Ring / Pinion / Achslager selber tauschen??
Hallo,
Leider hab ich ein fießes Gear Whine an meiner Hinterachse (2014er GT500). Da es immer schlimmer wird und das Fahren so keine Spaß macht, war ich hier in München bei einem bekannten US Händler.
Dessen Diagnose: Hinterachse hinüber - verbrannt wg. Ölmangel.
Lösung:
Ring / Pinion / Differential und alle Hinterachslager tauschen.
Leider soll das Ganze 5000 Euro Kosten.
Nun stellt sich mir die Frage warum nicht selber machen. Teilenummern habe ich alle, würde aus USA inkl Zoll und Porto 1600 Euro Kosten. Selbstschrauberwerkstatt mit allem was man braucht kann ich für 100€ am Tag mieten. Im Netzt gibts Anleitungsvideos und bei Ford die ReparaturAnleitungen.
Ist es realistisch dies selbst zu schaffen?
In der Reparaturanleitung steht 6h Zeitaufwand für "Skilled". Werkstatt hat im Kostenvoranschlag 12h angesetzt. Was braucht da ein fortgeschrittener Laie?
Beste Antwort im Thema
Also ich kann Dir von meinen Erfahrungen mit Mietwerkstätten nur folgendes sagen. Wenn ich die Zeit und die Werkstattpreise tief im Nacken sitzen habe, dann werde ich nervös und arbeite sehr nachlässig. Mir passieren dann Fehler, die mir normal nie passiert wären. Außerdem fehlen meist irgendwelche Teile, an die man nicht gedacht hat und man auch nicht auf die schnelle beschaffen kann.
Wenn Du aber diese Fehler ausschalten kannst, dann würde ich das auf jeden Fall nutzen. Wenn Du diese Arbeiten allerdings noch nie gemacht hast, ist es nicht ganz so einfach das Flankenspiel an der Hinterachse korrekt einzustellen. Es können sich leicht Fehler einschleichen, was ein Diff. hinterher sehr schnell zerstören kann. Daher wichtig: Auf jeden Fall hinterher mit Markierungsfarbe das Flankenspiel nochmal kontrollieren.
Wie konnte der Mechaniker denn fest stellen, das zu wenig Öl drin war. Hatte er den Deckel abgenommen ? Oder hast Du einen durchsichtigen Diff-Deckel aus Glas ?🙂 Oder hat er die Schraube von der Öleinfüllöffnung rausgeschraubt ?
5000 € ist natürlich ein happiger Preis. Wahrscheinlich haben die gar keine Lust für diese Arbeit und nennen einfach einen hohen Preis um den Kunden abzuschrecken.
PS. Mir fällt nochwas ein. Kontrolliere einfach mal die große Pinion Mutter, ob die sich evtl. gelöst hat. Das Problem hatte ich nämlich schon 2 mal und dann kommt das Heulen des Diffs und wird immer lauter.
43 Antworten
Zu welcher Selbstschrauberwerkstatt willst du denn? Wieso für 20 Euro mehr/weniger ggf. zu wenig Zeit einplanen?
Zitat:
@w124kombi/w201 schrieb am 18. Mai 2016 um 17:48:14 Uhr:
Hast du deinen BMW verkauft?
JA. Bin den Scheißhaufen endlich los.
Zitat:
@TheGTI schrieb am 18. Mai 2016 um 18:28:33 Uhr:
Zu welcher Selbstschrauberwerkstatt willst du denn? Wieso für 20 Euro mehr/weniger ggf. zu wenig Zeit einplanen?
Das Tagesmaximum ist 10h.
Zitat:
@ranger88 schrieb am 18. Mai 2016 um 18:15:04 Uhr:
Also.. an der Achse mal eben Ring und Pinion wechseln... als Laie allein nochnie gemacht.
Lass die Finger besser in der Tasche.
