Reichweite iX xDrive
Nach Freude über die flinke Lieferung des iX40 zum Jahreswechsel stellt sich nun nach 3 Wochen grosse Ernüchterung ein.
Im Winter auf der Autobahn (bei 140 im Assisted Drive Mode) muss ich alle 150 zum Nachladen an die Säule.
230 Km bei Abfahrt = 95% nach Vor-Klimatisierung, auf der Autobahn sackt das dann noch ab. Beim Nachladen am Rasthof nur auf 80% + kleine Sicherheit macht ca. 150 km.
Ich habe noch zwei i3s und kenne die Reichweitenproblematik gut, vom iX hatte ich mir aber mehr versprochen. An den Ladesäulen gehe ich schon den Tesala-Fahrern aus dem Weg, damit die mich nicht nach der Reichweite fragen…
1057 Antworten
Gestern zum ersten mal Langstrecke mim iX50. 400km morgens hin und 400km abends wieder zurück. Abfahrt mit 100% Ladestand.
3-4 Grad Außentemperatur, Heizung ganz normal (21Grad) an. 90% Autobahn. Tempomat auf 139, zwischenzeitlich auf auch mal ein paar km „Vollgas“ mit teils 200km/h.
4 Stopps sind es geworden, alle Werte aus der myBMW App:
Kurz vor Ankunft, weil früh dran und ich nicht wusste ob beim Kunden am Zielort geladen werden kann:
13%-45%/45kW IONITY HPC in 15Min
Kurz nach Rückfahrt-Beginn weil am Zielort (war ca. 3 Stunden dort) nicht geladen werden konnte und für einen Snack:
39%-68%/34kW IONITY HPC in 16Min
Kurze Pause zum Austreten:
12%-50%/44kW EnBW HPC in 15Min
Abendessen zur Ladepause genutzt: 34%-96%/71kW EnBW HPC in 42Min
Weil ich zu Hause mit 68% angekommen bin hätte ich mir den letzten Stop wohl hinsichtlich Ladebedarf knapp sparen können. Die letzte 110km Strecke bin ich viel mit Tempomat auf 180 gefahren und kam dabei auf 33,6 kW Verbrauch. Die Strecken davor mit Tempomat auf 139 und auch meist frei kam ich auf knapp 29 kW Verbrauch.
Insgesamt war ich wohl etwas langsamer als sonst mim Verbrenner unterwegs.
Die Ladestops empfand ich weder lästig/störend ansich, noch auch jeder einzelne „zu lang“.
An allen Ladestops war immer weit mehr als 1 Ladesäule frei, auch mit defekten Ladern musste ich mich nicht rumärgern.
Ich habe grundsätzlich zwar den iX die Ladeplanung machen lassen dann mir aber immer mir besser passende HPC mit min. 200kW Leistung entlang der Route im Navi selbst rausgesucht.
Fazit: Meine erste EV Langstreckenreise hat problemlos geklappt, sowohl Fahrkomfort als auch Reichweite empfinde ich sehr angenehm. Es hätte nicht besser laufen können.
PS. Meine bisherige Langstrecken-Erfahrung: Vorgänger vom iX50 war ein M5.
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht (auch wenn die falschen Einheiten etwas weh tun, mit 45 kW meinst du sicher 45kWh).
4 Stopps für 800km sind schon recht viele. Theoretisch sollte man mit 2, im allerbesten Fall ohne zusätzliche Stopps auskommen.
Man lädt das Auto dort wo es eh steht (es müsste dann aber schon 10 Stunden bei 11kW stehen), bzw. man sucht sich sein Ziel (z.B. Hotel nach Lademöglichkeit aus).
Zitat:
@xdaswarsx schrieb am 7. Dezember 2022 um 07:57:32 Uhr:
Vielen Dank für den ausführlichen Bericht (auch wenn die falschen Einheiten etwas weh tun, mit 45 kW meinst du sicher 45kWh).4 Stopps für 800km sind schon recht viele. Theoretisch sollte man mit 2, im allerbesten Fall ohne zusätzliche Stopps auskommen.
Man lädt das Auto dort wo es eh steht (es müsste dann aber schon 10 Stunden bei 11kW stehen), bzw. man sucht sich sein Ziel (z.B. Hotel nach Lademöglichkeit aus).
Danke Dir. Mit 45kW mach ich mir es wohl einfach:
Im Verbrauch sind es kW/100km, bei den Ladestops waren es geladene kW absolut.
kWh ist für mich der Verbrauch (oder auch Ladeleistung) in kW pro Stunde. Bei meinem Trip hat der iX teils seine volle Ladegeschwindigkeit bis zu 195kWh genutzt.
