab über 1 Milliarde Schulden haben soll, und das ausgerechnet zu 90 % gegenüber der Konzernmutter. Sieht für mich wiederum auch mehr nach Bilanzspielerei als nach marktkonformem Wirtschaften aus. Und es ist mit Verlaub auch ziemlich dick aufgetragen zu erwarten, dass eine Tochterfirma mit 2 Modellreihen Gewinn abwerfen soll während andere Töchter mit 10 und mehr Modellreihen das nicht schaffen.
Nene, für mich heisst das Saab-Problem der letzten 10 Jahre schon primär GM. Ob Koenigsegg die Lösung schlechthin ist wird sich zeigen, aber zumindest sind jetzt Leute am Drücker die nicht nur mit dem Taschenrechner Autos bauen sondern auch mit Herz und Hirn...
Was ich ja nie verstanden habe: GM hat ja alljährlich den (angeblichen Verlust) von ca. 100 Mio. ausgeglichen. Warum haben die denn nie einmal richtig Geld in die Hand genommen und mal richtig in Saab investiert? Einmal vielleicht 2 bis 4 Milliarden und man hätte tolle Modelle entwickeln können. Dann hätte man da eine feine gewinnbringende Tochter erhalten. Zu guten Zeiten (bis ca. 2004) hätte GM das aus der Portokasse zahlen können und danach hätte man die Rendite erhalten. Naja, GM ist nicht ohne Grund pleite 😛
Viele Grüße
Celeste
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Zitat:
Original geschrieben von Cyberax
Und auch stimmt es mich nachdenklich das so ein kleiner Betrieb wie Saab über 1 Milliarde Schulden haben soll, und das ausgerechnet zu 90 % gegenüber der Konzernmutter. Sieht für mich wiederum auch mehr nach Bilanzspielerei als nach marktkonformem Wirtschaften aus.
Wenn im Laufe der Jahre jedes Jahr nur 50-100 Mio€ Verlust anfallen und diese über ein zu verzinsendes Verrechnungskonto seitens der Mutter (GM) ausgeglichen werden müssen, kommen schnell 1 Mrd € Schulden zusammen und deren Gläubiger ist dann die Mutter. (Vermutlich gab es auch Kapitalerhöhungen) GM hat nicht jedes Jahr 20 Mrd€ Miese gemacht, sondern erst zum Schluß.
Zitat:
Original geschrieben von Celeste
Was ich ja nie verstanden habe: GM hat ja alljährlich den (angeblichen Verlust) von ca. 100 Mio. ausgeglichen. Warum haben die denn nie einmal richtig Geld in die Hand genommen und mal richtig in Saab investiert? Einmal vielleicht 2 bis 4 Milliarden und man hätte tolle Modelle entwickeln können. Dann hätte man da eine feine gewinnbringende Tochter erhalten. Zu guten eiten (bis ca. 2004) hätte GM das aus der Portokasse zahlen können und danach hätte man die Rendite erhalten. Naja, GM ist nicht ohne Grund pleite 😛Viele Grüße
Celeste
Ford hat m.E. bei Volvo richtig investiert. Ford ist zwar nicht pleite, aber Volvo hat dennoch schwer zu kämpfen. Renault hat auch kräftig investiert, hat aber auch kräftige Schwierigkeiten. Ganz so pauschal ist das Ganze wohl nicht zu beurteilen, zumal ein Grundproblem bei GM die hohen Löhne und Pensionsansprüche waren.
Man müßte erstmal klären ob die Millarden in SEK oder in Dollar gerechnet sind. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Milliardenschulden in SEK gerechnet worden sind.
Zitat:
Original geschrieben von Wickinger40
Man müßte erstmal klären ob die Millarden in SEK oder in Dollar gerechnet sind. Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Milliardenschulden in SEK gerechnet worden sind.
Sind laut Medienangaben 9,6 Mrd. SEK, die Saab gegenüber GM schuldet, also tatsächlich 1 Mrd. USD. Das sind aber wohl zum Teil Buch- bzw. Belastungswerte, es ist nicht gesagt, dass die aus operativem Geschäft von Saab entstanden sind. Es gibt genug Hinweise darauf, dass die internen Verrechnungssätze nicht die Kosten gedeckt haben. Das heißt, Leistungen, die Saab für GM erbracht hat, wurden noch nicht mal kostendeckend bezahlt. Das Saab-Management hat sich hier aber immer sehr zurück gehalten, wohl wissend, dass man weiterhin, auch nach einer Rekonstruktion, mit GM zusammen arbeiten muss.
Im übrigen, wenn man hier schon über das angeblich unfähige Saab-Management schimpft: abgesehen von VW und (mit Abstrichen) BMW fällt mir derzeit kein deutsches Autokonzern-Management ein, das in den letzten Jahren sonderlich gut performed hat - Mercedes gibt es auch nur noch deshalb, weil man in den letzten 10 Jahren die eigenen Aktionäre enteignen konnte. Da wurden Werte verbrannt - daneben ist Saab (und das Management) auch in Relation nur ein kleiner Fisch.
