Ruckeln beim ABK im Schubbetrieb

Audi 80 B3/89

Hallo zusammen,

mein ABK hat beim Gaswegnehmen im Schubbetrieb so ein seltsames Rucken, als ob man kurz Gas gibt wieder weg nimmt und wieder Gas gibt... tritt hauptsächlich beim 2. + 3. Gang auf (also wenn man ihn in der Stadt rollen läßt), so bei ca. 2.000 Umdrehungen und darunter. Was ist das - handelt es sich hierbei um die Schubabschaltung? Bei dem Motor ist fast alles erneuert, was erneuerbar ist: Luftmengenmesser, Unterdruckschläuche, Temperaturgeber, Zündverteiler und -läufer, Luftansaugschlauch, Drosselklappenpoti, Leerlaufregelventil. Alt sind eigentlich nur noch der Hallgeber und die Lambdasonde.
Vielleicht ehört das ja zu den ABK-spezifischen Angewohnheiten... ? Vor geraumer Zeit hatte ich eine Motorwäsche gemacht, ich denke aber nicht, daß da irgendwo Wasser rein ist. Andererseits: das müßte dann längst wieder weg sein, und er fährt sich ja ansonsten einwandfrei!

Gruß Alex

72 Antworten

Wollte es auch nicht glauben. Bin in die Werkstatt nebenan gefahren zum Fehler aus lesen.
Auto stand mit den Heck zu Sonne und in der Dunklen Halle. Als der Meister den Stecker für den Fehlerspeicher aufstecken wollte, hat er das gesehen.
Sah aus, als wenn Obi Wan und Darth Vader auf meiner Verteilerkappe spielten! 😉

Samuel0815, Du hast so Recht gehabt! Ich hab ihn in der dunklen garage laufen lassen und habe 2 Übersprungspunkte entdeckt - einmal am 2. Zylinder und dann noch am Verteiler. Ich werde morgen gleich einen neuen Satz Zündkabel bestellen. Denkst Du, daß diese Übersprünge die Einspritzung derart durcheinander bringen können?

Jetzt bin ich völlig am Ende mit meinem Latein - habe eben die Zündkabel (alle 5) erneuert, mache eine Probefahrt, und wieder dieses Bonanza-Rucken im Schieben... so etwas gibt´s doch nicht! Den Funkensprung habe ich gestern definitiv an den Kerzensteckern gesehen und war mir sicher, daß es das die Ursache gewesen sein muß.

Mal dumm gefragt: hast du nur die Kabel getauscht oder auch die Stecker?

Der Zündfunke der daneben springt bringt übrigens nicht die Einspritzung sondern die Zündung durcheinander. Die Kerzen bekommen nicht genügend "Saft"

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Ich habe komplett neue Kabel incl. Stecker (also Komplettsatz) bei Audi gekauft. Ich gucke jetzt nochmal im Dunkeln in den Motorraum rein...

Was hältst Du denn vom Hallgeber? Der ist das letzte alte Teil... könnte der so etwas verursachen?

Der Hallgeber könnte sein.
Du sagtest, du hattest zwei Punkte.
Die Kabel und Stecker hast du getauscht.
Was war/ist mit der Verteilerkappe?

Die Verteilerkappe war bereits erneuert (vor dem Dichtungswechsel). Jetzt sehe ich keinen Funken mehr springen, im Motorraum bleibt alles Dunkel.

Das Rucken ist schon komisch: fühlt sich an, als wüßte der Motor nicht, ob er beschleunigen soll oder eben die Schubabschaltung greifen muß.
Ich bin jetzt vorsichtig: der Hallgeber kostet rd. 180 Euro, wenn´ s das dann wieder nicht war...

Am Donnerstag fahre ich zu Verwandten zum Besuch, mal sehen wie er sich nach längerer Autobahnfahrt verhält.

