Realistische Überlebenschance bei Unfall

VW Golf 6 (1KA/B/C)

Moinmoin, viele werden sich bei der Frage sagen " Was fürn Schwachsinn" aber mich intersssiert es einfach mal und Freund Google hilft mir nicht wirklich weiter.

Wenn man von dem Fall ausgeht, man fährt mit einem Auto gegen eine Glatte Mauer, die mindestens so breit wie das Fahrzeug ist, man ist richtig angeschnallt, und alle Sicherheitssysteme funktionieren optimal. Bis wieviel km/h hat man da als Fahrer eine Überlebenschance? Wie groß ist der Unterschied zwischen den einzelnen Fahrzeugtypen? Smart / Golf / BMW 7er

Man hört nur immer von 5 Punkten im Crash-Test, für mich als Laie hört sich das erst einmal toll an, aber was sagt mir das eigentlich wirklich und wieso hat das mittlerweile fast jedes Auto?

Vielen Dank für eure Antworten

Beste Antwort im Thema

Wenn man etwas über realistische Überlebenschancen im Golf lesen will, ruft man sich am besten den Wolfsburger Unfall mit dem neuen GTD und 4 Toten aus Mitte 2009 ins Gedächtnis.

Die Überlebenschancen skalieren exponentiell mit dem IQ des Fahrers ...

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Zitat:

Original geschrieben von JeanLuc69


Wenn man etwas über realistische Überlebenschancen im Golf lesen will, ruft man sich am besten den Wolfsburger Unfall mit dem neuen GTD und 4 Toten aus Mitte 2009 ins Gedächtnis.

da war übrigens auch ein baum im spiel. 😉

Zitat:

Original geschrieben von Kali69


Interpretiere ich das richtig?!
Wenn zwei Autos mit jeweils 50 km/h frontal zusammentreffen ... dann ist Schicht im Schacht?

Bei 100% Überdeckung, ja, wobei wie schon erwähnt wurde die große Knautschzone eine Rolle spielt. Wenn der andere einen älteren Kleinwagen fährt hast du im Golf sehr gute Chancen, wenn es eine alte Oberklasselimousine ist eher schlechte. Bei neuen Oberklassefahrzeugen ist es unkritischer, weil du von der dortigen Knautschzone mit profitierst (dafür hast du weniger Masse, was wieder negativ ist).

Allerdings wird zumindest einer Ausweichen, weshalb es weniger Überdeckung geben wird und die Autos sich ein bisschen zur Seite wegdrehen. Zum anderen wird wenigstens einer zuvor eine Vollbremsung einleiten, was auch nochmal deutlich Geschwindigkeit rausnimmt.

Wenn keine Bäume im Weg stehen ist aber der Ausweg ins freie Feld sicher der deutlich angenehmere Weg, selbst wenn das mit ggf. mehreren Überschlägen verbunden ist (die zwar spektakulär sind und für das Auto ein sicherer Totalschaden, den angeschnallten Passagieren passiert aber nicht viel - außer man rollt gegen einen Baum, das ist dann wieder fatal). In so einer Situation kann man aber ohnehin nicht rational entscheiden und alle Faktoren abwägen, daher bringt eine genaue Analyse leider kaum etwas 🙁

vg, Johannes

Zitat:

Original geschrieben von JeanLuc69


Wenn man etwas über realistische Überlebenschancen im Golf lesen will, ruft man sich am besten den Wolfsburger Unfall mit dem neuen GTD und 4 Toten aus Mitte 2009 ins Gedächtnis.

die Frage ist: was denkt man sich bei so einer aktion, oder war der mensch gar nicht in der Lage zu denken?