Saab hatte insgesamt Schulden von ca. 1 Mrd. Euro, davon wurden ca. 80% GM geschuldet, der Rest dem schwedischen Staat und einigen Zulieferern. Am Mittwoch hat aber die erforderliche Mehrheit von über 75% der Gläubiger einem Verzicht zugestimmt. D.h. Saab hat seit Mittwoch nur noch Schulden in Höhe von ca. 250 Mio. Euro. Diese will Saab laut JAJ aus eigenen Mitteln demnächst zurückzahlen. Nicht zu vergessen, dass die teuren Entwicklungs- und Produktionseinrichtungskosten für den 9-5II in Trollhättan und den 9-4X schon von GM bezahlt sind und Saab noch von GM 150 Mio. "Überbrückungsgeld" erhalten hat.
Sieht also insgesamt nicht mehr so dramatisch aus!
@Celeste: sogar 90% der Schulden sind/waren wohl GM-Schulden. Und ich denke mal, den Rest, der da jetzt übrig ist, (225 Mio) wird "man" GM in Anteilen geben - damit wäre Saab praktisch schuldenfrei, wenn man die Summe von vor ein paar Tagen dagegenstellt... (1 mrd zu 25 mio usd).
GM hat in den letzten 4 Jahren insgesamt fast 80 Mrd Dollar Verlust gemacht, da kann mir auch ein noch so hochdekorierter Betriebswirtschafter wie sie tonnenweise in der Welt herumrennen nicht erzählen das eine Marke mit einem Verlust von 1 Mrd in 10 Jahren ein ernsthaftes Problem ist. Zumal man diese Marke mit einem oder 2 zusätzlichen Modellen in die Gewinnzone gebracht hätte, so denn die Zahl von 130'000 Autos als Profitabilitätsgrenze auch stimmt. Nur hätte man das früher machen sollen und nicht erst jetzt wo der Laden verkauft wird...
Für mich sieht sowohl der Verkauf von Saab als auch das Einstampfen von Pontiac nach Marketing aus um an die Steuergelder (Staatshilfen) heranzukommen, wirkliche Probleme wird man damit wohl kaum lösen...
Und hätte Saab kein Potenzial hätte die Marke keinen Investor gefunden, egal wie halsbrecherisch das Konzept von Koenigsegg auch sein mag.
Na, wohin das skandinavische Management hingeführt hat, haben wir ja gesehen. Bitte habt mal ein Erinnerungsvermögen, das bis vor die GM-Übernahme geht.
Und zu den emotionsgeladenen, aber inhaltsleeren Beitragen zum Thema Management:
Macht mal die Augen auf, woher das Management meist kommt, wenn es gelingt, marode Exotenmarken wieder auf die Spur zu bringen, gerade unter dem wichtigen Aspekt der Beibehaltung der Firmenidentität.
Die Verwässerung, die GM vorgenommen hat, ist absolut tödlich.
Saab muss wieder an alte 2.3 Turbo Zeiten anknüpfen.
Ein eigenwilliger Respekt-Gegner für Benz, Audi & Co.
Zitat:
Original geschrieben von schroederweg
Und zu den emotionsgeladenen, aber inhaltsleeren Beitragen zum Thema Management:
Macht mal die Augen auf, woher das Management meist kommt, wenn es gelingt, marode Exotenmarken wieder auf die Spur zu bringen, gerade unter dem wichtigen Aspekt der Beibehaltung der Firmenidentität.
Na das haben wir ALLE gesehen wie BMW die marode Exotenmarke Rover gerettet hat. 😁
Lieber Schroederweg frage dich mal im vollen ernst, wie viele dt. Handelsmarken noch in dt. Hand sind. 😕
Nicht ueberall wo Grundig draufsteht ist auch Grundig drin.
Hochtechnologie "Made in Germany" fuhr Jahrelang im Emsland im Kreis, vermarkten und verkaufen werden es in der Zukunft die
Japaner und Chinesen.
Hybrid kommt von dt. Studenten +Bosch, eingesetzt hat es Toyota usw.
Bevor Du dich um schw. Firmen sorgst (was sehr nett ist) bleibe doch vor deiner Tuer und sehe zu wie alte dt. Unternehmen den
Bach runtergehen und frage dich wie es trotz dt. Managements dazu kommen konnte.
lg.
sa-ko
Zitat:
Original geschrieben von sa-ko
Na das haben wir ALLE gesehen wie BMW die marode Exotenmarke Rover gerettet hat. 😁Zitat:
Original geschrieben von schroederweg
Und zu den emotionsgeladenen, aber inhaltsleeren Beitragen zum Thema Management:
Macht mal die Augen auf, woher das Management meist kommt, wenn es gelingt, marode Exotenmarken wieder auf die Spur zu bringen, gerade unter dem wichtigen Aspekt der Beibehaltung der Firmenidentität.
Lieber Schroederweg frage dich mal im vollen ernst, wie viele dt. Handelsmarken noch in dt. Hand sind. 😕
Nicht ueberall wo Grundig draufsteht ist auch Grundig drin.
Hochtechnologie "Made in Germany" fuhr Jahrelang im Emsland im Kreis, vermarkten und verkaufen werden es in der Zukunft die
Japaner und Chinesen.
Hybrid kommt von dt. Studenten +Bosch, eingesetzt hat es Toyota usw.
Bevor Du dich um schw. Firmen sorgst (was sehr nett ist) bleibe doch vor deiner Tuer und sehe zu wie alte dt. Unternehmen den
Bach runtergehen und frage dich wie es trotz dt. Managements dazu kommen konnte.
lg.
sa-ko
Moment, Rover war nicht marode, sondern hat bis Übernahme durch BMW Gewinne gemacht. Dank BMW-Management dann nicht mehr...🙁