Dasselbe Phänomen hatte ich auchmal gehabt, bzw es tritt manchmal immer noch auf. Wenn man das Gas weg nimmt, fängt er kurz an zu beschleunigen um dann in der nächsten Sekunde in die Schubabschaltung über zu gehen. In der Audi Werkstatt sagten die mir, das läge an der alten Einspritzanlage und man müsste das komplette Drosselklappenpoti austauschen. War mir dann aber zu teuer. Hab mich mittlerweile dran gewöhnt. Fahr den Audi ja nicht ewig.. 

Das Drosselklappenpoti hatte vor 1 1/1 Jahren erneuert... damals hing der Leerlauf sporadisch bei erhöhter Drehzahl. Das kann doch nicht schon wieder kaputt sein... ? Was allerdings komisch ist: ich hatte eine Motorwäsche durchgeführt, und mir scheint so, als ob die Elektronikbauteile das gar nicht mögen. Nicht, daß das Wasser rein ist. Dagegen spricht aber auf der anderen Seite, daß er bei normalem Gasgeben im Stand sofort normal abtourt.

Nimm dennoch mal die Verteilerkappe ab.
Dann den schwarzen deckel auf der Kappe mal abmachen. Nachsehen, ob irgendwo Haarrisse sind, die mittlerweile etwas schwarz sein dürften.
Wie gesagt, hatte das auch mit einer neuen Kappe.

Vielleicht Kriechströme an der Zündspule?

Hier mal eine Anleitung zum Prüfen des Hallgebers:

Was ist ein Hallgeber und wofür braucht man ihn?

Eigentlich ist das nur ein "moderner Unterbrecher" der verschleissfrei arbeitet.
Er gibt das Signal "zum Zünden" an das Zündsteuergerät welches dann die Zündspule schaltet. Und dadurch entsteht dann (über Verteilerkappe, Verteilerfinger und Zündkerze) der Zündfunke welcher das Luft-Benzin-Gemisch im Zylinder zündet.

Natürlich gibt es noch mehrere Hallgeber im Fahrzeug, welche im Prinzip ähnlich arbeiten - aber jetzt geht es nur um den am Zündverteiler.

Hier noch schnell die 3 Anschlüsse am Hallgeber:

"+" = Strom von der Zündung (Kl.15)
"-" = Masse (Kl.31)
"0" = Signal vom Hallgeber zum Zündsteuergerät (mittleres Kabel, meist grün-weiß)

Symptome für einen defekten Hallgeber

Meist kündigt sich ein Totalausfall vorher schon mit folgenden Symptomen an, die aber oftmals nur sporadisch auftreten:
- kurzes Aufleuchten der Ölkontrolle mit gleichzeitigen Leistungsverlust,
- schlagartiges Ausgehen des Motors (kann anschliessend oftmals problemlos wieder gestartet werden).

Zu diesen Zeitpunkt ist es fast unmöglich die Ursache zu finden, da der Fehler meist sofort wieder weg ist und der Motor ohne Probleme läuft.

Da heisst es dann entweder "auf Verdacht tauschen" oder "warten bis man steht".
Hört sich jetzt vielleicht etwas "unfachmännisch" an, aber eine andere Möglichkeit gibt es da nicht (ausser man hat die Ausrüstung das Signal vom Hallgeber ständig zu überprüfen).
Genau diese Erfahrung musste ich auch schon machen - leider.

Prüfung:

Genaugenommen wird jetzt eigentlich nicht der Hallgeber geprüft, sondern das "Drumherum" - und wenn da alles in Ordnung ist kann es eigentlich nur noch der Hallgeber sein.
Natürlich könnte man noch das Signal des Hallgebers messen, was aber in der Praxis meist einen zu hohen Aufwand bedeutet und deshalb in der Regel auch nicht gemacht wird.

Hier die Anleitung "Zum ´Prüfen´ des Hallgebers".

Beim Prüfen des Zündfunkens sehr vorsichtig vorgehen, da hier eine Spannung von einigen 10.000V anliegt!
Dazu unbedingt das "4er Kabel" von der Verteilerkappe abnehmen und verwenden.
Kl.4 ist das mittlere Zündkabel auf der Kappe und kommt direkt von der Zündspule.