Ich bin bezüglich der Anzahl der Ladestops aber nur bedingt Deiner Meinung. Natürlich reicht rein rechnerisch 1 Stopp. Wäre wohl bei minimal entspannterem Gasfuß auch möglich gewesen.
Aber: das will ich aufgrund der Ladekennlinie gar nicht. Die Ladekapazität sinkt nämlich ganz signifikant je höher der Ladestand der Batterie ist. Daher würde ein einzelner Ladestops VIEL länger dauern als die Summe der kurzen Stops.
Wenn es eh länger steht und geladen werden kann spielt die Ladekennlinie eine geringere Rolle. Und es macht nur wenig aus wenn die Ladekapazität sinkt.
„Auf Strecke“ wie in meinem Fall eben schon. Da will ich ja möglichst schnell möglichst viel geladen bekommen.
@Stevya_G, nachvollziehbar was Du schreibst. Mehrere Stopps bedeuten auch jedesmal Ab u. Anfahren von der Autobahn. Die Zeit ist nicht zu unterschätzen u. dauert ca. 8-10min je Stopp.
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Zitat:
@Schottenrock schrieb am 7. Dezember 2022 um 08:14:47 Uhr:
@Stevya_G, nachvollziehbar was Du schreibst. Mehrere Stopps bedeuten auch jedesmal Ab u. Anfahren von der Autobahn. Die Zeit ist nicht zu unterschätzen u. dauert ca. 8-10min je Stopp.
Ich habe Ladestationen unmittelbar entlang meiner Route gewählt. Also an Raststätten bzw. Tankstellen. Da schätze ich den Zeitverlust für das eigentliche An- und Abfahren sowie anstecken eher auf 1 Minute als auf Deine 8-10 Minuten.
Ausnahme war der letzte Stop zum Essen, da bin ich kurz von der AB runter gefahren.
8-10 min bis zum anstecken des Kabels ist tatsächlich etwas zu pessimistisch. Da sind 2-3 min realistischer. Es sei denn man muss in den nächsten Ort fahren.
Zitat:
@Stevy_G schrieb am 7. Dezember 2022 um 08:09:19 Uhr:
Im Verbrauch sind es kW/100km, bei den Ladestops waren es geladene kW absolut.
kWh ist für mich der Verbrauch (oder auch Ladeleistung) in kW pro Stunde. Bei meinem Trip hat der iX teils seine volle Ladegeschwindigkeit bis zu 195kWh genutzt.
Nein. Sorry immer noch nicht richtig.
Du lädst mit 195kW, nach einer Stunde wären das dann theoretisch 195 kWh.
8-10min ist der Unterschied pro Stopp, wenn man auf der Autobahn weiterfahren u. nicht zum Autohof abfahren u. nach dem Laden von dort wieder auf die Autobahn auffahren würde. Das hat mit dem Laden an sich nix zu tun. 1min verliert ein Formel 1 Auto beim Reifenstopp.
Zitat:
@Schottenrock schrieb am 7. Dezember 2022 um 08:55:00 Uhr:
8-10min ist der Unterschied pro Stopp, wenn man auf der Autobahn weiterfahren u. nicht zum Autohof abfahren u. nach dem Laden von dort wieder auf die Autobahn auffahren würde. Das hat mit dem Laden an sich nix zu tun. 1min verliert ein Formel 1 Auto beim Reifenstopp.
Und auch nur dann wenn man die Säule relativ schnell findet, diese frei ist und auch (normal) funktioniert.
Zitat:
@Stevy_G schrieb am 7. Dezember 2022 um 08:09:19 Uhr:
Danke Dir. Mit 45kW mach ich mir es wohl einfach:
Im Verbrauch sind es kW/100km, bei den Ladestops waren es geladene kW absolut.
kWh ist für mich der Verbrauch (oder auch Ladeleistung) in kW pro Stunde. Bei meinem Trip hat der iX teils seine volle Ladegeschwindigkeit bis zu 195kWh genutzt.
Das ist leider völlig falsch.
Um dir das vllt. klarer zu machen: Du schreibst gerade, dass du 45 PS getankt hast und dein Verbrauch in PS/100km angegeben wird.
Die Ladeleistung wird in kW = Kilowatt angegeben.
Die geladene Energiemenge absolut wird in kWh = Kilowattstunden = kW mal Stunden angegeben (also z.B. Ladeleistung mal Ladedauer).
Der Verbrauch wird in kWh/100km angegeben - also verbrauchte Energiemenge pro 100km (so wie Liter/100km auch verbrauchte Energie (Liter Benzin) pro 100km angibt).
Ich hoffe, das fördert das wechselseitige Verständnis.