wer Innerorts mit >150km/h mit einem Baum kollidiert und dann nicht einmal angeschnallt ist, hat es (entschuldigt die Ehrlichkeit) nicht anders verdient

wer sich mit einem PKW (egal welche klasse) umbringen will, kann das am besten genau so machen

es gibt fälle in denen auch solche Szenarien überlebt wurden, aber zumindest Anschnallen ist eine Grundvoraussetzung für eine verbesserte Überlebenschance im Unfallfall

ansonsten halte ich mich mit der Bewertung von Sicherheit im Fahrzeug mal besser zurück, die Einflussfaktoren sind so zahlreich und Komplex, dass auch ein 30km/h Aufprall den Schaden eines bei 80km/h weit übertreffen kann, Fakt ist aber, das bei 80-100km/h mit der Insassensicherheit einfach Schluss ist

Golf 3 Variant gegen irgend nen Seat
Ich 20km/h er 55km/h
http://www.flickr.com/photos/doommeer/sets/72157625661484118/
das ganze ging super aus, weil wie beide einen 180 Gemacht haben anstatt uns zu verkeilen
Airbags haben bei mir und ihm ausgelöst, aber ich wurde vom Gurtstraffer weit genug zurückgehalten, so dass ich den Airbag nur mit dem Kinn leicht berührt habe
Technisch war der Golf sogar noch voll i.O. alle Teile abgesehen vom Kühler, der Karosse und den Scheinwerfern haben wir ausschlachten können und da es ein Zivi-Wegeunfall war, war alles halb so schlimm

Zitat:

Original geschrieben von Kali69


Interpretiere ich das richtig?!
Wenn zwei Autos mit jeweils 50 km/h frontal zusammentreffen ... dann ist Schicht im Schacht?

Nein, ist es nicht. Es geht darum, daß eine immense Verzögerung bei dem Aufprall an ein absolut unnachgiebiges Hindernis (wie z.B. eine schöne alte deutsche Eiche) stattfindet. Diese Verzögerung ist für den menschlichen Körper in der Regel tödlich.

Wenn zwei Autos aufeinandertreffen, kommen auch zwei Knautschzonen aufeinander, die a) einen Teil der kinetischen Energie des anderen Fahrzeugs in Verformung und Richtungsänderung umsetzen und b) den eigentlichen Zusammenprall zeitlich länger andauern lassen. Dies ist verbunden mit einer deutlich geringeren Verzögerung und daher deutlich besseren Überlebenschancen.

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Moin!

der Euro-NCAP-Crashtest, der Standard für die Bewertung ist, wird mit 64 km/h gefahren bei 50% Überdeckung mit dem Unfallgegner und auf eine deformierbare Barriere.
Damit wird schon ein Unfall simuliert, bei dem zwei Fahrzeuge gleichen Gewichts und gleicher Struktur mit 64 km/h aufeinander zu fahren, die Differenzgeschwindigkeit liegt hier also schon bei 128 km/h.
Hier nehmen aber dann auch beide Unfallgegner mit ihren Knautschzonen Energie auf, ein Baum hat dagegen keine Knautschzone und ist auch nicht gewillt, irgendwas an Energie aufzunehmen, von daher ist ein Aufprall auf einen Baum eben sehr viel härter als auf ein anderes Auto. Dazu kommt noch, daß ein Aufprall auf ein anderes Autos sich relativ flächig verteilt, ein Aufprall auf einen Baum erfolgt dagegen mit wesentlich geringerer Fläche und belastet damit das Auto strukturell wesentlich mehr, weil die Kräfte sehr punktuell auftreten (es sei denn der Baum ist 2 Meter breit 😉)
Von daher ist der Anprall an einen Baum wesentlich kritischer für die Fahrzeugstruktur und damit für die Insassen als der Aufprall auf einen anderen Pkw.