1. Schritt: Dreht sich der Finger überhaupt noch?

Einfach mal die Verteilerkappe abnehmen und eine zweite Person kurz starten lassen.

Dabei beobachten ob sich der Verteilerfinger überhaupt noch dreht.
-> Falls nein ist evtl. der Zahnriemen gerissen oder der Verteiler "mechanisch" defekt
-> Falls ja weiter zu Schritt2.

2. Schritt: Überprüfen der Spannungsversorgung.

Dazu benötigt man ein Voltmeter, welches auf Gleichspannung einzustellen ist. (Messbereich: DC20V).

- 3-poligen Stecker für Hallgeber (seitlich an Zündverteiler) abziehen
- rote Messleitung an "+" und schwarze Messleitung an "-" halten
- bei eingeschaltener Zündung müssen jetzt ca.11,5-12V anliegen
-> falls das nicht der Fall ist, liegt der Fehler nicht am Hallgeber
- jetzt sollte man noch prüfen ob die Spannung auch anliegt, wenn eine zweite Person kurz startet
-> falls die Spannung nur beim Starten komplett weg ist, liegt es zu 99% am Zündanlassschalter

Hierbei sollte man die Pins im Stecker ganz genau prüfen - auch hinten ob da nicht ein Kabel locker ist.
Ist mit der Spannnungsversorgung alles in Ordnung, weiter zu Schritt 3.

3. Schritt: Überprüfen des Zündsteuergerätes und der Zündspule

Dazu einfach die Klemme "0" bei eingeschaltener Zündung kurz auf Masse halten.

JETZT SOLLTE EIGENTLICH EIN FUNKE VORHANDEN SEIN:

Ist dies nicht der Fall liegt der Fehler meist am Zündsteuergerät.

"Springt der Funke jetzt über" liegt es zu 99,9% am Hallgeber.

Nach dem Austausch des Gebers bzw. des ganzen Verteilers sollte auf alle Fälle der Zündzeitpunkt überprüft werden.

Vielen Dank an Headi666 für die sehr ausführliche Beschreibung zur Prüfung der Hallgeberfunktion. Wenn ich mir Deine Ausführungen so durchlese, hört sich das nicht so an, als ob dies zu meinem Problem paßt. Aber das ist ja auch schon eine Erkenntnis, bevor ich für 180 Euro den Hallgeber tausche mit dem gleichen Resultat.

Samuel0815, ich werde morgen früh für 1 Woche wegfahren, mal sehen wie er sich auf der Fahrt verhält. Vor Ort gucke ich mir dann nochmal die schwarze Isolierkappe an. Wie könnte man denn Kriechströme an der Zündspule erkennen? Das ist ja ein geschlossenes Bauteil in das man nicht hineinsieht.

Gruß ABK91

Leider kan man die nicht erkennen, leider. Dennoch könnte sie nass geworden sein. Aber glaube nicht so daran.
Versuche es erst mit der Kappe.
Dann mal sehen bei längerer Fahrt!

So, bin wieder zurück. Trotz der langen Fahrt hat sich leider nichts geändert, ich habe auch nochmal die alte Verteilerkappe (hatte keinen Defekt, hatte ich auf Verdacht getauscht) draufgemacht, hat leider alles nichts gebracht. Ich bin total ratlos... ob ich in dem bekannten Auktionshaus eine billige neue Zünspule kaufen sollte?

Eine andere Frage noch: was hat es eigentlich mit den Steuergeräteversionen beim ABK auf sich? Bei mir ist 037 906 022 EE verbaut, danach kam 039 906 022 bzw. zum Schluß noch eine Tauschgeräteversion. Was passiert, wenn ich z.B. 039 906 022 einbaue? Läuft der Wagen dann anders?

Soweit mir bekannt, hatte man mal die Teilenummern gewechselt. dürfte passen. Denke aber nicht, das es daran liegt.
Hast du deinen LMM mal kontrolliert. Es gibt hier gerade einen Fred dazu!

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