S420 Riss der Steuerkette / Gleitschienen

Mercedes CL C215

Hallo,
so nun ist es auch bei mir passiert, noch dazu im Ausland :-(
Bei rd 148 tkm und 14 Jahren etwas früh....

Am dritten Tag einer mehrtägigen Pässe-Rundfahrt, vormittags (bevor wir noch den ersten Pass des Tages hinaufgefahren sind), bei rd. 40-50 kmh leicht bergauf: ein "Schnalzer" und dann "rien ne va plus", noch 15-20m ausgerollt, alle Lämpchen an....

Die Diagnose der nächsten MB Werkstätte:
Riss der Steuerkette durch Bruch der rechten Gleitschiene (von vorne betrachtet). Die Ventildeckel & Kerzen haben sie abmontiert und mit Lichtkamera hinein die Kolben betrachtet, die keinen Schaden davon getragen haben. Ventile konnten sie ohne weitere Kosten nicht überprüfen....

Ich schliesse ein paar Fotos an:
- auf Pic 1 sieht man die gerissene Kette (links)
- auf Pic 2 hat sich die Kette übereinandergelegt (rechts)
- auf Pic 5, 8 und 9 sieht man das gebrochene Kunststoff-Teil
(ist relativ gross das Ding, so ca. 15-20 cm lang und 10 cm breit....ist das überhaupt die Gleitschiene ?)

Ich werde den Wagen jetzt nach Ö holen lassen, und den Motor reparieren lassen (Option1) oder einen Tauschmotor (Option2) andenken, sofern eine Reparatur nicht sinnvoll erscheint. Da die Kolben OK scheinen und das Ganze bei niedriger Geschwindigkeit passiert ist, hoffe ich auf eine Reparatur-Möglichkeit.

Für Tipps und Infos bin ich dankbar, was man bei einer Motor-Revision noch gleich alles tauschen sollte: zB
- alle Gleitschienen, auch die unteren
- Ventilbrücken
etc .............

LG, Chris
ps: die Fotos wurden mit der Handy-Cam und leicht zittriger Hand gemacht, daher die Qualität...

Foto0001
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+6
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Hallo Chris !

Mein Beileid schon einmal. Das schwarze Teil ist keine Gleitschiene, diese sind kleiner und sollten dem alter entsprechend dunkelbraun sein und etwas breiter als die Steuerkette. Steuerkettenriss beim 420 ist eher selten wie ich bisher gelesen habe, meist brechen die Gleitschienen weg, die Kette schlabbert und springt über oder reisst ein Loch in das Motorgehäuse, da hast Du also schon einmal Glück im Unglück gehabt.

Gruß aus Dortmund
Olli

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Hallo carobsi,

zu viel der Ehre, nö, das Foto hatte ich noch von letztem Jahr, als die Ventildeckel aus anderem Grund offen waren. Grundregel für mich ist, wenn Deckel auf, dann ist eine neue Dichtung fällig! Die kost nicht so viel, und wenn Du den Deckel in der Hand gehabt hast, weißt Du, wie der sich beim (ordnungsgemäßen) Anschrauben anpasst und damit natürlich auch die Dichtung, ich mag es nicht, wenn mein M119 sabbelt.

Hallo Thomas,

das ist nur meine Arbeitshypothese, aber es erscheint mir wahrscheinlicher, als dass diese obere Gleitschiene bricht und danach die Kette reißt. Wenn diese Schiene bricht, bekommt die Kette Spiel. Die Schiene selbst kann nicht zwischen Kette und Kettenrad geraten, also warum soll eine entspannte Kette dann plötzlich reißen? Selbiges passiert gern bei der unteren Schiene in Laufrichtung, da gerät dann ein abgebrochenes Stück der Schiene zwischen Kette und Kettenrad, dann springt die Kette und kann auch reißen. Wahrscheinlicher wäre aus meiner Sicht, dass die Steuerzeiten sich verschieben und ein Ventil dann auf den Kolben knallt, was hier, Gott sei Dank, nicht passiert ist.
Also, beweisen kann ich´s nicht, wäre nur für mich logisch, dass in genau diesem Fall zuerst die Kette gerissen ist. Vielleicht hat ja auch ein anderes MT-Mtglied diesbezüglich schon Erfahrungen gemacht und kann Licht in die Sache bringen?

Sternengruß von Ingolf

Danke mal für eure Tipps. Ich werde in 2-3 Wochen mehr wissen...

PS: in welcher Richtung läuft eigentlich die Kette ? im Uhrzeigersinn ?

Moin,
so, ich habe gestern mein gutes Stück wieder zurückbekommen:

Die Ursache des Kettenrisses war nicht wirklich festzustellen. Vermutlich war es wirklich "nur" die Kette selbst, da die "üblichen Verdächtigen" (Gleitschienen) alle in Ordnung waren. Lt. Meister bzw. MB ist allgemein ein hoher Belastungsfaktor für die Kette (häufiges) Starten, also zB viel Kurzstreckenverkehr, da beim Starten der volle Zug bzw. Kraft auf die Kette einwirkt.