Was hier aber bisher als Faktor vergessen wird, ist die negative Beschleunigung, der der Mensch ausgesetzt wird. Je besser und größer eine Knautschzone ist, umso mehr Energie kann sie aufnehmen und so die negative Beschleunigung für die Insassen verringern. Da ein Kleinwagen aber kürzer ist und damit weniger Platz zum Knautschen bietet, bevor der Überlebensraum für die Insassen eingeschränkt wird, muss bei diesen die Knautschzone steifer ausgelegt werden, was dazu führt, dass die negative Beschleunigung entsprechend ansteigt und damit auch die Belastung für die Insassen.
Das ist immer der Widerspruch bei der Fahrzeugkonstruktion:
einerseits möchte man das Auto möglichst steif bauen, damit der Überlebensraum der Insassen gesichert wird, aber
andererseits steigt die Verzögerung der Insassen bei einem Crash an, je steifer man ein Auto auslegt, deshalb ist Bela Barenyi ja auf die Idee mit den Knautschzonen gekommen, um die Verzögerung beim Unfall durch gezielte Energieaufnahme der Karosserie zu verringern.

Und das ist etwas, was bei einem großen Auto mit viel Knautschzone eben immer noch besser funktioniert als bei einem kleinen Auto, auch wenn diese heutzutage nun wirklich um Welten sicherer sind als es noch vor 15 oder 20 Jahren der Fall war.

Gruß
Stefan

der NCAP ist aber leider nicht besonders gut, so ist zB die Barriere ein Wabenkörper mit sehr guter Verteilung und gleichmäßiger Enegrieaufnahme

der Crashtest und die verfahren die zu den NCAP resultaten führen sind ja gott sei dank auch nicht unumstritten

gerade der Punkt, dass features wie Gurtwarner pro Platz einen Punkt bringen ist gaga, ein Sharan kann somit runde 7 Bonuspunkte sammeln, ein Porsche Speedster nur 2

die funktion ist jedoch eher fragwürdig, da es eine EUweite allgemeine Gurtpflicht ja bereits gibt und man die Dummheit der Fahrer nicht noch unterstützen sollte in dem man ein fehlen eines solchen Features mit defakto Strafpunkten belegt

Zitat:

Original geschrieben von DooMMasteR


die funktion ist jedoch eher fragwürdig, da es eine EUweite allgemeine Gurtpflicht ja bereits gibt und man die Dummheit der Fahrer nicht noch unterstützen sollte in dem man ein fehlen eines solchen Features mit defakto Strafpunkten belegt

Vor allem lassen sich Gurtwarner mit einfachen Mitteln entweder ganz deaktivieren (VCDS, VAS) oder einfach überlisten (Gurt hinter dem Rücken eingesteckt oder Dummy-Gurtschnalle im Schloß). Des weiteren kann die Kontrolleuchte im KI ausfallen.

Im NCAP sollten grundsätzlich nur Punkte für Sicherheitsfeatures vergeben werden, die auch inhärent funktionieren ... aber dann kommt man ganz schnell zu dem Punkt, wo Karosserie- bzw. speziell Richtarbeiten an den durch einen Unfall kaltumgeformten Energieaufnehmern das Crashverhalten des Fahrzeugs verschlechtern können. Sollte man derartige Gebrauchtwagen trotz Deklaration als "Unfallwagen" noch verkaufen dürfen?

Fakt ist: vorausschauendes und defensives Fahren ist dreimal mehr wert als jeder NCAP-Punkt.

Zitat:

Original geschrieben von Holsteiner72


Moin!

der Euro-NCAP-Crashtest, der Standard für die Bewertung ist, wird mit 64 km/h gefahren

man muss auch bedenken das bei doppelter Geschwindigkeit

4x

soviel Energie abgebaut werden muss, da

Ekin = 0.5 * m * v^2

Es ist also schon ein gewaltiger unterschied, ob man nur 50 kmh oder 100 kmh fährt.

Zitat:

Original geschrieben von Holsteiner72


Moin!

der Euro-NCAP-Crashtest, der Standard für die Bewertung ist, wird mit 64 km/h gefahren bei 50% Überdeckung mit dem Unfallgegner und auf eine deformierbare Barriere.
Damit wird schon ein Unfall simuliert, bei dem zwei Fahrzeuge gleichen Gewichts und gleicher Struktur mit 64 km/h aufeinander zu fahren, die Differenzgeschwindigkeit liegt hier also schon bei 128 km/h.