Aus meiner Sicht und die hat schon viel gesehen und gemacht, ist das nichts für mal eben..
hast Du eine Presse oder Herdplatte und gfrierer sowas brauchts
Dazu das Geschick, ne Tiefenlehre und eine Haftuhr für das Spiel zu messen...Hut ab wenn hier später steht du hast es geschafft ... 6-10h sind realistisch ..
vor allem bei einer eingebauten Achse und unterm Auto
Werkzeug ist alles da. Miete ja bei ner Selbstschrauberwerkstatt Hebebühne + Werkzeug. Tiefenlehre, das Werkzeug um die Lagerringe einzuschlagen, die Haltestange zum Lösen der Pinion Nut und Haftuhr bestell ich bei den Amis gleich mit (~200$).
Hydraulische Presse haben die in der Werkstatt da.
Wozu Herdplatte und gfrierer??? Klärst Du mich bitte auf.
Was glaubst Du, woran wird es scheitern? Wo liegt die Schwierigkeit?
Nur am "Skilled worker" mangelt es. Das ist aber für mich erstmal relativ. Ich bin Handwerklich geschickt( Elektriker). Und ob das reicht, versuche ich ja gerade hier im Forum abzuklären. Gerade begründete "machs lieber nicht" sind mir da sehr willkommen.
Es ist alles an Werkzeug und Teile vorhanden was in der Ford Reparaturanleitung an Werkzeug genannt ist.
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Zitat:
@ranger88 schrieb am 18. Mai 2016 um 18:16:11 Uhr:
PS ... wie steht es mit Schropp? die machen solche Arbeiten auch...
Die wollten nicht. Zu viel Arbeit, zu viel Kosten und die können nicht garantieren das danach Ruhe an der Achse ist. Haben bei der ersten Anfrage abgewinkt, auf eine zweite Anfrage nicht mehr reagiert.
Das ist meine Stamm-Selbstschrauberwerkstatt:
http://selbstschraubereck.jimdo.com
Dort konnte man früher auch tageweise zum Pauschalpreis mieten. Falls man irgendwas nachträglich besorgen muss, kann man das Auto gegen eine geringe Gebühr draußen zwischenparken. Es gibt nur eine Bühne und man kann sehr sehr entspannt arbeiten.
Du hattest ja geschrieben :
Dessen Diagnose: Hinterachse hinüber - verbrannt wg. Ölmangel.
Da kommt schon die Frage auf warum bei einem 2014er Modell Öl fehlt
und wenn ja warum ? TSB ?
Teile tauschen ist das eine, die fachliche Beurteilung der Restteile gestaltest du wie?
Welche Teile wirklich defekt sind kannst du nur nach dem Ausbau feststellen.
Deinen Zeitplan halte ich für wenig realistisch.
Meine Erfahrungen bei neuem Diff ist, das ein Radsatz von FR und gute Lager von Timken zu empfehlen sind.
Rein von der Dauer veranschlage ich mehrere Tage, allerdings schraube ich abends nach der Arbeit.
Die Einstellung mit dem Mittenmass kann klappen, jedoch habe ich immer +-1/10telmm probieren müssen und ein Tragbild muss richtig interpretiert werden.
Hier braucht es Erfahrung.
Kein Wunder, das Schropp die Finger davon lässt, der wird eher eine neue Achse besorgen und einbauen.
Also 10h in einer Mietwerkstatt sehe ich als etwas wenig veranschlagt.
Aber viel Glück und Ärmel hoch.
Gruß, Andreas
Blöde Frage, wie viel mehr kostet denn ein neues, bzw. fachmännisch revidiertes Differential (evtl. im Tausch) im Vergleich zu den ganzen Teilen, plus dem nötigen Werkzeug?
aus dem Bauch raus würde ich fast sagen, das gibt sich nicht viel. Aber ich mag falsch liegen?
Zitat:
@w124kombi/w201 schrieb am 18. Mai 2016 um 22:01:19 Uhr:
Blöde Frage, wie viel mehr kostet denn ein neues, bzw. fachmännisch revidiertes Differential (evtl. im Tausch) im Vergleich zu den ganzen Teilen, plus dem nötigen Werkzeug?
aus dem Bauch raus würde ich fast sagen, das gibt sich nicht viel. Aber ich mag falsch liegen?
Das Differential selber kostet 295$ wenn selbst bestellt. Revision lohnt da sicher nicht.