Getauscht wurden (ich hoffe ich vergesse nichts):
- alle 32 Ventile
- alle Hydrostössel
- Ventilbrücken
- alle Gleitschienen
- Steuerkette, sowie auch die kleinere unterhalb
- ZKD
- Zündkerzen
- Ölwannen- und Ventildeckeldichtungen
- Magnete (waren leicht ölfeucht)
- Motor und Kolben entsprechend von Ablagerungen gereinigt

Materialkosten: ca. 3,2k plus rd. 40 Arbeitsstunden.
Der Motor dreht im Leerlauf jetzt wirklich seidig bis 4200 U/Min hinauf (ab dann setzt ja der Begrenzer und leichtes Ruckeln ein ein). Im Stand hört man den Motor im Leerlauf bei geschlossenen Fenstern eigentlich nicht, und ist vollkommen vibrationsfrei, da könnte man wirklich ein volles Glas Wein innen auf die Luftfilterabdeckung stellen, so wie mal in der Lexus-Werbung :-))

LG, Chris

Hi Chris,

danke für die Rückmeldung. Das ist ja mal'n Ding, dass sich "einfach so" die Steuerkette verabschiedet hat. Aber das mag schon hinkommen - bei viel Kurzstrecke wird diese natürlich besonders belastet. Umso besser, dass nun wieder alles im Lot ist. War ja ne ganz schöne Investition...

Zum zweiten:
Ich wusste garnicht, dass bereits ab 4200 Umdr./Min der Begrenzer erreicht wird? Oder hast Du Dich vertippt?

Des Weiteren:
Du schreibst, Du hast 3200€ an Material berappen müssen. Uff.
Jetzt warst Du beim Benz; dort benötigten sie ca. 40 Stunden...WOW.
Haben die bei MB nicht einen Stundenlohn von gut 100€? Doppel-Uff.

Dann hieße das nach meiner Rechnung 3200€ + 40*100€ = 7200€ plus Steuern.
Also gerundet 8400€?!? Dreifach-Uff😰

Sag' mal, kommt das so in etwa hin?

LG
Dennis

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Zitat:

Original geschrieben von Magicchristian



Materialkosten: ca. 3,2k plus rd. 40 Arbeitsstunden.

@ Chris!

Gesamtkosten in EURO ??? Bitte unbedingt einmal schreiben!!!

Hast Du es bei Daimler machen lassen oder in einer freien Werkstatt?

Zitat:

Original geschrieben von Magicchristian


Lt. Meister bzw. MB ist allgemein ein hoher Belastungsfaktor für die Kette (häufiges) Starten, also zB viel Kurzstreckenverkehr, da beim Starten der volle Zug bzw. Kraft auf die Kette einwirkt.

Die Bestätigung von zwei meiner (schon [fast] dogmatischen 😉) Thesen zu W 140:

1.) Keine Kurzstrecken!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

2.) Öl!!! Nur Mobil 1 0W 40 und überhaupt nichts anderes!!!!!!!!!!

Warum? Es sorgt (u. a.) für eine

schnellere Durchölung

auch oben in den Zylinderköpfen. Das verringert beim Start den Zug auf der Kette. Ferner bewirkt es, daß die Gleitschienen nicht so schnell verspröden.

Es sprach zu Euch "Pastor"
Jörg H. (und sein Blau Bär)

Hi Dennis,

Zitat:

Original geschrieben von Dr.Dennis



Ich wusste garnicht, dass bereits ab 4200 Umdr./Min der Begrenzer erreicht wird? Oder hast Du Dich vertippt?

Nein, nicht vertippt. Ab ca. 4200-4500 Touren (im Leerlauf natürlich) setzt der Bregrenzer ein, ist ein Schutz für das Automatikgetriebe, wenn ich es richtig verstanden habe....und für "Deppen", die den Motor raufdrehen und dann für einen Ampelstart bei 6000 Touren auf D schalten wollen

:-))Du schreibst, Du hast 3200€ an Material berappen müssen. Uff.

Jetzt warst Du beim Benz; dort benötigten sie ca. 40 Stunden...WOW.

Haben die bei MB nicht einen Stundenlohn von gut 100€? Doppel-Uff.

Dann hieße das nach meiner Rechnung 3200€ + 40*100€ = 7200€

plus

Steuern.Nein, war natürlich nicht bei MB, sondern in einer kleinen Werkstätte in Oberösterreich, die mir der damalige Verkäufer/Autohändler empfohlen hat. Der Materialpreis entsprecht den Kosten der MB-Werksbestellung für die Werkstätte, und der Arbeitspreis der Werkstätte ist in etwa die Hälfte deiner Stundenlohn-Schätzung. Am teuersten waren übrigens die Ventile und Hydros.

LG, Chris

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