Bitte aufpassen !

Ein z.B. Euro-NCAP Crash mit 64km/h gegen eine feste Barriere entspricht einem Realcrash zwischen zwei Fahrzeugen mit einer Relativgeschwindigkeit von eben 64km/h.

Das würde in Realität z.B.dann eintreten, wenn sich beide Fahrzeuge zu Beginn des Frontaufpralls jeweils mit 32km/h aufeinander zu bewegen!

Die typische Offset-Aufprallsituation stellt bzgl. Abbau der kinetischen Energie und der Strukturintegrität dabei die höhere Anforderung dar, wegen der unsymmetrischen Lasteinleitung.

Sowohl Auslegung der Fahrzeugstruktur (z.B. Deformationsverhalten der Karosserie, Integrität Insassenzelle, Intrusionsmaß im Stirnwandbereich.....) als auch die Auslegung und Abstimmung der Insassenschutzsysteme (Airbagform, Zündzeitpunkt, Gasgeneraturleistung, Airbagdruckverlauf, Gurtkraftbegrenzung......) und des Interieurs (Lenksäulenverschiebung, Cockpit, Verkleidungen..........)
sind alle ausgelegt für die typischen Lastfälle wie eben Euro-NCAP 64km/h Offset gegen Defo-Barriere, US-NCAP 56km/h gerade gegen starre Wand und einige andere, je nach dem für welche Märkte das Fahrzeug vorgesehen ist....

Bei solchen Geschwindigkeitsbereichen ist man mit der heutigen Fahrzeuggeneration schon relativ gut geschützt

Bei immer höheren (Relativ-)Geschwindigkeiten (und damit exponentiell steigender kinetischer Fahrzeug- und Insasenenergie die biomechanisch verträglich abgebaut werden müsste) sinkt dann die Überlebenswahrscheinlichkeit rapide.

Ein Frontalaufprall bei dem jedes Fahrzeug sich mit 50km/h aufeinander zu bewegt ergibt eine Relativgeschwindigkeit von 100km/h. Schon hier ist die Überlebenswahrscheinlichkeit seeehr gering.

Über einen Crash z.B. auf der Landstraße zwischen zwei Fahrzeugen mit Geschindigkeiten von jeweils 80km/h braucht man gar nicht zu reden (Relativgeschwindigkeit 160km/h). Da gibt's Schrott und Matsch.

Es sind unabhängig vom Fahrzeugtyp einfach physikalische Grenzen bzgl. der biomechanischen Belastbarkeit des Menschen gesetzt, bei den dann wirkenden Beschleunigungen auf den Körper.

Das ganze gilt ähnlich auch für Seitencrash etc.
Fährt einer seitlich rein mit ca. 40-50km/h ist man relativ gut geschützt.
Daauf ist alles ausgelegt
Auch 10km/h mehr ist da aber im Ergebnis schon viel schlimmer....

z.B ist man beim seitlichen Aufprall gegen einen Baum mit 30km/h noch relativ gut geschützt, darauf ist alles ausgelegt.
Bei 50 km/h ist man sicher mausetot.

Moin!

Zitat:

Ein z.B. Euro-NCAP Crash mit 64km/h gegen eine feste Barriere entspricht einem Realcrash zwischen zwei Fahrzeugen mit einer Relativgeschwindigkeit von eben 64km/h.
Das würde in Realität z.B.dann eintreten, wenn sich beide Fahrzeuge zu Beginn des Frontaufpralls jeweils mit 32km/h aufeinander zu bewegen!

diese Beschreibung hier auf deren Website

Euro NCAP Website

sagt etwas anderes:

"Contact between the occupant and intruding parts of the passenger compartment is the main cause of serious and fatal injuries, for restrained adult car occupants. The test speed of 64 km/h represents a car to car collision with each car travelling at around 55 km/h. The difference in speed is due to the energy absorbed by the deformable face."