Die Werkstatt in München will über 800 € nur für das identische Bauteil ohne Einbau. Selber besorgte Teile bauen sie nicht ein.
Ok, vielleicht steh ich jetzt auf dem Schlauch.
Kostet ein komplettes differenzial 295 Dollar?
Wenn ja, dann erübrigt sich doch die ganze Sache mit Tragbild etc., oder? Ist das dann nicht nur Plug and Play? Altes Diff raus, neues rein?
Nein leider nicht. Da ja das Pinion erst mal eingesetzt werden muss (Stichwort Reibmoment und so), dann muss noch das Tellerrad rein. Zusammen mit dem carrier und spider gears gilts das dann alles noch korrekt gegen Pinion und Achsen auszurichten. Und das dauert wenn man nicht unverschähmt Glück hat lange.
Ich kenn allerdings die genaue Konstruktion der 2014er Mustang Hinterachse nicht.
Marc, schau doch mal ins Handbuch von deinem Olds, da kriegst im Haynes en ungefähren Eindruck wieviel Arbeit das wirklich macht.
Ah ok, ich hab mich ehrlichgesagt noch nie wirklich mit dem Aufbau einer starren Hinterachse auseinandergesetzt, und bin irgendwie davon ausgegangen das diff ist in sich ein Stück und der Rest wird da irgendwie angeflanscht.
Der Olds Ist mein einziges Auto mit ner starren Achse. Bei der Corvette (bzw jetzt den corvetten ;-) ) und auch bei meinen Daimlern ist das diff in der Mitte ne Einheit und da Einzelradaufhängung, gehen da einfach die Antriebswellen ab zu den Rädern und gut ist. Da ist das ne Sache von 1h (Benz) beider Corvette wahrscheinlich etwas länger.
Wenn ich mal Muße habe(so in 10 Jahren oder so :-) ) schau ich mir das mal genauer an.
Wenn du alle Lager getauscht hast musst du erst das Kegelrad einstellen, bei allen Achsen die ich zerlegt hatte, erst mal die Position im Achsgehäuse und dann die Lagervorspannung. Für die Position gibt es meistens einen Dorn zur Vormontage mit den Lagern, dann wird ausgemessen, die Lagerschalen wieder raus geklopft und mit entsprechenden Einstellscheiben wieder eingebaut. Danach kann man dann den Reibwert einstellen. Bis jetzt hatte ich da auch immer Angaben in Nm für Drehmomentschlüssel (z.b. 2-3NM bei einer 7,5T LKW Hinterachse) sowas hat man eher zur Hand, als ein Reibwertmesser. Und wenn es sich schon beim Drehen falsch anfühlt dann ist es auch falsch. Danach legt man das Differenzial rein und baut die alten Ausgleichs u. Einstellscheiben ein, wenn man Glück hat passt es gleich, wenn nicht muss man eben schauen das man welche reinsteckt wo man merkt das man kein Spiel hat. Anschließend wird nochmal der gesamt Reibwert überprüft, damit hat man auch die Lagervorspannung des Differenzials überprüft. Zum Schluss wird das Zahnflankenspiel geprüft, wenn das nicht passt muss man das Differenzial verschieben, also die stärke der scheiben was man links raus nimmt, rechts wieder rein stopfen oder umgekehrt, je nach dem wo das Differenzial hin soll, so das man aber am Reibwert nichts ändert. Zum Schluss noch mit Farbe das Tragbild kontrollieren, sollte aber passen sonst stimmt irgendwas vorher nicht.
Bei eingebauter Achse geht das Einbauen des Differenzials besser zu 2. Das Differenzial rein heben, dazu noch die Lagerschalen und die Scheiben, am besten noch dabei probieren was wo noch rein passt, da sind 2 weitere Hände recht hilfreich.
Mein Vorredner hat eigentlich recht gut erklärt warum man das evtl nicht beim ersten mal alleine schafft.
Selbst mit den besten Werkzeugen.
Ich revidiere lieber nen Motor oder Automatik Getriebe als ne Achse einzustellen.
ist meine Gefühlsmeinung und ich habe alles schon gemacht.
Ich empfehle Dir dieses Buch!
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wirklich klasse und hilfreich