Was auch immer genau die Rüstzeit zum Laden ist, spielt ja auch nur ne untergeordnete Rolle sofern ohne wirklichen Umweg verbunden. Ausschließlich zum Laden bin ich eh nicht, sondern immer in Kombination mit anderen Bedürfnissen vom Beifahrer oder mir.
Außer Frage bleibt dass das Laden eben immer den Umständen angepasst wird und es dafür verschiedene Einflüsse gibt, ob nun Verfügbarkeit, Ladegeschwindigkeit oder eben sonstige persönliche Bedürfnisse.
@Stevy_G, kannst es bitte noch in den Vergleich mit dem M5 stellen? Wie oft hättest Du mit dem M5 angehalten? Wie wäre die Vergleichsgeschwindigkeit-/ Reisezeit gewesen?
Ich denke im Verbrenner wäre ich wenn überhaupt nur unwesentlich schneller gewesen bzw. weniger lang unterwegs gewesen. Vielleicht wären die einzelnen Stops ein paar wenige Minuten kürzer gewesen, alleine schon deshalb weil die Charger eben immer einige Schritte weiter weg von Kasse und WC als sind als die Zapfsäulen und Parkmöglichkeiten vorm Laden.
Ein Großteil der Strecke war ohnehin geschwindigkeitsbegrenzt. Die Begrenzung habe ich mit Tempomat auf 139 immer maximal "ausgenutzt". und auch im iX bin ich "wo's ging" öfters 180+ unterwegs gewesen. Die Fahrtzeit selbst wäre also kaum kürzer gewesen.
Aus den beiden Stops vor und nach dem Termin wäre sicherlich nur einer geworden.
Auf reinen innerdeutschen (weil teils höhere Geschwindigkeiten möglich) Autobahnstrecken mit längeren Abschnitten ohne Geschwindigkeitsbegrenzung wäre ich wohl aber mim Verbrenner (und meinem bisherigen Fahrprofil!) wohl schneller von A nach B unterwegs.
Nachdem ich persönlich nur unregelmäßig Strecken mit mehreren hundert km Länge unterwegs bin sehe ich keinen Nachteil vom Verbrenner zum EV. Im EV fahren sehe ich eher den Vorteil/Komfort, dass ich meist nicht zum Tanken fahren muss. Eben weil ich zu Hause und im Büro laden kann und daher ausser auf beschriebenen unregelmäßig vorkommenden Langstrecken nicht "ausserhaus" tanken/laden muss. Im Alltag muss ich nur daran denken den Stecker nach Fahrtende einzustecken. Deshalb hat meine Wallbox zu Hause und im Büro auch ein angeschlagenes Kabel, da muss ich noch nichtmal dieses aus dem iX rauskramen.
Also 800km wären bei mir im iX50 eher 3 Stopps gewesen, gerade, weil es in Tschechien nicht mehr so flott geht. Aber ich kenne die Sicherheits-Nachladungen, wobei der iX ziemlich genau die tatsächliche Reichweite anzeigt, wenn man zwischenzeitlich nicht sein Fahrprofil ändert. Was aber immer wieder bei solchen Berichten auffällt, dass viele erwähnen, dass man solche Touren doch nur gelegentlich durchführt und man sonst eher ein Home-Lader ist. Und genau dies ist die Realität, viele fahren eher täglich bis zu max. 80km, aber nicht ständig hohe Kilometer-Leistungen. Und somit ist die E-Mobilität heute schon für die meisten praxisgerecht. Und unsere fleißigen Kilometer-Schrubber, da bin ich bei Euch, wenn ihr die Technik noch nicht soweit seht.
Zitat:
@harald335i schrieb am 8. Dezember 2022 um 00:38:11 Uhr:
…….. Was aber immer wieder bei solchen Berichten auffällt, dass viele erwähnen, dass man solche Touren doch nur gelegentlich durchführt und man sonst eher ein Home-Lader ist. Und genau dies ist die Realität, viele fahren eher täglich bis zu max. 80km, aber nicht ständig hohe Kilometer-Leistungen. Und somit ist die E-Mobilität heute schon für die meisten praxisgerecht. Und unsere fleißigen Kilometer-Schrubber, da bin ich bei Euch, wenn ihr die Technik noch nicht soweit seht.
Das stimmt. Und es dauert etwas, die „Verbrenner-Gewohnheit“, das Fahrzeug bei jeder Gelegenheit „vollgetankt“ zu haben, abzulegen.
Ich selbst wechsel jetzt erst, aber meine Frau hat ihr Tesla Mod. 3 Ende September bekommen und das Fahrzeug die ersten 4 Wochen jeden Abend wieder an die heimische Wallbox gesteckt,
selbst wenn sie nur 40 - 50 km gefahren ist.
Inzwischen traut sie sich dann auch mal, das Fahrzeug auf 15% herunterzufahren, bevor sie Zuhause lädt.