Die Differenzgeschwindigkeit ist also nicht ganz Faktor 2, etwas Energie geht dann doch verloren, aber mit dann 110 km/h immerhin fast.
Ist ja auch logisch, weil der Crash eben gegen eine deformierbare Barriere durchgeführt wird, es nimmt also das Auto Energie auf und auch die Barriere. Bei gleicher Geschwindigkeit und gleicher Masse neutralisieren sich beide Fahrzeuge quasi und jedes Auto muss die eigene Energie selbst abbauen.

Zitat:

Ein Frontalaufprall bei dem jedes Fahrzeug sich mit 50km/h aufeinander zu bewegt ergibt eine Relativgeschwindigkeit von 100km/h. Schon hier ist die Überlebenswahrscheinlichkeit seeehr gering.

Siehe oben, das ist allein durch den Test schon erfüllt und die meisten Autos schneiden da heutzutage gut ab.

Ich durfte so etwas auch leider schon als Mitfahrer erleben, Differenzgeschwindigkeit deutlich über den 64 km/h, Mercedes gegen Opel, ich war froh im Mercedes zu sitzen, uns ist allen vieren nichts passiert, den beiden Passagieren des Opel ging es nicht so gut, aber sie haben zum Glück überlebt. Und das ist schon einige Jahre her, heute ist die Sicherheitstechnik wesentlich weiter, da wären vermutlich auch die Opel-Insassen unverletzt geblieben.

Auf jeden Fall ein ziemlich blödes Gefühl, wenn der Gegenverkehr auf einmal direkt auf einen zukommt und man nirgendwohin kann 😰

Gruß
Stefan

Hallo Stefan,

Dein Hinweis ist schon richtig. Die Betrachtung allein der Differenzgeschwindigkeit ist eigentlich falsch.

Korrekterweise hängt die Äquivalenz Crashtest/Realcrash von der abzubauenden kinetischen Energie der beteiligten Fahrzeuge/Insassen ab (Kin.Energie~Geschwindigkeit im Quadrat)

Wenn man also die kinetische Energie eines Fahrzeuges mit 64km/h im EuroNCAP betrachtet, entspräche dies streng energetisch zweier gleicher Fahrzeuge die frontal mit ca. 45km/h aufeinander prallen.

OK, die EuroNCAP gibt an daß der Test dem Aufprall zweier gleicher Fahrzeuge mit ca. 55km/h entspricht, hier spielen auch diverse andere Gesichtspunke eine Rolle, wie die Aussagekkraft des Tests eingestuft wird.

Da die Realpersonen sowohl von der körperlichen Konstiution (schwerer, leichter, größer, kleiner, kugeliger...) als auch von der optimalen Sitzposition her natürlich oft nicht den Rahmenbedingungen aus dem Test entsprechen (H3 50% Dummy in EuNCAP Normposition) nach denen alles ausgelegt ist, würde ich lieber eher vom einer Äquivalenz von weniger als 55km/h im Realcrash ausgehen.

Mein Anliegen ist bloß daß man nicht die Möglichkeiten der Fahrzeuge überschätzt und sich in trügerischer Sicherheit wähnt. Im Bereich oben genannter Aufprallgeschwindigkeiten ist man (mit hoher Wahrscheinlichkeit) relativ gut geschützt. Statistisch findet die größe Anzahl der Unfälle in diesem Bereich statt und hier ist durch eine Verbesserung der Performance das meiste zu retten.

Bei immer höheren Aufprallgeschwindigkeiten steigt die Wahrscheinlichkeit stark an, sich schwer zu verletzen oder nicht zu überleben. z.B. 80km/h ist hier schon längst sehr kritisch.

Auf jeden Fall freut es mich daß Du diese Erfahrung mit dem Crash unbeschadet überstanden hast!

Zitat:

diese Beschreibung hier auf deren Website Euro NCAP Website sagt etwas anderes:
"Contact between the occupant and intruding parts of the passenger compartment is the main cause of serious and fatal injuries, for restrained adult car occupants. The test speed of 64 km/h represents a car to car collision with each car travelling at around 55 km/h. The difference in speed is due to the energy absorbed by the deformable face."

Die Differenzgeschwindigkeit ist also nicht ganz Faktor 2, etwas Energie geht dann doch verloren, aber mit dann 110 km/h immerhin fast.
Ist ja auch logisch, weil der Crash eben gegen eine deformierbare Barriere durchgeführt wird, es nimmt also das Auto Energie auf und auch die Barriere. Bei gleicher Geschwindigkeit und gleicher Masse neutralisieren sich beide Fahrzeuge quasi und jedes Auto muss die eigene Energie selbst abbauen.

...

Siehe oben, das ist allein durch den Test schon erfüllt und die meisten Autos schneiden da heutzutage gut ab.
Ich durfte so etwas auch leider schon als Mitfahrer erleben, Differenzgeschwindigkeit deutlich über den 64 km/h, Mercedes gegen Opel, ich war froh im Mercedes zu sitzen, uns ist allen vieren nichts passiert, den beiden Passagieren des Opel ging es nicht so gut, aber sie haben zum Glück überlebt. Und das ist schon einige Jahre her, heute ist die Sicherheitstechnik wesentlich weiter, da wären vermutlich auch die Opel-Insassen unverletzt geblieben.
Auf jeden Fall ein ziemlich blödes Gefühl, wenn der Gegenverkehr auf einmal direkt auf einen zukommt und man nirgendwohin kann 😰

Gruß
Stefan

Hallo,

Zitat:

Original geschrieben von mingaa


ich hab mal auf zdf gesehen, was von einer S-klasse übrig blieb, nachdem der Wagen frontal gegen einen Baum gerast war, auf der Landstrasse. Das ding wurde in zwei Hälften gespalten und der motor lag als ersatzteil im graben! 😰

Gleiches kenne ich von einem Audi A8, der auf ner Landstrasse mit geschätzen 180km/h ohne Fremdverschulden erst über eine Leitplanke und dann gehen einen Brückenpfeiler geknallt ist.

Die Einzelteile des Wagens waren über 300m Umkreis verstreut und das es mal ein Audi war, konnte man nicht mehr erkennen. Wie der Fahrer ausgesehen hat, haben die nicht gesagt, aber der hats nicht überlebt.

Zitat:

Original geschrieben von JeanLuc69


Wenn man etwas über realistische Überlebenschancen im Golf lesen will, ruft man sich am besten den Wolfsburger Unfall mit dem neuen GTD und 4 Toten aus Mitte 2009 ins Gedächtnis.

Die Überlebenschancen skalieren exponentiell mit dem IQ des Fahrers ...

Klassisches Beispiel von Dumm gelaufen. Aber da hätte jedes Auto an gleicher Stelle unter gleichen Bedingungen (Pfahlaufprall seitlich) wohl genauso versagt wie der GTD.

Diese Unfallkonstellation ist wohl die dümmste die passieren kann und das schwächste Glied des Autos trifft. Da hilft im Zweifelsfalle auch kein großes Dickschiff.

Zitat:

Original geschrieben von Michael Gehrt



Zitat:

Original geschrieben von JeanLuc69


Wenn man etwas über realistische Überlebenschancen im Golf lesen will, ruft man sich am besten den Wolfsburger Unfall mit dem neuen GTD und 4 Toten aus Mitte 2009 ins Gedächtnis.

Die Überlebenschancen skalieren exponentiell mit dem IQ des Fahrers ...

Klassisches Beispiel von Dumm gelaufen. Aber da hätte jedes Auto an gleicher Stelle unter gleichen Bedingungen (Pfahlaufprall seitlich) wohl genauso versagt wie der GTD.

Diese Unfallkonstellation ist wohl die dümmste die passieren kann und das schwächste Glied des Autos trifft. Da hilft im Zweifelsfalle auch kein großes Dickschiff.

Naja, der Unfall ist meines Erachtens nicht wirklich bewertbar. Keiner der Insassen war angeschnallt und um den Anschnallton zu unterdrücken wurden einfach Gurtschlösser in die Anschnallvorrichtungen gesteckt.

Grüße
Peter

Hallo,

habe hier in dem Thread jetzt öfter gelesen, dass wenn zwei Autos mit 55 km/h aufeinander zufahren, eine Differenzgeschwindigkeit von 110 km/h vorläge und dementsprechend auch die Aufprallfolgen für diese Differenzgeschwindigkeit auftreten würden.

Wenn zwei Autos aufeinanderprallen, beide mit 55 km/h, beide ungefähr die gleiche Masse, dann ist es für jedes Auto so, als ob es mit 55 km/h irgendwo gegenfährt und nicht mit 110 km/h.

Das folgt physikalisch aus dem Energieerhaltungssatz und dem Impulserhaltungssatz. Das mit der Energie wurde schon besprochen: Die Gesamtenergie in dem obigen System ist sozusagen 2 mal die kinetische Energie von 55 km/h. Bei 110 km/h läge aber aufgrund der quadratischen Abhängigkeit der kinetischen Energie das vierfache an Energie vor. Das gibt das System aber nicht nicht her, denn es ist nur 2 mal 55 km/h vorhanden. Durch den Unfall wird aber auf keinen Fall Energie erzeugt.

Oder wenn das Auto mit 64 km/h gegen eine Betonwand fährt, dann ist (jetzt wird gerechnet, Masse Auto beispielhaft 1300 kg):

Ekin = 1/2 * m * v^2 = 0,5 * 1300 kg * 17,8 m/s * 17,8 m/s = 206 kJ

Wenn zwei Auto aufeinander zu fahren, mit jeweils 32 km/h (also Differenzgeschwindigkeit 64 km/h):

Ekin = 1/2 * m *v^2 = 0,5 *1300 kg * 8,9 m/s * 8,9 m/s = 50 kJ
Das dann noch mal 2, weils ja zwei Autos sind, die sich bewegen = 100 kJ

100 kJ sind also nicht 200 kJ.

Für jedes Auto ist es so, dass sich 50 kJ abbauen müssen und nicht etwa 100 kJ aus dem Gesamtsystem. Man kann sich auch vorstellen, dass die einen 50 kJ eine andere Richtung als die anderen 50 kJ haben und sich somit beim Aufprall gegenseitig aufheben, aber auf keinen Fall addieren.

Ich hoffe, diese Rechnung macht klar, dass zwei Autos, die sich, bei gleicher Masse, gleichem Modell, gleicher Geschwindigkeit, begegnen nicht die Unfallfolgen der Differnenzgeschwindigkeit zu fürchten haben, sondern nur die Folgen der jeweils eigenen Geschwindigkeit.

Bei verschiedenen Massen und Geschwindigkeiten wirds ein kleines bisschen komplizierter und auf Kompatibiltät gehe ich hier gar nicht ein.

Vielleicht macht diese Rechnung etwas klarer, welche physikalischen Effekte bei einem Unfall auftreten.

EDIT (beim Korrektur-Lesen): Auf jeden Fall macht die Rechnung klar, dass hohe Geschwindigkeit schlecht ist, weil die kinetische Energie im Quadrat wächst. Bei der Masse gehts "nur" einfach proportional. Also ist die beste Überlebensversicherung langsam fahren, respektive kleine Crash-Geschwindigkeiten.

(An die Physiker/Crash-Tester unter Euch: Alles stark vereinfacht, ist klar)

Viele Grüße,

hub-o

PS: Und nachwas wird klar: Bewegung hat im Gegensatz zu thermischen Effekten ziemlich kleine Energien. Wenn man bedenkt, dass man zirka 8000 kJ pro Tag an Essen zu sich nehmen muss, um zu überleben. Im Vergleich dazu sind die 200 kJ eines 64 km/h fahrenden Auto ja geradezu lachhaft wenig.

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